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Mycoplasma pneumoniae ist ein Bakterium und der wichtigste Erreger der so genannten atypischen Pneumonie Auch Tracheobronchitis Kehlkopfentzundung Hirnhautentzundung Mittelohrentzundung und weitere Krankheitsbilder konnen von Mycoplasma pneumoniae verursacht werden Zudem wird es bei Infektion des Menschen mit Storungen des hamatopoetischen blutbildenden Systems des zentralen Nervensystems der Leber und Bauchspeicheldruse sowie kardiovaskularen Syndromen in Verbindung gebracht Mycoplasma pneumoniaeMycoplasma pneumoniaeSystematikAbteilung TenericutesKlasse MollicutesOrdnung MycoplasmatalesFamilie MycoplasmataceaeGattung MycoplasmaArt Mycoplasma pneumoniaeWissenschaftlicher NameMycoplasma pneumoniaeSomerson et al 1963 Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Erkrankungen 3 Nachweis 4 Therapie 5 Geschichte 6 Einzelnachweise 7 WeblinksEigenschaften BearbeitenMycoplasma pneumoniae ist ein zellwandloses Bakterium und im Vergleich zu anderen Bakterien sehr klein ca 10 des Volumens von Escherichia coli Im Gegensatz zu anderen Bakterien kann es Cholesterin nicht selbst produzieren sondern muss es aus der Umgebung aufnehmen Der Keim besitzt ein besonderes Organell mit dem er sich an das Flimmerepithel des Respirationstraktes anheften kann 1 Weitere Pathogenitatsfaktoren sind Superantigene und die Produktion von Wasserstoffperoxid H2O2 2 Erkrankungen BearbeitenMycoplasma pneumoniae kommt beim gesunden Menschen nicht vor ist aber hochansteckend Es ist ein wichtiger Erreger der atypischen Lungenentzundung Gefahrdet sind vor allem Kinder In Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Militarbasen sind Epidemien berichtet worden Weiter durch Mycoplasma pneumoniae verursachte Erkrankungen sind Pharyngitis Tracheobronchitis eine hamolytische Anamie die allerdings meist subklinisch bleibt ein makulopapillares Erythem Muskelschmerzen und verschiedene teils schwerwiegende neurologische Erkrankungen 3 Weiterhin wird ein Zusammenhang zwischen einer Infektion mit M pneumoniae und der Entstehung von Asthma vermutet 4 Nachweis BearbeitenHaufig werden Infektionen mit Mycoplasma pneumoniae detektiert indem die DNA mit einer Polymerase Kettenreaktion vervielfaltigt und sichtbar gemacht wird Schnelltests die auf dem Prinzip des Enzymimmunoassays basieren sind kommerziell erhaltlich Weil es 6 Wochen dauert um Mykoplasmen zu kultivieren spielt diese Methode fur den Erregernachweis bei klinischen Fragestellungen eine untergeordnete Rolle 5 Weiterhin ist es moglich Antikorper uber eine Komplementbindungsreaktion nachzuweisen 2 Die klinische Relevanz eines positiven Laborbefundes muss jedoch kritisch hinterfragt werden Nur durch Untersuchung auf eine symptomatische Infektion des oberen Respirationstrakts kann von einer harmlosen Besiedelung abgegrenzt werden 6 Therapie BearbeitenDa Mykoplasmen keine Zellwand besitzen sind Antibiotika die in die Biosynthese der bakteriellen Zellwand eingreifen z B b Lactam Antibiotika wie Penicillin oder Cephalosporine wirkungslos Stattdessen werden Tetracycline z B Doxycyclin Makrolide z B Azithromycin und Clarithromycin oder Fluorchinolone wie Moxifloxacin oder Levofloxacin 7 gegeben Eine besondere Prophylaxe ist nicht bekannt Geschichte BearbeitenBei ihren Untersuchungen der atypischen Lungenentzundung war den Forschern zunachst nicht klar dass Mycoplasma pneumoniae zu den Bakterien gehort Mykoplasmen waren zu klein um sie mit den damaligen Mikroskopen sichtbar zu machen Auch liessen sie sich nicht durch Bakterienfilter zuruckhalten Deshalb wurde der Erreger einfach Eaton s agent genannt 5 Einzelnachweise Bearbeiten Waites KB Balish MF Atkinson TP New insights into the pathogenesis and detection of Mycoplasma pneumoniae infections In Future Microbiol 3 Jahrgang Nr 6 2008 S 635 648 doi 10 2217 17460913 3 6 635 PMID 19072181 PMC 2633477 freier Volltext a b Rudiger Dorris Medizinische Mikrobiologie Thieme Georg Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 13 125313 4 S 453 454 LA Vervloet C Marguet PA Camargos Infection by Mycoplasma pneumoniae and its importance as an etiological agent in childhood community acquired pneumonias In Braz J Infect Dis 11 Jahrgang Nr 5 Oktober 2007 S 507 514 PMID 17962878 N Nisar R Guleria S Kumar T Chand Chawla N Ranjan Biswas Mycoplasma pneumoniae and its role in asthma In Postgrad Med J 83 Jahrgang Nr 976 Februar 2007 S 100 104 doi 10 1136 pgmj 2006 049023 PMID 17308212 a b Dajani AS Clyde WA Denny FW Experimental Infection with Mycoplasma Pneumoniae Eatons s Agent In J Exp Med 121 Jahrgang 1965 S 1071 1086 PMID 14319403 PMC 2138014 freier Volltext Christine Starostzik Die trugerische Diagnostik In Aerztezeitung de 13 Juni 2013 abgerufen am 12 Juli 2022 Marianne Abele Horn Antimikrobielle Therapie Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten Unter Mitarbeit von Werner Heinz Hartwig Klinker Johann Schurz und August Stich 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Peter Wiehl Marburg 2009 ISBN 978 3 927219 14 4 S 219 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mycoplasma pneumoniae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mycoplasma pneumoniae Genom Genom mit Anmerkungen Type strain of Mycoplasma pneumoniae at BacDive the Bacterial Diversity Metadatabase SIB Mollicutes cell Morphology typical of Mycoplasma pneumoniae Zelle von Mycoplasma pneumoniae Interaktive Graphik von SwissBioPicsDieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mycoplasma pneumoniae amp oldid 225050407