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Das Minoritenkloster Lennep war ein Kloster der Franziskaner Minoriten in Lennep heute Remscheid Lennep in Nordrhein Westfalen Das Kirchengebaude gilt als altester vollstandig erhaltener Sakralbau Remscheids und wird derzeit als Kulturzentrum genutzt Klosterkirche in Lennep Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Quellen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits um 1400 spatestens jedoch 1444 1 bestand in Lennep ein Kloster der Franziskaner in dem diese ab 1454 eine dreiklassige Lateinschule betrieben 2 Dem Stadtbrand am 26 September 1563 fiel auch das Kloster zum Opfer Die Stadt wurde in den Folgejahren wieder aufgebaut gleichzeitig setzte sich jedoch in kleinen Schritten Kleidung Feste Beichte Abendmahl die Reformation durch So befand sich beispielsweise in der Kirche in der der erste evangelische Pfarrer Johann Becker 1595 predigte noch ein Katharinenaltar Fur diesen Altar entstanden weiterhin Einkunfte aus einem Katharinenvikariegut und auf ihm durften zwei Kerzen brennen die an ihn gebundenen Messen durften dort aber nicht mehr gelesen werden Das Kolner Stift St Kunibert konnte sein Recht zur Besetzung der Pfarrstelle nicht mehr ausuben es scheiterte an den Einwanden des Magistrats der Stadt 1641 erlaubte der Landesherr der Herzog von Berg Minoriten aus Koln sich in Lennep niederzulassen und dort eine Herberge fur ihre Mitbruder auf dem Weg von Koln nach Dortmund oder Munster einzurichten Drei Bruder konnten am 8 Marz 1642 von dem einzigen noch in Lennep verbliebenen Ehepaar ein Haus erwerben und kurzfristig beziehen Sie erhielten 1643 das Pfarrrecht 2 Zunachst waren sie auf Spenden angewiesen erst 1664 erhielten sie Einkunfte aus der Katharinenstiftung Auf dem dazugehorigen Grundstuck am Rande der Stadt begannen sie am 6 Juli 1677 2 mit dem Bau eines dreiflugeligen Klosters das 1681 vollendet werden konnte Den vierten Flugel um den Kreuzgang bildete die einschiffige spatgotische Kirche Johann Jakob Lohe der Abt des Klosters Altenberg weihte sie am 24 August 1700 2 dem Kirchenpatron Bonaventura Die Klosterkirche diente auch als Pfarrkirche fur Gemeindeglieder aus Lennep Remscheid und Luttringhausen Sie war 30 m lang 11 m breit und 13 m hoch und hat wie bei Minoritenkirchen ublich statt eines Turms einen barocken Dachreiter 3 Seitenaltare zeigten Antonius von Padua und die Gottesmutter Auch das Bild der Lokalheiligen Katharina wurde aus der evangelischen Kirche hierher uberfuhrt Die Auseinandersetzung mit den Kreuzherren aus Beyenburg um die Zugehorigkeit der etwa 500 Gemeindeglieder die teilweise auch aus Luttringhausen und Remscheid kamen konnten die Minoriten 1732 fur sich entscheiden Die Minoritengemeinschaft hatte fur Lennep Luttringhausen und Remscheid das Privileg erhalten Schulunterricht erteilen zu durfen Zunachst fand dies in dem angemieteten Haus spater dann im Kloster statt Etwa um 1732 war die Zahl der nicht nur katholischen Schuler und Schulerinnen soweit angewachsen das ein eigenes Schulgebaude gebaut wurde Die etwa zwolf Bruder in Lennep fassten die nahere Umgebung deren Bevolkerung mittlerweile weitgehend dem lutherischen oder reformierten Bekenntnis folgte als Missionsgebiet auf Sie predigten auf dem Marktplatz an einem dort aufgebauten Altar und veranstalteten Prozessionen von Wermelskirchen und Burg nach Lennep Im September 1744 luden sie drei Jesuiten fur die Mission ein Daraufhin kamen Katholiken aus Elberfeld Huckeswagen Beyenburg Wipperfurth Solingen Burg und anderen Orten der Umgebung in die Stadt Nach Protesten der evangelischen Gemeinde unterblieben diese Missionsversuche Auch