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Meransen italienisch Maranza ist ein Dorf in Sudtirol Italien und heute eine Fraktion der Gemeinde Muhlbach Sie liegt auf einer Sudterrasse am Ubergang des Pustertals ins Eisacktal oberhalb des Marktortes Muhlbach und der Muhlbacher Klause auf 1414 m Meereshohe Dementsprechend wird Meransen in landeskundlichen Beschreibungen mal der einen mal der anderen Talschaft zugerechnet Meransen hat circa 850 Einwohner Auf dem nahegelegenen Gitsch befindet sich das Skigebiet Gitschberg Jochtal mit 55 Pistenkilometern das durch Aufstiegshilfen darunter eine Seilbahn erreicht werden kann Meransen ist uber die Meransner Bahn mit Muhlbach verbunden Der Gitsch ganz rechts von Suden aus gesehenBlick von der Bergbahn zum Gitsch auf Meransen 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirchliches 3 Bildung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSpuren einer ersten Besiedlung des Berges am Burgstall hinter dem Gasslerhof fuhren in das erste vorchristliche Jahrtausend zuruck 1 Weitere Zeugen alter Zeiten sind die sog alte Kuchl am alten Fussweg nach Meransen eine Felsnische in der Scherben aus vorchristlicher Zeit gefunden wurden auch der mit Granitplatten ausgelegte Steig von Muhlbach zum Dorf selbst von jeher Katzenleiter genannt was auf einen befestigten Platz castellum am Berg hinweist gehort zu diesen Denkmalern 1 Etwa auf halbem Weg liegt durch den Strassenbau nicht mehr an ihrem ursprunglichen Ort die Jungfrauenrast eine Gedenkstatte fur die Stelle an der die Heiligen Drei Jungfrauen Aubet Cubet und Quere der Legende nach erschopft Rast gemacht haben sollen Das Dorf liegt laut Karl Gruber am Ast eines uralten Fernweges 2 der von Innerosterreich bzw Karnten durch das Pustertal nach Schwaben und Frankreich gefuhrt haben soll was auch das Patrozinium der Kirche zum Hl Jakobus belege es gibt alte Hohenwege nach Vals und Pfunders fruhe Spuren des Christentums finden sich im Altfasstal 3 Die Ortlichkeit ist ersturkundlich in einer Traditionsnotiz des Augustinerchorherrenstifts Neustift bei Brixen von 1155 1172 73 als de Morans genannt 4 Im landesfurstlichen Gesamturbar Graf Meinhards II von 1288 erscheint der Ortsname als ze Maransen 5 Die heutige Form Meransen ist 1405 urkundlich bezeugt 6 Der Name kann zu lateinisch morantia Rastplatz Gaststatte gestellt werden was sich gut mit der Jungfrauenrast und der Lage am Fernweg erklaren lasst 1929 wurde das bis dato eigenstandige Meransen der Gemeinde Muhlbach zugeschlagen Kirchliches Bearbeiten nbsp Kirche zum Hl Jakobus 2010 Der Ort gehorte jahrhundertelang zur Urpfarre danach zum Dekanat Rodeneck in der Diozese Bozen Brixen von 1854 bis 1884 war es mit Spinges und Vals zu einer Gemeinde zusammengeschlossen Seit 1542 hat das Dorf einen eigenen Seelsorger bereits 1419 wird es als Gemeinde bezeichnet 1577 zur Kuratie 1891 zur Pfarrei erhoben Es fehlen jegliche archaologische Zeugen einer Kirchengeschichte vor dem Jahr 1000 Die heutige um 1770 barockisierte Kirche steht teilweise auf den Grundmauern einer fruheren 1472 geweihten gotischen Kirche die wiederum die Stelle einer romanischen Kapelle eingenommen hat deren Uberreste bei einer archaologischen Grabung im Rahmen der Kirchenrestaurierung 1993 freigelegt wurden Der Platz muss seit alten Zeiten als Kultplatz gedient haben da alle