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Max Funfack 13 Mai 1895 in Dresden 27 November 1972 ebenda war ein deutscher Urologe in Dresden 1 Max Funfack 1949 Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Medizinische Laufbahn 3 Rolle im Strafprozess David Irvings 4 Ehrungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenAls Sohn eines Prokuristen der Dresdner Bank besuchte Funfack das Konig Georg Gymnasium Dresden Nach dem Abitur studierte er ab 1914 Medizin an der Friedrich Schiller Universitat Jena Auf Empfehlung seines Grossonkels Emil Munz trat er in das Corps Guestphalia Jena ein 2 Ab November 1915 diente er in Bautzen als chirurgischer Assistent und Einjahrig Freiwilliger im 3 Koniglich Sachsischen Husarenregiment Nr 20 mit dem er an die Westfront zog Als Medizinstudent wurde er spater zur Sanitatstruppe versetzt und dem Feldlazarett 153 zugeteilt 1917 erhielt er das Eiserne Kreuz 2 Klasse Infolge einer Kampfgasvergiftung war er bis Ende 1918 Assistent in der Inneren Abteilung des Reservelazaretts I Dresden 1919 nahm er sein Studium in Jena wieder auf und legte im Fruhjahr 1920 das Staatsexamen ab Ab April 1920 war er Volontarassistent in der Ausseren Dermatologischen Abteilung des Stadtkrankenhauses Dresden Friedrichstadt Mit einer venerologischen Doktorarbeit zum Thema Einfluss der Behandlung auf die pathologischen Liquorbefunde bei Syphilis promovierte er noch 1920 bei seinem Chef Johannes Werther in Jena zum Dr med Im Sommer 1920 vier Tage nach der Promotion heiratete er Asta Linke Sie brachte zwei Kinder zur Welt Hans Joachim Funfack und Irmgard verh Bergmann 3 Medizinische Laufbahn BearbeitenIn der Dresdner Klinik wurde Funfack Anfang 1921 zum Hilfsarzt und im April jenes Jahres zum Oberarzt ernannt und mit der Leitung der Urologischen Abteilung betraut Nach einem halben Jahr kundigte er denn bei seinem Corpsbruder Fritz Bohme konnte er als Sozius in die urologische Arztpraxis und Privatklinik einsteigen die Felix Martin Oberlander in Dresden begrundet hatte Nach Bohmes Tod ubernahm Funfack 1932 die alleinige Leitung Er wurde Mitglied der Gesellschaft fur Natur und Heilkunde Im Zweiten Weltkrieg war Funfack Leitender Sanitatsoffizier im Standortlazarett Dresden zuletzt als Oberstabsarzt der Reserve Er unterstutzte das aus Medizinstudenten der Leipziger Studentenkompanien gebildete Corps Misnia IV und betreute dessen Mensuren als Paukarzt 4 Er wurde spater Alter Herr dieses Corps und des Corps Lusatia Leipzig 5 Die Luftangriffe auf Dresden am 13 Februar 1945 zerstorten seine Wohnung und die Praxis in der Christianstrasse 28 6 Im zerstorten Dresden errichtete Funfack eine neue urologische Fachpraxis in der Loschwitzer Strasse 31 die er bis Oktober 1968 fuhrte Er arbeitete eng mit der Urologischen Klinik der Medizinischen Akademie Carl Gustav Carus Dresden zusammen Schon als Student hatte Funfack eine besondere Vorliebe und Begabung fur die Medizintechnik gezeigt Wahrend seiner arztlichen Tatigkeit entwickelte er urologische Instrumente und transurethrale Operationsmethoden Er verbesserte das Endoskop von Maximilian Nitze und erstellte den ersten medizinischen Lehrfilm zum Ubergang von der blinden zur optischen Nierensteinentfernung 7 Der Lehrfilm wurde preisgekront und in funf Sprachen ubersetzt Funfack verfasste 33 Publikationen zu Problemen der Urologie und ihrer Grenzgebiete Rolle im Strafprozess David Irvings BearbeitenFunfack besass ein gefalschtes Dokument mit zehnfach uberhohten Opferzahlen der Luftangriffe auf Dresden Tagesbefehl 47 das sein Freund Walter Hahn ohne sein Wissen kopiert und dem britischen Geschichtsrevisionisten David Irving uberlassen hatte Dieser nannte Funfack ab 1964 in seinem Buch Der Untergang Dresdens Erstauflage 1963 und in der Presse als primare Quelle fur die Opferzahlen der Luftangriffe auf Dresden Daraufhin stellte Funfack 1965 in einem Brief an Irving klar Er habe nur mundliche stark voneinander abweichende Zahlenangaben aus dritter Hand erhalten sei kein Standortarzt und nicht mit der Opferbergung befasst gewesen Funfacks Version des Tagesbefehls 47 wurde schon 1965 als Falschung erwiesen Irving berief sich jedoch weiterhin irrefuhrend darauf 8 Funfacks Brief an Irving half der Historikerin Deborah Lipstadt im Jahr 2000 sich vor Gericht in London erfolgreich gegen eine Verleumdungsklage Irvings zu verteidigen und ihn als Geschichtsfalscher zu uberfuhren 9 Ehrungen BearbeitenEisernes Kreuz 2 Klasse 1917 Verwundetenabzeichen 1939 in Schwarz Flandernkreuz Sanitatsrat DDR Ehrenmitglied der Gesellschaft fur Urologie der DDRLiteratur BearbeitenErnst Kirsch Sanitatsrat Dr med Max Funfack Ehrenmitglied der Gesellschaft fur Urologie der DDR Zeitschrift fur Urologie und Nephrologie 66 1973 S 367 f Dirk Schultheiss Friedrich H Moll Die Geschichte der Urologie in Dresden Springer Heidelberg 2009 ISBN 978 3 642 03593 7Einzelnachweise Bearbeiten Jorg Schubert Max Funfack 1895 1972 wissenschaftlich orientierter Praktiker in Dresden In Dirk Schultheiss Friedrich Moll Hrsg Die Geschichte der Urologie in Dresden Heidelberg 2009 S 136f Kosener Corpslisten 1930 75 489 von H J Funfack verfasster Lebenslauf seines Vaters im Archiv des Corps Lusatia Egbert Weiss Leipziger Mensuren im 2 Weltkrieg Einst und Jetzt 20 1975 S 60 und 65 Kosener Corpslisten 1996 100 76 87 1101 Dirk Schultheiss Friedrich H Moll Die Geschichte der Urologie in Dresden Heidelberg 2009 S 138 Beiheft zum Hochschulfilm WorldCat Richard J Evans Der Geschichtsfalscher Holocaust und historische Wahrheit im David Irving Prozess Campus Frankfurt am Main New York 2001 ISBN 3 593 36770 X S 201 englische Ausgabe S 155 Richard J Evans et al Hrsg Holocaust Denial on Trial Day 13 Tuesday 1st February 2000 Day 13 Transcript Day 32 Transcript Allied Air Raid on Dresden Dresden Death Toll Normdaten Person GND 128300868 lobid OGND AKS VIAF 37901997 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Funfack MaxALTERNATIVNAMEN Funfack Paul Max vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher UrologeGEBURTSDATUM 13 Mai 1895GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 27 November 1972STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Funfack amp oldid 215505961