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Michail Michailowitsch Zechanowski russisch Mihail Mihajlovich Cehanovskij 25 Maijul 6 Juni 1889greg in Chmelnyzkyj Russisches Kaiserreich 22 Juni 1965 in Moskau war ein auf Animationsfilme spezialisierter sowjetischer Regisseur Drehbuchautor und kunstlerischer Leiter Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Leistungen 2 Ehrungen 3 Privates und Personlichkeit 4 Filmografie Auswahl 4 1 Regie 4 2 Drehbuchautor 4 3 Kunstlerischer Leiter 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Leistungen BearbeitenMichail Zechanowski besuchte das Erste Gymnasium in St Petersburg wo er bereits Zeichenversuche unternahm Von 1908 bis 1910 arbeitete er in einer Bildhauerwerkstatt in Paris und studierte danach an der juristischen Fakultat in St Petersburg verliess diese aber 1914 ohne Abschluss Anschliessend erhielt Zechanowski einen Studienplatz an der Kaiserlichen Akademie der Kunste wechselte danach an die Moskauer Schule fur Malerei Skulptur und Architektur und beendete diese 1918 Daraufhin schloss er sich der Roten Armee an und verblieb hier bis 1923 Wahrend seiner Militarzeit konnte Zechanowski sein kunstlerisches Schaffen weiter vertiefen 1 zudem hatte er zeitweise das Amt des stellvertretenden Abgesandten fur Kunstangelegenheiten in der Weissrussischen SSR inne und war von 1919 bis 1922 Leiter der Universitat der Roten Armee in Smolensk 2 Er kehrte schliesslich nach Petrograd zuruck um sein Studium fortzusetzen und gleichzeitig als Ausbilder am Staatlichen Technikum fur industrielle Kunst zu arbeiten 1 Ausserdem zeichnete er Werbefilmplakate 3 Im Jahr 1926 erhielt er eine Stelle beim Verlag Raduga und arbeiteten hier an der Seite von Wladimir Lebedew Parallel dazu war Zechanowski in der Jugendbuchabteilung des Lengis Verlages aktiv und entwickelte sich zu einem Vertreter des Konstruktivismus Er illustrierte Werke von Samuil Marschak Ilja Ionowitsch Ionow und Boris Stepanowitsch Schitkow 1 sein Spezialgebiet waren Bucher uber Technik und Erfindungen 3 Nachdem Zechanowski in seinen personlichen Aufzeichnungen bereits Anfang 1926 Interesse am Medium Film bekundet hatte 2 wandte er sich ab Ende der 1920er Jahre auch beruflich dem Genre des Animationsfilms zu 1929 entstand fur das Studio Sowfilm aus dem spater Lenfilm hervorgehen sollte sein erstes Werk Pochta Potschta Dieses basierte auf Zeichnungen Zechanowskis fur das gleichnamige Buch von Samuil Marschak 1 der fur den 1930 veroffentlichten Film auch das Skript schrieb 4 Pochta war der erste animierte Tonfilm aus der Sowjetunion sowie der erste sowjetische Animationsfilm der ein breites Publikum fand und auch im Ausland gezeigt wurde In der Folgezeit konzentrierte sich Zechanowski darauf seine Filme an musikalischen Werken anzulehnen und den Klang grafisch umzusetzen Sein dritter Film Pasifik 231 Pasifik 231 1931 basierte auf Stucken von Arthur Honegger Fur Skazka o pope i ego rabotnike Balde Skaska o pope i jego rabotnike Balde 1933 36 die Adaption einer Geschichte Alexander Puschkins und zugleich Zechanowskis erster abendfullender Film konnte Dmitri Schostakowitsch als Komponist verpflichtet werden 1 Der Film wurde als animierte Oper angelegt 5 Schostakowitsch zog sich jedoch infolge der Mitte der 1930er Jahre einsetzenden Kritik an seinem Schaffen von dem Projekt zuruck Auch der Stil des Regisseurs wurde als unpassend fur ein Werk Puschkins angesehen Das Negativ des Films landete unveroffentlicht im Archiv des Studios und wurde dort wahrend der Bombardierung Leningrads uberwiegend zerstort lediglich ein unter dem Titel Bazar Basar bekanntes wenige Minuten langes Fragment ist erhalten geblieben Zechanowski bezeichnete den Verlust seines Werkes als