auf Grund seiner Randlage in der Stadt blieb das Kloster bei einem erneuten Stadtbrand am 6 Oktober 1746 als eines von nur wenigen Hausern unzerstort 1760 richteten die Minoriten in Ronsdorf ein Bethaus fur die dortige kleine katholische Gemeinschaft ein 4 1803 1804 wurde das Kloster sakularisiert Nachdem im Fruhjahr 1803 finale Real und Personalstatus erstellt beziehungsweise die vorjahrigen korrigiert waren wurde das Kloster zum 1 Juli 1804 aufgelost Zu Beginn der Aufhebung hatte die Klostergemeinschaft 1802 aus zehn Priester und drei Laienbrudern bestanden Neben einem Klosterknecht wurden noch drei Personen zeitweise als Barbier Organist und Balgtreter beschaftigt worden Je ein Priester und ein Laienbruder verstarben noch vor dem tatsachlichen Ende des Klosters Zwei Priester wahlten den Weg ins Zentralkloster in Kaiserswerth Ein Kapuziner wurde als nicht zur Klostergemeinschaft gehorig ohne Versorgung verabschiedet zwei weitere gingen als Weltgeistliche ohne Pension vermutlich hatten sie die Abfindung gewahlt ins Linksrheinische und konnen bis nach Flandern verfolgt werden Drei Patres erhielten die bergische Pension von 50 Reichsthalern wobei Pater Rink als neuer Pfarrer von Lennep angeordnet wurde Dafur dass er die ortliche Gemeinde weiterhin als Seelsorger betreuen durfte hatten sich unter anderem die lutherische Gemeinde und der Magistrat eingesetzt Ein Laienbruder blieb ausserdem als Kuster in Lennep ein weiterer entschied sich nach einigem Zogern doch noch fur den Eintritt ins Zentralkloster Das Klostergebaude selbst beherbergte nun den Pfarrer den Kuster und den Lehrer an der katholischen Schule Zeitweise wurde mit dem Magistrat erfolglos daruber verhandelt auch die evangelische Schule ins Kloster zu verlegen Die katholische Schule litt von Anfang an unter einer mangelhaften Finanzierung so dass 1807 der Schulfond bemangelte nicht langer in der Lage zu sein weitere Vorschusse fur den Betrieb und die Besoldung des Lehrers zu gewahren 5 Nach der Sakularisation wurde das Inventar des Klosters versteigert 6 Teile einer Bibliothek gelangten an die Kurfurstliche Bibliothek in Dusseldorf deren Bestand spater auf die Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf uberging 7 Den Grundbesitz erwarb 1810 der Lenneper Kaufmann Johann Daniel Fuhrmann 8 Auf Grund der zunehmenden Industrialisierung wuchs die Gemeinde rasch auf etwa 3 000 Gemeindemitglieder an Um zusatzlichen Raum in der Kirche zu schaffen wurden 1820 die Seitenaltare entfernt und 1831 eine Empore eingezogen Fur die Gemeindemitglieder aus Remscheid entstand 1847 dort eine eigene Kirche Dies alles reichte jedoch nicht aus Bis nach Koblenz und Trier sammelte die Gemeinde in der Rheinprovinz Geld fur einen Neubau Nach zwei Jahren Bauzeit konnte 1868 die Kirche St Bonaventura eine dreischiffige neugotische Hallenkirche in der Nahe des Schwelmer Tores eingeweiht werden Die Minoritenkirche wurde aufgegeben Nach langem Leerstand und zeitweiliger Nutzung als Schlosserei erwarb 1887 der Textilfabrikant Carl Muhlinghaus das Gebaudeensemble Er liess funf Zwischendecken in die Kirche einziehen um dort Webmaschinen aufstellen und eine Trikotagenfabrik betreiben zu konnen Den Antrieb lieferte zunachst eine Dampfmaschine im Erdgeschoss die Nebengebaude dienten als Lager und Verwaltungsburos 1975 wurde das Unternehmen aus finanziellen Grunden geschlossen 9 1983 schlossen sich Burger in dem Verein Klosterkirche RS Lennep e V zusammen um den Abriss der ehemaligen Kirche zu verhindern Mit Spenden und finanziellen Mitteln von Stadt und Land begann 1985 die Restaurierung der Gesamtanlage die 1987 abgeschlossen werden konnte Bei der