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Die gotische evangelische Michaelskirche fruher auch Grosse oder Aussere Kirche genannt in Waiblingen ist die grosste evangelische Kirche der Stadt Der Name Michaelskirche ist seit ca 1950 gebrauchlich In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das wesentlich kleinere Nonnenkirchlein Ansicht der Michaelskirche von SudenGesamtansicht der Kirche vom Waiblinger Rathaus aus Richtung Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgangerbauten 2 Kanzel 3 Kirchturm 4 Orgel 5 Glocken 6 Literaturnachweis 7 Galerie 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Bau des heutigen Kirchengebaudes wurde vermutlich um 1440 durch Hans von Landau begonnen Ein genaues Datum uber den Baubeginn kann nicht genannt werden Um 1449 50 wurde der Chor fertiggestellt Danach gab es kriegsbedingt eine Unterbrechung Stadtekrieg zwischen Graf Ulrich V von Wurttemberg und der Freien Reichsstadt Esslingen Um 1462 erfolgte die Errichtung des Turms Im gleichen Jahr wurde in die 1269 erstmals erwahnte Nikolauskapelle auch kleinebzw innere Kirche genannt eine Pradikatur gestiftet 1 die dann in der Michaelskirche der 1484 fertiggestellten Steinkanzel zugeordnet wurde In den 1470er und 80er Jahren wurde nach erneuter Unterbrechung das dreischiffige Langhaus errichtet In seinen Gewolben sind die Jahreszahlen 1487 1488 und 149 0 angegeben Vermutlich in diesem Jahr wurde die Kirche durch Peter von Lahn fertiggestellt 1990 zum 500 jahrigen Jubilaum der Kirche begann eine Aussensanierung des Kirchenschiffs und des Kirchturms Diese Arbeiten wurden im Jahr 2000 abgeschlossen Vorgangerbauten Bearbeiten In den Jahren 1866 1910 1938 und 1978 wurden bei Renovierungsarbeiten bis ins 7 Jahrhundert zuruckreichende Reste von insgesamt drei Vorgangerkirchen gefunden Kanzel BearbeitenIm Langhaus einer dreischiffigen Staffelhalle mit vier Jochen stand die Kanzel ursprunglich am mittleren Pfeiler der sudlichen Arkadenreihe bei der Kirchenrenovierung in den Jahren 1866 67 durch Leins wurde sie an den sudlichen Chorbogenpfeiler versetzt 2 Sie bildete dort das Zentrum des als Querkirche 3 konzipierten Raumes Vom ursprunglichen Bestand sind nur die Konsole und die Brustung mit ihren vier Reliefs erhalten Sie stellen mit asymmetrischer Ausrichtung zum ehemaligen Hauptaltar im Chor vier Kirchenvater dar nach rechts gewendet Augustinus mit der Halbfigur eines Engels als Symbol des Evangelisten Matthaus dann nach links gewendet Papst Gregor I mit dem Lukas Symbol eines Stieres Ambrosius mit dem Markuslowen und der Jahreszahl 1484 und zuletzt Hieronymus samt seinem Attribut dem Lowen und mit dem Johannesadler Kirchturm BearbeitenCharakteristisch ist der um das Jahr 1462 errichtete markante Kirchturm mit einer Gesamthohe von 52 Metern Wahrend der untere Teil einen quadratischen Querschnitt besitzt ist die Glockenstube achteckig ausgefuhrt Orgel Bearbeiten nbsp Orgelempore mit Prospekt nbsp Blick auf die OrgelDie heutige Orgel geht auf ein Instrument von Eberhard Friedrich Walcker zuruck das er fur die 1876 fur die Weltausstellung in Philadelphia baute mit der Hoffnung es in Amerika gleich verkaufen zu konnen Diese Hoffnung erfullte sich nicht und so musste er die Orgel wieder nach Deutschland bringen und gunstig anbieten Die Waiblinger Kirchengemeinde griff bei diesem Angebot zu und so wurde die Orgel nach Waiblingen uberfuhrt Im Jahr 1971 ersetzte die Firma Weigle Leinfelden Echterdingen das Innenwerk unter Einbeziehung des historischen Prospekts 51 Register drei Manuale und Pedal Im Jahre 2009 wurde die Orgel durch Orgelbau Muhleisen umgebaut und die Disposition auf 55 Register erweitert 4 Das neugotische Orgelgehause aus dem Jahr 1876 mit Spitzbogen Vierpassen Kreuzblumen und Fialen blieb erhalten Vor die Seitenteile von Schwellwerk und Kleinpedal wurde ein schlichter Seitenprospekt fur das neue Register Violon 16 aufgestellt Die Spiel und Registertrakturen sind elektrisch der Spieltisch ist seitlich auf der Empore aufgestellt Eine Besonderheit ist die Manualkoppel II III mit der das zweite Manualwerk