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Psilocybe mexicana auch Teonanacatl Nahuatl teōnanacatl Gott Pilz von teōtl Gott nanacatl Pilz auf deutsch Mexikanischer Kahlkopf ist ein psychoaktiver Pilz der Psilocybin und Psilocin als Hauptwirkstoffe enthalt Erster dokumentierter menschlicher Gebrauch datiert vor uber 2000 Jahren Den Azteken galt der Pilz als Fleisch der Gotter Bis in die Neuzeit ist der Gebrauch von Pilzen zu rituellen Zwecken dokumentiert Albert Hofmann isolierte 1958 aus dieser Pilzart erstmals die psychedelisch wirksamen Hauptwirkstoffe der psilocybinhaltigen Pilze Mexikanischer KahlkopfMexikanischer Kahlkopf Psilocybe mexicana SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie Trauschlingsverwandte Strophariaceae Gattung PsilocybeArt Mexikanischer KahlkopfWissenschaftlicher NamePsilocybe mexicanaR HeimPsilocybe mexicana Jalisco Mexiko Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Geschichtlicher Hintergrund 3 Anwendung 4 Rechtliches 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksVorkommen BearbeitenPsilocybe mexicana gedeiht ursprunglich auf Hohenlagen von 1300 bis 1800 Metern zwischen Sud Mexiko und Guatemala sowie bevorzugt auf kalksteinhaltigen Boden Geschichtlicher Hintergrund BearbeitenDie rituelle Verwendung psilocybinhaltiger Pilze bildete einen der wichtigsten religiosen Kulte in Sud und Zentralamerika Das Bestehen ist mindestens bis 500 v Chr belegt durch Pilzsteine welche in Maya Kultstatten in Guatemala entdeckt wurden Fresken aus Mexiko um etwa 300 n Chr zeigen die Verehrung von Pilzen Der mittelamerikanische Pilzkult uberlebte in vielen folgenden Kulturen weiter und fand sich noch im 20 Jahrhundert Der Pilz wurde oftmals als direkte Verbindung zu den Gottern aufgefasst Bei den verwendeten Pilzen handelt es sich unter anderen um folgende Arten Conocybe siligineoides Panaeolus sphinctrinus Psilocybe acutissima Psilocybe aztecorum Psilocybe caerulescens Psilocybe caerulipes Psilocybe cordispora Psilocybe cubensis Psilocybe fagicola Psilocybe hoogshagenii Psilocybe isauri Psilocybe mexicana Psilocybe mixaeensis Psilocybe semperviva Psilocybe yungensis Psilocybe zapotecorum Nach seiner zufalligen Entdeckung des LSD beschaftigte sich Albert Hofmann in folgenden Jahren mit weiteren Psychedelika unter anderem durch Untersuchung kultischer Konsummittel in Mittelamerika In diesem Zusammenhang bekam er auf der Suche nach den Teonanacatl den Psilocybe mexicana in die Hande und isolierte 1958 aus diesen die Hauptwirkstoffe Psilocybin und Psilocin Noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts war die Existenz halluzinogener Pilze umstritten mehrere Autoren gingen von Erfindungen oder Missdeutungen der ersten Kolonialisten aus z B eine Verwechslung mit den sogenannten Peyote Kakteen Hofmann stellte nach dem Konsum von Psilocybe mexicana und Studium weiterer Erfahrungsberichte anderer Personen die Hypothese auf dass bestimmte Verzierungen und Malereien die in den prakolumbianischen Kulturen vorkommen typischen Mustern entsprechen wie sie wahrend des Konsums psychoaktiver Pilze halluziniert werden Anwendung BearbeitenIm Gegensatz zu den meisten psilocybinhaltigen Pilzen kann der Psilocybe mexicana auch Sklerotien Truffel ausbilden welche neben den Fruchtkorpern ebenfalls den Wirkstoff Psilocybin enthalten Die Truffel befinden sich innerhalb des Substrats welches vom Pilzmycel durchwachsen ist Unter dem Namen Philosophers Stones werden die Sklerotien von Psilocybe mexicana haufig als psychoaktive Droge verkauft Sie werden sowohl frisch als auch getrocknet konsumiert Die Fruchtkorper sind hingegen nicht im Verkauf anzutreffen da Psilocybe mexicana nur unter grossem Aufwand zum Fruchten zu bringen ist Die Truffel enthalten etwa 0 3 Psilocybin und 0 1 Psilocin Trockenmasse Die getrockneten Fruchtkorper enthalten hingegen ca 0 5 Psilocybin und 0 1 Psilocin Bekannt wurde Psilocybe mexicana aufgrund seiner zeremoniellen Verwendung durch mexikanische Schamanen Aztekische und auch Mayapriester versuchten durch Konsum des Pilzes den Willen der Gotter zu erkunden 1 Rechtliches BearbeitenDa der Mexikanische Kahlkopf sehr hohe Mengen der nach dem Betaubungsmittelgesetz indizierten Inhaltsstoffe Psilocybin und Psilocin enthalt ist das Sammeln der Besitz und das In Verkehr Bringen in Deutschland strafrechtlich untersagt Psilocybin und Psilocin sind in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund seiner Auffuhrung in der Anlage I BtMG nicht verkehrsfahige Betaubungsmittel Der Umgang ohne Erlaubnis ist grundsatzlich strafbar Weitere Informationen sind im Hauptartikel Betaubungsmittelrecht in Deutschland zu finden Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Paul Stamets Psilocybinpilze der Welt AT Verlag Aarau 1999 ISBN 3855026076 Einzelnachweise Bearbeiten Schuldes Bert Marco Psychoaktive Pflanzen Mehr als 65 Pflanzen mit anregender euphorisierender beruhigender sexuell erregender oder halluzinogener Wirkung Seite 65 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mexikanischer Kahlkopf Psilocybe mexicana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Andreas Kelich Enzyklopadie der Drogen Psilocybe mexicana Innsbruck Ampass Axams Telfes 1980 2010 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mexikanischer Kahlkopf amp oldid 233340368