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Miomantis caffra ist eine im sudlichen Afrika heimische Art der Gottesanbeterinnen 1978 wurde sie in Neuseeland und kurzlich in Portugal sowie in Nordamerika Los Angeles Kalifornien gefunden was wahrscheinlich auf den Handel mit exotischen Tieren zuruckzufuhren ist Die Weibchen dieser Art sind sowohl zu sexuellem Kannibalismus als auch zur Parthenogenese fahig Miomantis caffraMiomantis caffraSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Fangschrecken Mantodea Familie MantidaeUnterfamilie MiomantinaeGattung MiomantisArt Miomantis caffraWissenschaftlicher NameMiomantis caffraSaussure 1871 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Imago 1 2 Nymphen 1 3 Oothek 2 Lebensweise 3 Sexueller Kannibalismus 4 Verbreitung 4 1 Invasive Art in Neuseeland 4 2 Invasive Art in Portugal 5 Taxonomie und Systematik 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenImago Bearbeiten nbsp Miomantis caffra Weibchen beim Ablegen einer OothekAusgewachsene geschlechtsreife Tiere Imagines sind durchschnittlich 40 bis 43 Millimeter lang und damit fur Gottesanbeterinnen klein bis mittelgross Graeme William Ramsay gibt fur neuseelandische Tiere Langen von 36 5 bis 43 Millimeter fur die Mannchen und 32 bis 50 Millimeter fur die Weibchen an ohne Flugel gemessen 1 Mannchen sind uberwiegend grun gefarbt selten kommen braune Tiere vor der hintere distale Teil des Pronotum kann oft braun sein Die Flugel sind glasklar hyalin mit grun gefarbtem Feld zwischen der Radial und Medianader wobei die Radialader selbst abgesetzt hell ist Die Vorderflugel sind beim Mannchen lang sie uberragen die Hinterleibsspitze einschliesslich der Cerci beim Weibchen kurzer als der Hinterleib Die etwas grosseren und robusteren Weibchen sind blassgrun mit grunen Vorder und gelben Hinterflugeln Der Kopf ist immer breiter als das Pronotum mit auffallend vorstehenden halbkugeligen Komplexaugen Das schmale Pronotum ist so lang wie oder langer als die Huften der Vorderbeine es ist beim Mannchen glatt beim Weibchen fein gezahnt Die Schenkel der Beine tragen auf der Innenseite zwei bis drei dunkle Flecken Sie tragen vier die Vorderschienen sieben aussere Dornen 2 Nymphen Bearbeiten Die Nymphen sind grun oder braun fleckig mit gestreiften Beinen der Hinterleib nach oben gebogen wie ein Skorpion Betrachtliche Farbabweichungen kommen bei Nymphen und Subadulten vor die Korper konnen von blass strohfarben uber hellgrun bis rotbraun variieren Das Farbspektrum der Beine variiert von hell bis fast schwarz wobei sie nach dem Schlupf schwarzweiss gestreift sind Nymphen von Miomantis caffra sind kannibalistisch veranlagt und fressen Artgenossen auch dann wenn andere Beute zur Verfugung steht Bei Begegnungen zwischen zwei Nymphen frisst die grossere normalerweise die kleinere Beim Schlupf sind die Nymphen etwa funf Millimeter lang Sie durchlaufen bis zur Imago sechs Stadien beim Weibchen gelegentlich sieben Oothek Bearbeiten Die Oothek ist 12 30 mm lang Sie ist meist blass braun gefarbt mit einem hellen Langsband Ihre Form ist rundlich bis grob rautenformig aber extrem variabel und passt sich dem Substrat an an das sie angeheftet wird Das Hinterende ist zipfelformig ausgezogen Lebensweise Bearbeiten nbsp Die Paarung mit einem bereits trachtigen Weibchen erhoht die Uberlebenschancen des kleineren Mannchens nbsp NahaufnahmeDie Art besitzt eine Generation im Jahr univoltin Nymphen schlupfen im Fruhjahr und entwickeln sich binnen ca funf Monaten zu Imagines Die Weibchen leben bis zum Beginn des Winters die Mannchen meist kurzer da sie nach und nach bei den Kopulationen gefressen werden Imagines uberwintern selten nur Weibchen meist sind im Winter nur die Ootheken vorhanden Jedes Weibchen legt wahrend ihres Lebens bis zu funf Ootheken aus denen vom kommenden Fruhjahr an jeweils bis zu 100 Nymphen schlupfen konnen Der Schlupf ist nicht synchronisiert die Nymphen schlupfen uber einen Zeitraum von Wochen oder sogar uber zwei Jahre Kalte Temperaturen verzogern den Schlupf 3 Sexueller Kannibalismus BearbeitenDie Mannchen der sexuell kannibalistischen Fangschrecken haben ihre Vorgehensweise bei der Paarung bereits an die drohende Gefahr angepasst Sie initiieren eine Paarung bis zu vier Mal schneller wenn entweder Rivalen oder Beute in der Nahe sind und das Weibchen dadurch abgelenkt ist Ist das Weibchen durch Anwesenheit von Beute abgelenkt paarten Mannchen sich fast doppelt so haufig mit ihnen als ohne Beutetiere im direkten Umfeld Dennoch wurden sowohl vor als auch wahrend den Paarungen weiterhin einige Mannchen gefressen 4 Der evolutionare