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Marianne Rhodius geboren als de Greiff 12 Oktober 1814 in Linn damals Generalgouvernement Berg 2 November 1902 in Krefeld Tochter von Johann Phillip de Greiff und Marianne de Greiff geb ter Meer war eine wohlhabende Krefelder Burgerin die sich durch bedeutende Spenden zur Forderung der Wohlfahrt und Kultur einen Namen machte Sie hinterliess beinahe ihr gesamtes Kapitalvermogen der Stadt Krefeld fur wohltatige und gemeinnutzige Zwecke Marianne Rhodius in jungen JahrenLeben BearbeitenMarianne wuchs zusammen mit ihrer zwei Jahre jungeren Schwester Emma im Jagdschlosschen der Burg Linn auf 1835 heiratete sie den 11 Jahre alteren Christoph Eduard Rhodius einen Kaufmann und Weinhandler aus Koln Die Familien waren seit mehreren Jahren eng miteinander befreundet Doch schon 1850 zog sie aus unbekannten Grunden wieder zu ihrem Vater nach Linn wo sie wieder die meiste Zeit des Jahres im Jagdschlosschen wohnte Marianne und Christoph Rhodius lebten in Gutertrennung die Ehe wurde nie geschieden Christoph Rhodius fuhrte nur kurze Zeit den Weinhandel seines Vaters fort und setzte sich fruh in Salburghoven nahe Salzburg zur Ruhe Gelegentlich besuchte er seine Frau in Linn hielt es dort aufgrund seines Gesundheitszustandes allerdings nie besonders lange aus Auch wenn er nicht wirklich darauf angewiesen sein durfte wurde er von seiner Frau gelegentlich finanziell unterstutzt Christoph Rhodius starb 1873 Als ihr Vater Philipp de Greiff 1862 starb war ihre Mutter bereits seit 23 Jahren tot Auch ihre Schwester Emma verheiratet mit Eduard Mumm war bereits verstorben Somit wurde Marianne zur Universalerbin des gesamten Vermogens ihres Vaters abgesehen von ein paar kleineren Legaten Nur ein Jahr spater starb auch ihr Onkel der ehemalige Seidenfabrikant Cornelius de Greiff Da Cornelius de Greiff keine eigenen Nachkommen hatte setzte er seine Nichte Marianne ebenfalls als Universalerbin ein Sein Vermachtnis enthielt viele grosse Legate und grosszugige Schenkungen die Stadtgeschichte schrieben Der Rest seines Vermogens inklusive aller Immobilien fielen Marianne Rhodius zu Zu ihren vielen Besitztumern gehorte nun neben den Handelsfirmen ihres Vaters unter anderem auch Haus Greiffenhorst im Greiffenhorstpark der Muhlenhof samt Muhle der Drenekerhof und der Hausenhof in Linn die Landereien in der Elt sowie vor allem die Burg Linn mitsamt dem Jagdschlosschen Letzteres war seinerzeit als Greiffenburg bekannt Durch beide Erbschaften vergrosserte sich ihr Grundbesitz in Linn auf unglaubliche 2 553 205 m 1 020 Morgen Alte Linner Burger erzahlten damals Linn gehore der Frau Rhodius Aufgrund einer fur ihren Stand bescheidenen Lebensweise konnte Marianne Rhodius den ererbten Reichtum weiter vermehren Allerdings hatte sie mit dem ehemaligen Geschaftsfuhrer ihres Onkels Heinrich Friedrich Montandon einen vorzuglichen und absolut loyalen Berater an ihrer Seite Dennoch verstand sie auch ohne seine Hilfe sehr viel vom Umgang mit so viel Geld Ihr Onkel Cornelius de Greiff erregte bereits als Wohltater Krefelds uber die Stadtgrenzen hinweg grosses Aufsehen Und auch seine Mutter war als Wohltaterin bekannt und grundete aus privaten Mitteln die Crefelder Krankenanstalten dem heutigen Krefelder Klinikum neuerdings im Besitz der Helios Klinken Laut seinem Testament wurde ein Komitee zur Durchsetzung