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Die evangelische Martinskirche ist das alteste und nach der Zahl der installierten Sitzplatze grosste Gebaude der Stadt Neuffen im Landkreis Esslingen Baden Wurttemberg Die ansassige Kirchengemeinde gehort zum evangelischen Kirchenbezirk Nurtingen in der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg Ostansicht WestansichtInhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Beschreibung 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte und Beschreibung BearbeitenDie Ursprunge der Martinskirche Neuffen durften im 7 Jahrhundert zu suchen sein Von Vorgangerbauten bestehen heute jedoch keine dokumentierten Reste mehr Im Jahr 1232 wird erstmals eine Kirche in Neuffen erwahnt Die heutige Chorseitenturm Kirche entstand als fruhgotische dreischiffige Basilika zwischen 1300 und 1350 Das Langhaus besitzt 5 Joche und eine flache Kassettendecke In den Seitenschiffen bildet eine Kassettendecke in Dachneigung den oberen Abschluss Die Mittelschiffwand ruht auf runden Saulen die durch Spitzbogen verbunden werden Je vier gotische Obergadenfenster uber den Seitenschiffen belichten das Mittelschiff wahrend die beiden Seitenschiffwande mit jeweils einem mittigen Portal im Norden durch vier im Suden durch funf Fenster gegliedert sind Uber dem Hauptportal im Westen trug die damals hoher angesetzte Westempore die Orgel bis sie bei der Kirchenrenovierung 1932 entfernt und durch eine Chororgel ersetzt wurde Die breiten Langsemporen der Seitenschiffe ragten bis 1932 noch leicht uber die Mittelschiff Arkaden in den Innenraum die nordliche endete jedoch vor der am mittleren Nordpfeiler stehenden Kanzel und das sudliche Seitenschiffgestuhl unten und oben war im Sinne einer Querkirchenkonzeption auf die Kanzel ausgerichtet 1 Diese Inneneinrichtung stammte erst vom Wiederaufbau der Stadtkirche nach dem verheerenden Brand von 1634 auch wohl die Kanzel uber deren Alter Material und Aussehen nichts bekannt ist deren reich verzierter holzerner Kanzeldeckel jedoch aus dem Jahre 1620 hoher Aufbau reich mit Spatrenaissenceornamenten und figurlichem Schmuck ausgestattet Inschriften 2 erst 1759 aus der Stadtkirche Nurtingen ubernommen worden war Die Predigttradition und vermutlich auch das Vorhandensein einer Kanzel begann immerhin bereits 1482 als in die Stadtkirche eine Pradikatur gestiftet worden war 3 Der hochgotische Chor wurde als hoher Chor mit zwei kreuzgratgewolbten Jochen und einem 5 8 Schluss erbaut Sudlich am Chor liegt die gotische Sakristei Nordlich am Chor erhebt sich der Turm dessen Fachwerk Glockenstube und Helm aus der Zeit nach dem grossen Stadtbrand 1634 stammen nbsp Innenansicht1932 wurde die Kirche durch Hans Seytter einschneidend erneuert und von einer historischen Querkirche dem Zeitgeist entsprechend zu einer Langskirche umgebaut Die historische Nordkanzel entfiel zugunsten einer neuen Holzkanzel auf Steinsockel am sudlichen Chorbogen der Kanzeldeckel von 1620 wurde im Seitenschiff aufgehangt Die Kassettendecken das zum Chor gerichtete Gestuhl und die etwas zuruckgenommenen Emporen gekurzt und im Bogen seitlich an den Seitenschiffwanden endend stammen aus dieser Zeit Walter Kohler schuf 1932 die Farbverglasung des mittleren Chor oder Christusfensters von Christi Geburt bis zur Quelle des ewigen Lebens 1957 gab es eine Turmerneuerung 1962 63 neue Farbfenster von Wolf Dieter Kohler 1962 zwei weitere Chorfenster Die dem Mittelfenster zugewandten Reihen zeigen links von oben nach unten und rechts von unten nach oben das Gleichnis vom verlorenen Sohn Dazu werden jeweils korrespondierende biblische Szenen angeordnet Im linken Fenster Unheilsgeschichte mit Szenen des Alten Testaments im rechten Fenster Heilsgeschichte mit zentralen Inhalten des Neuen Testaments W D Kohlers dreibahniges Westfenster von 1963 stellt nach Mt 25 31 ff LUT Christus als Richter und die Werke der Barmherzigkeit dar Alle Glasmalereien wurden in der Stuttgarter Werkstatt von V Saile geschaffen 1981 war eine Aussenerneuerung notig 1982 wurde die Chororgel von 1932 ersetzt durch eine Orgel der Fa Weigle Literatur BearbeitenEmil Schliesser Die Martinskirche in Neuffen Selbstverlag der Kirchengemeinde 1982 Dehio Handbuch Baden Wurttemberg I 1993 ISBN 3 422 03024 7 S 344 Hans Brandt Werner Grund Gerd Guttler et al Der Geist der Gemeinde ist ein guter Kirche und Stadt Neuffen im Wandel der Zeit Ein historisches Lesebuch Nurtingen Frickenhausen 2009 Gunther Seibold Hg 500 Jahre Reformation im Tale Evangelisch damals und heute Neuffen 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Zimmermann Die Predigtkirche und die Querkirche Protestantischer Kirchenbau in Wurttemberg Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen Neulingen 2023 S 81 235 248 302 304 ISBN 978 3 949763 29 8 Karl Halbauer Predigstul Die spatgotischen Kanzeln im wurttembergischen Neckargebiet bis zur Einfuhrung der Reformation in der Reihe Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Forschungen Band 132 Stuttgart 1997 S 448 Matthias Figel Der reformatorische Predigtgottesdienst Eine liturgiegeschichtliche Untersuchung zu den Ursprungen und Anfangen des evangelischen Gottesdienstes in Wurttemberg Epfendorf Neckar 2013 S 189 195 Liste Die Pradikaturen in Wurttemberg vor der Reformation Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Martinskirche Neuffen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Martinskirche auf der Gemeinde Website Eintrag der Kirche in kirchbau de48 554746 9 376701 Koordinaten 48 33 17 1 N 9 22 36 1 O Normdaten Geografikum GND 1035272385 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martinskirche Neuffen amp oldid 239078856