Vorteil in diesem Verhalten besteht darin dass Weibchen die ihren Sexualpartner wahrend oder nach der Paarung verspeist haben deutlich mehr Eier legen wodurch auch das Mannchen mehr eigene Nachkommen produziert 5 Verbreitung BearbeitenDie Art ist Endemit des sudlichen Afrika mit Vorkommen in Sudafrika und Mosambik vom Kap der Guten Hoffnung bis zur Maputo Bucht 2 Invasive Art in Neuseeland Bearbeiten nbsp Miomantis caffra beim Verzehr einer Zikade in NeuseelandIn Neuseeland wird Miomantis caffra als springbok mantis oder South African praying mantis bezeichnet Die ersten Exemplare die in Neuseeland gefunden wurden waren Nymphen die ein Schuler im Februar 1978 in New Lynn Auckland gesammelt hatte Sie wurden aufgezogen und ein darauf gegrundeter Zuchtstamm wurde von der Entomology Division DSIR gehalten Die Identitat der Art war anfangs unklar bis A Kaltenbach vom Naturhistorischen Museum in Wien sie als Miomantis caffra identifizierte Sie wird zwar nicht als Schadling angesehen aber man vermutet dass sie die in Neuseeland heimische Orthodera novaezealandiae in urbanen Lebensraumen im Norden Neuseelands verdrangt Verstarkt kommt es vor dass einheimische Mannchen von Orthodera sich mit Weibchen von M caffra paaren wollen auf deren Duftstoffe sie ansprechen In diesem Fall kommt es jedoch oft nicht zur Paarung da die Einwanderin den Freier uberdurchschnittlich oft als Beute betrachtet und somit eine Gefahr fur die einheimische Art darstellt 6 7 Die Art ist heute auf der Nordinsel weit verbreitet wurde aber auch schon in Nelson und Christchurch auf der Sudinsel gefunden 3 Verbreitet wird die Art vor allem durch unabsichtliche Verschleppung von Ootheken durch Transporte wahrend die Ausbreitungsfahigkeit der Imagines gering ist Sie lebt bisher fast ausschliesslich in Siedlungen und gestorten Habitaten Invasive Art in Portugal Bearbeiten In Portugal wurden 2014 sechs Individuen alles Mannchen nachts an einer Lichtquelle gefunden Fundort ist Carcavelos nahe Lissabon gefunden in einer Vorortsiedlung mit vielen Garten 2 Taxonomie und Systematik BearbeitenDie Gattung Miomantis umfasst etwa 65 beschriebene Arten mit Verbreitung in Afrika von Agypten im Norden bis Sudafrika im Suden Die meisten Arten wurden durch den italienischen Entomologen Ermanno Giglio Tos 1912 bis 1927 beschrieben Viele beruhen nur auf Farbungsmerkmalen und sind seither nicht wiedergefunden worden so dass die Gattung dringend einer modernen Revision bedarf Die Art wurde 1871 durch Henri de Saussure in einem Band seiner Melanges Orthopterologiques erstbeschrieben Der Artname galt zeitweise als Synonym von Miomantis monarcha Fabricius 1793 tatsachlich handelt es sich aber um verschiedene Arten 1 Literatur BearbeitenG W Ramsay 1984 Miomantis caffra a new mantid record Mantodea Mantidae for New Zealand New Zealand Entomologist 8 1 102 104 doi 10 1080 00779962 1984 9722479 G W Ramsay 1990 Mantodea Insecta with a review of aspects of functional morphology and biology Fauna of New Zealand 19 ISBN 0 477 02581 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b G W Ramsay 1990 Mantodea Insecta with a review of aspects of functional morphology and biology Fauna of New Zealand 19 ISBN 0 477 02581 1 S 25 a b c Eduardo Marabuto 2014 The Afrotropical Miomantis caffra Saussure 1871 and Miomantis paykullii Stal 1871 first records of alien mantid species in Portugal and Europe with an updated checklist of Mantodea in Portugal Insecta Mantodea Biodiversity Data Journal 2014 2 e4117 doi 10 3897 BDJ 2 e4117 a b Murray Peter Fea Reproductive Ecology and Impact of the Invasive Praying Mantis Miomantis caffra Thesis University of Auckland 2011 100 Seiten Behavioral Ecology Increased male mating success in the presence of prey and rivals in a sexually cannibalistic mantis auf engl Oxford Academic abgerufen am 14 September 2021 William D Brown and Katherine L Barry 2006 Sexual cannibalism increases male material investment in offspring quantifying terminal reproductive effort in a praying mantis Proceedings of the Royal Society B 283 1833 article ID 20160656 6 Seiten doi 10 1098 rspb 2016 0656 open access Eingewanderte Art Gottesanbeterin stellt todliche Sex Falle Spiegel abgerufen am 14 September 2021 Bioinvasoren Tod statt Sex Eingeschleppte Gottesanbeterin trickst mittels Lockstoff heimische Mannchen aus scinexx de Abgerufen am 5 September 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Miomantis caffra Album mit Bildern Videos und Audiodateien Miomantis caffra iNaturalist NZ Mataki Taiao Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Miomantis caffra amp oldid 223746540