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Die Markuskirche ist eine evangelische Kirche im Dresdner Stadtteil Pieschen Sie steht auf dem Markusplatz zwischen der Burgerstrasse Torgauer und Osterbergstrasse Die Kirche ist nach dem Evangelisten Markus benannt Markuskirche in Pieschen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Gemeindegrundung 1 2 Kirchenbau 1 3 20 Jahrhundert 2 Beschreibung 3 Innengestaltung 4 Pfarrhaus 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenGemeindegrundung Bearbeiten nbsp Erster Betsaal der GemeindeDie Einwohnerzahl Pieschens war zwischen 1870 und 1885 von 1850 auf fast 8000 angewachsen Der Weg zum Gottesdienst in der Kaditzer Emmauskirche dauerte fast eine Stunde Daher richtete der damalige Gemeindevorstand Franz Theodor Ziller 1876 einen ersten Gottesdienstraum in seiner Tischlerei auf der Konkordienstrasse 5 ein Am 15 Oktober fand dort der erste Gottesdienst unter Leitung des Kaditzers Pfarrers Henrici statt Die Gottesdienste im Betsaal waren sehr beliebt Um mehr Platz zu haben wurden sie 1879 in die benachbarte neue Schule verlegt Drei Jahre spater waren auch diese Raume zu klein man zog in die Turnhalle der Schule um Ab 1882 beschaftigte sich der Pieschner Gemeinderat mit der Abpfarrung von Pieschen aus der Parochie Kaditz Am 28 Mai 1883 beschlossen der Kaditzer Kirchenvorstand und der Pieschner Gemeindevorstand vor der Koniglichen Kircheninspektion die Abpfarrung Am 12 August 1883 wurde der erste Kirchenvorstand der neuen Gemeinde gewahlt Dieser bestand aus 7 Pieschnern und 2 Trachenbergern Zu dieser Zeit besass die Gemeinde bereits die notigen gottesdienstlichen Gerate schone Messkelche und eine Glocke in f Moll Letztere lud bereits in der Schule die Glaubigen zum Gottesdienst Zur Erweiterung auf ein volles Gelaut fand eine Sammlung statt Am 13 Marz 1883 konnten die Kirchenglocken geweiht werden Der Sagewerkbesitzer Ernst Grumbt spendete den Glockenturm der im Schulhof aufgestellt wurde Pieschen wurde im Jahr 1884 wegen des Bevolkerungsanstiegs aus dem Kirchspiel Kaditz ausgepfarrt und bildete zusammen mit Trachenberge eine eigene Parochie Kirchenbau Bearbeiten nbsp Die Kirche um 1900Schon vor Grundung der Parochie war 1880 mit der Schenkung von gut 800 Mark eines Rentiers Muller der Grundstock zu einem Kirchenbaufond gelegt worden Ein Kaufmann Felix aus Leipzig spendete weitere 3000 Mark Zusammen mit Kollekten der Gottesdienste befanden sich zur Parochiegrundung 4800 Mark im Fonds Schon vor 1884 war aus diesem Fonds Land fur die Grundung des Markusfriedhofs gekauft wurden Dieser konnte am 6 Januar 1884 eingeweiht werden Am 10 Juli 1884 fand die Weihe der Trauerhalle auf dem Friedhof statt Parallel dazu wurde ein Kirchenbauverein gegrundet um durch Sammlungen Veranstaltungen und Verlosungen Geld fur den Kirchenbaufonds zu erwirtschaften Innerhalb von drei Jahren kamen 24 000 Mark zusammen Schon 1885 konnte man den Bauplatz fur die Kirche erwerben Daraufhin wurde der Architekten Christian Schramm mit den Planungen der Kirche betraut Die veranschlagten Kosten lagen bei 120 000 Mark Eine Landeskollekte von 11 300 Mark und eine ausserordentliche Bauunterstutzung von 12 000 Mark durch das Landeskonsistorium halfen die Summe zusammenzutragen Am 24 Juni 1886 stimmte der Kirchenvorstand den Entwurfen Schramms zu Am 18 Oktober desselben Jahres fand die Grundsteinlegung statt Am 2 Juli 1882 konnte Richtfest gefeiert werden und im Marz 1888 war der Bau abgeschlossen Die Weihe der St Markuskirche fand am 21 Marz 1888 statt Zur Ausstattung erhielt die Gemeinde zahlreiche Geschenke wertvolle Abendmahlsgerate silberne Altarleuchter eine kupferne Taufschussel bunte Glasfenster der Firma Bruno Urban ein schmiedeeisernes Lesepult und einen ebensolchen Opferstock sowie Teppiche Sammelbecken und anderes mehr Am 1 Juli 1897 wurden die Gemeinden Pieschen und Trachenberge nach Dresden