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Der Marienroder Hof 1 auch Marienroderhof 2 oder Marienroder Klosterhof 3 in Hannover war im Mittelalter eine Niederlassung des Hildesheimer Zisterzienserklosters Marienrode Standort des Hofes innerhalb der Stadtbefestigung Hannovers war das Gelande zwischen der Stadtmauer am Friedrichswall und der Kobelingerstrasse seit 1972 teilweise der Kobelinger Markt 4 beim ehemaligen Knappenort 1 im heutigen Stadtteil Mitte 4 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grundrisse und Abbildungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenLaut dem Denkmalpfleger Arnold Noldeke hatte das Zisterzienserkloster nach Franziscus Borsums Chronik von Hannover schon um 1250 eine Niederlassung erworben Nach dem U B Nr 93 Urkundenbuch kaufte das Kloster 1308 das Grundstuck des Conrad Tedweghinge hinzu das bis an die Stadtmauer heranreichte Da das Kloster den Raum am sogenannten Wachtergang ein Gang innerhalb der Mauer fur die Wachen zur Verteidigung der Stadt zur Benutzung abgegeben hatte wurde der Hof hierfur von bestimmten stadtischen Abgaben befreit 1 Im Jahr 1439 baute das Kloster mit Genehmigung von Bischof Albrecht von Hoya und unter Zustimmung des Plebanus der Aegidienkirche von Hannover unmittelbar an der Kobelingerstrasse eine Kapelle die den Heiligen Philippus und Jacobus gewidmet wurde Sie war aus Stein erbaut und durch einen Seiteneingang unter einem gewolbten Durchgang direkt von der Strasse aus zuganglich 1 Nach der Reformation wurde der geistliche Zweck der Anlage aufgegeben 1610 soll der Rat der Stadt das gesamte Gelande gekauft haben Neben der Kapelle fand sich seinerzeit ein Vordergebaude ein Wohnhaus mit Seitengebaude eine Zehntscheune ein Stall und ein Schweinestall sowie Hof und Garten 1 Das Wohngebaude trennte Hof und Garten und erstreckte sich langs der nordwestlichen Hofseite bis zum Stadtmauerturm 1 am Neuer Weg auf dem Grundstuck der 1889 bis 1891 um den Turm herum gebauten Kunstgewerbeschule 5 Die dortigen Fenster des Wohnhauses waren durch die Stadtmauer gebrochen worden und gaben den Blick frei auf den Friedrichswall Auf der Gartenseite des Hauses war ein besonderes Audienz Gemach mit Kamin eingerichtet worden 1 Gut ein Jahrhundert spater diente die ehemalige Kapelle 1720 als Aufbewahrungsort fur Artillerie Munition der Stadt und stadtische Handmuhlen Im Obergeschoss war ein Lager fur Getreide untergebracht und Torf 1 Torf war seinerzeit das wichtigste Heiz und Brennmaterial in der Stadt das vom Altwarmbuchener Moor uber den Schiffgraben und den spateren Hafen am Neuen Haus bis vor das Aegidientor nach Hannover verschifft wurde 6 und zeitweilig sogar im Beginenturm eingelagert war 7 1729 bis 1749 pachtete der hannoversche Burgermeister Christian Ulrich Grupen den nunmehr stadtischen Besitz 3 Die Gebaude der ursprunglich klosterlichen Niederlassung wurden im 18 Jahrhundert abgebrochen 1818 schliesslich das Grundstuck geteilt 1 Grundrisse und Abbildungen BearbeitenJahrhunderte nach dem Bau des Marienroder Hofes versuchte der hannoversche Chronist Johann Heinrich Redecker Rekonstruktionen der Hofanlagen mit verschiedenen Zeichnungen Der Denkmalpfleger Noldeke stellte diese jedoch als nur ungefahr dar und bezog sich in seinen Darstellungen auf das Corpus bonorum siehe Literatur von 1720 Literatur BearbeitenArnold Noldeke Marienroder Hof In Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Bd 1 H 2 Teil 1 Hannover Selbstverlag der Provinzialverwaltung Theodor Schulzes Buchhandlung 1932 Neudruck Verlag Wenner Osnabruck 1979 ISBN 3 87898 151 1 S 225 Johann Heinrich Redecker Historische Collectanea von der Koniglichen und Churfurstlichen Residenz Stadt Hannover S 222 dargestellt in Hannoversche Geschichtsblatter 1907 S 73 Corpus bonorum 1720 dargestellt in Hannoversche Geschichtsblatter 1906 S 236ff Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g h i Arnold Noldeke Marienroder Hof siehe Literatur Rudolf L Hoppe Geschichte der Stadt Hannover mit 2 Ansichten und 1 Grundriss S 19 online uber Google Bucher a b Klaus Mlynek GRUPEN Christian Ulrich In Hannoversches Biographisches Lexikon S 139f hier S 140 online uber Google Bucher a b Helmut Zimmermann Kobelinger Markt In Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 1992 ISBN 3 7752 6120 6 S 145 Ludwig Hoerner Alter Stadtmauerturm am Neuen Weg zwischen Kobelingerstrasse und Friedrichswall um 1855 In Hannover in fruhen Photographien 1848 1910 Munchen Schirmer Mosel 1979 ISBN 3 921375 44 4 S 142f mit je einem Foto des besagten sowie des Cord Borgentrick Turms Waldemar R Rohrbein Schiffgraben In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 541 Carl Hans Hauptmeyer 1740 in Hannover Chronik S 8752 369281 9 737653 Koordinaten 52 22 9 4 N 9 44 15 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienroder Hof amp oldid 225340196