auf das dritte Manual gekoppelt werden kann Die Disposition lautet wie folgt 5 I Hauptwerk C g30 1 Quintade 16 0 2 Principal 0 8 0 3 Spitzflote 0 8 0 4 Octave 0 4 0 5 Hohlflote 0 4 0 6 Quinte 0 2 2 3 0 7 Octave 0 2 0 8 Gross Mixtur 0 2 2 3 0 9 Klein Mixtur 0 1 1 3 10 Cornett III V 011 Trompete 0 8 12 Clairon 0 4 Tremulant II Oberwerk C g313 Suavial 8 14 Gedeckt 8 15 Quintade 8 16 Principal 4 17 Rohrflote 4 18 Quinte 2 2 3 19 Octave 2 20 Blockflote 2 21 Terz 1 3 5 22 Spitzquinte 1 1 3 23 Scharf IV V 0 1 24 Cromorne 8 Tremulant III Schwellwerk C g325 Bourdon 16 26 Principal 0 8 27 Flute majeure 0 8 28 Salicional 0 8 29 Voix celeste 0 8 30 Octave 0 4 31 Nachthorn 0 4 32 Nasard 0 2 2 3 33 Waldflote 0 2 34 Terzflote 0 1 3 5 35 Septime 0 1 1 7 36 Sifflote 0 1 37 Fourniture V VI 0 2 38 Hautbois 0 8 39 Bombarde 16 40 Trompette harmonique 0 0 8 41 Clairon 0 4 Tremulant Pedalwerk C f142 Principalbass 0 16 43 Violon 16 44 Subbass 16 45 Zartbass 16 46 Quinte 10 2 3 47 Octavbass 0 8 48 Violon 0 8 49 Gemsbass 0 8 50 Octave 0 4 51 Basszink IV 0 5 1 3 52 Hintersatz IV 0 4 53 Posaune 16 54 Trompete 0 8 55 Klarine 0 4 TremulantKoppeln Normalkoppeln II I II III sic III I III II I P II P III P Suboktavkoppeln III I III II III III Superoktavkoppeln III III III P Nebenregister Zimbelstern Spielhilfe SetzeranlageGlocken BearbeitenIm Turm hangen 5 Glocken mit folgenden Nominalen Nr Name Bild Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser mm Gewicht kg Schlagton Inschrift Anmerkung 1 Grosse Glocke nbsp 1895 Heinrich Kurtz Stuttgart 1350 cis1 Ehre sei Gott in der Hohe ursprunglich Nominal d1 umgearbeitet 1952 Gestiftet 1895 von wohlhabenden Burgern der Stadt Waiblingen2 Gebetsglocke nbsp 1950 Gebruder Bachert Bad Friedrichshall Kochendorf e1 Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir3 Zeichenglocke nbsp 1950 Gebruder Bachert Bad Friedrichshall Kochendorf fis1 O Land Land hore des Herrn Wort4 Gefallenenglocke nbsp 1950 Gebruder Bachert Bad Friedrichshall Kochendorf a1 Ich bin die Auferstehung und das Leben5 Taufglocke nbsp 1677 Timotheus Hartz Heidelberg 260 h1 Bis ca 1950 auf dem Turm der NikolauskircheLiteraturnachweis BearbeitenEvangelische Kirchengemeinde Waiblingen ein halbes Jahrtausend Michaelskirche in Waiblingen 1490 1990 1991Galerie Bearbeiten nbsp Der machtige Kirchturm uber den Dachern der Waiblinger Altstadt nbsp Kirchturm Ansicht von Nordwesten nbsp Innenansicht nbsp Teilansicht des Gelautes der Michaelskirche nbsp Weitere Teilansicht des Gelauts insgesamt 5 Glocken Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michaelskirche Waiblingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mehr Bilder der Michaelskirche auf Kirchen Online de Informationen zur Michaelskirche auf der Seite der evangelischen Kirchengemeinde Waiblingen 500 Jahre Michaelskirche Waiblingen Waiblingen in Vergangenheit und Gegenwart Bd 12 Hrsg Heimatverein Waiblingen Waiblingen 1991 Einzelnachweise Bearbeiten Matthias Figel Der reformatorische Predigtgottesdienst Eine liturgiegeschichtliche Untersuchung zu den Ursprungen und Anfangen des evangelischen Gottesdienstes in Wurttemberg Epfendorf Neckar 2013 S 189 195 Liste Die Pradikaturen in Wurttemberg vor der Reformation Karl Halbauer Predigstul Die spatgotischen Kanzeln im wurttembergischen Neckargebiet bis zur Einfuhrung der Reformation in der Reihe Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Forschungen Band 132 Stuttgart 1997 S 322 331 Ulrich Zimmermann Die Predigtkirche und die Querkirche Protestantischer Kirchenbau in Wurttemberg Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen Neulingen 2023 S 81 235 327 ISBN 978 3 949763 29 8 Umfassende Informationen zur Renovierung der Orgel Memento vom 16 August 2016 im Internet Archive auf der Website der Orgelbaufirma abgerufen am 3 Januar 2017 Zur Disposition Memento vom 16 August 2016 im Internet Archive abgerufen am 3 Januar 2017 48 830367 9 317402 Koordinaten 48 49 49 3 N 9 19 2 6 O Normdaten Geografikum GND 7656036 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michaelskirche Waiblingen amp oldid 237921923