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Mein Leben Marcel Reich Ranicki ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2009 Der Film entstand nach der Autobiografie des Literaturkritikers Marcel Reich Ranicki FilmTitel Mein Leben Marcel Reich RanickiProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 2009Lange 90 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Dror ZahaviDrehbuch Michael GutmannProduktion Katharina TrebitschMusik Annette FocksKamera Gero SteffenSchnitt Fritz BusseBesetzungMatthias Schweighofer Marcel Reich Ranicki Katharina Schuttler Teofila Reich Ranicki Maja Maranow Helene Reich Joachim Krol David Reich Sylvester Groth Kawalerowicz Alexander Khuon Alexander Reich Rolf Nagel Opa Mannheim Filip Jarek Marcel als 9 Jahriger Henriette Richter Rohl Angelika Hurwicz Thomas Meinhardt Adam Czerniakow Friederike Becht Gerda Reich Katharina Rivilis Halina Holger Handtke Hermann Hofle Frank Leo Schroder Heinz Auerswald Oliver Bigalke Soldat Hans Hohlbein Schupo Rolf Kanies Jakup Peter Kock Butler Cristin Konig Mutter von Tosia Jean Maeser Herr Zamkowy Robert Menke Blonder Schuler Uwe Poppe Dr Tauber Daniele Rizzo Hartwig Katharina Spiering Gustawa Nikolai Will Soldat 2 Michael Witte Lehrer Ariane Reisenweber Kindermadchen Christoph Zrenner Lehrer Beck Tino Mewes Mandelbaum Barbara Philipp Genia Maxim Kovalevski Rotarmist Sven Pippig Bolek Friederike Wagner Tante Else Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Rezeption 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung Bearbeiten1949 Marcel Ranicki ist Generalkonsul der Volksrepublik Polen in London Er wird von der Geheimdienstzentrale nach Warschau beordert Dort wird er inhaftiert und von dem Offizier Kawalerowicz verhort Es wird ihm eine Beteiligung an einer trotzkistischen Verschworung vorgeworfen Ranicki vermutet dagegen eine stalinistische Sauberung die sich zunachst gegen judische Mitarbeiter richtet Im Laufe des Verhors erzahlt Marcel seine Lebensgeschichte die in Ruckblenden das Verhor unterbrechen 1929 kommt der neunjahrige Marcel zu der Familie seines Onkels Jakob nach Berlin um dort eine bessere Ausbildung zu erhalten als in seiner Geburtsstadt Wloclawek Marcel spricht zunachst nur mit polnischem Akzent und wird in der Schule gehanselt Als seine Mutter Helene ebenfalls nach Berlin kommt findet er bei ihr seelische Unterstutzung Sie spricht ihm Mut zu sich anzustrengen er solle immer der Beste sein Wenige Jahre spater ist Marcel der beste Deutschschuler der Klasse und hat gute Noten in allen wichtigen Fachern Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers zeigt allerdings auch im liberalen Fichte Gymnasium in Berlin der burokratisch verordnete Antisemitismus der Nazis erste Folgen fur den Schuler Marcel Judische Schuler werden von allen Schulveranstaltungen und Sportfesten ausgeschlossen Nur das Theater vor allem das Theater am Gendarmenmarkt die Oper und die Literatur bringen dem jungen Mann Freude Er hat den Wunsch Kritiker zu werden wahrend seine Jugendfreundin Angelika Schauspielerin werden mochte 1938 wird Marcel im Zuge der Polenaktion aus Deutschland ausgewiesen er darf nichts ausser einem Buch und einem Koffer mitnehmen und muss auf eigene Kosten nach Polen zuruckkehren In Warschau halt sein alterer Bruder Alexander als Zahnarzt die Familie uber Wasser Nach dem Uberfall der Deutschen auf Polen 1939 und der Besetzung Polens erfahrt die Familie erste Repressalien und Demutigungen durch die antisemitischen Besatzer Schlage Beleidigungen und Putzen Schliesslich muss die Familie ins Warschauer Ghetto umsiedeln Vater Reich wiegelt ab es