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Friedrich Heinrich Hermann Klostermann 28 Marz 1839 in Retzin unbekannt war ein deutscher Wilderer des 19 Jahrhunderts im Raum Eggegebirge Sauerland und Waldeck Sein Leben und Wirken war Vorlage fur zahlreiche literarische Darstellungen meist wurde er darin als Wildschutz Klostermann bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Nachwirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHermann Klostermann wurde am 28 Marz 1839 als Sohn des Mullers Johannes Joachim Heinrich Klostermann und seiner Frau in Retzin geboren Das Ehepaar hatte noch einen weiteren Sohn und eine Tochter Johannes Klostermann starb 1843 Hermann Klostermanns Mutter heiratete daraufhin ein Jahr spater Ernst Friedrich Wilhelm Dalchow mit dem sie einen Sohn und eine Tochter hatte Dalchow wurde am 1 November 1855 zum Forstaufseher in Hakenberg ernannt Von 1857 bis 1859 leistete Klostermann seinen Militardienst beim 15 Linienregiment in Minden ab Wahrend dieser Zeit am 26 Juli 1858 verstarb seine Mutter der Stiefvater heiratete am 30 Januar 1859 erneut diesmal Friederica Dorothea Regina Gossow Tochter des Forsters aus Dahl Im selben Jahr wurde er nach Mittelwald bei Scherfede versetzt Hermann Klostermann wurde erstmals am 14 Juli 1862 wegen Wilderei im Gebiet der Oberforsterei Hardehausen aktenkundig Wilderei war zu dieser Zeit in der Forsterei eine haufig auftretende Straftat Im Oktober 1862 konnte Klostermann festgenommen werden und wurde wohl zu einer Zuchthausstrafe verurteilt Nach seiner Entlassung 1865 bildete er eine Bande und wilderte erneut Am 1 Oktober 1867 wurde der Hardehausener Oberforster Joseph Freiherr von Wrede wahrend eines Patrouillenritts bei Blankenrode angeschossen Klostermann geriet unter Verdacht auch wenn von Wrede der Klostermann personlich kannte zunachst abstritt dass es Klostermann war der ihn angeschossen habe und dieser uber ein Alibi verfugte Die preussische Regierung setzte eine Belohnung von 200 Talern aus Am 1 Februar 1868 wurde der Forstlaufer Heinemann in der Nahe von Rhoden lebensgefahrlich verletzt Die Tat wurde Klostermann zugeschrieben dieser entzog sich einer Verhaftung in der Nacht vom 4 auf den 5 Februar und wurde daraufhin steckbrieflich gesucht Am 24 Mai versuchte Militar Klostermann im Orper Grund zu verhaften und erschoss dabei seinen Begleiter Johann Lohoff aus Oesdorf In der Nacht vom 13 auf den 14 Juni 1868 konnte Klostermann in Brilon festgenommen werden In Paderborn fand vom 12 bis zum 14 November ein Prozess am Schwurgericht unter der Leitung des Warburger Kreisgerichtsdirektors Joseph Weingartner statt der fur viel Aufsehen sorgte Klostermann wurde wegen Wilderei und gewerbsmassigem Handel mit dem erbeuteten Fleisch das Gericht sprach von Wildprethandel en gros 1 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt aber nach sechs Jahren vorzeitig wieder entlassen Am 19 20 Juni 1880 wurde Hermann Klostermann in den Revieren des Justizrats Max Geissel im Warburger Wald von diesem erneut beim Wildern erwischt und verhaftet Er wurde zu funf Jahren Gefangnis und Ehrverlust verurteilt Kurz nach seiner Entlassung wurde er zu Weihnachten 1885 erneut verhaftet Wahrend des achttagigen Arrests wurde ihm in staatlichem Auftrag von einem Forstbeamten nahegelegt nach Amerika auszuwandern Klostermann lehnte dieses Angebot unter Verweis auf seinen angeschlagenen Gesundheitszustand ab Er wurde nach Paderborn verlegt und sass dort eine dreiwochige Haftstrafe ab 2 Sein weiterer Lebenslauf ist bis heute ungeklart Auch der Ort und das Datum seines Todes sind unbekannt Mutmassungen zufolge soll Hermann Klostermann nach Suddeutschland gezogen im Mecklenburgischen einen Fischhandel eroffnet oder auch in Ostwestfalen geblieben und dort 1907 beigesetzt worden sein Fur keine dieser Behauptungen gibt es einen uberprufbaren Nachweis 3 Nachwirken BearbeitenBereits 1865 kursierten