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Melle ist eine ehemalige franzosische Gemeinde mit 3 294 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Deux Sevres in der Region Nouvelle Aquitaine Sie gehorte zum Arrondissement Niort und zum Kanton Melle MelleMelle Frankreich Staat FrankreichRegion Nouvelle AquitaineDepartement Deux SevresArrondissement NiortGemeinde MelleKoordinaten 46 13 N 0 9 W 46 221944444444 0 145 Koordinaten 46 13 N 0 9 WPostleitzahl 79500Ehemaliger INSEE Code 79174Eingemeindung 1 Januar 2019Status Commune delegueeWebsite https mairie melle fr Mit Wirkung vom 1 Januar 2019 wurde Melle mit den bisherigen Gemeinden Mazieres sur Beronne Paizay le Tort Saint Leger de la Martiniere und Saint Martin les Melle zur namensgleichen Commune nouvelle Melle zusammengelegt und haben in der neuen Gemeinde alle den Status einer Commune deleguee Der Verwaltungssitz befindet sich im Ort Melle 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Kirchen 5 1 1 St Hilaire 5 1 2 St Savinien 5 1 3 St Pierre 5 2 Weitere Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie kleine Ortschaft liegt knapp 60 Kilometer sudwestlich von Poitiers an der Via Turonensis dem westlichsten der vier Jakobswege in Frankreich Bis Bordeaux sind es noch etwa 200 km Das Gebiet wird vom Fluss Beronne in Nord Sud Richtung durchquert im Suden verlauft die Legere Geschichte Bearbeiten nbsp Ruckseite des Aachener Karlsdenar gepragt in MelleMelle hiess in der Antike Metullum ein Name der entweder vom keltischen Wort metl Anhohe oder Einfriedung hergeleitet wird der aber auch eine gewisse Ahnlichkeit mit dem lateinischen Begriff metallum aufweist So ist denn auch bereits fur die romische Zeit die Forderung von Blei und Silbererz Galenit nachgewiesen Das Silbervorkommen nutzten auch die Merowinger und Kapetinger sie betrieben bereits im fruhen Mittelalter in der Stadt eine bedeutende Munzpragestatte und sicherten ihr damit uber Jahrhunderte einen dauerhaften Wohlstand Gepragt wurden vor allem Obolus und Denarius Das nebenbei anfallende Blei wurde uber Jahrhunderte zum Eindecken von Kirchen und Kathedralen gebraucht Ab dem Hochmittelalter wurden die Minen nur noch sporadisch betrieben und gerieten in Vergessenheit bis sie im Jahre 1830 wiederentdeckt wurden Gleichzeitig partizipierte Melle am regen Pilgerstrom nach dem noch beinahe 1200 km entfernten Santiago de Compostela Aus dieser Blutezeit stammen die drei bedeutenden romanischen Kirchen die von der ehemaligen Bedeutung der Stadt zeugen Wahrend des Hundertjahrigen Krieges 1337 1453 zwischen England und Frankreich kam Melle vorubergehend 1363 1370 unter englische Herrschaft In der Zeit der Hugenottenkriege wurde der Ort belagert und in Mitleidenschaft gezogen der konigliche Statthalter wurde gehangt Katharina von Medici traf ihren Neffen den spateren franzosischen Konig Heinrich IV im Jahre 1586 in Melle Wirtschaft BearbeitenWichtigster Wirtschaftsfaktor ist die Landwirtschaft und hier vor allem die Viehzucht Fruher wurden auch Esel und Maultiere gezuchtet die jedoch im Rahmen der zunehmenden Mechanisierung der Landwirtschaft nicht mehr benotigt werden Ansonsten pragen Handwerk und Kleinhandel das Wirtschaftsleben der Kleinstadt Aus der Produktion von Zucker und Athylalkohol im 19 Jahrhundert ging im 20 Jahrhundert ein mittelstandisches Chemiewerk hervor Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr 1975 1982 1990 1999 2006 2010Einwohner 4 402 4 119 4 003 3 845 3 659 3 657Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirchen Bearbeiten St Hilaire Bearbeiten Hauptartikel St Hilaire Melle St Savinien Bearbeiten Hauptartikel St Savinien Melle St