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50 321388888889 5 5130555555556 Koordinaten 50 19 17 N 5 30 47 OMegalithanlagen bei Weris Die wichtigsten Megalithanlagen in Belgien liegen in einem etwa 7 km langen Streifen 1 bei Weris auch Werix genannt Der Ort liegt in der Region Wallonien in der Nahe von Durbuy im nordlichen Teil der belgischen Provinz Luxemburg Es handelt sich um zwei Galerien und vier Menhire Galeriegrab I von WerisGaleriegrab I von WerisGaleriegrab II von Weris OppagneGaleriegrab II von Weris OppagneInhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Das kleinere Galeriegrab Allee couverte 3 Das grossere Galeriegrab Allee couverte 4 Megalithische Anlagen 5 Die beiden zerstorten Anlagen 6 Der Kontext 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 NachweiseVerbreitung BearbeitenIn Belgien existierten gesichert nur sechs Megalithanlagen von denen drei einigermassen erhalten sind Die anderen wurden am Ende des 19 Jahrhunderts oder bereits fruher Allee couverte von Lamsoul zerstort Die am besten erhaltenen liegen bei Weris Da es so wenige sind ist es kaum moglich uber die Megalithanlagen tragfahige Verbindungen zwischen den Kulturen des dritten Jahrtausends v Chr herzustellen Alle Standorte liegen bzw lagen in einem Dreieck mit Seitenlangen von ungefahr 50 45 und 30 km in den belgischen Provinzen Namur und Luxemburg Wahrscheinlich sind es Anlagen der Seine Oise Marne Kultur S O M um 3100 2000 v Chr Die S O M Kultur ist die jungste neolithische Kultur Westeuropas mit Megalithanlagen und wegen ihrer Galeriegraber bekannt Im Kreidegebiet der Marne gibt es auch Felsgraber der Kultur Das kleinere Galeriegrab Allee couverte BearbeitenDie eingetiefte Kammer hat innen eine Lange von 4 6 und eine Breite 1 2 m Sie besteht aus funf Tragsteinen und dem Lochstein als Zugang Das Dach wird von drei Decksteinen gebildet Von der Vorkammer existieren nur zwei Orthostaten Die Anlage wurde 1888 entdeckt und von A Charneux ausgegraben Ihre Kammer enthielt Spuren einer Feuerstelle menschliche und tierische Knochen Kratzer und Pfeilspitzen aus Feuerstein und geschliffene Axte sowie Scherben sehr grober und schlichter Tonware wahrscheinlich SOM Ware und einige Scherben von mit Fischgratenmuster dekorierter Ware der Glockenbecherkultur Das grossere Galeriegrab Allee couverte BearbeitenHat den gleichen Grundriss ist aber nicht in den Boden eingetieft und wurde ursprunglich von einem Erdhugel bedeckt Die Kammer hat eine Lange von 5 5 und eine Breite von 1 75 m Auch sie besteht aus funf Tragsteinen und dem Endstein mit dem Seelenloch Ihr Dach wird von zwei Decksteinen gebildet die aus einem zerbrochenen Stein von etwa 30 t Gewicht zusammengesetzt sind Von der Vorkammer existieren nur zwei schmale Orthostaten Galeriengraber die auf Bodenniveau erbaut und von einem Hugel bedeckt und gehalten wurden sind in der S O M Kultur selten Die schon langer bekannte Anlage ist ausgeraubt worden Der Uberlieferung zufolge hat sie mehrere Skelette enthalten Charneux nahm 1888 die Gelegenheit wahr auch diese Galerie zu untersuchen fand aber auch hier nur Spuren einer Feuerstelle einige Knochen Feuerstein und Sandsteinartefakte sowie Scherben grober Topferware Die beiden Anlagen scheinen Teil eines grossen religiosen Komplexes zu sein Auf einem geraden uber 7 km langen und NNE SSW orientierten Streifen befanden sich neben den beiden Galerien funf Menhire darunter die drei Menhire von Bouhaimont bei Oppagne Gemeinde Weris 2 Die Megalithanlagen und Menhire von Weris sind aus Nagelfluh oder Puddingstein franz Poudingue 3 der ungefahr drei Kilometer entfernt vorkommt Beim so genannten Pennsylvania Bayard bei Wenin Gemeinde Weris ist es nicht moglich zu klaren ob er ein Fragment eines Menhirs oder der Uberrest einer Megalithanlage ist Megalithische Anlagen BearbeitenDie Zahl der Anlagen in Belgien ist begrenzt einige davon sind nur in der Literatur uberliefert und 3 sind Pseudo Anlagen 1 Dolmen von Bouffioulx 2 Dolmen von Jambes 3 Pseudoabri von Martouzin Neuville 4 Dolmen und Allee couverte d Hargimont 5 Allee couverte von Lamsoul 6 Pseudosteinkreis von Forrieres 7 Allees couvertes von Weris 8 Dolmen von Lavio 9 Pseudodolmen von Gomery 10 Dolmen von Bonnert Hinzu kommen 12 Menhire Die beiden zerstorten Anlagen BearbeitenUber die bei Velaine Gemeinde Jambes Provinz Namur lokalisierte Anlage ist praktisch nichts bekannt ausser dass es Pierre du Diable Steine des Teufels genannt wurde Wenig mehr ist von der Anlage Bois des Lusce s bei Jemeppe Hargimont Provinz Luxemburg bekannt Sie enthielt der Uberlieferung zufolge mehrere Skelette war 15 m lang und 1 25 m breit und wahrscheinlich eingetieft obwohl letzteres aus den alten Veroffentlichungen nicht deutlich