Zeitungsartikel uber Klostermann deren Wahrheitsgehalt zweifelhaft ist und eine Legendenbildung setzte ein Jodocus Donatus Hubertus Temme schrieb 1872 einen Roman uber Klostermann Rudolf Godde folgte 1935 und Georg Servais unter dem Pseudonym Thomas Ruf 1938 Die Brauerei Westheim vertreibt ein naturtrubes Bier unter dem Namen Wildschutz Klostermann Unter dem Namen Wildschutz Klostermann Markt findet seit 2002 in Lichtenau Westfalen eine regional bedeutende Wirtschaftsschau rund um die Themen Natur Wald Wild Landwirtschaft und erneuerbare Energien statt die von der ortlichen Marketinggemeinschaft veranstaltet wird Die Namensnennung stiess wiederholt auf Kritik 4 5 und wurde bereits zum Start des Marktes geaussert Gesetzesbrecher mussen nur lange genug verstorben sein bevor sie zu Heiligen verklart als Legende verehrt werden 6 Literatur BearbeitenHans Dieter Hibbeln Der Wildschutz Hermann Klostermann Der Wilderer Hermann Klostermann Wahrheit und Legende In Die Warte e V Hrsg Die Warte Heimatzeitschrift fur die Kreise Paderborn und Hoxter Nr 80 1993 ISSN 0939 8686 wildschuetz klostermann de abgerufen am 10 November 2010 Peter Burger Fang dir ein Lied an Selbsterfinder Lebenskunstler und Minderheiten im Sauerland Eslohe 2014 S 413 468 Peter Burger Hermann Klostermann Der popularste Wilddieb Westfalens und sein Fortleben in literarischen Mythen Norderstedt 2018 ISBN 978 3 7448 5055 1 Gisbert Strotdrees Tatort Dorf Historische Kriminalfalle vom Land Westf Landwirtschaftsverlag Munster 2014 ISBN 978 3 7843 5324 1 S 80 89 Belletristik uber Klostermann Joseph Weingartner Wildschutz Klostermann In Willibald Alexis Hrsg Der neue Pitaval Band 4 Neue Serie 1869 projekt gutenberg org abgerufen am 25 Juni 2020 Jodocus Donatus Hubertus Temme Wildschutz Klostermann ein neuer Rinaldo In Criminal Bibliothek Nr 1 F Schoningh Paderborn 1872 Rudolf Godde Wildschutz Klostermann Heimatroman aus dem Diemeltale Verlag des Diemeltalboten Niedermarsberg 1935 Nachdruck Norderstedt 2018 ISBN 978 3 7528 4262 3 Thomas Ruf Wildschutz Klostermann Ein Wildererleben 2 vollig neu bearbeitete Auflage Th Thiele Paderborn 1953 Erstausgabe 1938 Thomas Ruf ist ein Pseudonym von Georg Servais Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Klostermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Seite von Hans Dieter Hibbeln zu Klostermann mit Lebenslauf und Literaturauszugen Website des Wildschutz Klostermann Marktes in Lichtenau WestfalenEinzelnachweise Bearbeiten Gisbert Strotdrees Tatort Dorf Historische Kriminalfalle vom Land Landwirtschaftsverlag Munster 2014 ISBN 978 3 7843 5324 1 S 84 Hans Dieter Hibbeln Der Wildschutz Hermann Klostermann Der Wilderer Hermann Klostermann Wahrheit und Legende In Die Warte e V Hrsg Die Warte Heimatzeitschrift fur die Kreise Paderborn und Hoxter Nr 80 1993 ISSN 0939 8686 wildschuetz klostermann de abgerufen am 10 November 2010 Gisbert Strotdrees Tatort Dorf Historische Kriminalfalle vom Land Landwirtschaftsverlag Munster 2014 ISBN 978 3 7843 5324 1 S 88 Uwe Muller Lichtenau setzt weiter auf den Wildschutz als Marke Abgerufen am 3 Februar 2022 Offenbar gebe es in Lichtenau niemanden der die Namensgebung fragwurdig findet G Strotdrees Ein Robin Hood Westfalens In Wochenblatt fur Landwirtschaft und Landleben 11 2013 S 122 Gisbert Strotdrees Ein Markt rund um Natur und Wald In Wochenblatt fur Landwirtschaft und Landleben Munster Folge 38 2002 Landwirtschaftsverlag Munster 21 September 2002 Normdaten Person GND 121176932 lobid OGND AKS VIAF 57463585 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klostermann HermannALTERNATIVNAMEN Klostermann Friedrich Heinrich Hermann vollstandiger Name Klostermann WildschutzKURZBESCHREIBUNG deutscher WildererGEBURTSDATUM 28 Marz 1839GEBURTSORT RetzinSTERBEDATUM 19 Jahrhundert oder 20 JahrhundertSTERBEORT Scherfede Hardehausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Klostermann amp oldid 237357779