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Beim Massaker von Prerau wurden am 18 19 Juni 1945 bei Prerau Prerov 265 Insassen eines Fluchtlingszuges am Rangierbahnhof Prerov von einer tschechoslowakischen Einheit verschleppt und an der Svedske sance Schwedenschanze bei Horni Mostenice Ober Moschtienitz getotet Gedenkkreuz an der Svedske sance Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gedenken 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie meisten der 265 Karpatendeutschen Slowaken und Ungarn die sich am 18 Juni 1945 im Zug auf dem Prerover Rangierbahnhof bei Lovesice befanden stammten aus der Ober und Unterzips Sie waren kurz vor Kriegsende nach Nordbohmen evakuiert worden und wollten in ihre Heimat zuruckkehren Wahrend der Zug hielt lief ein Militartransport mit tschechoslowakischen Soldaten in den Bahnhof von Prerov ein Die Soldaten befanden sich auf dem Heimweg von einer Siegesfeier in Prag Am Nachmittag zwang der Nachrichtenoffizier Karol Pazur ein ehemaliges Mitglied der Hlinka Garde mit seinen Soldaten die 265 Zivilisten dazu den Zug zu verlassen 30 der Soldaten wurden abgestellt um durch die Einwohner von Lovesice an der Schwedenschanze ein Massengrab im Ausmass von 17 mal 2 Metern und einer Tiefe von zwei Metern ausheben zu lassen Am 19 Juni kurz nach Mitternacht wurden die Fluchtlinge in Viererreihen vom Bahnhof weggebracht Sie mussten sich bis zur Unterwasche ausziehen die personlichen Wertgegenstande abgeben und wurden dann mit Genickschussen ermordet 1 Neben den 71 Mannern und 120 Frauen fielen 74 Kinder diesem Verbrechen zum Opfer Kinder mussten zusehen wie ihre Mutter liquidiert wurden andere Kinder wiederum wurden vor den Augen ihrer Mutter ermordet 2 Das jungste Opfer war ein acht Monate alter Saugling das alteste Opfer ein 80 Jahre alter Mann Anschliessend stahlen die Soldaten die noch im Zug befindlichen Wertgegenstande der Heimkehrer vollstandig Von etlichen karpatendeutschen Opfern sind die Herkunftsorte bekannt So kamen aus 3 Dobschau Dobsina 131 Opfer Drexlerhau Janova Lehota 36 Opfer Muhlenbach Mlynica 34 Opfer Kasmark Kezmarok 30 Opfer Deutschendorf Poprad 7 Opfer Gross Schlagendorf Vel ky Slavkov 7 Opfer Matzdorf Matejovce 6 Opfer Michelsdorf Straze pod Tatrami 5 Opfer Einsiedel Mnisek nad Hnilcom 4 Opfer Georgenberg Spisska Sobota 3 Opfer Altwalddorf Stara Lesna 3 Opfer Hollomnitz Holumnica 1 Opfer Gefragt warum er auch die Kinder hatte umbringen lassen antwortete Karol Pazur spater Was sollte ich mit ihnen anfangen da wir ihnen ja die Eltern erschossen hatten 2 Gegen erhebliche politische Widerstande setzte der Militarstaatsanwalt Anton Raslas durch dass ein Strafverfahren gegen Pazur eroffnet wurde Nach zweijahrigen Untersuchungen wurde Pazur inhaftiert und im Januar 1949 vom Militargericht in Bratislava zu 7 Jahren Haft verurteilt 2 Im Berufungsverfahren erhohte das Oberste Militargericht in Prag die Strafe auf 20 Jahre Haft doch nach zwei Jahren wurde Pazur auf Grund einer Prasidentenamnestie entlassen Fortan wurde er als Held des Widerstands gefeiert und ausgezeichnet 2 Pazur war der einzige Tater der fur seine Beteiligung am Massaker von Prerau verurteilt wurde hauptsachlich wegen seiner faschistischen Vergangenheit Gedenken BearbeitenSeit 1993 erinnert eine Gedenkstatte in Prerov an diesen Massenmord Im Jahre 2018 wurde am Nordhang der Svedske sance ein vom Kunstschmied Jiri Jurda geschaffenes Kreuz aufgestellt Siehe auch BearbeitenVertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei Absatz 3 1 231 im Internierungslager Mahrisch Ostrau Hanke Lager ermordete Deutsche Massaker von Aussig Brunner Todesmarsch Massaker von Glaserhau Blutgericht von Lanskroun deutsch Landskron Massaker von PostelbergLiteratur BearbeitenPersekuce In Tomas Stanek Verfolgung 1945 Die Stellung der Deutschen in Bohmen Mahren und Schlesien ausserhalb der Lager und Gefangnisse Buchreihe des Institutes fur den Donauraum und Mitteleuropa Bd 8 Erweiterte und uberarbeitete deutschsprachige Version der 1 tschechischen Auflage Bohlau Wien u a 2002 ISBN 3 205 99065 X Weblinks BearbeitenHans Krafft Massaker von Prerau An der Wahrheit fuhrt kein Weg vorbei In siebenbuerger de 4 Marz 2004 abgerufen am 19 Juni 2020 Alfred De Zayas Die Vertreibung der Deutschen Volkerrechtswidrig damals wie heute Heimatrecht als fundamentales Menschenrecht In alfreddezayas com 3 Juli 2005 abgerufen am 19 Juni 2020 ermordet wie die 267 Karpathendeutschen die von tschechoslowakischen Soldaten am 18 Juni 1945 beim Massaker in Prerau an der Schwedenschanze in Mittelmahren liquidiert wurden Franz Chocholaty Groger 60 let od konce valky kveten srpen 1945 krvava realizace Benesova planu vylikvidovani Nemcu In bruntal net 23 April 2005 archiviert vom Original am 21 Februar 2013 abgerufen am 19 Juni 2020 tschechisch uber die Vertreibung und Massaker an Deutschen 1945 mit Fotos 1945 Massaker in der Tschechei Prerau Schwedenschanze Video auf YouTube 3 59 Minuten In report Munchen 27 November 2010 abgerufen am 19 Juni 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesministerium fur Vertriebene Fluchtlinge und Kriegsgeschadigte Hrsg Die Vertreibung der deutschen Bevolkerung aus der Tschechoslowakei dtv Munchen 1957 Bd 1 S 173 Bd 2 S 16 und 739 Wilhelm Turnwald Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen Aufstieg Verlag Munchen 1951 S 228 392 und 482 a b c d Karl Peter Schwarz Verbrechen an Vertriebenen Das Massaker von Prerau In faz net 15 Juni 2015 abgerufen am 19 Juni 2020 Ernst Hochberger Geschichte Einfuhrung in die Geschichte der Karpatendeutschen in der Slowakei In karpatendeutsche de Juli 2000 abgerufen am 19 Juni 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massaker von Prerau amp oldid 213435284