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Narym russisch Nary m ist ein Dorf in der Oblast Tomsk Russland Es hat 947 Einwohner Stand 14 Oktober 2010 1 und gehort zu den altesten russischen Ortschaften in Sibirien Dorf Narym Narym WappenWappenFoderationskreis SibirienOblast TomskRajon ParabelskiGegrundet 1596Dorf seit 1925Bevolkerung 947 Einwohner Stand 14 Okt 2010 1 Hohe des Zentrums 50 mZeitzone UTC 7Telefonvorwahl 7 38252Postleitzahl 636611Kfz Kennzeichen 70OKATO 69 244 830 001Geographische LageKoordinaten 58 56 N 81 36 O 58 927777777778 81 595833333333 50 Koordinaten 58 55 40 N 81 35 45 ONarym Russland Lage in RusslandNarym Oblast Tomsk Lage in der Oblast Tomsk Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Verbannungsort 2 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographie BearbeitenDas Dorf liegt im Westsibirischen Tiefland etwa 330 km Luftlinie nordwestlich des Oblastverwaltungszentrums Tomsk an einem rechten Arm des Ob Besymjannaja Protoka Namenloser Arm Wenig oberhalb des Ortes mundet die Ket mit ihrem rechten Mundungsarm Kopylowskaja Ket in den Ob Narym gehort zum Rajon Parabelski und liegt 25 km Luftlinie nordlich von dessen Verwaltungszentrum Parabel Im Dorf befindet sich der Verwaltungssitz der Landgemeinde Narymskoje selskoje posselenije zu der neben Narym die Dorfer Alatajewo 50 Einwohner 14 km aufwarts der Kopylowskaja Ket jenseits der Einmundung der Paidugina und Lugowskoje 165 Einwohner 4 km aufwarts gehoren ausserdem die Siedlungen Talinowka 136 Einwohner 6 km abwarts des rechten Ob Arms und Schpalosawod 808 Einwohner unmittelbar jenseits des Ob Arms an Narym anschliessend und am Hauptarm des Stroms Die Gesamteinwohnerzahl der Gemeinde betragt somit 2106 14 Oktober 2010 1 Geschichte BearbeitenNarym gehort zu den altesten von russischen Kosaken wahrend ihrer Expansion nach Sibirien gegrundeten Siedlungen jenseits des Ural Nach der Grundung von Surgut 1594 entstand der mehr als 500 km stromaufwarts gelegene Ostrog Narym 1596 als erster Ort auf dem Territorium der heutigen Oblast Tomsk Tomsk selbst entstand 1604 Der Name Narym wurde wahrscheinlich vom selkupischen Wort fur Sumpf abgeleitet 1601 wurde Narym Stadt als Verwaltungszentrum eines gleichnamigen Ujesds 1619 und 1632 wurde der Ostrog verlegt jedoch blieb die Lage am hier besonders flachen rechten Ob Ufer einschliesslich der heutigen ungunstig der Ort hat oft unter Hochwasser zu leiden Mehrfach wurde er zudem von Grossfeuern heimgesucht 1785 wurde das Stadtrecht erneuert und Narym erhielt ein Wappen als Stadt des Gouvernements Tobolsk 1822 kam es zum Gouvernement Tomsk verlor seine Verwaltungsfunktion blieb aber formal Stadt Narym spielte eine gewisse Rolle im Handel mit Fellen die von hier zu den grossen Handelsmessen nach Irbit und Makarjew spater Nischni Nowgorod gingen Auch in Narym fand ein jahrlicher Jahrmarkt statt der aber vorwiegend regionale Bedeutung hatte Die Einwohnerzahl des Ortes blieb immer gering und sank wie auch seine wirtschaftliche Bedeutung um die Wende zum 20 Jahrhundert endgultig nachdem die Transsibirische Eisenbahn hunderte Kilometer sudlich gebaut worden war 1925 verlor Narym das Stadtrecht 2 3 Verbannungsort Bearbeiten Bekannt wurde Narym vor allem als politischer Verbannungsort insbesondere ab Beginn des 19 Jahrhunderts In die Narymer Verbannung Narymskaja ssylka wurden Dekabristen darunter Nikolai Mosgalewski und Pawel Dunzow Wygodowski Teilnehmer der polnischen Aufstande Narodniki und schliesslich Sozialdemokraten geschickt Aus dieser Zeit stammt das geflugelte Wort Gott schuf die Krim und der Teufel Narym Bog sozdal Krym a chyort Narym In den 1910er Jahren waren ein Grossteil der