Katastrophe Nach der Realisierung von Skazka o pope i ego rabotnike Balde im Jahr 1936 war Zechanowski zwei Jahre lange nicht fur Lenfilm tatig 1 nach seiner Ruckkehr entstand zunachst Skazka o glupom myshonke Skaska o glupom myschonke 1940 fur das er zusammen mit Marschak das Drehbuch schrieb Aufgrund von Konflikten bzgl der kunstlerischen Umsetzung des Films verzogerte sich jedoch dessen Fertigstellung und Marschak lies einen Namens aus den Credits streichen 6 Im darauffolgenden Jahr war Zechanowski als Teil eines Regiekollektivs an dem Konzertfilm Kinokoncert 1941 goda Kinokonzert 1941 goda seiner einzigen Arbeit ausserhalb des Animationsfilmgenres beteiligt Ab dem Weihnachtsfilm Yolka novogodnyaya skazka Jolka nowogodnjaja skaska 1942 arbeitete er bis an sein Lebensende fur Sojusmultfilm 1 Mit Telefon Telefon 1944 setzte Zechanowski eine Geschichte von Kornei Tschukowski um an der grafischen Gestaltung war u a auch Iwan Iwanow Wano beteiligt Cvetik semicvetik Zwetik semizwetik 1948 wurde von ihm nach einem Drehbuch Walentin Katajews verwirklicht Wahrend dieser Zeit setzte auch ein Stilwechsel in seiner Arbeit ein und er wandte sich vom fruheren konstruktivistischen Stil ab 6 Mit Skazka o rybake i rybke Skaska o rybake i rybke 1950 wagte sich Zechanowski noch einmal an eine Puschkin Adaption in Carevna lyagushka Zarewna lajguschka 1954 setzte er das beliebte Marchenmotiv der schonen Wassilissa um Die wilden Schwane 1962 nach dem gleichnamigen Marchen von Hans Christian Andersen ist sein einziger Film fur den auch eine deutschsprachige Synchronfassung produziert wurde Kurz vor seinem Tod drehte er noch eine Neufassung von Pochta Potschta 1964 1966 erschien posthum Ivan Ivanych zabolel Iwan Iwanytsch sabolel nach Motiven Sergei Michalkows der auch das Drehbuch verfasste Zechanowski hatte mit Zayac vo hmelyu Sajaz wo chmelju bereits 1946 ein Werk von Michalkow adaptiert das Projekt wurde aber noch vor der Vollendung eingestellt Gegen Ende seines Lebens wagte er wieder eine ansatzweise Ruckkehr zum Stil seiner Anfangsjahre im Film 6 Zechanowski starb rund zwei Wochen nach seinem 76 Geburtstag in Moskau Ehrungen BearbeitenMichail Zechanowski wurde am 12 Juni 1964 zum Verdienten Kunstschaffenden der RSFSR ernannt Auch einige seiner Filme wurden ausgezeichnet 1 Cvetik semicvetik Zwetik semizwetik 1948 Bester Kinderfilm beim Internationalen Filmfestival von Marienbad 1949 Skazka o rybake i rybke Skaska o rybake i rybke 1950 Preis beim Internationalen Filmfestival Karlovy Vary 1951 Devochka v dzhunglyah Dewotschka w dschungljach 1956 Ehrende Erwahnung der Jury beim Allunionsfilmfestival 1958 Carevna lyagushka Zarewna lajguschka 1954 Silbernes Eichenblatt beim Festival Internacional de Cine de Mar del Plata 1960Bereits 1973 widmeten ihm Wera und Eduard Kusnezow ein illustriertes Buch 7 Jewgeni Steiner wurdigte Zechanowski in seinem Werk Stories for Little Comrades Revolutionary Artists in the Early Soviet Children s Book 1999 als einen der interessantesten Kunstler und Filmanimateure der 1920er Jahre most interesting artists and film animators of the 1920s 8 Sein Schaffen fand ausserdem in dem Buch Nashi multfilmy Naschi multfilmy 2006 Erwahnung in dem er als einer der grossten Meister der heimischen Animation odin iz krupnejshih masterov otechestvennoj multiplikacii bezeichnet wurde 5 Im Zusammenhang mit seinem Debutfilm wurde Zechanowski mit Sergei Eisenstein verglichen 7 er selbst sah sein Vorbild jedoch in Rene Clair 2 Privates und Personlichkeit BearbeitenMichail Zechanowski verlor bereits im Jahr 1899 seine Mutter Sinaida Grigorjewna Er hatte einen alteren Bruder namens Nikolai der im Alter von 13 Jahren starb Zechanowski war in erster Ehe mit Antonina Wissarionowna