Renovierung wurde noch die originale Bodenfensterfassung am Nordfenster der Chorapsis freigelegt 10 Mit der Sanierung konnte das Gebaudeensemble als Burger und Kulturzentrum mit einer Buhne erhalten werden Teile werden als Restaurant Klosterschanke gefuhrt 11 Quellen BearbeitenHans Jurgen Roth Geschichte unserer Stadt Remscheid mit Lennep und Luttringhausen RGA Buchverlag Remscheid 2009 ISBN 978 3 940491 01 5 S 203 207 210 215 235 269 Literatur BearbeitenErika Bornewasser Zur Geschichte der katholischen Schule Lennep In Festschrift anlasslich des 350jahrigen Jubilaums der katholischen Schule und des 25 jahrigen Bestehens der katholischen Schule Am Stadion Lennep 1991 Paul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Stadte Barmen Elberfeld Remscheid und der Kreise Lennep Mettmann Solingen Schwann Dusseldorf 1894 Nachdruck ebenda 1995 ISBN 3 89618 126 2 S 53 Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 3 Abt 2 Konrad Eubel Geschichte der Kolnischen Minoriten Ordensprovinz J amp W Boisseree Koln 1906 S 224 228 Veroffentlichungen des Historischen Vereins fur den Niederrhein 1 online auf archive org Johannes Kistenich Bettelmonche im offentlichen Schulwesen Ein Handbuch fur die Erzdiozese Koln 1600 bis 1850 Bohlau Koln u a 2001 ISBN 3 412 13001 X S 1143 1151 Stadt und Gesellschaft 1 Friedrich Wilhelm Oediger Stifts und Klosterarchive Bestandsubersichten Respublica Verlag Siegburg 1964 S 227 Das Hauptstaatsarchiv in Dusseldorf und seine Bestande 4 Weblinks BearbeitenKlosterkirche Lennep Die Schule der Minoriten 1641 1803 Memento vom 16 Februar 2010 im Internet Archive Artikel uber die angeschlossene Schule auf der Website der Katholischen Grundschule am Stadion Remscheid Lennep aktuelle Website Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Jahrbuch 2008 der Stadt Remscheid Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive ISSN 0930 2034 S 14 online auf der Website der Stadt Remscheid gesehen 12 Marz 2010 PDF a b c d Otto von Mulmann Statistik des Regierungs Bezirkes Dusseldorf Badeker Iserlohn 1864 darin Eintrag zu Lennep S 434 435 online bei books google de gesehen 14 Marz 2010 Klostergrundung Memento vom 14 September 2008 im Internet Archive auf der Internetseite der Klosterkirche Lennep gesehen 12 Marz 2010 Otto von Mulmann Statistik des Regierungs Bezirkes Dusseldorf Badeker Iserlohn 1864 darin Eintrag zu Ronsdorf S 449 online bei books google de gesehen 15 Marz 2010 Mike Kunze Die Sakularisation im Herzogtum Berg Hrsg Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Dusseldorf 2022 3 1 4 1 Lennep S 325 361 1585 S uni duesseldorf de PDF abgerufen am 26 Februar 2023 Sakularisierung Memento vom 14 September 2008 im Internet Archive auf der Internetseite der Klosterkirche Lennep gesehen 12 Marz 2010 Kulturelles Erbe Memento vom 2 Marz 2010 im Internet Archive auf der Website der Universitats und Landesbibliothek gesehen 15 Marz 2010 Eintrag Memento des Originals vom 5 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw de zum Kaufvertrag im Findbuch des Landesarchivs Nordrhein Westfalen gesehen 12 Marz 2010 Fabrikationsstatte Memento vom 14 September 2008 im Internet Archive auf der Internetseite der Klosterkirche Lennep gesehen 12 Marz 2010 Klosterruine wurde Kleinod 1 2 Vorlage Toter Link www klosterkirche lennep de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis von Gisela Schmoekel in Bergische Morgenpost vom 26 Marz 2005 gesehen 12 Marz 2010 PDF Isabel Klaas Himmlisch wohnen Bergische Morgenpost 15 Marz 200651 1925 7 259 Koordinaten 51 11 33 N 7 15 32 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Minoritenkloster Lennep amp oldid 237802536