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Das Marschiertor bis ins 17 Jahrhundert auch Mies ch ierspforte oder spater auch Berseter Tor oder Burtscheider Tor genannt war das Sudtor der ausseren Aachener Stadtmauer Es gehort zu den machtigsten noch erhaltenen Stadttoren Westeuropas Sein Bau wurde um 1257 begonnen und wahrscheinlich kurz nach 1300 fertiggestellt 1 Mit dem Marschiermitteltor auch Burtscheider Mitteltor genannt besass es ein Pendant im inneren Mauerring der sogenannten Barbarossamauer die insgesamt zehn Tore aufwies Marschiertor Feld Sud seiteMarschiertor Nordseite Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Aborterker an der OstseiteDas Marschiertor ist als Doppelturm Torburg erbaut Die beiden Turme sind vier der Mittelbau funfgeschossig Turme und Mittelbau bilden quasi eine Einheit mit gemeinsamen spitzen Zeltdach Das Tor ist insgesamt 23 8 Meter breit seine Durchfahrtbreite betragt 4 8 Meter Das feldseitige Portal hat drei gestaffelte Portalbogen Der aussere Rundbogen reicht bis auf eine Hohe von etwa 13 Metern in den zweiten Stock der nachste mit Wehrplattform auf eine Hohe von etwa 8 5 Metern in das erste Geschoss Das eigentliche spitzbogige Portal besitzt inklusive Gewolbe eine Hohe von funf Metern Durch die beiden den vierkantigen Mittelbau flankierenden Rundturme fuhren stadtseitig Wendeltreppen in den Waffensaal Die Wachraume waren im Erdgeschoss der Turme darunter die Verliese Am Ostturm findet sich ein aussenliegender Aborterker Das Marschiertor hatte wie alle Aachener Stadttore ausser dem Junkerstor Vaalser Tor im Sudwesten ursprunglich ein Vortor das dem heute noch erhaltenen Vortor des Ponttors ahnlich war 1 Es wurde im 17 Jahrhundert wahrscheinlich kurz nach dem Stadtbrand abgerissen um modernerem Schanzwerk Platz zu machen Ein Ausschnitt aus einem Gemalde von Johann Ferdinand Jansen zeigt das Tor im Jahr 1796 ohne Vortor 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Die Bronzefigur eines Stadtsoldaten erinnert an seine Nebenbeschaftigung des Schnitzens Das Marschiertor gehorte wie das andere heute noch erhaltene Tor das Ponttor zu den vier Haupttoren Ponttor Kolntor Marschiertor und Jakobstor des vom 14 bis zum 15 Jahrhundert errichteten zweiten Stadtbefestigungsrings Aachens der sogenannten Gotische Mauer als deren sudlichster Punkt Es steht am Ende der Franzstrasse und am Anfang der ehemaligen Landstrasse nach Burtscheid die am Burtscheider Obertor niedergelegt im August 1865 3 endet Von Burtscheid ruhren auch die Namen Marschier Mieschiers oder Berseter die allesamt verschliffene Formen von Burtscheid Porcetum lateinischer Name Burtscheids bzw der Platt Variante sind Das Marschiertor war Hauptwaffenplatz Die ehemals elf Stadttore der damaligen Freien Reichsstadt Aachen wurden von den Freihen Reichsstadtischen Stadtsoldaten und Stadtmilizen bewacht Im Volksmund wurden die Soldaten Pennsoldaten genannt was von deren Nebenbeschaftigung dem Schnitzen dunner Holzstifte Penn zur Schuhbesohlung herruhrte Uber die Jahrhunderte erfuhr das Tor nicht nur Besetzungen und Belagerungen unterschiedlicher Soldatengruppen sondern war auch zeitweise Rumpelkammer Obdachlosenunterkunft Jugendherberge und schliesslich HJ Heim Im Zweiten Weltkrieg wurde das Marschiertor am 14 Juli 1943 durch Brandbomben erheblich beschadigt und zunachst nur provisorisch ohne das charakteristische Steildach wiederhergestellt 4 Erst im Jahr 1957 konnte mit der Rekonstruktion des Walmdaches begonnen werden ermoglicht durch eine Spende der Aachener und Munchener Feuer Versicherungsgesellschaft Seit 1959 befindet sich das Marschiertor wieder in einem vollstandig rekonstruierten Zustand mit dem charakteristischen Walmdach nbsp Festsaal im Marschiertor1964 uberliess die Stadt Aachen das Gebaude der Obhut der Karnevalsgesellschaft Stadtgarde Oecher Penn von 1857 e V die es mit einem Einsatz von etwa 5000 Arbeitsstunden durch Vereinsmitglieder sowie mehr als einer halben Million Euro an finanziellem Aufwand durch Spenden wieder herrichteten und zu ihrem Hauptquartier machten Heute bietet der grosse Waffensaal Platz fur 200 Gaste und einen historischen Rahmen fur die Vereinsaktivitaten Daneben finden sich im Tor auch Archivraume das einstige Kommandanturzimmer ein Weinkeller der Schankraum und die Kleiderkammer Siehe auch BearbeitenEinzelbauwerke der Aachener StadtmauerLiteratur BearbeitenBruno Lerho Die grosse Aachener Stadtmauer mit Toren und Turmen Helios Verlag Aachen 2006 ISBN 3 938208 37 6 Carl Rhoen Die Befestigungswerke der freien Reichsstadt Aachen Anton Creutzer Aachen 1894 urn nbn de hbz 061 1 230540 ISL Aachen PDF abgerufen am 7 Mai 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marschiertor Album mit Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum Marschiertor auf der Website der Stadtgarde Oecher Penn Das Marschiertor im 17 Jahrhundert Holzschnitt von Karl Josef GollradEinzelnachweise Bearbeiten a b Walter Holtzhausen Jochen Richard Die Sudstrasse und das Reumont Viertel Geschichte und Geschichten 7 Auflage Aachen 2007 S 12 PDF 24 3 MB Memento des Originals vom 27 August 2005 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www prr de Das Marschiertor um 1800 Angelika Pauels Unter Adler und Schwan Die Chronik der Burgermeisterei Burtscheid fur die Jahre 1814 1886 Einhard Aachen 1997 S 158 Ludwina Forst Konigs Weg Auf den Spuren des 1 Stadtkonservators Hans Konigs 1903 1988 Thouet Aachen 2008 ISBN 978 3 930594 33 7 S 126 Farbfotografie des Marschiertores ohne Steildach Stadttore der Stadtmauer Aachen Innere Stadtmauer Besterdertor Harduinstor Jakobsmitteltor Kolnmitteltor Konigsmitteltor Marschiermitteltor Neutor Pontmitteltor Scherptor UrsulinertorAussere Stadtmauer Adalbertstor Bergtor Jakobstor Junkerstor Kolntor Konigstor Marschiertor Ponttor Rostor Sandkaultor Wirichsbongardstor 50 768194444444 6 0869444444444 Koordinaten 50 46 5 5 N 6 5 13 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marschiertor amp oldid 214507299