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Maschrabiyya arabisch مشربية DMG masrabiya nennt man in der traditionellen islamischen Architektur dekorative Holzgitter die als Gitterschranken in Moscheen oder als Fenstergitter bzw als Balkonverkleidungen in Wohnhausern und Palasten zum Einsatz kamen Maschrabiyya Gitterschranke in der Medersa Attarine in Fes Marokko Inhaltsverzeichnis 1 Andere Begriffe 2 Funktion 3 Geschichte 4 Bilder 5 Siehe auch 6 WeblinksAndere Begriffe BearbeitenEin anderer im arabischen Raum weit verbreiteter Begriff ist Roshan Rushan Rawashin mit dem auch speziell die Erkerfenster an den Handelshausern der Hafenstadte am Roten Meer wie Dschidda und Sawakin bezeichnet werden In der Turkei heissen sie Musrefiye im Irak Shanashil in Syrien Koshke und in Tunesien Gannariya Ahnliche Architekturelemente sind in Indien als Jali zu finden Funktion BearbeitenMaschrabiyyas werden meist aus geschnitzten oder gedrechselten Holzstucken zusammengesetzt die zu geometrischen Mustern angeordnet sind Sie dienen dem Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung ebenso wie der Belichtung daneben auch der Raumbeluftung bei gleichzeitiger Wahrung der religiosen oder privaten Sphare In Wohnhausern werden sie meist ab dem zweiten Geschoss verwendet Ahnlich einer Jalousie erlauben sie den Blick nach draussen ohne den Betrachter selbst erkennbar werden zu lassen Die haufig vorkommende Ausbildung als Erkerfenster begunstigt den Ausblick Die offene meist unverglaste Bauweise lasst im Innenraum einen kuhlenden Luftzug entstehen Geschichte Bearbeiten nbsp Jali Fenster im buddhistischen Hohlenkloster Bhaja Maharashtra wohl 3 2 Jh vor Chr nbsp Jali Fenster im hinduistischen Parvati Tempel bei Nachna Madhya Pradesh 2 Halfte 5 Jh nach Chr Der Ursprung der Maschrabbiyas liegt im Dunkeln die altesten erhaltenen Exemplare stammen aus dem 12 13 Jahrhundert und wurden in Bagdad gefunden In Marokko hat sich uberdies die gegen Ende des 10 Jahrhunderts gefertigte holzerne Gebetskanzel minbar der Andalusier Moschee Comons Kategorie ohne Bild der Kanzel von Fes erhalten die in einem ihrer funf Teilstucke zwanzig unverbunden nebeneinander angeordnete gedrechselte Holzstabe zeigt Steinerne Vorbilder konnten die indischen Jalis sein die seit dem 1 bis 3 Jahrhundert in buddhistischen Hohlentempeln z B in Bhaja bzw ab dem 6 7 Jahrhundert an freistehenden Hindu Tempeln z B in Nachna oder Aihole bekannt sind aber auch hierbei sind nicht erhaltene holzerne Fruhformen wahrscheinlich Wahrend in Indien auch unter der islamischen Herrschaft zumeist in Stein gearbeitet wurde hielt die ubrige islamische Welt ganz uberwiegend an Holzarbeiten fest Andererseits wurde sie wohl zum Vorbild der zumeist steinernen Celosia in den fruh zum Christentum zuruckgekehrten nordlichen Randgebieten der iberischen Halbinsel Im 19 und 20 Jahrhundert wurden Maschrabiyya Gitter vereinzelt in Gusseisen nachgeahmt Bilder Bearbeiten nbsp Maschrabiyya an einem Palast in Kairo Agypten nbsp Palast der Winde Jaipur Indien nbsp Patwa Haveli in Jaisalmer Indien nbsp Maschrabiyya als Erkerfenster am Gayer Anderson Museum in Kairo nbsp Haus im Punjab Pakistan nbsp Haus in Dschidda Saudi ArabienSiehe auch BearbeitenJali Architektur ArtesonadoWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Mashrabiya Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maschrabiyya amp oldid 219944400