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Mart Stam eigentlich Martinus Adrianus Stam 5 August 1899 in Purmerend Niederlande 23 Februar 1986 in Goldach 1 Schweiz war ein niederlandischer Architekt und Designer Hellerhof Siedlung in Frankfurt von Mart Stam Stand 1931Hauserreihe in der Weissenhofsiedlung in Stuttgart 2001Einer der Wohnblocke in der Hellerhofsiedlung in FrankfurtDas Haus im Prager Stadtteil Baba wurde 1928 von Mart Stam entworfenMart Stam Ein Wohnblock in Magnitogorsk die Balkone sind aus altem Zugmaterial gefertigt Inhaltsverzeichnis 1 Wirken 2 Nachlass 3 Werke 4 Veroffentlichungen 4 1 Artikel 5 Literatur 6 Ehrungen 7 Ausstellungen 8 Weblinks 9 VerweiseWirken BearbeitenNach Stams Mitarbeit in Architekturburos in den Niederlanden zu Beginn der 1920er Jahre zog er 1922 2 nach Berlin um Dort arbeitete er u a fur Max Taut und Hans Poelzig 1923 zog er in die Schweiz und arbeitete dort u a im Buro von Karl Moser Er arbeitete mit den Architekten Hans Schmidt und El Lissitzky zusammen gemeinsam mit ihnen grundete er die Avantgarde Zeitschrift ABC 1926 erfand und entwarf Stam den ersten funktionstuchtigen Freischwinger ausgestellt erstmals 1927 in der Weissenhofsiedlung in Stuttgart Deren Organisator Ludwig Mies van der Rohe hatte Stam im Vorfeld seine Ideen zum hinterbeinlosen Stuhl prasentiert Dabei interessierte ihn zunachst nicht die Eigenschaft des leichten Federns der Stahlkonstruktion 3 sondern dessen leichte Erscheinung die im Gegensatz zu bis dorthin ublichen schweren Polstermobeln stand Mies van der Rohe griff Stams Idee auf fand jedoch zu einer asthetisch weiter entwickelten Version die er 1927 zugleich mit Stams Entwurf in der Weissenhofsiedlung prasentiere Neben vielen anderen Gestaltern die sich mit dem Thema befassten lieferte Marcel Breuer fruhe Beitrage zum Freischwinger die bis heute Bestand haben zum Teil aber noch starker als Mies van der Rohes Losung auf Stams Erfindung basieren 4 1928 ubersiedelte Mart Stam nach Frankfurt am Main wo er die Hellerhofsiedlung als Beitrag zur Typisierung preiswerten Wohnraums entwarf Ebenfalls in Frankfurt schuf er mit den Architekten Werner Max Moser und Ferdinand Kramer den ursprunglichen Bau des Henry und Emma Budge Altenheims Im Wintersemester 1928 1929 lehrte Stam als Gastdozent fur Stadtebau am Bauhaus Dessau 5 Von 1930 bis 1934 war Stam zusammen mit seiner Frau Lotte Stam Beese 1903 1988 Mitglied der Brigade May und an den Planungen fur die sowjetischen Stadte Magnitogorsk Makijiwka und Orsk beteiligt 1935 kehrte er in die Niederlande zuruck und 1939 wurde er Direktor des Instituut voor Kunstnijverheidsonderwijs Institut fur Kunstgewerbeunterricht in Amsterdam Stam siedelte 1948 gemeinsam mit seiner zweiten Frau Olga Stam Heller in die Sowjetische Besatzungszone uber In Dresden ubernahm er das Direktorat der Staatlichen Hochschule fur Werkkunst und die kommissarische Leitung der Akademie der bildenden Kunste Dresden bis beide Institutionen Anfang 1949 unter seiner Regie zur Hochschule fur Bildende Kunste Dresden zusammengeschlossen wurden Stam leitete die von ihm gegrundete HfBK Dresden allerdings nur bis zu seinem Wechsel nach Berlin im Jahr 1950 wo er Rektor der Hochschule fur angewandte Kunst Berlin Weissensee KHB wurde In dieser Zeit arbeitete er unter anderen mit der Produktgestalterin Marianne Brandt zusammen die an beiden Hochschulen lehrte 1950 grundete Stam das Institut fur industrielle Gestaltung mit Sitz in der Clara Zetkin Strasse 28 Dessen Aufgabe war es laut Stam als die zentrale Stelle welche einerseits Forschungs und Entwicklungsarbeit auswertet andererseits Entwurfs und Entwicklungstatigkeit leistet fordert und koordiniert die Qualifizierung der Produkte des Massenbedarfs zu erreichen und somit das allgemeine kulturelle Niveau zu heben Das Institut wurde 1952 umbenannt in Institut fur angewandte Kunst Im Zusammenhang mit der Formalismusdiskussion verliess Stam Ende 1952 die Hochschule und dann die DDR 6 Die Nachfolge an die Kunsthochschule ubernahm Werner Laux Ab 1955 machte sich Stam in den Niederlanden selbstandig Als Pensionar zog er in die Schweiz wo er von 1966 bis zu seinem Tode 1986 lebte In diesem Lebensabschnitt pflegte er den Kontakt zu den meisten seiner