www.wikidata.de-de.nina.az
Nathanael Friedrich Kostlin ab 1838 von Kostlin 17 September 1776 in Nurtingen 9 Marz 1855 in Stuttgart war ein evangelischer Theologieprofessor Oberkonsistorialrat sowie Pralat und Generalsuperintendent von Tubingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Familie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenNathanael Friedrich von Kostlin war der alteste Sohn des Nurtinger Diakons nachmaligen Dekans und Ehren Pralaten Nathanael Kostlin und der Sibylle Friederike Cless 1751 1824 Er durchlief seit 1790 die Seminare Denkendorf und Maulbronn und studierte 1794 bis 1799 als Stipendiat des Evangelischen Stifts Philosophie und Theologie an der Universitat Tubingen Den Magistergrad erwarb er 1796 mit einer Arbeit De Jurium Humanorum Origine ac Fundamento Cogitationes Uberlegungen zum Ursprung und zur Grundlage der Menschenrechte 1799 schloss er mit einer Dissertation uber Die Lehre des Neuen Testaments von der moralischen Weltregierung Gottes ab Dann unterstutzte er als Vikar seinen Onkel Joseph Friedrich Schelling 1737 1812 den Vater des Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling der damals als Dekan in Schorndorf amtierte In den Jahren 1801 bis 1808 unterrichtete Kostlin als Hofmeister Hauslehrer die alteren Sohne des Grafen von Erbach Furstenau Mit seinen Zoglingen unternahm er Bildungsreisen durch Europa und begleitete ihr Studium an den Hochschulen Braunschweig und Giessen Anschliessend kehrte er nach Tubingen zuruck wo er eine Stelle als zweiter Diakon dritte Pfarrstelle erhalten hatte Vier Jahre spater ubernahm Kostlin das erste Diakonat und zugleich eine ausserordentliche Professur fur Praktische Theologie an der Universitat Tubingen Schon 1813 wurde er zum Ordinarius ernannt zu seinen Schulern gehorte Ferdinand Christian Baur der Begrunder der evangelischen Tubinger Schule Trotz des raschen akademischen Aufstiegs wechselte Kostlin 1815 als Stadt und Amtsdekan an die Hospitalkirche nach Stuttgart wurde 1822 Konsistorialassessor 1823 Stiftsprediger und Oberkonsistorialrat schliesslich 1835 Pralat und Generalsuperintendent von Tubingen mit Wohnsitz in Stuttgart Unter seinen Vikaren ist der Dichter und Kritiker Gustav Pfizer zu nennen Seit 1836 gehorte Kostlin der Zentralleitung des Wurttembergischen Wohltatigkeitsvereins an Als Mitglied der Kammer der Abgeordneten zahlte Nathanael Friedrich von Kostlin zu den wenigen Pralaten die sich 1838 vergeblich fur die Abschaffung der Todesstrafe einsetzten Im Jahr darauf stellte er Antrage auf eine Erhohung des staatlichen Zuschusses zum Pfarrwitwenfonds sowie der staatlichen Unterstutzung der privaten Lehrerbildungsanstalten beider Konfessionen Die Revolution von 1848 veranlasste Kostlin um seine Pensionierung nachzusuchen doch blieb er auf dem Gebiet der Wohltatigkeit aktiv Er verstarb 1855 sein Grabmal ist auf dem Hoppenlaufriedhof in Stuttgart noch erhalten Seinen Tubinger Lehrern Gottlob Christian Storr Johann Friedrich Flatt und Friedrich Gottlieb Suskind verpflichtet altere Tubinger Schule vertrat Nathanael Friedrich Kostlin zeitlebens eine gemassigte Form des biblischen Supranaturalismus Er uberzeugte durch einfuhlsame Predigten von denen etliche im Druck erschienen und war als geduldiger und wohltatiger Seelsorger bekannt Ehrungen BearbeitenKostlin erhielt 1838 das Ritterkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 1 mit dem der personliche Adel verbunden war Die Evangelische Fakultat Tubingen ehrte ihren ehemaligen Lehrer 1841 mit der Ehrendoktorwurde Familie BearbeitenNathanael Friedrich von Kostlin war seit 1809 mit Heinrike Schnurrer 1788 1819 verheiratet einer Tochter des Orientalisten und Kanzlers der Universitat Tubingen Christian Friedrich Schnurrer mit der er funf Kinder hatte darunter den Dichterjuristen Christian Reinhold Kostlin Ehemann der Liederkomponistin Josephine Caroline Lang einer Schulerin von Felix Mendelssohn Bartholdy und Freundin von Clara Schumann Nach dem fruhen Tod seiner ersten Frau ehelichte Kostlin 1822 Henriette Rapp 1792 1823 Nichte des Bildhauers Johann Heinrich Dannecker ihres Ziehvaters und Witwe des Kupferstechers Johann Friedrich Wilhelm Muller die ihren Sohn den nachmaligen Maler Karl von Muller 1813 1881 mit in die Ehe brachte Literatur BearbeitenJulius Kostlin Kostlin Nathanael Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 759 Maria Kostlin Hg Das Buch der Familie Kostlin Stuttgart 1931 S 14 15 134 136 Priscilla A Hayden Roy Nathanael Friedrich Kostlin 1776 1855 In Dies Sparta et Martha Pfarramt und Heirat in der Lebensplanung Holderlins und in seinem Umfeld Ostfildern 2011 S 45 54 378 Portrat Frank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 466 Karl v Weizsacker Lehrer und Unterricht an der evangelisch theologischen Fakultat der Universitat Tubingen von der Reformation bis zur Gegenwart Tubingen 1877 S 134 137Einzelnachweise Bearbeiten Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch 1847 S 41 Normdaten Person GND 131601040 lobid OGND AKS VIAF 52825940 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kostlin Nathanael Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Kostlin Nathanael FriedrichKURZBESCHREIBUNG evangelischer Theologieprofessor und Oberkonsistorialrat sowie Superintendent von TubingenGEBURTSDATUM 17 September 1776GEBURTSORT NurtingenSTERBEDATUM 9 Marz 1855STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nathanael Friedrich von Kostlin amp oldid 215780125