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Das Mausoleum der Familie Cirksena in Aurich ist die letzte Ruhestatte der ostfriesischen Grafenfamilie Cirksena Das Mausoleum wurde 1875 1876 auf dem stadtischen Friedhof errichtet Zuvor waren die Grafen an verschiedenen Orten beigesetzt worden Cirksena Mausoleum auf dem Friedhof in AurichPlakette am Eingang Inhaltsverzeichnis 1 Situation vor dem Bau 2 Das Cirksena Mausoleum 2 1 Liste der Sarge 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseSituation vor dem Bau BearbeitenDie ersten Beerdigungen von Mitgliedern der Familie Cirksena erfolgten im Kloster Marienthal bei Norden In der Geldrischen Fehde zwischen Balthasar von Esens und Enno Cirksena wurde das Kloster 1531 eingeaschert Die Gebeine wurden daraufhin in die Grosse Kirche nach Emden verlegt Probleme brachte die Radikalisierung der Burgerschaft im Streit Reformierter gegen Lutheraner Als am 10 September 1588 die alteste Tochter des regierenden Grafen Margaretha 1560 1588 beigesetzt werden sollte sollte der lutherische Hofprediger Hesshusius die Leichenpredigt halten Als er die Kanzel der reformierten Kirche betreten wollte kam es beinahe zu einem Volksaufstand So wurde die Leiche in aller Stille beigesetzt das Gefolge ging schnell nach Aurich zuruck wo dann auch die Leichenpredigt gehalten werden konnte Nach diesem Vorfall wurde 1588 von Edzard II die Kirche in Aurich zum Herrschaftsbegrabnis bestimmt Er war es auch der dort am 13 Mai 1599 als erster Angehoriger des Grafengeschlechts in der Gruft beigesetzt wurde Dies bedeutet aber nicht dass in Emden keine Begrabnisse von Mitgliedern der Familie mehr stattfanden So wurde als letzter der reformierte Bruder des Grafen Johann 1538 1591 dort beigesetzt Die Sarge uberstanden die nachfolgenden Kriege bis franzosische Truppen im Siebenjahrigen Krieg das nunmehr preussische Ostfriesland besetzten und auf der Suche nach Beute auch die Graber plunderten In der Zeit nach 1591 wurden die Cirksena in Aurich beigesetzt Bis zum Jahre 1630 sind dort neun Sarge bekannt Am 20 Marz 1630 erfolgte dort die letzte Beisetzung Als im Jahr 1648 Ulrich II starb wurde eine weitere Gruft in der Kirche gebaut Zunachst wurde die alte Gruft geraumt und am 21 Februar 1649 wurde Ulrich II beigesetzt Zugleich erfolgte auch eine Anderung der Bestattung Bisher wurden die Familienmitglieder der Cirksena in einem flachen kastenformigen Sarg innerhalb eines Eichensarges beigesetzt Ulrich hingegen wurde in einem gravierten und bemalten Zinnsarg mit einem holzernen Innensarg bestattet Dieses wurde bis zum Aussterben der Linie 1744 beibehalten 1707 wurde die Gruft aber unter dem Fursten Christian noch erhoht und mit einem neuen Gewolbe uberzogen Der nachste Bericht uber die Gruft stammt vom 15 November 1784 Der Autor Johann Conrad Freese 1758 1819 berichtet von 46 Sargen Dieser Bericht ist eine wichtige Quelle denn die Feuchtigkeit in der Gruft hat in den nachfolgenden Jahren den Sargen und ihrem Inhalt stark zugesetzt Die ersten Plane zum Umbetten der Grafen reichen weiter zuruck Schon bei der Planung des Auricher Friedhofs durch Conrad Bernhard Meyer im Jahre 1803 war der hintere Teil fur die Grafen vorgesehen Die Plane wurden seinerzeit wohl wegen der Napoleonischen Kriege nicht umgesetzt 1823 wurde die Kirche wegen Baufalligkeit geschlossen und bis 1832 neu gebaut Auch die Furstengruft wurde wieder errichtet Der aus Leer stammende Historiker Onno Klopp machte als Sekretar Konig Georgs V diesen auf den schlechten Zustand der Grabanlagen aufmerksam 1 Daraufhin wurde eine angemessene letzte Ruhestatte geplant Der Entwurf von Landbaumeister Ernst Heinrich Blohm war 1865 bereits fertig und auch die Gelder genehmigt als 1866 der Deutsche Krieg ausbrach