seien bestimmt nicht alle Deutschen Barbaren man ware ja schon im Ersten Weltkrieg kameradschaftlich miteinander umgegangen Marcel arbeitet fur die Ghettoverwaltung als Ubersetzer Tosia und ihre Familie sind Nachbarn der Reichs Als Tosias Vater sich erhangt bittet Helene Reich ihren Sohn sich um das junge Madchen Tosia zu kummern Marcel und Tosia verlieben sich ineinander und bleiben fortan zusammen Als die Deportationen aus dem Ghetto beginnen heiratet Marcel Tosia zu ihrer Sicherheit Wegen der Erschiessungen die nur zu horen sind kurzen sie die Zeremonie auf das Notigste ab In den nachsten Wochen werden beide Familien aus dem Ghetto nach Treblinka deportiert Mit der Hundepeitsche selektiert wortlos ein SS Offizier die Uberlebenden des Ghettos nach dem Alter Als schliesslich auch Marcel und Tosia Reich deportiert werden sollen fliehen sie aus dem Ghetto Sie entkommen dem MG Feuer eines deutschen Soldaten und warten bis zum Abend auf den besten Zeitpunkt an dem sie bei den judischen Hilfswachtposten gegen Bezahlung nach draussen entkommen konnen In einem Vorort von Warschau werden sie von dem arbeitslosen Schriftsetzer Bolek Gawin und seiner Frau Genia aufgenommen Dort uberleben sie mit dem illegalen Herstellen von Zigaretten und Marcel Reich erzahlt ihnen wahrend der Arbeit Romane und Theaterstucke nach Schliesslich werden sie von der Roten Armee befreit Die Lebensgeschichte Marcel Ranickis beruhrt den Verhorer Kawalerowicz so sehr dass er sich fur seine Freilassung einsetzt Ranicki wird aus der Kommunistischen Partei entlassen erhalt jedoch Arbeit als Lektor in einem Verlag Dort beginnt er sich als Kritiker fur die deutsche Literatur einzusetzen Er organisiert einen Besuch Heinrich Bolls in Warschau und trifft bei einem Gastspiel des Berliner Ensembles seine Jugendfreundin Angelika Hurwicz wieder Beide konnten sich ihren Jugendtraum erfullen 1958 geht Marcel gegen den Willen seiner Frau Tosia in die Bundesrepublik Deutschland Als er in Frankfurt am Main aus dem Zug steigt sieht er bei seinen ersten Schritten im Westen Menschen auf der Strasse die ihn an ehemalige Schergen aus dem Warschauer Ghetto erinnern Der Film endet mit seinem Erscheinen vor dem Redaktionsgebaude der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Vier Wochen spater erscheint seine erste Literaturkritik unter dem Namen Marcel Reich Ranicki in deutscher Sprache Hintergrund BearbeitenDas Verhor durch den polnischen Geheimdienst hat es tatsachlich so nicht gegeben Drehbuchautor Michael Gutmann erfand dieses Verhor um ein dramaturgisches Gerust fur den Film zu bekommen Die weitere Erzahlung des Films entspricht der Autobiografie von Marcel Reich Ranicki Der Film wurde im Sommer 2008 in Breslau Liegnitz und Koln gedreht Die Schlussszene in der Reich Ranicki in das Gebaude der Frankfurter Allgemeinen Zeitung geht zeigt das ehemalige Hauptgebaude des Gerling Konzerns heute HDI Gerling in Koln Uraufgefuhrt wurde der Film am 18 Marz 2009 in Koln Die Fernseherstausstrahlung fand am 10 April 2009 auf ARTE statt Der Film erreichte dabei eine Quote von 3 2 Prozent und damit das Vier bis Funffache des ublichen Zuschaueranteils des Senders 1 Mein Leben ist eine Gemeinschaftsproduktion des WDR und ARTE Im ARD Abendprogramm sahen 3 77 Millionen Fernsehzuschauer die Ausstrahlung 2 Regisseur Zahavi protestierte zunachst gegen diesen Sendetermin da er damit gegen ein Fussballspiel in der UEFA Champions League im ZDF konkurrieren musste 3 Marcel Reich Ranicki hatte sich Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle gewunscht merkte aber dessen Alter an wodurch eine Besetzung nicht wirklich