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Modifizierte Starken sind durch physikalische enzymatische oder chemische Verfahren gewonnene Starke Erzeugnisse die erhohten technischen Anforderungen gerecht werden Die Kornstruktur und andere wesentliche Eigenschaften bleiben nach der Modifikation erhalten Vom menschlichen Korper werden sie wie die naturliche Starke verdaut Inhaltsverzeichnis 1 Herstellung 1 1 Chemische Modifikation 1 2 Physikalische Modifikation 2 Verwendung als Lebensmittelzusatzstoffe 3 Andere Verwendungen 4 Nachweis 5 EinzelnachweiseHerstellung BearbeitenGrundstoff fur die Herstellung von modifizierter Starke ist naturliche oder abgebaute Starke die durch polymeranaloge Reaktionen in die jeweiligen Derivate uberfuhrt wird Naturliche Starke wird in Europa vorwiegend aus Mais Weizen und Kartoffeln gewonnen Chemische Modifikation Bearbeiten Die naturliche Starke wird je nachdem welche Eigenschaften verandert werden sollen verschiedenen chemischen Umwandlungsprozessen unterzogen 1 Bei einigen modifizierten Starken werden mehrere Umwandlungsprozesse nacheinander durchgefuhrt z B acetylierte oxidierte Starke Saurebehandelte Starke durch Reaktion mit Sauren z B mit Salzsaure Phosphorsaure oder Schwefelsaure Alkalisch modifizierte Starke durch Reaktion mit Laugen z B mit Natronlauge oder Kalilauge Gebleichte Starke durch Behandlung mit Peroxyessigsaure Wasserstoffperoxid Natriumhypochlorit Natriumchlorit Schwefeldioxid Sulfiten Kaliumpermanganat oder Ammoniumpersulfat Enzymatisch modifizierte Starke durch Behandlung mit Amylasen Oxidierte Starke durch Oxidation z B mit Natriumhypochlorit Monostarkephosphat durch Veresterung mit phosphorigen Estergruppen z B Phosphorsaure Natrium oder Kaliumphosphat Phosphonsaure oder Pentanatriumtriphosphat Distarkephosphat durch Veresterung mit Natriumtrimetaphosphat oder Phosphoroxychlorid Phosphatiertes Distarkephosphat durch Kombination der Verfahren zur Herstellung von Monostarkephosphat und Distarkephosphat Starkeacetat bzw acetylierte Starke durch Reaktion mit Essigsaureanhydrid oder Veresterung mit Essigsaure Hydroxypropylstarke durch Reaktion mit Propylenoxid Starkenatriumoctenylsuccinat durch Reaktion von Starke mit Octenylbernsteinsaureanhydrid 2 Am haufigsten werden Verbesserungen der Bestandigkeit gegen Hitze Kalte und oder pH Veranderungen Sauren angestrebt Physikalische Modifikation Bearbeiten Physikalisch modifizierte Starken sind den nativen Starken gleichgestellt weil sie nur thermisch behandelt d h gekocht sind Synonyme fur diese Starken sind Instantstarke kaltquellende Starke vorverkleisterte Starke und Quellstarke 3 Verwendung als Lebensmittelzusatzstoffe BearbeitenModifizierte Starken werden in der Lebensmittelindustrie eingesetzt da sie gegenuber naturlicher Starke bessere Hitzestabilitat Saurestabilitat Scherstabilitat sowie ein besseres Gefrier und Auftauverhalten aufweisen 4 In der EU und der Schweiz mussen chemisch modifizierte Starken als Lebensmittelzusatzstoffe deklariert und auf der Zutatenliste mit der entsprechenden E Nummer angegeben werden E 1404 Oxidierte Starke oxidativ abgebaute Starke E 1410 Monostarkephosphat E 1412 Distarkephosphat E 1413 Phosphatiertes Distarkephosphat E 1414 Acetyliertes Distarkephosphat E 1420 Acetylierte Starke E 1422 Acetyliertes Distarkeadipat E 1440 Hydroxypropylstarke E 1442 Hydroxypropyldistarkephosphat E 1450 Starkenatriumoctenylsuccinat emulgierende Starke ist in kalten Flussigkeiten gut loslich und wird vor allem als Stabilisator fur Lebensmittelschaume verwendet E 1451 Acetylierte oxidierte Starke E 1452 Starkealuminiumoctenylsuccinat nbsp Inhaltsstoffe von FruchtjoghurtModifizierte Starken dienen dabei als Verdickungsmittel Stabilisator Fullstoff oder Emulgator Sie konnen ausserdem als Tragerstoff fur Vitamine Aromastoffe oder Farbstoffe eingesetzt werden Sie werden bei der Produktion von Fertigprodukten Tiefkuhlprodukten Saucen Dressings Backwaren und Desserts wie beispielsweise Puddings verwendet 5 6 Bei physikalischer Hitze Druck oder enzymatischer Modifikation gelten die Starken als Lebensmittelzutat und haben keine entsprechende E Nummer Die folgenden modifizierten Starken werden nur ausserhalb der EU und der Schweiz verwendet bzw sind nur dort als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen Daher haben diese keine E Nummer sondern werden mit einer INS Nummer ohne fuhrendes E gekennzeichnet 1400 Dextrin 1401 saurebehandelte modifizierte Starke 1402 Alkalisch modifizierte Starke 1403 Gebleichte Starke 1405 Enzymatisch modifizierte Starke 1441 HydroxypropyldistarkeglycerinAndere Verwendungen BearbeitenModifizierte Starke wird auch als Plastifizierungsmittel fur Beton Plastiment verwendet Nachweis BearbeitenStarke allgemein wie auch modifizierte Starke wird mittels Iod nachgewiesen Die Starke farbt sich dabei blau schwarz Iodprobe Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Modifizierte Starke In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 23 April 2022 Joint FAO WHO Expert Committee on Food Additives JECFA Monograph fur STARCH SODIUM OCTENYL SUCCINATE abgerufen am 9 Dezember 2014 Eintrag zu Quellstarke In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 23 April 2022 Ternes Taufel Tunger Zobel Lebensmittel Lexikon Behr s Verlag 4 Auflage 2005 ISBN 3 89947 165 2 Eintrag zu Modifizierte Starke In Lexikon der Lebensmittelzusatzstoffe Zusatzstoffe im Essen Frank Massholder abgerufen am 20 April 2022 Eintrag zu Modifizierte Starke In Lexikon der Ernahrung Spektrum der Wissenschaft Verlag abgerufen am 19 April 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Modifizierte Starke amp oldid 237842170