Der zweite Anlauf scheiterte 1870 am Deutsch Franzosischen Krieg Das Cirksena Mausoleum BearbeitenNachdem die Finanzierung geklart war ging man 1875 an den Bau des Mausoleums Es bekam die Form eines Zehnecks und ein Gewolbe An der nordlichen Seite findet sich ein Treppenturm der den Zugang zum Dach ermoglicht Das Gebaude ist etwa 17 m hoch Im Inneren des Gewolbes findet sich eine Kuppel die freihandig also ohne Gerust errichtet worden ist Das Gebaude hat einen Aussendurchmesser von ca 17 Meter Am 7 Dezember 1876 wurde der Schlussstein gesetzt Im Inneren des Zehnecks finden sich 10 Nischen von 2 75 Meter Tiefe und 2 75 Meter Breite Der Nischenkranz ist doppelstockig ausgefuhrt so dass jeweils zwei Sarge dort aufgestellt werden konnten Oberhalb der Nischen befindet sich jeweils ein Fenster Eine Nische entfallt fur den Eingang so konnen 18 Sarge untergebracht werden Der Innenraum hat einen Durchmesser von 9 50 Meter In der Mitte befindet sich ein zehneckiges Podest auf dem zwei weitere Prunksarge Platz gefunden haben Als man 1876 die sterblichen Uberreste der Fursten umbetten wollte erkannte man dass die vorhandenen Sarge in einem so schlechten Zustand waren dass sie unbedingt ersetzt werden mussten Nur noch 11 von 46 Sargen waren brauchbar Es mussten daher zunachst noch neun neue Sarge fur die noch vorhandenen Uberreste der Toten beschafft werden So dauerte es bis 1880 bis die Gebeine umzogen in der Nacht vom 15 auf den 16 September sowie in der Nacht vom 17 auf den 18 September wurden die noch brauchbaren Sarge umgesetzt und die restlichen Gebeine in die neu beschafften gelegt Nachfolgend wurde das Mausoleum auch als Kapelle fur den Friedhof genutzt Dies anderte sich erst 1966 mit einer eigenen Friedhofskapelle Die nachste grossere Veranderung brachte der Zweite Weltkrieg Nach der Zerstorung der Emder Kirche und ihrer Gruft wurden die dort gefundenen Gebeine in das Mausoleum gebracht In den 1970er Jahren wurde klar dass eine Grundsanierung anstand Grundwasser hatte das Mauerwerk angegriffen und die Feuchtigkeit hatte die Sarge in Mitleidenschaft gezogen Ab 1984 wurde das Gebaude saniert zunachst der Fussboden heute Naturstein 1985 das Dach 1988 1991 der schmiedeeiserne Leuchter und die Gittertur 1981 wurden zunachst drei Sarge restauriert Eine weitere Restaurierung der Sarge erfolgte zwischen 1989 und 1992 in der Restaurierungswerkstatt Kracht Die dabei gefundenen Gegenstande und Kleidungsstucke wurden in das Historische Museum Aurich gebracht Liste der Sarge Bearbeiten nbsp Sammelsarg fur 14 Erwachsene u a Katharina Wasa Prinzessin von SchwedenDie Liste beginnt links vom Eingang zunachst unten 1 9 danach die obere Reihe 10 18 Eberhardine Charlotte Ulrich II Juliane von Hessen Darmstadt Enno Ludwig Leopold Ignatius sowie der Sarg von Sophia Antonietta Juliana Georg Christian Edzard Ferdinand Justina Sophia Juliane Charlotte Edzard II Enno III Anna von Holstein Gottorp Sammelsarg fur 14 Kinder Amalie Juliane von Kleinau Sammelsarg fur 14 Erwachsene Christine Louise Georg Albrecht Carl EdzardIn der Mitte auf dem Podest befinden sich die Sarge von Christine Charlotte und Eberhardine Sophie sowie die 1944 geborgenen Reste aus dem Erbbegrabnis in Emden Literatur BearbeitenHermann Freese Das Mausoleum zu Aurich Die letzte Ruhestatte der Cirksena Dunkmann Aurich 1995 ISBN 3 928160 08 7 S 77 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cirksena mausoleum in Aurich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotografien der Sarkophage BeschreibungEinzelnachweise Bearbeiten Wiard von Klopp Onno Klopp Leben und Wirken 53 472116 7 474855 Koordinaten 53 28 19 62 N 7 28 29 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mausoleum der Familie Cirksena amp oldid 232343943