www.wikidata.de-de.nina.az
Die Klosterkirche St Marien in Barsinghausen ist die spatromanische Kirche des Klosters Barsinghausen in der Region Hannover Sie wird von der Marienkirchengemeinde Barsinghausen genutzt die eine der beiden evangelisch lutherischen Gemeinden im Stadtgebiet von Barsinghausen Niedersachsen ist Klosterkirche Sankt MarienOstseiteAltar der KlosterkircheAbgesetzter Glockenturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Ausseres 2 2 Inneres 2 3 Ausstattung 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Mariengemeinde ist die alte Ortsgemeinde Barsinghausens Im Jahre 1193 werden das Kloster Barsinghausen und die Klosterkirche Sankt Marien erstmals urkundlich erwahnt Das Kloster wurde von Graf Wedekind von Schwalenberg einige Jahre zuvor als Doppelkloster gestiftet Nonnen und Monche sollten streng getrennt und dennoch gemeinsam nach den Ordensregeln des Kirchenvaters Augustinus leben Das Doppelkloster wurde jedoch bald aufgegeben und ab 1229 verzeichnet die Chronik ausschliesslich Nonnen In Barsinghausen wurde im Jahre 1543 die Reformation eingefuhrt Im Gegensatz zu anderen Klostern im Calenberger Land wehrten sich die Barsinghauser Nonnen nicht dagegen und so wurde das Kloster Barsinghausen schon fruh in die Klosterkammer Hannover uberfuhrt Als Teil des Klosters gehort somit auch die Klosterkirche St Marien die Pfarrkirche der evangelisch lutherischen Mariengemeinde zum Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 erlitt das Kloster das sich bis dahin zu einem evangelischen Damenstift entwickelt hatte schwere Schaden Erst in den Jahren 1700 bis 1704 konnte es nun in der heutigen Form wieder aufgebaut werden Die Klosterkirche wurde in den Jahren 1862 bis 1865 noch einmal tiefgreifend verandert Damals wurden die mittelalterliche Nonnenempore und die darunter liegende Krypta abgerissen Dafur fugte man die heutigen Emporen und eine weitere im Mittelschiff befindliche Empore ein Diese wurde jedoch bei einer Umgestaltung im Jahr 1959 wieder entfernt Zuletzt wurde das Kloster nur noch von einigen Konventualinnen bewohnt Seit 1996 wird das Kloster jedoch wieder mit klosterlichem Leben erfullt Die Schwestern der Evangelischen Kommunitat Kloster Barsinghausen ein Teil der Diakonischen Schwesternschaft Wolmirstedt e V fuhren hier nun den klosterlichen Rhythmus des Bete und Arbeite ora et labora fort Baubeschreibung BearbeitenDie Klosterkirche Barsinghausen wurde kurz nach der Grundung des Klosters in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts als kreuzformige gewolbte Hallenkirche aus Sandsteinquadern errichtet Sie zahlt zu den ersten Hallenkirchen in Niedersachsen und lasst in der kraftigen Modellierung der Gliederungen westfalischen Einfluss erkennen Auch rheinische Einflusse sind feststellbar Architektonisch ist das Gebaude vom Ubergangsstil von der Romanik zur Gotik gepragt Das dreischiffige Langhaus ist mit nur einem Joch unvollstandig so dass die Kirche als Zentralbau erscheint Zwei weitere Joche sind durch Grabungen zwischen 1970 und 1975 nachgewiesen worden sie wurden wohl spatestens bei der Einfuhrung der Reformation 1543 abgebrochen Eine Restaurierung wurde 1862 65 durch Oberlandbaumeister Vogell vorgenommen wobei ein Sakristei Annex am Chor erbaut und das sudliche Seitenschiff unter dem Nonnenchor geoffnet wurde Aus dieser Zeit stammen auch die Emporen das Gestuhl und der Opferstock Der Glockenturm steht gesondert von der Kirche auf der Nordseite und wurde 1953 um zwei massive Geschosse erhoht Er besitzt eine Glockenstube aus Fachwerk 1 Ausseres Bearbeiten Die funfseitig polygonal ausgebildeten Apsiden sind wie das Chorquadrat mit Lisenen gegliedert Unter dem Traufgesims spannt sich dazwischen ein Spitzbogenfries der auch den Ostgiebel hinauflauft Uber dem mit Wulst profilierten Sockel an Chor und Hauptapsis sind runde Blendfenster mit eingelegtem Vierpass oder Achteck angeordnet die auf eine moglicherweise nur geplante Krypta hinweisen Die grossen Fenster sind mit Ausnahme des Fensters in der sudlichen Querhausfassade leicht spitzbogig ausgebildet und zeigen in den gestuften Gewanden eingestellte Saulen mit attischen Basen und teilweise mit Masken verzierten Kapitellen von denen sich die Bogen in die Archivolten spannen Am nordlichen Querhausarm findet sich ein wohlgestaltetes dreifach gestuftes Portal mit Saulen und Bogenstellungen dessen rechteckige Umrahmung risalitartig vorgezogen und mit Saulen an den Kanten versehen ist Das entsprechende Portal auf der Sudseite ist erneuert 1 Inneres Bearbeiten Das Innere zeigt Kreuzgewolbe mit schweren Wulstrippen die auf Ecksaulen ruhen Die attischen Basen sind mit verschiedenen Eckblattformen verziert Der Dekor der Kapitelle und Kampferplatten wurde im 19 Jahrhundert uberarbeitet Die spitzbogigen Gurt und Schildbogen sind mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet Das sudliche Seitenschiff ist in Halbjoche unterteilt somit war wohl eine Einwolbung im Gebundenen System geplant Der Sudquerarm war ursprunglich etwas eingetieft und gegen die Vierung abgemauert somit war wohl eine Viersaulenkrypta und einer Nonnenempore daruber ahnlich wie im Herforder Munster geplant An der Sudseite auf der Empore findet sich der Rest einer spatgotischen Ausmalung mit Schriftbandern 1 Ausstattung Bearbeiten Auf dem Altar sind sieben spatgotische Relieftafeln mit Szenen aus dem Leben Christi in der Fassung des 19 Jahrhunderts erhalten die um 1970 neu zusammengestellt wurden Unter der Nordempore ist ein Christusbild von Carl Wilhelm Friedrich Oesterley erhalten das um 1865 fur den Hauptaltar angefertigt wurde Das ehemalige barocke Altarbild aus dem Jahr 1717 vom Hofmaler Lafontaine ist heute auf der Stiftsempore untergebracht Im dortigen Fenster sind Wappen der Stiftsdamen erhalten Der Taufstein aus dem Jahr 1588 steht auf einer Basis die wohl aus romanischer Zeit stammt Eine Grabplatte und mehrere Epitaphe sind weiterhin zu erwahnen 1 Auf der Westempore steht die Orgel die im Jahr 1980 von Gebr Hillebrand gebaut wurde Das Instrument verfugt uber 22 Register und steht in barocker Klangtradition 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1992 ISBN 3 422 03022 0 S 192 194 Klosterkammer Hannover Klosterkirche St Marien Barsinghausen Memento des Originals vom 26 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchenkreis ronnenberg de PDF Datei 2 63 MB gesehen 26 Dezember 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Barsinghausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchenkreis Ronnenberg Homepage der Kirchengemeinde Klosterkammer Hannover Klosterkirche St Marien Barsinghausen PDF Datei 2 63 MB 52 301111111111 9 4610833333333 Koordinaten 52 18 4 N 9 27 39 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Barsinghausen amp oldid 205216830