Pierre Bearbeiten Hauptartikel St Pierre Melle nbsp Kirche Saint PierreWeitere Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Melle weist zusatzlich zu den weithin bekannten Kirchen noch andere Sehenswurdigkeiten auf nbsp Hotel de Menoc im Hintergrund der Vierungsturm von St SavinienDas Hotel de Menoc stammt in Teilen noch aus dem 15 Jahrhundert im 19 Jahrhundert fanden Umbauten statt Es dient heute als Gerichtsgebaude Das ehemalige Gebaude des Couvent des Capucins Kapuzinerkloster stammt aus dem 17 und 18 Jahrhundert und dient heute der Stadtverwaltung Der sogenannte Temple war das ehemalige Gotteshaus der Protestanten von Melle und liegt unmittelbar am ehemaligen protestantischen Friedhof Das Lavoir de Loubeau genannte Waschhaus vom Ende des 18 Jahrhunderts mit seinem langgestreckten Becken erhielt im 20 Jahrhundert ein Dach Das Lavoir de Villiers genannte Waschhaus aus der Mitte des 19 Jahrhunderts hat ein ovales Becken Das Musee des Motocyclettes Monet et Goyon zeigt Kleinmotorrader aus den Jahren 1920 bis 1950 Im Marche de Melle einer historischen Markthalle aus dem 19 Jahrhundert werden an Markttagen Gemuse sowie Fleisch Fisch und Brotwaren angeboten Die Mines d argent die mittelalterlichen Blei und Silbererzminen unterhalb der Stadt wurden im Jahre 1830 wiederentdeckt Sie gehoren zu den wenigen in Teilen begehbaren mittelalterlichen Bergwerken Europas Ausserdem kann das uralte Handwerk der Munzpragerei nachempfunden werden Das Arboretum ist ein Baumlehrpfad entlang einer stillgelegten Eisenbahnstrecke In der Innenstadt sind diverse neuere Kunstwerke Kunst im offentlichen Raum verteilt Der Pont aux Roses ist eine rosafarbene nirgendwohin fuhrende acht Meter lange metallene Bruckenskulptur die aufgrund der enormen Kosten nicht ohne kritische Stimmen im Jahr 2002 auf einem zentralen Platz der Stadt aufgestellt wurde Daneben befindet sich eine Brunnenanlage mit dem Mosaik Bestiaire Imaginaire Personlichkeiten BearbeitenMarcel Brillouin Physiker 19 Dezember 1854 in Melle 16 Juni 1948 in Paris Joseph Avenol Politiker 9 Juni 1879 in Melle 2 September 1951 in Duillier Schweiz Rene Hardy Mitglied der Resistance 31 Oktober 1911 in Mortree 12 April 1987 in Melle Guy Texereau Leichtathlet 14 Mai 1935 in Melle 28 April 2001 in Saint Astier Dordogne Laurent Cantet Filmemacher 15 Juni 1961 in Melle Literatur BearbeitenThorsten Droste Das Poitou Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde DuMont Koln 1999 ISBN 3 7701 4456 2 S 150ff Dorothee Seiler Saint Hilaire in Melle und die romanischen Hallenkirchen des Poitou Tuduv Verlag Munchen 1993 ISBN 3 8316 7489 2 WHC Nomination Documentation PDF 88 9 MB Bewerbungsunterlagen fur die Ernennung zum Welterbe hier Abschnitt Melle Eglise Saint Hilaire Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Melle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Melle Infos franz Melle Fotos der Kirchen Melle Fotos der Kirchen Melle Eglise Saint Hilaire Memento vom 11 Mai 2012 im Internet Archive franz Melle St Savinien Fotos Text Memento vom 13 September 2010 im Internet Archive franz Melle St Pierre Fotos Text franz Les monuments de la ville Memento vom 13 November 2008 im Internet Archive Andere Sehenswurdigkeiten in Melle Fotos Text franz Waschhaus Fotos Text franz Melle Munzgeschichte engl Melle Munzpragung Ludwigs des Frommen Melle Erzbergwerke Melle Pont aux RosesEinzelnachweise Bearbeiten Erlass der Prafektur uber die Bildung der Commune nouvelle Melle vom 27 Juni 2018 Normdaten Geografikum GND 4244668 5 lobid OGND AKS LCCN n95026950 VIAF 157264285 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Melle Melle Deux Sevres amp oldid 237987982