wird Es gibt keine Erwahnung einer Vorkammer oder eines Lochsteins Die Kammer wurde von einer senkrechten Tafel an jedem Ende begrenzt wahrend ihre Seiten aus Trockenmauerwerk bestanden Es ist kein Deckstein erwahnt und daher moglich dass die Anlage eine holzerne Decke hatte Der Kontext BearbeitenIm Kontext der europaischen Megalithen wird die belgische Gruppe eher isoliert betrachtet Obwohl die Zahl der SOM Funde aus Belgien den franzosischen nicht mehr nachsteht liegen die nachsten Megalithanlagen in den franzosischen Ardennen wenigstens 100 km entfernt Ungeachtet der wenigen Relikte wird heute aber angenommen dass die belgischen Monumente zur S O M Kultur gehoren Die Allee couvertes sind zwar typisch fur diese Kultur aber es gibt in ihrer Nachbarschaft auch zahlreiche Hohlen Im Becken der Maas und ihrer Nebenflussen wurden sie von den SOM Leuten als kollektive Graber genutzt In Belgien gibt es wenigstens 80 Hohlen und Abris die als Ossuarien eingestuft werden Die meisten von ihnen gehoren zur S O M Kultur wie die Grabbeigaben anzeigen Die Kollektivbestattung in Hohlen wurde in diesem Gebiet auch wahrend der Bronzezeit und der Hallstattzeit fortgesetzt Es ist lange betont worden dass eine bemerkenswerte Ahnlichkeit zwischen der westfalischen und hessischen Wartbergkultur und der Seine Oise Marne Kultur hauptsachlich deren Megalithanlagen besteht Die Provinz Limburg kann als Kontaktzone zwischen den Kulturen fungiert haben In diesem Gebiet entdeckte P J R Modderman 4 die wichtige Gruft bei Stein eine unmegalithische Version der Allee couvertes Die mittlere Jungsteinzeit in Limburg ist von Modderman 1964 und Leendert Louwe Kooijmans 1976 5 untersucht worden Einige der dortigen Elemente deuten auch auf Kontakte zwischen der SOM und der Wartbergkultur Die Dolmen von Weris stehen seit 1974 unter Denkmalschutz der nordliche Dolmen gilt als Patrimoine exceptionell 6 Informationen uber die Anlagen stehen im Musee des Megalithes von Weris zur Verfugung Siehe auch BearbeitenLa Pierre Brunehaut Menhir d Ozo Menhir DanthineLiteratur BearbeitenSigfrid J De Laet Megalithic graves in Belgium In John D Evans Barry Cunliffe Colin Renfrew Hrsg Antiquity and Man Essays in honour of Glyn Daniel Thames amp Hudson London 1981 ISBN 0 500 05040 6 S 155 160 Michel Toussaint Le champ megalithique de Weris Fouilles de 1979 a 2001 Vol 1 Contexte archeologique et geologique Etudes et documents Archeologie Band 9 Ministere de la region wallonne Direction generale de l amenagement du territoire du logement et du patrimoine Division du patrimoine Namur 2001 ISBN 2 87401 151 7 PDF Teil 1 117 MB PDF Teil 2 48 MB Michel Toussaint et al Les megalithes de belgique Megalithic Monuments of Belgium In Roger Joussaume Luc Laporte Chris Scarre Hrsg Origine et developpement du megalithisme de l ouest de l Europe Origin and development of the megalithic monuments of western Europe Colloque International Musee Des Tumulus de Bougon Du 26 Au 30 Octobre 2002 Conseil General des Deux Sevres Bougon 2006 ISBN 978 2911743221 S 89 118 PDF 3 5 MB Michel Toussaint Christian Frebutte Le champ megalithique de Weris Fouilles de 1979 a 2001 Vol 2 Rapport de fouilles Etudes et documents Archeologie Band 15 Institut du patrimoine wallon Namur 2009 ISBN 978 2 930466 77 4 PDF Teil 1 140 MB PDF Teil 2 18 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Megaliths in Weris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Le megalithisme en Wallonie Megalithanlagen in der Wallonischen Region Belgiens franzosisch La Maison de Megalithes de WerisNachweise Bearbeiten Le site megalithique de Weris les alignements Karte franzosisch Les trois menhirs d Oppagne Die drei Menhire bei Oppagne franzosisch Als Puddingsteine werden alttertiare Konglomerate bezeichnet mit stark abgerollten Flint und sandigem quarzitischem oder phosphoritischem Bindemittel mit oder ohne Glaukonitkornern Leitfossilien sind aus ihnen unbekannt so dass das Alter nicht feststeht Vergleichbar mit englischen Puddingsteinen werden sie ins Palaozan gestellt eventuell sind sie jedoch junger Nach Roedel 1926 stammen sie wahrscheinlich aus dem SW Baltikum und den angrenzenden Gebieten Pieter J R Modderman The Neolithic burial vault at Stein In Analecta Praehistorica Leidensia Bd 1 1964 ZDB ID 210721 1 S 3 16 online Leendert P Louwe Kooijmans Neolithic Settlement and Subsistence in the Wetlands of the Rhine Meuse Delta of the Netherlands In John M Coles Andrew J Lawson Hrsg European Wetlands in Prehistory Clarendon Press Oxford ISBN 0 19 813406 1 S 227 251 Digitalisat PDF 2 21 MB Liste des biens classes de la Province du Luxembourg siehe Durbuy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Megalithanlagen bei Weris amp oldid 219200101