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Die Maulstachler Stomiiformes Stomiatiformes Rosen 1973 auch Grossmauler genannt sind eine Ordnung der Knochenfische Osteichthyes Es sind Bewohner der Tiefsee vor allem tropischer oder gemassigter Meeresregionen MaulstachlerGonostoma elongatumSystematikUnterklasse Neuflosser Neopterygii Teilklasse Echte Knochenfische Teleostei Uberkohorte ClupeocephalaKohorte EuteleosteomorphaUnterkohorte StomiatiOrdnung MaulstachlerWissenschaftlicher NameStomiiformesRegan 1909 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Aussere Systematik 4 Innere Systematik 5 Fossiluberlieferung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDie meisten Arten sind schwarz oder silbrig gefarbt und alle mit einer Ausnahme besitzen Leuchtorgane Ihre Schwimmblase ist normalerweise reduziert das Skelett leicht und der Korper weist einen hohen Anteil an Lipiden auf Die meisten Arten sind klein und erreichen nicht einmal eine Lange von 10 cm Die kleinsten Arten werden 1 5 cm lang die grossten einen halben Meter William Beebe berichtete zwar von Maulstachlern von sechs Fuss etwa 1 8 Meter Lange die er als Bathysphaera intacta beschrieb aber Exemplare dieser Grosse wurden niemals gefangen Viele haben ein bizarres Aussehen Leuchtorgane an verschiedenen Stellen des Korpers und riesige Fangzahne in grossen tief gespaltenen und weit hinter die Augen reichenden Maulern Die Farbe der Maulstachler ist meist dunkelbraun oder schwarz Arten der Borstenmauler Gonostomatidae sind oft silbrig Die Leuchtorgane sind einzigartig unter allen Teleostei und besitzen eine Wand aus flachen Bindegewebszellen in die Guaninplattchen eingelagert sind und die nach aussen durch eine Pigmentschicht abgedeckt sind Die Guaninplattchen wirken als Reflektoren In den Leuchtorganen befinden sich die Photocyten Licht produzierende Zellen die uber ein sehr stark entwickeltes endoplasmatisches Retikulum verfugen und Drusenzellen die eventuell eine Funktion als Filter haben Maulstachler erzeugen ihr eigenes Luciferin Das Leuchten wird hier also nicht durch Bakterien erzeugt wie z B bei den Laternentragern Anomalopidae Insgesamt lassen sich drei Arten von Leuchtorganen unterscheiden Beim Typ Alpha sind die Leuchtorgane in Reihen angeordnet die senkrecht zur Langsachse der Leuchtorgane verlaufen Beim Typ Beta sind die Leuchtorgane um einen zentralen Hohlraum angeordnet der manchmal eine Offnung nach ausserhalb hat Die Leuchtorgane des Gamma Typs sind kreisformig um ein Zentrum angeordnet Leuchtorgane die ihre Leuchtkraft nicht von Bakterien beziehen gibt es auch bei zahlreichen Arten sechs weiterer Teleostei Gruppen aber ihre Morphologie ist immer anders als bei denen der Maulstachler Die Zahne sind nach hinten umklappbar Dabei rotieren sie um eine Achse an der vorderen Basis des Zahns Dort sind sie mit der Basis uber mineralisiertes Bindegewebe verbunden an der Ruckseite nur durch Bindegewebe Sowohl Maxillare als auch Pramaxillare sind bezahnt Oft besitzen die Maulstachler eine Bartel am Unterkiefer Die Augen sind oft vorstehende Teleskopaugen die der Larven oft an Stielen sitzend Viele Arten besitzen keine Schuppen sind sie vorhanden dann sind es Rundschuppen die leicht abfallen Auch die Brustflossen sowie Ruckenflosse und Fettflosse fehlen bei vielen Arten Sind Brustflossen vorhanden so setzten sie tief an die Bauchflossen haben vier bis neun Flossenstrahlen Die Schwimmblase ist ohne Ductus pneumaticus oder fehlt ganz Ist sie vorhanden so befindet sich an ihrem hinteren Ende eine Rete mirabile ein Geflecht aus feinsten Arterien die dem Gasaustausch dienen Bei fast allen anderen Teleostei bis auf einigen Schleimkopf und Dornfischartige ist die Rete mirabile am vorderen Ende der Schwimmblase oder in der Mitte angeordnet Die Anzahl der Branchiostegalstrahlen liegt bei 5 bis 24 die hinten liegenden sind stark vergrossert einige gelenken mit den ventralen Hypohyalen weiteren Knochen des Branchiostegalapparats Lebensweise BearbeitenIn den meisten Fallen leben Maulstachler meso und bathypelagisch also in Tiefen von 200 bis 4000 Metern Viele gehoren zu den haufigsten Meeresfischen Insbesondere die Gattungen Cyclothone aus der Familie der Borstenmauler und Vinciguerria aus der Familie der Leuchtfische werden immer wieder als die individuenreichsten Fischgattungen genannt und viele Ichthyologen nehmen an dass sie mehr Einzelexemplare stellen als alle anderen Wirbeltiergattungen auf der Erde und dass ihre Gesamtmasse grosser ist als die aller anderen Fischgattungen Andere Maulstachlerarten und Gattungen