fruheren Kollegen und Freunde nicht mehr Er fand seine letzte Ruhestatte auf dem Zurcher Friedhof Enzenbuhl Nachlass BearbeitenMart Stams Nachlass befindet sich im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main Werke BearbeitenReihenhaus Zeile in der Weissenhofsiedlung in Stuttgart Nord 1927 Hellerhofsiedlung in Frankfurt am Main 1929 1932 Tabakwarenfabrik van Nelle in Rotterdam 1930 mit Johannes Brinkman und Leendert van der Vlugt Villa Palicka in der Werkbundsiedlung Prag Praha Dejvice 1931 1932 7 Veroffentlichungen BearbeitenArtikel Bearbeiten Kollektive Gestaltung In ABC Beitrage zum Bauen Erster Jahrgang Heft 1 Thalweil bei Zurich 1924 mit El Lissitzky Die Reklame In ABC Beitrage zum Bauen Erster Jahrgang Heft 2 Thalweil bei Zurich 1924 Modernes Bauen 1 In ABC Beitrage zum Bauen Erster Jahrgang Heft 2 Thalweil bei Zurich 1924 Modernes Bauen 2 In ABC Beitrage zum Bauen Erster Jahrgang Heft 3 4 Doppelnummer Thalweil bei Zurich 1925 Modernes Bauen 3 In ABC Beitrage zum Bauen Erster Jahrgang Heft 3 4 Doppelnummer Thalweil bei Zurich 1925 mit Hans Schmidt Der Raum In ABC Beitrage zum Bauen Erster Jahrgang Heft 5 Thalweil bei Zurich 1925 Literatur BearbeitenVittorio Gregotti Hrsg Mart Stam 1899 1986 Rassegna No 47 Bologna 1991 ISBN 88 85322 05 0 Werner Oechslin Hrsg Mart Stam Eine Reise in die Schweiz 1923 1925 gta Verlag Zurich 1991 ISBN 3 85676 041 5 Werner Moller Mart Stam 1899 1986 Architekt Visionar Gestalter sein Weg zum Erfolg 1919 1930 Wasmuth Tubingen Berlin 1997 ISBN 3 8030 1201 5 Simone Rummele Mart Stam Verlag fur Architektur Artemis amp Winkler Zurich Munchen 1991 ISBN 3 7608 8130 0 Hans Schmidt Mart Stam El Lissitzky Emil Roth Hrsg ABC Beitrage zum Bauen Basel 1924 1928 als Reprint Lars Muller Basel 1993 ISBN 3 906700 63 1 Anke Scharnhorst Stam Mart In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Ehrungen BearbeitenDie Mart Stam Strasse in Frankfurt Kalbach Riedberg wurde im April 2013 nach ihm benannt 8 Die Mart Stam Stiftung in Berlin fordert die Arbeit und die Studierenden der Kunsthochschule Berlin Weissensee 9 Ausstellungen BearbeitenDas Museum Marta Herford widmete 2017 18 Mart Stam eine biografische Ausstellung die auch seine komplexe Personlichkeit thematisierte 10 Das Werkbundarchiv Museum der Dinge zeigt vom 25 Marz bis 30 August 2021 eine Ausstellung uber Mart Stam und das 1950 gegrundete Institut und die Sammlung fur industrielle Gestaltung 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mart Stam Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Mart Stam im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mart Stam In archINFORM Mart Stam Gesellschaft Mart Stam bei bauhauskooperation de Mart Stams Weissenhof Beitrag Artikel im Stadtwiki DresdenVerweise Bearbeiten Mart Stam gta Verlag ETH Zurich Simone Rummele Mart Stam Verlag fur Architektur Artemis amp Winkler Zurich Munchen 1991 ISBN 3 7608 8130 0 S 148 150 Werner Moller Otakar Macel Ein Stuhl macht Geschichte Prestel Munchen 1992 ISBN 3 7913 1192 1 S 10 f Otakar Maĉel Avant garde Design and the Law Litigation over the Cantilever Chair In Journal of Design History Vol 3 Nr 2 3 1990 S 125 141 Mart Stam Bauhaus100 Abgerufen am 6 Mai 2018 Alfred Huckler Deutsches Design Ost und West Weissensee und Ulm In International Design Conference in Aspen 1996 Gestalt Vision of German Design Funkcni krasa vilovych domu dejvicke Baby oslnuje Prazany jiz 80 let Amtsblatt fur Frankfurt am Main 144 Jg Nr 17 Stadt Frankfurt am Main 25 Feb 2020 Website der Mart Stam Stiftung Radikaler Modernist Das Mysterium Mart Stam Marta Herford abgerufen am 5 Mai 2018 deutsch englisch die fruhen jahre mart stam das institut und die sammlung fur industrielle gestaltung In museumderdinge de Werkbundarchiv Museum der Dinge abgerufen am 11 April 2021 Normdaten Person GND 119039885 lobid OGND AKS LCCN nr92015082 VIAF 72195519 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stam MartALTERNATIVNAMEN Stam Martinus Adrianus vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG niederlandischer Architekt und DesignerGEBURTSDATUM 5 August 1899GEBURTSORT Purmerend NiederlandeSTERBEDATUM 23 Februar 1986STERBEORT Goldach Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mart Stam amp oldid 237033500