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Maximilian Max Geissel 28 Oktober 1842 auf Gut Geissel bei Langenberg in Westfalen 29 Dezember 1931 ebenda war ein deutscher Gutsbesitzer Justizrat Rechtsanwalt und Notar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wilddieb Klostermann 3 Auszeichnungen und Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMax Geissel wurde als Sohn des Gutsbesitzers Franz Arnold Geissel 1807 1898 und dessen erster Ehefrau Luise Mumpro 1815 1846 geboren Seine erste Ausbildung erhielt er durch Hauslehrerinnen bevor er das Progymnasium in Rietberg sowie das Gymnasium in Paderborn besuchte Sodann absolvierte er an den Universitaten zu Bonn Heidelberg und Berlin das Studium der Rechtswissenschaften und legte das Asculator und Referendar Examen 1863 und 1865 vor dem Appellationsgericht in Paderborn ab 1 Die grosse juristische Staatsprufung erfolgte 1868 in Berlin Im Oktober selben Jahres wurde er zum Gerichtsassessor in Bielefeld und Minden ernannt bevor er 1871 zum Kreisrichter in Warburg und Gerichtskommissar in Borgentreich berufen wurde Er heiratete 1870 Maria Mimi Catharina Rintelen 1846 1927 1 Tochter des Geheimen Justizrats und Appellationsgerichtsrats August Rintelen aus dem Borgholzer Familienzweig derer von Rintelen 2 Im Mai 1876 wurde er zum Notar mit Anweisung seines Wohnsitzes in Warburg ernannt in welcher Stellung er bis 1922 verblieb In Warburg fuhrte die Familie ein weltoffenes Haus und ermoglichte jedem der zehn Kinder ein universitares Studium Der alteste Sohn August war bis 1940 Forstmeister in Alt Sternberg Ostpreussen 3 und der Sohn Theodor Regierungsbaumeister in Paderborn Der jungste Sohn Engelbert war Gutsbesitzer und als Rechtsanwalt und Notar in Rietberg tatig Unter dem Namen Jenny Kork wurde die Tochter Maria Anna Rosa als Malerin bekannt 4 Die jungere Tochter Bettina erwarb einen Dr phil und war Studienratin in Koln Max Geissel war ein gesuchter Anwalt und uber Jahrzehnte Verwalter mehrerer adeliger Guter im Kreis Warburg Unter anderem war er Generalmandatar des Grafen von Bocholtz der Grafen von Oeyenhausen und Oeyenhausen Reelsen der Grafen von Sierstorpff Cramm des Freiherrn von Spiegel und der Baronin von und zu Schachten auf Schachten bei Grebenstein Sidonie von und zu Schachten bestellte ihn zum Vormund ihrer zwei entmundigten Kinder und zugleich zum Generalbevollmachtigten ihrer Besitzungen des Rittergutes Schachten Die Verwaltung hatte er bis 1923 inne Zu seinen grossten Mandaten zahlte die Familie derer von Sierstorpff in Bad Driburg die er in einem Erbstreit um die nach Fideikommissrecht vererbten Guter vertrat Er wurde von der obsiegenden Partei zum Generalbevollmachtigten mit uneingeschrankter Befugnis bestellt wodurch ihm die Verwaltung von sechs bedeutenden Gutern und 6 000 Morgen Wald zu vielen Auch Graf Wilhelm von Bocholtz Alme in Niesen ubertrug die Verwaltung seines Vermogens auf den Justizrat Geissel welches mehr als 11 000 Morgen Grundbesitz eine Papierfabrik und eine Holzschleiferei umfasste Er verteidigte auch diesen Mandanten in mehreren grossen Prozessen erfolgreich gegen dessen Verwandtschaft die Anspruche auf den umfangreichen Besitz erhob Als der Domherr Freiherr von Spiegel zum Desenberg 1877 starb nahm Geissel fur dessen Testamentserben den Freiherrn von Spiegel Peckelsheim mehrere Guterkomplexe in Besitz bis die Teilung unter den Erbpratendenten gerichtlich festgestellt war In diesem Zusammenhang ereignete sich am 8 Oktober 1878 im Forsthaus des Buhner Waldes das zu den Besitzungen des Domherrn gehorte ein Attentatsversuch Gegen Mitternacht wurden durch das Fenster des Forsthauses zwei Schusse auf das Bett des Justizrats abgegeben der im Erdgeschoss ubernachtete Eine bei der Staatsanwaltschaft in Paderborn gestellte Anzeige fuhrte zur Ergreifung zweier Verdachtiger die einen Alibibeweis fuhren konnten und freigelassen wurden Nachdem die Frist zur Strafverfolgung verstrichen war denunzierte sich einer der Verdachtigen und seinen Komplizen selbst und gestand die Tat in