nach Narym Verbannten Bolschewiki die sich teils gleichzeitig dort aufhielten sich organisieren und in mehreren Fallen von dort fliehen konnten Darunter war als prominentester fur nur 39 Tage im Jahre 1904 Josef Stalin aber auch weitere spater hochrangige sowjetische Funktionare wie Jakow Swerdlow Staatsoberhaupt Sowjetrusslands Walerian Kuibyschew Volkskommissar und Gosplan Vorsitzender Alexei Rykow Vorsitzender des Rates der Volkskommissare Michail Tomski Vorsitzender des Allunions Zentralrates der Gewerkschaften Philipp Menczel altosterreichischer Rechtsanwalt Journalist Herausgeber und Zionist und Alexander Schischkow Auch in der sowjetischen Zeit blieb Narym Verbannungsort durch die Narymer Verbannung was sich aber nicht mehr nur auf das Dorf selbst sondern den riesigen gleichnamigen Okrug bezog der den Nordwestteil der heutigen Oblast Tomsk einnahm gingen moglicherweise Hunderttausende Darunter war beispielsweise 1927 1929 der als Trotzkist verurteilte lettischstammige hohe Wirtschaftsfunktionar und Direktor des Moskauer Instituts fur Volkswirtschaft Ivars Iwar Smilga Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten nbsp Stadtwappen von 1785 noch zum Gouvernement Tobolsk gehorend Jahr Einwohner1633 461785 8271851 9161867 16731879 22841897 11291911 8951917 11142002 10632010 947Anmerkung 1897 ab 2002 VolkszahlungsdatenKultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Blick auf das DorfIn Narym gibt es ein Museum der politischen Verbannung Das Museum wurde am 27 Juni 1948 als Stalin Museum gegrundet und 1959 in ein Gedenkmuseum fur die nach Narym verbannten Bolschewiki umgewandelt als Folge der Verurteilung des Personenkultes um Stalin durch den XX Parteitag der KPdSU 1956 Heute wird auch die Rolle des Ortes als Verbannungsort in der sowjetischen Periode thematisiert 4 Der Ort hat den Charakter eines fast ausschliesslich aus Holzhausern bestehenden sibirischen Dorfes bewahrt Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenHauptwirtschaftszweig war lange Zeit die Forstwirtschaft viele Einwohner waren auch in der benachbarten Siedlung Schpalosawod wortlich Schwellenwerk in einem Werk zur Herstellung holzerner Bahnschwellen tatig Auch wegen der ungunstigen Verkehrsanbindung wurden die Betriebe in der Wirtschaftskrise der 1990er Jahre geschlossen Unbefestigte Strassen gibt es nur zu den Nachbardorfern Eine ganzjahrig befahrbare Anbindung an das russische Strassennetz fehlt im Winter kann das Eis auf dem Ob befahren werden In der eisfreien Jahreszeit besteht auf dem Fluss auch eine Passagierschiffsverbindung Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenWadim Koschewnikow 1909 1984 SchriftstellerEinzelnachweise Bearbeiten a b c Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda Tom 1 Cislennostʹ i razmescenie naselenija Ergebnisse der allrussischen Volkszahlung 2010 Band 1 Anzahl und Verteilung der Bevolkerung Tabellen 5 S 12 209 11 S 312 979 Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation Narym Celo Parabelskogo rajona Tomskoj oblasti Geschichte Naryms auf einer privaten Webseite russisch Abgerufen am 30 August 2009 O Tjapkina Severnye goroda Zapadnoj Sibiri vo vtoroi polovine XIX v In Goroda Sibiri XVIII nacala XX v Nowosibirsk Barnaul 2001 S 65 98 Die nordlichen Stadte Westsibiriens in der zweiten Halfte des 19 Jh in Die Stadte Sibiriens vom 18 bis Anfang des 20 Jahrhunderts russisch online Abgerufen am 30 August 2009 Narymskij muzej politicheskoj ssylki Narymer Museum politischer Verbannung bei museum ru russisch Abgerufen am 30 August 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Narym Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Narym amp oldid 228637960