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Martha Hofmann geboren 29 August 1895 in Wien Osterreich Ungarn gestorben 9 November 1975 in Wien war eine osterreichische politische Aktivistin und Schriftstellerin Sie schrieb auch unter dem Pseudonym Melitta Holl Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMartha Hofmann war das achte von neun Kindern des Wiener Holzgrosshandlers Edmund Hofmann und der Henriette Hock 1 Der Vater war Honorarprofessor an der Wiener Hochschule fur Bodenkultur er starb 1923 die Mutter 1941 die alteste Schwester wurde Opfer des Holocaust den anderen Geschwistern gelang die Flucht darunter die Kunsthistorikerin Else Hofmann 1893 1960 2 Hofmann besuchte das Lyzeum des Beamtentochtervereins und die Schwarzwaldschule in Wien wo sie 1914 die Matura erhielt 1 Wahrend des Ersten Weltkriegs war sie zeitweise als Krankenpflegerin tatig 1 Sie studierte klassische Philologie Germanistik und Archaologie in Wien Berlin Leipzig und Heidelberg 1920 wurde sie mit der Dissertation De fabula Platonica promoviert und machte ein Schulpraktikum an der Odenwaldschule 1 Nach der Lehramtsprufung fur Latein und Griechisch 1921 unterrichtete Hofmann an der Zwi Perez Chajes Schule in Wien Deutsch Latein und Griechisch 1 In den 1920er Jahren leitete Hofmann die Kulturarbeit der Women s International Zionist Organisation WIZO in Osterreich 1927 verlor sie bei einem Autounfall in Palastina den rechten Arm 1 In Wien unterrichtete sie ausserdem an dem von Anitta Muller Cohen gegrundeten Judischen Zentrum und engagierte sich in der Arbeiterorganisation Poale Zion 1927 war sie Teilnehmerin beim Judischen Weltkongress in Basel 1930 fungierte sie ein Jahr lang als Leiterin der Kulturarbeit der WIZO in London und gab im selben Jahr die Festschrift Zehn Jahre WIZO in Wien heraus 1 1935 besuchte sie erneut Palastina Hofmann veroffentlichte Gedichte und literarische Beitrage in der Wiener Morgenzeitung der Neuen Freien Presse der Judischen Rundschau Berlin in Die Stimme Wien Menorah und Der Jude 1925 gab sie mit Ludwig Bato 3 den Judischen Jahresalmanach heraus 1 1932 gewann sie einen Kurzgeschichtenpreis des Neuen Wiener Journals Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 wurde Hofmann als Judin aus dem Schuldienst entlassen Sie fluchtete nach London und 1939 nach Palastina wo sie sich als Sprachlehrerin durchschlug Bei dem Einstieg in die publizistische Arbeit in Presse und Rundfunk fand sie Unterstutzung durch den Literaturkritiker Natan Bistritzki den Politiker Salman Rubaschow und den Schriftsteller Shin Shalom 4 1 Da sie in Palastina auch nach sieben Jahren nicht heimisch geworden war 1 zog sie 1946 zu einer Schwester nach Genf absolvierte eine Dolmetschausbildung 1 und freundete sich mit dem jiddischen Dichter Lajser Ajchenrand an 1 Gegen ihre innere Uberzeugung und mangels Alternativen zog sie nach Osterreich zuruck 1 1949 wurde Hofmann in Osterreich wieder in den Schuldienst aufgenommen Nebenher arbeitete sie fur das Bildungsreferat des Osterreichischen Gewerkschaftsbunds und publizierte in dessen Zeitschrift Der Bildungsfunktionar sie wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Osterreichs SDAP 1 1957 verliess sie den Schuldienst Hofmann war Vorstandsmitglied des Osterreichischen P E N Clubs sowie des Osterreichischen Schriftstellerverbands 1 Sie war befreundet mit Rudolf Felmayer und Ernst Waldinger Hofmann gewann 1953 den literarischen Chagall Wettbewerb der Wiener Albertina 1 1954 erhielt sie den Georg Trakl Preis fur Lyrik und 1963 den Theodor Korner Preis fur Literatur 1 1970 wurde sie mit dem Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet 1 nbsp GrabstatteHofmann ist auf dem Wiener Zentralfriedhof Ehrengrabgruppe 40 bestattet Werke Auswahl BearbeitenDas blaue Zelt Gedichte Wien Saturn 1934 Dinah und der Dichter Hebraische Ubersetzung Tel Aviv 1942 eine Kafka Novelle On the Crossroads Schauspiel London 1945 Die Sternenspur Neue Gedichte 1935 1947 Zurich Oprecht 1948 Persephone und sieben Kapitel vom Sterben der Kreatur Innsbruck Osterreichische Verlagsanstalt 1950 Wandelsterne Gedichte Wien Jupiter 1954 Nomadenzuge Zyklische Dichtungen Wien Bergland 1957 Das Morgenland liegt gegen Abend Neue Gedichte Wien Osterreichische Verlagsanstalt 1962 Konstellationen Ausgewahlte Essays 1945 1965 Wien Bergland 1966 Theodor Herzl Werden und Weg Essay Frankfurt am Main Ner Tamid 1966 Aus der Mappe meiner Urgrossmutter Autobiografie In Josef Fraenkel The Jews of Austria London Valentine Mitchell 1967 Konstellationen Ausgewahlte Essays 1945 1965 Wien Bergland 1966 Begegnungen helldunkel Neue Verse Wien Bergland 1969 Besinnungslandschaften Freiburg im Breisgau Eulen 1992 Wegelandschaften Freiburg im Breisgau Eulen 1998Literatur Bearbeitenzeitlich aufsteigend E Adunka Hofmann Martha In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 2 uberarbeitete Auflage nur online 1965 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 1 Munchen Saur 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 530 Evelyn Adunka Allen Schwierigkeiten und Plagen zum Trotz Hinweis auf Martha Hofmann In Literatur und Kritik H 301 302 2001 S 64 76 Susanne Blumesberger Michael Doppelhofer Gabriele Mauthe Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18 bis 20 Jahrhundert Band 1 A I Hrsg von der Osterreichischen Nationalbibliothek Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 11545 8 S 568f Hofmann Martha In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 12 Hirs Jaco Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 2008 ISBN 978 3 598 22692 2 S 188 195 Dieter Hecht At the Crossroads Martha Hofmann a Zionist Pioneer from Austria In Judith Szapor Hrsg Jewish Intellectual Women in Central Europe 1860 2000 twelve biographical essays Lewiston N Y Mellen 2012 ISBN 978 0 7734 2933 8 S 261 292 Sonja Niederacher Eigentum und Geschlecht Judische Unternehmerfamilien in Wien 1900 1960 Wien Bohlau 2012 ISBN 978 3 205 78751 8 S 58ff Evelyn Adunka Hofmann Martha In Andreas B 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