vollem Umfang Eine weitere Strafverfolgung unterblieb In Warburg wurde Max Geissel zum Beigeordneten gewahlt Er verwaltete die Stadt zeitweise als stellv Burgermeister und machte sich um die Erweiterung des Wegenetzes und die Aufforstung des 3000 Morgen grossen Warburger Stadtwaldes verdient Fast 23 Jahre hatte er die Jagd im Warburger Wald inne welche ihm die Stadt gegen einen symbolischen Betrag und das Versprechen ihr als juristischer Beistand zur Seite zu stehen verpachtete Im Jahr 1881 kaufte er seinem Vater das Familiengut Geissel bei Langenberg ab und vergrosserte in den Folgejahren dessen Waldbesitz den er zudem umfangreich aufforsten liess Er verblieb als Rechtsanwalt in Warburg und Paderborn das Gut wurde von Verwaltern bewirtschaftet Die Familie reiste nur zur Sommerfrische und zur Jagd nach Langenberg nahm den Hof aber Anfang der 1920er Jahre wieder in Eigenbewirtschaftung Von seinem Schwiegervater erwarb er 1884 das Haus Rintelen in Paderborn mit dem heute als Geissel scher Garten bekannten Park zwischen den Paderarmen unweit des Doms 1 Nach seiner Pensionierung 1922 bewohnte er zunachst das Haus in Paderborn bevor er zuruck auf das Familiengut zog Wilddieb Klostermann BearbeitenAls Max Geissel im Juni 1880 erste Pirschgange im Warburger Wald unternahm stiess er mit dem im Eggegebirge beruchtigten Wilddieb Hermann Klostermann zusammen den er ergriff und durch sein Jagdpersonal dem Staatsanwalt zu Paderborn ubergab 5 Bereits 1868 trafen sie erstmals zusammen als Geissel Assessor am Schwurgericht in Paderborn und Beisitzer bei einer Verhandlung des wegen Mordversuchs an drei Forst und Jagdbeamten angeklagten Klostermann war Klostermann wurde des Mordversuchs freigesprochen aber zu acht Jahren Gefangnis wegen Wilddieberei verurteilt Zwei Jahre vor dem Zusammenstoss im Warburger Wald hatte er den Klostermann selbst als Verteidiger in einer Anklage vor dem Kreisgericht Warburg wegen Wilddieberei vertreten und einen Freispruch erwirkt Statt einer Vergutung nahm Geissel ihm das Versprechen ab niemals in dessen Jagdbezirken die Jagd ausuben zu wollen Dass er sein Versprechen gebrochen ergab nun die Ergreifung Klostermann wurde zu funf Jahren Gefangnis verurteilt und verbusste die Strafe Nachdem er eine weitere Gefangnisstrafe verbusst hatte verliess er die Kreise Paderborn und Warburg Sein weiterer Lebenslauf ist ungeklart 6 Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenDie Stadt Warburg verlieh Max Geissel fur seine Verdienste als ehrenamtlicher stellv Burgermeister und Erster Beigeordneter in 40 jahriger Dienstzeit am 30 Oktober 1919 das Ehrenburgerrecht 7 Zudem wurde in Warburg der Geisselpfad nach ihm benannt Als Auszeichnungen erhielt er unter anderem den Roten Adler Orden IV Klasse und den Kronen Orden IV Klasse beide Orden des Konigreichs Preussen Literatur BearbeitenGeissel Bettina Die Familie Geissel im 20 Jahrhundert Privatarchiv der Familie Geissel 1931 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hans Hermann Igges Geisselscher Garten Wie das Paderborner Kleinod zu seinem Namen kam Abgerufen am 5 September 2023 Familienverband der Rintelen Abgerufen am 5 September 2023 August Geissel 1874 1941 Abgerufen am 5 September 2023 Die Warburger Impressionistin Abgerufen am 5 September 2023 Erwin Heinrich Dubbert Ossendorfer Heimatblatter Hrsg Schutzenverein Ossendorf e V 16 Jahrgang Auflage Nr 2 2016 Warburg Ossendorf Andreas Zeppelzauer Regina Zeppelzauer Die Wilderer Berichte und Bilder von einst und jetzt Leopold Stocker Verlag 2015 ISBN 978 3 7020 1582 4 google de abgerufen am 5 September 2023 Als Jenny Kork Hochzeit feierte Abgerufen am 5 September 2023 PersonendatenNAME Geissel MaximilianALTERNATIVNAMEN Geissel MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Gutsbesitzer Justizrat Rechtsanwalt und NotarGEBURTSDATUM 28 Oktober 1842GEBURTSORT Gut Geissel bei Langenberg WestfalenSTERBEDATUM 29 Dezember 1931STERBEORT Gut Geissel bei Langenberg Westfalen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Geissel amp oldid 237182503