Kitajewa verheiratet Mitte der 1920er Jahre begann er eine Affare mit Wera Wseslawowna Schengelidse 1902 1977 9 die damals an Kursen fur Animation teilnahm Nach der Scheidung von seiner ersten Frau heirateten beide im Jahr 1926 Kolja der alteste Sohn Zechanowskis starb im Alter von nur etwa einem Jahr Er fuhrte uber Jahre hinweg sehr intensiv Tagebuch seine Aufzeichnungen werden heute im Russischen Staatsarchiv der Kunste aufbewahrt und wurden nach seinem Tod auszugsweise von Wera Zechanowskaja herausgegeben Die Edition erlebte spater eine umfangreichere Wiederveroffentlichung Zechanowski stand in dem Ruf ein verschlossener und im Bezug auf sein Schaffen sehr ehrgeiziger und disziplinierter aber auch leicht reizbarer und von Versagensangsten geplagter Mensch zu sein 2 Filmografie Auswahl BearbeitenRegie Bearbeiten 1929 Pochta Potschta 1948 Cvetik semicvetik Zwetik semizwetik 1936 Skazka o pope i ego rabotnike Balde Skaska o pope i jego rabotnike Balde 1940 Skazka o glupom myshonke Skaska o glupom myschonke 1944 Telefon Telefon 1950 Skazka o rybake i rybke Skaska o rybake i rybke 1954 Carevna lyagushka Zarewna ljaguschka 1956 Devochka v dzhunglyah Dewotschka w dschungljach mit Wera Wseslawowna Zechanowska 1962 Die wilden Schwane Dikije lebedi mit Wera Wseslawowna Zechanowska 1964 Pochta Potschta mit Wera Wseslawowna Zechanowska 1966 Ivan Ivanych zabolel Iwan Iwanytsch sabolel mit Wera Wseslawowna Zechanowska Drehbuchautor Bearbeiten 1940 Skazka o pope i ego rabotnike Balde Skaska o pope i jego rabotnike Balde mit Wera Wseslawowna Zechanowska 1940 Skazka o glupom myshonke Skaska o glupom myschonke mit Samuil Marschak 1964 Pochta Potschta mit Samuil Marschak und Wera Wseslawowna Zechanowska Kunstlerischer Leiter Bearbeiten 1929 Pochta Potschta mit Iwan Michailowitsch Druschinin 1944 Telefon Telefon mit Wera Wseslawowna Zechanowska und Iwan Iwanow Wano 1964 Pochta Potschta mit Boris Dmitrijewitsch Kornejew Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Films by Mikhail Tsekhanovsky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mikhail Tsekhanovsky in der Internet Movie Database englisch Filmografie Michail Zechanowskis auf kino teatr ru russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Biografie Michail Zechanowskis auf kino teatr ru russisch abgerufen am 22 Juli 2020 a b c d biografischer Abriss und Auszuge aus Zechanowskis Tagebuchern auf kinozapiski ru russisch abgerufen am 22 Juli 2020 a b Profil Michail Zechanowskis auf animator ru russisch abgerufen am 21 Juli 2020 Filmdaten zu Pochta 1929 auf kino teatr ru russisch abgerufen am 21 Juli 2020 a b Beitrag von Nikolai Iswolow zu Zechanowski in Nashi multfilmy Naschi multfilmy Interros 2006 ISBN 5 91105 007 2 auf books interros ru russisch abgerufen am 22 Juli 2020 a b c Werkanalyse zu Zechanowskis Schaffen auf kinozapiski ru russisch abgerufen am 22 Juli 2020 a b Werkanalyse zu Pochta von Nikolai Iswolow auf kultpro ru russisch abgerufen am 22 Juli 2020 Jewgeni Steiner Stories for Little Comrades Revolutionary Artists in the Early Soviet Children s Book University of Washington Press 1999 ISBN 0 295 97791 4 S 193 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Biografie Wera Zechanowskajas auf kino teatr ru russisch abgerufen am 21 Juli 2020Normdaten Person GND 133806871 lobid OGND AKS LCCN no98121035 VIAF 49420709 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zechanowski Michail MichailowitschALTERNATIVNAMEN Cehanovskij Mihail Mihajlovich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer FilmregisseurGEBURTSDATUM 6 Juni 1889GEBURTSORT ChmelnyzkyjSTERBEDATUM 22 Juni 1965STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michail Michailowitsch Zechanowski amp oldid 218040918