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Im Massaker von Glaserhau slowakisch Sklene bis 1927 Skleno im Hauerland wurden am 21 September 1944 wahrend des Slowakischen Nationalaufstandes nach der Besetzung des Ortes durch slowakische Partisanen 187 mannliche deutschsprachige Einwohner des Ortes erschossen Die Partisanen gehorten der 3 Kompanie der 8 Abteilung der 1 tschechoslowakischen Partisanenbrigade an sie waren am 20 September in Glaserhau eingeruckt und handelten auf mundlichen Befehl des Kommandanten des sowjetischen Instruktionsoffiziers Leonid Nikolajewitsch Slawkin 1916 in Wladiwostok 1971 in Saporischschja heutige Ukraine Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Uberlebende 3 Ahnliche Vorgange 4 Aufarbeitung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenAlle deutschen Manner des Ortes zwischen 16 und 60 Jahren hatten sich auf Befehl der slowakischen Partisanen fruhmorgens mit Schaufeln und angeblich zu einem Arbeitseinsatz am Dorfplatz einzufinden Die Gruppe wurde anschliessend zum Bahnhof gefuhrt und in mehrere Eisenbahnwaggons geladen Mit dem Zug wurden sie zu einem Stichgleis vor dem Ebenen Wald etwa zwei Kilometer ausserhalb des Ortes gebracht Etwa 25 Manner wurden als erste herausgeholt und mussten im nahen Wald eine Grube ausheben 8 m lang 1 50 m breit und knapp 60 cm tief Danach mussten sie sich dicht gedrangt in die Grube stellen und wurden mit Maschinengewehren getotet nbsp Massengrab und MahnmalDanach wurden die meisten anderen Manner erschossen nur wenigen gelang die Flucht in den Wald Die Erschossenen blieben mehrere Tage auf freiem Feld liegen und wurden nach dem Abzug der Partisanen von ihren Angehorigen in einem Massengrab am Waldrand bestattet 1 Uberlebende BearbeitenDie Erschiessung begann mit den Insassen des letzten Waggons Durch den Einsatz des Lehrers Josef Stricz der dabei sein Leben riskierte gelang es die 63 Manner im ersten Waggon rechtzeitig nach Slovenska Ľupca Windisch Liptsch wegzufuhren und so vor der Erschiessung zu retten Sie wurden von ihren Familien fur tot gehalten bis sie einige Zeit spater nach Glaserhau zuruckkehrten 2 Zu den Uberlebenden und damit Zeugen des Massakers gehorte der Pfarrer Msgr Josef Poss der sich sofort nach Feuereroffnung fallen liess sich tot stellte und mit nur mittelschweren Schussverletzungen zwischen und unter den Toten uberlebte Er uberlebte die Vertreibung und wurde spater Dekan in Wurttemberg Das Massaker von Glaserhau hatte vermutlich noch weit mehr Opfer gefordert wenn damals nicht die meisten Deutschen des Ortes traditionell vom Fruhjahr bis zum Herbst als Saisonarbeiter in Osterreich tatig gewesen waren 3 Glaserhau hatte damals etwa 4500 Einwohner davon rund 2600 Deutsche Ahnliche Vorgange BearbeitenDas Massaker von Glaserhau ist das grosste bekannte von mehreren ahnlichen Verbrechen an Karpatendeutschen zwischen Ende August und Ende September 1944 Ahnliche Massaker fanden auch in Veľke Pole Hochwies und Paulisch zusammen 85 Tote Ruzomberok Rosenberg im Waagtal 27 August 1944 146 Tote Banska Stiavnica Schemnitz Banska Bystrica Neusohl Handlova Krickerhau mehr als 80 Tote Nitrianske Pravno damals Nemecke Pravno deutsch Deutsch Proben 30 Tote im Lager Sklabina 130 Tote in Deutsch Lipsch 32 Tote Kunschhau 69 Tote und an anderen Orten statt Insgesamt waren dabei weit uber 600 Tote zu beklagen Sie bilden den Auftakt der Flucht der Karpatendeutschen aus der Slowakei Aufarbeitung BearbeitenNach der Entstehung der Zweiten slowakischen Republik haben sich slowakische Burgerrechtler insbesondere Josef Stricz um eine Aufarbeitung des Massenmordes bemuht Seit 1994 befindet sich am Ort des Massakers ein Mahnmal Im Archiv des Museum des Slowakischen Nationalaufstandes in Banska Bystrica Neusohl fanden sich protokollierte Aussagen von sechs Mordern uber ihre Tatigkeit und ihre Einsatze wahrend der gesamten Zeit des Aufstandes 4 Ende der 1990er Jahre wurden polizeiliche Ermittlungen aufgenommen die jedoch ohne Verfahren eingestellt wurden da der festgestellte Hauptverantwortliche Leonid N Slawkin bereits 1971 verstorben war Siehe auch BearbeitenLager Novaky im Hauerland Mittelslowakei Lager Deutschendorf Poprad in der Zips Ostslowakei Lager Engerau Petrzalka in der WestslowakeiLiteratur BearbeitenBundesministerium fur Vertriebene Fluchtlinge und Kriegsgeschadigte Hg amp Theodor Schieder Bearb Dokumentation zur Vertreibung der Deutschen aus Ost Mitteleuropa Bd 4 1 2 Die Vertreibung der deutschen Bevolkerung aus der Tschechoslowakei Bonn 1957 5 Johann Grossmann Johann Daubner Glaserhau Ein deutsches Dorf im Hauerland 2 uberarb Aufl Schwabisch Gmund 1986 Silvester Stric Josef Stricz der Kampfer fur Glaserhau Erinnerungsschrift an meinen Vater Mit zahlreichen Abbildungen und Faksimiles Herausgeber Slovenske Narodne Museum 2003 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesministerium fur Vertriebene Fluchtlinge und Kriegsgeschadigte Hg Die Vertreibung der deutschen Bevolkerung aus der Tschechoslowakei Band 4 der Dokumentation zur Vertreibung der Deutschen aus Ost Mitteleuropa siehe Lit Zu Glaserhau Bd 1 S 163 Bd 2 S 713f 717f 744 767 771 773 784 Bonn 1957 ISBN 3 89350 560 1 Karpatenblatt Nr 9 2004 S 9 Karpatenblatt Nr 9 2004 S 9 Karpatenblatt Nr 9 2004 S 9 Zahlreiche weiterfuhrende Hinweise zu diesem von Theodor Oberlander durchgesetzten Werk Vorarbeiten Fritz Valjavec im Lemma des Ministeriums Anm Letzte Aufl 1994 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massaker von Glaserhau amp oldid 220559754