drei Kirchen einen heiligen Fels sowie eine Reliquienstatte umschliessen Gruber schliesst deshalb auf die Verkorperung einer keltischen im Rheinland verehrten Mutterdreiheit durch die Drei Jungfrauen von Meransen 2 auch Anklange an die Nornen Urd Werdandi und Skuld Vergangenheit Gegenwart Zukunft halt er fur moglich Eine erste fur die romanische Zeit ungewohnlich grosse Kapelle in Meransen wird 1252 erwahnt an dieselbe Stelle wurde eine gotische Kirche gebaut teilweise auf den romanischen Grundmauern stehend und 1472 geweiht 1520 wurde ein neuer Flugelaltar gestiftet von dem die heute noch am sudlichen Seitenaltar der Verehrungsstatte der Heiligen Drei Jungfrauen stehenden spatgotischen Figuren der drei Frauen stammen die Madonnenstatue am Hauptaltar hingegen stammt von einem weiteren Schreinaltar aus der Zeit um 1500 Am 28 Marz 1775 verpflichtete sich der Kaufmannbauer Urban Oberhofer eine neue Kirche um 3000 Gulden unter Dach zu bringen und zu verweisseln der Richter und Pfleger von Rodeneck Ignaz Jakob von Preu gab am 9 April 1775 ein Gutachten wonach er den Bau mit 2000 Gulden fordern wollte Furstbischof Joseph von Spaur weihte am 2 Juni 1780 die neue nach einem Entwurf von Joseph Abenthung aus Gotzens errichtete Spatbarock Kirche Die von Johann Mitterwurzer aus Muhlbach ausgemalte Kirche ist vor allem wegen ihres Hochaltars ein prachtiges Beispiel des tirolischen Rokokos Einen Hohepunkt der Wallfahrt zu den Heiligen Drei Jungfrauen erlebte Meransen im 16 und 17 Jh es gab auch Berichte uber gewirkte Wunder wovon ein kleiner Schrank mit Votivgaben neben dem Jungfrauenaltar zeugt Bei zwei kirchlichen Nachprufungen 1775 und 1980 wurden die Reliquien der Drei Heiligen bestatigt die wahrscheinlich aus dem fruhen Mittelalter stammen Bildung BearbeitenIn Meransen gibt es eine Grundschule fur die deutsche Sprachgruppe Literatur BearbeitenKarl Gruber Aubet Cubet Quere Die Wallfahrt zu den Heiligen Drei Jungfrauen von Meransen Schlanders 1978 Karl Gruber Die Pfarrkirche von Meransen Mit Studie von Rudolf Marini Lana 1997 Ignaz Mader Ortsnamen und Siedlungsgeschichte von Aicha Spinges Vals Meransen Sudtirol Schlern Schriften 72 Innsbruck Wagner 1950 Josef Niedermair Muhlbach Meransen Vals Spinges Rodeneck Athesia Bozen 1982 ISBN 88 7014 267 1 Andreas Oberhofer Die Urkunden des Kirchenarchivs von Meransen Dipl Arb Innsbruck 2002 Hans Wielander Hrsg Meransen Ein Bildheft Arunda Aktuelle Sudtiroler Kulturzeitschrift 6 Schlanders 1978 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Meransen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Karl Gruber Die Pfarrkirche von Meransen S 9 a b Karl Gruber Aubet Cubet Quere Die Wallfahrt zu den Heiligen Drei Jungfrauen von Meransen Karl Gruber Die Pfarrkirche von Meransen S 11 Max Schrott Liber testamentorum Conventus Neocellensis Geschichtsquellen des Etschlandes 1 Bozen 1967 Nr 92 Oswald Zingerle Meinhards II Urbare der Grafschaft Tirol Fontes rerum Austriacarum 2 Abt Band 45 1 Wien Tempsky 1890 XV Nr 14ff Hannes Obermair Bozen Sud Bolzano Nord Schriftlichkeit und urkundliche Uberlieferung der Stadt Bozen bis 1500 Band 2 Stadtgemeinde Bozen Bozen 2008 ISBN 978 88 901870 1 8 S 42 Nr 914 46 8148 11 6635 Koordinaten 46 49 N 11 40 O Normdaten Geografikum GND 4220226 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meransen amp oldid 220010575