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Die Mauritiuskirche ist eine evangelische Kirche in Schockingen einem Ortsteil der Stadt Ditzingen Sie ist Kulturdenkmal gemass 28 DSchG BW Aussenansicht der KircheBlick zum Altarraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirchenbau 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Gelaut 6 Friedhof 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Alter der Pfarrei ist unbekannt Vielleicht bestand schon zur Zeit der urkundlichen Ersterwahnung des Dorfs 814 eine Kapelle 1267 wurde ein Altar der Kirche geweiht 1434 wird erstmals ein Pfarrer erwahnt 1553 ist das Mauritiuspatrozinium belegt 1 Patronatsherren waren die von Nippenburg bis zu ihren Erloschen 1646 Beim Heimfall des Lehens fiel das Patronatsrecht an das Haus Wurttemberg als Landesherren Die Herzoge von Wurttemberg behielten es auch als Schockingen den von Gaisberg zu Lehen gegeben wurden Mitte des 16 Jahrhunderts war Friedrich Nippenburger Kirchherr versah die Pfarrstelle aber nicht selbst sondern liess sich durch einen Mercenarius Mietgeistlichen vertreten Im Gegensatz zu den umliegenden wurttembergischen Gemeinden die schon 1534 lutherisch geworden waren blieb Schockingen zunachst altglaubig wenngleich Ende des 16 Jahrhunderts 1589 1594 Kontakte der Nippenburger zu den Wiedertaufern nachgewiesen sind Auf Anordnung Herzog Friedrichs der das Dorf Schockingen vorubergehend eingezogen hatte wurde 1599 die Reformation eingefuhrt Erster evangelischer Pfarrer wurde Johannes Vischer aus Reichenberg Der bisherige katholische Messpriester bezog als Pfrundner das Spital in Stuttgart wo er noch 1611 lebte Bei Einrichtung des Dorflehens 1718 wurde dem jeweiligen Inhaber das Prasentationsrecht fur drei Bewerber aus den Reihen der wurttembergischen Pfarrer oder gepruften Absolventen des Predigerseminars zugestanden Kirchenbau BearbeitenDen altesten Teil des Kirchengebaudes bildet der erhohte kreuzgewolbte Chorraum 1479 durch die Herren von Renningen im gotischen Stil umgebaut der durch einen spitzbogigen Triumphbogen mit dem flachgedeckten Kirchenschiff verbunden ist Unter dem Altarraum befand sich ein Erbbegrabnis der Familien von Nippenburg und von Gaisberg Der Turm 1485 ist nordwestlich an das Schiff angebaut Das untere Turmgeschoss bildet heute die Sakristei Die Wande der Kirche waren in vorreformatorischer Zeit wohl vollstandig mit biblischen Szenen ausgemalt Sie wurden im Zuge der Umgestaltung des Raums nach Einfuhrung der Reformation ubermalt 1629 erhielt die Kirche Emporen an der West und Nordseite 1961 wurden die spatgotischen Malereien an der Nord und Sudwand des Schiffs durch den Restaurator Schwenk freigelegt 1988 auch eine Rollwerkmalerei im Chor aus der Zeit um 1600 1965 wurde der ins Achteck uberfuhrte Turmhelm bekront durch Kugel und Hahn erneuert Eine umfassende Innen und Aussensanierung fand 1987 bis 1989 statt Ausstattung BearbeitenDer schlichte Tischaltar aus Muschelkalk wurde 1961 neu angefertigt Uber ihm erhebt sich ein grosses Kruzifix aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts das die Gemeinde 1854 aus Westheim bei Schwabisch Hall erwarb Die Kanzel angefertigt 1629 erhielt 1826 ihren heutigen Platz neben dem Triumphbogen wofur ein zusatzlicher Durchgang durch die Chorwand gebrochen wurde Der achtseitige spatgotische Taufstein verfugt uber zwei Messingdeckel einen 1988 von Gemeindegliedern gespendeten und einen weiteren der bei einer Gemeindereise in Aleppo in Auftrag gegeben wurde Zwei Skulpturen die die Mutter Gottes und den Kirchenpatron Mauritius darstellen stammen wohl noch vom gotischen Hochaltar der Kirche ebenso die jetzt an der Nordwand unter der Empore angebrachte ehemalige Predella des Altars mit dem Gleichnis von den klugen und torichten Jungfrauen Die freigelegten Reste der Wandbemalung zeigen die Ubergabe der 10 Gebote Ex 20 EU und das Goldene Kalb Ex 32 1 4 EU sowie an der Ostwand des Schiffs uber dem Kanzeldurchbruch eine Mondsichelmadonna Mehrere Grabdenkmaler erinnern an die in der Kirche bestatteten Herren von Nippenburg und von Gaisberg Grabmal fur Hans von Nippenburg 1540 und Martin von Nippenburg und dessen Frau Maria Salome 1597 Grabmal fur Ludwig Friedrich 1614 und Johann Friedrich von Nippenburg 1616 zwei Sohne des Ernst Friedrich von Nippenburg Grabmal fur Friedrich Albrecht von Gaisberg 1747 und seine Frau Sophie Friederike 1757 Grabmal fur die Kinder Ulrich Albrecht 1672 und Philipp Friedrich 1674 des Ernst Friedrich von Gaisberg und seiner Frau Maria Margarete Orgel BearbeitenDie hinter dem Altar aufgestellte Orgel wurde 1963 durch die Firma Walcker in Ludwigsburg erbaut Sie verfugt uber 13 Register auf zwei Manualen und Pedal Gelaut Bearbeiten1852 verfugte die Kirche uber Glocken aus den Jahren 1693 1700 und 1748 2 Nach den Kriegsverlusten wurde das Gelaut 1950 von der Stuttgarter Glockengiesserei Kurtz neu gegossen Betglocke h Kreuzglocke d Taufglocke e Friedhof BearbeitenDer Begrabnisplatz befand sich bis 1821 auf dem Kirchhof und wurde dann ausserhalb des Orts neu angelegt und mehrfach vergrossert 3 Literatur Bearbeiten400 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Schockingen Ausstellung zum 400 Jahrestag der Reformation in Schockingen 14 27 November 1999 in der Mauritius Kirche und im Evangelischen Gemeindehaus Schockingen 1999 Friedrich Freiherr von Gaisberg Schockingen Schockingen Ditzingen Schockingen 1983 S 120 137 Norbert Haag Evang Pfarramt Schockingen Archiv Inventar Stuttgart 1993 Hansgeorg Kraft Die Mauritius Kirche Schockingen Schockingen 2010Einzelnachweise Bearbeiten Beschreibung des Oberamts Leonberg 1 Band Stuttgart 1930 S 1011 Beschreibung des Oberamts Leonberg Stuttgart 1852 S 236 Florian Hoffmann Ein Spiegelbild der Gemeinde Friedhofe in Ditzingen Heimerdingen Hirschlanden und Schockingen In Ludwigsburger Geschichtsblatter 74 2020 S 132 162 hier 153 154 48 844833333333 9 0306111111111 Koordinaten 48 50 41 4 N 9 1 50 2 O Normdaten Geografikum GND 1117102270 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mauritiuskirche Schockingen amp oldid 207659805