moglich gewesen ware Rezeption BearbeitenMarcel Reich Ranicki zollte dem Film nach der Premiere grosse Anerkennung er sei fabelhaft geworden 4 Er hat mich fabelhaft gemacht Dieser Film ist das was ich ertraumt aber nicht zu hoffen gewagt habe 5 Tatsachlich befurchtete er insgeheim ein Scheitern der Verfilmung seiner Erinnerungen Die grosste Uberraschung sei fur ihn jedoch gewesen als am Anfang die Schuttler erscheint und sagt Ich bin Teofila Ranicki die Frau des polnischen Konsuls Damit hatte ich nicht gerechnet Also diese Hauptrollen waren glanzend besetzt Die schauspielerische Leistung von Katharina Schuttler und Matthias Schweighofer bezeichnete Reich Ranicki ebenfalls als fabelhaft Am meisten beruhrt habe ihn die Szene in der Bolek die Tur offnet und ein russischer Soldat davor steht der laut fragte Keine Deutschen hier Reich Ranicki Wo wir unentwegt furchten mussten jemand wurde fragen Keine Juden hier wo diese Frage noch vor einer Stunde fur uns den Tod bedeutet hatte da wurden jetzt Deutsche gesucht Er habe vor der Urauffuhrung nur die erste Fassung des Drehbuchs gekannt Ich wollte nicht dass das ein von mir autorisierter Film ist sondern ein Film uber mich 6 In einem Interview mit der Zeit vom 2 Juni 2010 nannte Reich Ranicki den Film hingegen eine grosse Enttauschung Der Film habe zu wenig Unterhaltung geboten und ihn nicht beruhrt 7 Auf Grundlage der Autobiografie des Literaturpapstes Reich Ranicki schildert der Film exemplarisch ein judisches Schicksal wahrend des Dritten Reiches und erzahlt eine bewegende Uberlebensgeschichte aus der Zeit des Holocaust Lexikon des internationalen Films 8 Auszeichnungen Bearbeiten2009 Nominierung fur den Wettbewerb des Fernsehfilm Festivals Baden Baden mit 3sat Zuschauerpreis 2009 Nominierung fur den Deutschen Fernsehpreis an Matthias Schweighofer in der Kategorie Bester Schauspieler Hauptrolle 2010 Goldene Kamera an Matthias Schweighofer als Bester deutscher Schauspieler 2010 Nominierung fur den International Emmy Award in der Kategorie TV Movies Mini SeriesWeblinks BearbeitenMarcel Reich Ranicki Mein Leben ARD Mein Leben Marcel Reich Ranicki in der Internet Movie Database englisch Mein Leben Marcel Reich Ranicki bei filmportal de Mein Leben Marcel Reich Ranicki bei crew united Im Gesprach Marcel Reich Ranicki Es gibt keinen Tag an dem ich nicht ans Getto denke FAZ 15 April 2009 mit Michael Hanfeld Felicitas von Lovenberg und Peter von MattRezensionenDas Leben die Literatur und der Film in Titel Kulturmagazin 9 April 2009 Abgerufen am 31 Juli 2018 Gruss an eine Jahrhundertfigur die tageszeitung 8 April 2009 Bevor der Kragen platzte Memento vom 14 Februar 2010 im Internet Archive Suddeutsche Zeitung 8 April 2009 Eine Spur von Andacht die tageszeitung 21 Marz 2009Einzelnachweise Bearbeiten Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 12 April 2009 S 19 Alexander Krei Reich Ranicki beschert ARD solide Quoten quotenmeter de 16 April 2009 Filmbiografie muss sich gegen Champions League Viertelfinale behaupten Hamburger Abendblatt 14 Januar 2009 Nach Premiere Marcel Reich Ranicki sprachlos dpa Hamburger Abendblatt 9 April 2009 Frank Schirrmacher Die Quellen seiner Leidenschaft FAZ 6 April 2009 Mathias Dopfner Von Liebe und Tod Interview mit Marcel Reich Ranicki In Die Welt 11 April 2009 Beilage Die literarische Welt S 1 S 3 Ich bin nicht glucklich Ich war es nie Ein Gesprach mit Marcel Reich Ranicki zum 90 Geburtstag Interview mit Marcel Reich Ranicki In Zeit online 2 Juni 2010 Mein Leben Marcel Reich Ranicki In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mein Leben Marcel Reich Ranicki amp oldid 235924748