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Als Megaron altgriechisch Megaron bezeichnet man entweder einen der drei Hauptteile des antiken griechischen Hauses dessen Funktion als der grosse Mannersaal in spaterer Zeit das Andron ubernahm oder einen im ostlichen Mittelmeerraum weit verbreiteten Bautyp Haus ohne Vorhalle Megaron Cella Megaron mit Vorhalle Megaron mit Saulen Antentempel Griechisches WohnhausInhaltsverzeichnis 1 Fruhzeit 2 Minoische Kultur 3 Mykenische und archaische griechische Kultur 4 Neuzeit 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseFruhzeit BearbeitenDas Megaron entwickelte sich schon im mittleren Neolithikum sowohl in Sudosteuropa Dimini 1 2 Sesklo 3 4 als auch in Kleinasien Beycesultan Kultepe und Troja und in der Levante Jericho Tell Chuera Minoische Kultur BearbeitenIn der minoischen Kultur ist das Megaron ein grosses zweistockiges Gebaude das die Architektur der Palaste nachahmt und als Sitz eines Lokalfursten diente Bei den grossen Palasten selbst werden bedeutende Sale als Megaron benannt Die Ausformung wird als minoisches Megaron bezeichnet sie diente oft als Thronsaal oder Versammlungshalle Im Palast von Knossos hat sich ein solches minoisches Megaron als Thronsaal erhalten bei dem die Wande durch Stutzen aufgelost sind und sich der Raum mit den umgebenden Korridoren und Hallen verbindet Mykenische und archaische griechische Kultur BearbeitenAuf dem griechischen Festland entwickelte sich wahrend der mykenischen Zeit eine feste Form des Megaron als zentraler Bau einer furstlichen Burg Gut erforscht sind die erhaltenen Beispiele der grossen Burgen in Mykene Peloponnes Tiryns und Pylos 5 Ein solches Megaron besass einen Hauptraum mit nur einem Zugang mittig in der Langsachse des Baukorpers Zentral im Raum gab es einen kreisformigen Feuerplatz der in der Regel mit einer steinernen ringformigen Einfassung versehen war Dieses zentrale Gebilde war von vier Saulen umgeben Vor dem Eingang befand sich ein Vorraum der auch Turen zu den Seiten haben konnte und so den Kontakt zum restlichen Palast ermoglichte Dem Hauptsaal gegenuber befand sich im Vorraum der Hauptzugang der in Mykene und Tiryns durch eine mittige Tur in Pylos durch drei nebeneinander befindliche Turen ermoglicht wurde Davor befand sich eine Vorhalle zwischen den vorgezogenen Seitenmauern der Langswande Anten An der Seite zum Hof standen zwei Saulen In Tiryns und Pylos war die Vorhalle durch weitere Saulen an anderen Bereichen des Hofes in diesen eingebunden in Mykene hat sich vermutlich zu wenig erhalten um eine solche Hofumbauung nachweisen zu konnen Mykenische und archaische Heiligtumer in Form eines langlichen Gebaudes das in drei Raume unterteilt war werden ebenfalls als Megaron bezeichnet Ein Beispiel wurde in Methana entdeckt Das Heiligtum in Form eines Megarons war der Vorlaufer der antiken griechischen Tempel Auch der Tempel Salomons in Jerusalem hatte diese dreigliedrige Form siehe Grundriss nbsp Megaron auf Methana nbsp Grundform eines Megaron Heiligtums nbsp Archaischer Tempel in Selinunt nbsp Schematischer Grundriss eines Megaron 1 Antenraum 2 Halle Hauptraum 3 Saulen in der Vorhalle und im Hauptraum nbsp Das Megaron von Mykene Blick durch die Halle mit dem runden Feuerplatz den Antenraum und die Vorhalle auf den HofNeuzeit BearbeitenIn der Neuzeit wird bzw wurde der Begriff fur herrschaftliche Villen verwendet Insbesondere der in Athen wirkende Architekt Ernst Ziller errichtete im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts zahlreiche als Megaro mit dem Zusatz des Bauherren bezeichnete Gebaude zu nennen sind Megaro Stathatou fur die Reederfamilie Stathatos 1895 heute Museum fur kykladische Kunst Megaro Deligeorgi fur Leonidas Deligeorgis um 1890 Megaro Koupa fur den Industriellen Achilleas Koupas 1875 1900 Megaro Syngrou fur Andreas Syngros 1872 1873 heute Aussenministerium Megaro Psycha fur Nikolaos Psychas 1885 heute Agyptische Botschaft und Megaro Mela fur den Kaufmann Vasilios Melas Grundsteinlegung 1873 Realisierung ab 1882 spater Hotel dann Hauptpost heute Bank nbsp Megaro Stathatou nbsp Megaro Andrea Syngrou nbsp Megaro MelaSiehe auch BearbeitenSardische MegarontempelLiteratur BearbeitenAlexander Mazarakis Ainian From rulers dwellings to temples Architecture religion and society in early iron age Greece 1100 700 B C Studies in Mediterranean archaeology Bd 121 Astrom Jonsered 1997 ISBN 91 7081 152 0 Walter Hatto Gross Megaron In Der Kleine Pauly KlP Band 3 Stuttgart 1969 Sp 1149 f Gerhard Hiesel Spathelladische Hausarchitektur Studien zur Architekturgeschichte des griechischen Festlandes in der spaten Bronzezeit von Zabern Mainz 1990 ISBN 3 8053 1005 6 S 237 239 Zugleich Freiburg Breisgau Universitat Habilitations Schrift 1977 Reinhard Jung Das Megaron ein Analogie kurz schluss der agaischen Archaologie In A Gramsch Hrsg Vergleichen als archaologische Methode Analogien in den Archaologien BAR International Series Band 825 Oxford 2000 S 71 95 Jayne Warner The Megaron and Apsidal House in Early Bronze Age Western Anatolia New Evidence from Karatas In American Journal of Archaeology Band 83 Nr 2 April 1979 S 133 147 Kjell Werner The megaron during the Aegean and Anatolian Bronze Age A study of occurrence shape architectural adaptation and function Studies in Mediterranean archaeology Bd 108 Astroms Jonsered 1993 ISBN 91 7081 092 3 Einzelnachweise Bearbeiten Dimini Beschreibung bei Perseus Plan von Dimini bei Perseus Sesklo Beschreibung bei Perseus Plan der relevanten Schicht von Sesklos Plan der Anlage von Pylos mit zentralem Megaron bei Perseus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Megaron amp oldid 217620612