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Die Axsinginehae sind Matronen die einzig durch einen Matronenstein aus Koln uberliefert sind Inhaltsverzeichnis 1 Auffindung und Beschreibung 2 Inschrift 3 Beiname 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenAuffindung und Beschreibung BearbeitenDer Stein wurde 1829 bei Fundamentarbeiten im Sohlenbereich des Eingangs eines romischen Stadmauerturms gefunden In dem Umfeld der Kupfergasse des Apellhof und der Burgmauer der Kolner Innenstadt wurden in den 1820er Jahren zahlreiche Funde von Votiv und Matronensteinen gemacht 1 Er zeigt die drei Matronen in einer mit einer Muscheldecke gebildeten ublichen Nische zu beiden Seiten durch Pilaster mit Blattkapitellen gerahmt Uber der Nische ist ein Tempelgiebel ausgefuhrt der mit je zwei Voluten und zwei Fruchten dekoriert ist An den Schmalseiten der Adikula ist je ein schlecht erhaltener Tempeldiener in Tunika angebracht der eine eine Kanne der andere einen Becher haltend Die Matronen sind in knochellangen Gewandern auf einer Bank sitzend ausgefuhrt und halten im Schoss jeweils einen Fruchtkorb Die beiden Ausseren zeigen noch erkennbar die ublichen Hauben Der Erhaltungszustand ist stark beschadigt Unterhalb der Nische ist das Inschriftenfeld angebracht Der Stein befindet sich heute in der Ausstellung des Romisch Germanischen Museums in Koln Inschrift BearbeitenDie Inschrift in Capitalis ist klar lesbar in funf Zeilen angelegt Matronis Axsinginehis M arcus Catullinius Paternus v otum s olvit l ibens m erito 2 Fur die axsinginehischen Matronen loste Marcus Catullinius Paternus sein Gelubde gern und dankbar ein Der Beiname des Stifters Paternus tritt haufig im Inschriftenkatalog des Niederrheins auf und weist den Trager als Germanen vom Stamm der Ubier aus 3 Der Gentilname aus der Form Catullus als Pseudogentilizismus zeigt dass dessen Familie seit zwei oder mehr Generationen uber das romische Burgerrecht verfugte Die hochwertige dekorative Ausfertigung des Steins zeugt des Weiteren von erlangtem Wohlstand und gesellschaftlichem Status des Paternus den er so reprasentativ darstellte 4 Beiname BearbeitenAxsinginehae ist ein germanischer Name mit einer ublichen Matronennamenendung ehae der den Wortstamm germ Neutrum ax a s Ahre zeigt und zu den Belegen gotisch ahs und althochdeutsch ahir stellbar ist Er lasst sich nach Gunter Neumann von einem Ortsnamen Ahsingi ableiten Das Suffix ingi tritt haufig in altgermanischen Ortsnamen auf wie im altsachsischen Gutingi fur das heutige Gottingen oder das aus dem Jahr 852 belegte Aspingi Espenhain im oberdeutsch bairischen Raum bei zahlreichen Belegen wie beispielsweise bei Elsing das aus dem Begriff Erle abgeleitet ist Die Matronen sind demnach nach einem topographischen Charakteristikum des Ortes Asingi der sich durch fruchtbare Getreidefelder auszeichnete benannt worden 5 Die Etymologie des Beinamens weist die Matronen mit einer Schutzfunktion fur die Fruchtbarkeit der ortlichen Getreidefelder aus 6 Siehe auch BearbeitenListe von MatronennamenLiteratur BearbeitenBrigitte Galsterer Hartmut Galsterer Die romischen Steininschriften aus Koln I Koln Kolner Forschungen Band 10 Philipp von Zabern Mainz 2010 ISBN 978 3 8053 4229 2 S 136f Nr 140 Siegfried Gutenbrunner Germanische Gotternamen der antiken Inschriften Max Niemeyer Halle Saale 1936 S 185 Hermann Reichert Lexikon der altgermanischen Namen Band I Teil 1 Textband Teil 2 Register Thesaurus Palaeogermanicus Band 1 1 2 Unter Mitarbeit von Wilibald Kraml und Robert Nedoma Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1987 1990 ISBN 978 3 7001 0931 0 ISBN 978 3 7001 1718 6 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 442 Weblinks BearbeitenBilder des Steins Eintrag in der Datenbank von ArachneAnmerkungen Bearbeiten CIL 13 8181 CIL 13 8187 CIL 13 8189 CIL 13 8211 CIL 13 8215 CIL 13 8216 Vergleich CIL 13 7976 CIL 13 7980 Leo Weisgerber Die Namen der Ubier Westdeutscher Verlag Koln Opladen 1968 S 132 134 136 Gunter Neumann Germanische Gottinnen in lateinischen Texten In Astrid van Nahl u a Hrsg Namenstudien zum Altgermanischen Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Erganzungsbande Band 59 Walter de Gruyter Berlin New York 2008 S 230 kostenpflichtig Germanische Altertumskunde Online bei de Gruyter Anders Hultgard Lokalgottheiten In Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 18 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 S 577 kostenpflichtig Germanische Altertumskunde Online bei de Gruyter Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matronae Axsinginehae amp oldid 240919715