sind anscheinend selten und wurden nur wenig gefangen Sonoda Rhadinesthes decimus Araiophos eastropas Maulstachler sind carnivor und fressen vor allem Krebstiere und kleinere Fische Sie selber sind eine bedeutende Nahrungsquelle fur marine Raubfische und Meeressauger Aussere Systematik BearbeitenDie Maulstachler wurden fur gewohnlich als basale Gruppe den Neoteleostei den Modernen Knochenfischen zugeordnet Neuere Untersuchungen kommen jedoch zu dem Schluss dass sie ausserhalb der Neoteleostei stehen und die Schwestergruppe der Stintartigen Osmeriformes sind einer Knochenfischordnung deren Angehorige vor allem in kuhlen und gemassigten Regionen im Brack und Susswasser leben 1 2 3 4 Das folgende Kladogramm zeigt die systematische Stellung der Maulstachler als Schwestergruppe der Stintartigen Euteleosteomorpha Lepidogalaxii Protacanthopterygii Goldlachsartige Argentiniformes Galaxien Galaxiiformes Hechtartige Esociformes Lachsartige Salmoniformes Stomiati Stintartige Osmeriformes Maulstachler Stomiiformes NeoteleosteiVorlage Klade Wartung StyleInnere Systematik BearbeitenDie innere Systematik der Maulstachler ist noch sehr unsicher besonders die Leuchtfische Phosichthyidae gelten als paraphyletisch Insgesamt gibt es etwa 53 Gattungen und etwa 455 Arten 5 in zwei Unterordnungen und vier Familien nbsp Silberbeil Argyropelecus olfersii Unterordnung Gonostomatoidei Familie Borstenmauler Gonostomatidae Unterordnung Stomiatoidei Phosichthyoidei Familie Leuchtfische Phosichthyidae Familie Tiefsee Beilfische Sternoptychidae Unterfamilie Maurolicinae Unterfamilie Sternoptychinae Familie Barten Drachenfische Stomiidae Unterfamilie Astronesthinae Unterfamilie Schuppendrachenfische Stomiinae Unterfamilie Viperfische Chauliodontinae Unterfamilie Schuppenlose Drachenfische Melanostomiinae Unterfamilie Schwarze Drachenfische Idiacanthinae Unterfamilie MalacosteinaeFossiluberlieferung BearbeitenDie sichere Fossiluberlieferung der Ordnung reicht bis in das Eozan zuruck Auch aus dem Miozan sind zahlreiche Maulstachlerfossilien bekannt Sie werden teilweise noch heute existierenden Gattungen zugeordnet Die kreidezeitliche Gattung Idrissa konnte das alteste bekannte Maulstachlerfossil sein Diese Zuordnung ist aber problematisch und umstritten 6 Literatur BearbeitenShannon Colleen DeVaney Interrelationships of Fishes of the Order Stomiiformes Dissertation Online PDF 6 6 MB Kurt Fiedler Lehrbuch der Speziellen Zoologie Band II Teil 2 Fische Gustav Fischer Verlag Jena 1991 ISBN 3 334 00339 6 Joseph S Nelson Fishes of the World John Wiley amp Sons 2006 ISBN 0 471 25031 7 Wilfried Westheide amp Reinhard Rieger Spezielle Zoologie Teil 2 Wirbel und Schadeltiere 1 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2004 ISBN 3 8274 0307 3 E O Wiley amp G David Johnson A teleost classification based on monophyletic groups in Joseph S Nelson Hans Peter Schultze amp Mark V H Wilson Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts 2010 Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen ISBN 978 3 89937 107 9 Einzelnachweise Bearbeiten Lopez J A W J Chen amp G Orti 2004 Esociform phylogeny Copeia 2004 3 449 464 Abstract Chenghong Li Guoqing Lu amp Guillermo Ort Optimal Data Partitioning and a Test Case for Ray Finned Fishes Actinopterygii Based on Ten Nuclear Loci Syst Biol 57 4 519 539 2008 doi 10 1080 10635150802206883 Jun Li Rong Xia R M McDowall J Andres Lopez Guangchun Lei Cuizhang Fu Phylogenetic position of the enigmatic Lepidogalaxias salamandroides with comment on the orders of lower euteleostean fishes Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 57 Issue 2 November 2010 Pages 932 936 doi 10 1016 j ympev 2010 07 016 Ricardo Betancur R Edward O Wiley Gloria Arratia Arturo Acero Nicolas Bailly Masaki Miya Guillaume Lecointre und Guillermo Orti Phylogenetic classification of bony fishes BMC Evolutionary Biology BMC series Juli 2017 DOI 10 1186 s12862 017 0958 3 Villarins B T Di Dario F Eduardo L N Lucena Fredou F Bertrand A Prokofiev A M amp Mincarone M M 2022 Deep sea dragonfishes Teleostei Stomiiformes collected from off northeastern Brazil with a review of the species reported from the Brazilian Exclusive Economic Zone Neotropical Ichthyology 20 2 e220004 doi 10 1590 1982 0224 2022 0004 Karl Albert Frickhinger Fossilien Atlas Fische Mergus Verlag Melle 1999 ISBN 3 88244 018 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Maulstachler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Maulstachler auf Fishbase org englisch Abgerufen 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