eingemeindet 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Eingangsportal mit vier ProphetenWahrend der Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 beschadigten Sprengbomben die Markuskirche Die Nutzung blieb jedoch moglich Die zerstorten Kirchenfenster ersetzte der Dresdner Kunstmaler Helmar Helas bis 1951 durch eigene Gestaltungen Das Dach die Turmhaube und die Statuen wurden ebenfalls repariert In den 1960er Jahren erfolgte eine umfassende Renovierung des Kircheninneren und ab 1978 der Aussenfassade Seit 1999 gehort die Markuskirche zur Evangelisch Lutherischen Laurentiusgemeinde Beschreibung BearbeitenDie neogotische Markuskirche fasst 900 Personen Der rote Backsteinbau hat einen 45 Meter hohen Turm Das Masswerk die Abdeckungen der Strebepfeiler und die Gewolbepfeiler im Inneren sind aus Sandstein Das Langhaus ist ziemlich breit fast quadratisch durchgangig gewolbt und mit Querdachern versehen Der Chor ist an der Westseite angebaut ebenfalls gewolbt und mit einem Zeltdach gedeckt Zu beiden Seiten des Chors befinden sich die Sakristei und die Taufkapelle Am Portal auf der Ostseite der Kirche befinden sich seit 1891 vier Prophetenstatuen Diese waren ein Geschenk des akademischen Rats Robert Henze schuf sie aus franzosischem Kalkstein Diese stellen die Propheten Jesaja Jeremia Hesekiel und Daniel dar Uber dem Portal ist ein geflugelter Lowe das Sinnbild des Evangelisten Markus angebracht Rund um die Kirche befindet sich ein kleiner Park mit Baumen und Strauchern Zur Einweihung der Kirche stand vor dieser ein Denkmal von 1895 zur Erinnerung an den Deutsch Franzosischen Krieg Bezahlt wurde das Denkmal von Burgern der Gemeinde Auf einem Sandsteinpostament stand eine Saule die einen auffliegenden Adler aus Bronze trug Innengestaltung Bearbeiten nbsp ChorbereichDer Altar mit geschnitztem Abendmahlsrelief sowie die Kanzel mit Darstellungen der vier Evangelisten stammen von Oskar Rassau Die Orgel wurde von der Firma Eule Orgelbau Bautzen gefertigt sie hat eine seltene mechanische Kegellade Die Orgel hat 26 Register und 1539 Pfeifen und zeichnete sich durch ein romantisches Klangbild aus Aufgrund zahlreicher Umbauten war eine komplette Restaurierung des Instrumentes notwendig Die drei Stahlgussglocken im Turm der Kirche wurden 1929 in Bochum gegossen Pfarrhaus Bearbeiten nbsp Das Pfarrhaus um 1900Nahe der Markuskirche wurde zwischen 1890 und 1891 ein Pfarrhaus im gleichen Stil wie die Markuskirche errichtet Die Planungen dazu hatten schon vor dem Kirchenbau begonnen Fur die parallele Errichtung fehlten die Ressourcen Inzwischen waren aber zwei Pfarrer angestellt fur welche man Wohnraum schaffen musste Erneut wurde der Architekt Christian Schramm mit den Planungen beauftragt Die Kosten betrugen 60 000 Mark Im Erdgeschoss befanden sich ein Konfirmandensaal ein Expeditionssaal das Sitzungszimmer des Kirchenvorstands und Studierzimmer des Pfarrers und einige Wohnzimmer Die eigentlichen Amtswohnungen lagen im ersten und zweiten Obergeschoss Beide hatten einen eigenen Eingang an jeweils einer Gebaudeseite und waren in der Mitte des Hauses getrennt Hinter dem Pfarrhaus befand sich ein Garten Literatur BearbeitenStadtlexikon Dresden A Z Verlag der Kunst Dresden 1995 ISBN 3 364 00300 9 Friedrich Gotthilf Magirius Die St Markuskirche in Dresden Pieschen In Neue sachsische Kirchengalerie Die Ephorie Dresden Arwed Strauch Leipzig 1906 Sp 690 701 online abgerufen am 26 April 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Markuskirche Dresden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Pfarrhaus Markusstrasse 2 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ev Luth Laurentiuskirchgemeinde Dresden Dresdner Stadtteile de Markuskirche http www stadtwikidd de wiki Markuskirche51 077524 13 722031 Koordinaten 51 4 39 1 N 13 43 19 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markuskirche Dresden amp oldid 223358013