seiner testamentarischen Interessen mit von ihm benannten Personen eingerichtet Marianne Rhodius versuchte bis zuletzt diese Interessen zu beherzigen mit denen sich die Stadt Krefeld und das Komitee bisweilen sehr schwer taten Schon zu Lebzeiten spendete sie aus ihrem Vermogen 4 500 000 Goldmark entspricht heute zwischen 41 Mio und 80 Mio Euro fur die Wohlfahrt Marianne Rhodius selbst Mennonitin setzte sich gegen grosse Widerstande fur den Bau der Synagoge in Linn ein wofur ihr Vater kurz vor seinem Tod ein Legat von 8 000 Talern ausgesetzt hatte Fur den Bau des Kaiser Wilhelm Museums trug sie 100 000 Mark zur Finanzierung bei und unterstutzte unter anderem auch die Dichterin Elise Polko finanziell in Form von zinslosen Darlehen oder Schenkungen Dem Testament ihres Onkels zufolge sollte ein Verpflegungshaus fur bedurftige arbeitslose Manner uber 65 Jahren eingerichtet werden Hierfur stiftete Cornelius de Greiff 50 000 Taler Die gleiche Summe stiftete er noch einmal fur die Verpflegung bedurftiger Frauen im gleichen Alter Dieses verursachte jedoch einige Schwierigkeiten zwischen der Stadt Krefeld und dem Komitee welches allein uber die Verwendung des hierfur vorzusehenden Geldes zu entscheiden hatte Ein Ausweg schien zu sein Frau Rhodius um die Uberlassung der leerstehenden ehemaligen Fabrikgebaude das Kontor der Firma Cornelius und Johannes Floh ihres Onkels zu bitten um hier eine solche Institution einzurichten Marianne Rhodius entsprach der Bitte und fortan war an der Konigsstrasse in Krefeld das Corneliusstift als Heim fur mittellose und bedurftige alte Menschen bekannt nbsp Marianne Rhodius 1900Fur die damalige Zeit war es insgesamt eine Summe welche bis dahin in Deutschland noch nicht aus privaten Vermogen fur wohltatige Zwecke gestiftet worden war Marianne Rhodius bewohnte die Greiffenburg meist nur im Sommer Als erste Krefelder Burgerin liess sie sich dort ein privates Badezimmer einbauen von welchem heute in einem nicht offentlichen Teil des Schlosses so gut wie nichts mehr erhalten ist Die Winter sowie ihre letzten Lebensjahre verbrachte Marianne Rhodius jedoch in ihrem Stadthaus in der Friedrichstrasse 18 in Krefeld wo sie 1902 im Alter von 88 Jahren verstarb Ihr Grab befindet sich noch heute auf dem alten Teil des Krefelder Hauptfriedhofs Feld C Nr 65 88 und wird von der Stadt Krefeld als Ehrengrab erhalten Nachlass BearbeitenWie schon ihr Onkel zuvor blieb auch Marianne Rhodius kinderlos Und wie auch ihr Onkel erwies sie sich als grosszugige Spenderin Und wie auch das Testament ihres Onkels erregte ihres sehr viel Aufsehen 1 800 000 Mark ca 16 4 Mio Euro flossen in die Stiftung Cornelius de Greiff scher Unterstutzungsfonds fur Bedurftige und Arme Bewusst wahlte sie diesen Titel und nicht ihren eigenen Namen um das Andenken an ihren Onkel Cornelius de Greiff zu bewahren welchem sie den Grossteil ihres eigenen Wohlstandes zu verdanken hatte Und ebenso bewusst verzichtete sie hier auf eine Zweckbindung wohl in schlechter Erinnerung an die schwierige Ausfuhrung des Testamentes ihres Onkels zuvor Das Stadtchen Linn wurde mit 100 000 Mark fur den Bau eines Krankenhauses bedacht Samtliche Darlehen unter 3 000 Mark wurden den Schuldnern erlassen womit sie effektiv sehr viele Menschen nicht nur in Linn direkt erreichte Die Linner Besitztumer vermachte sie ihrer Cousine Maria Schelleckes einer geborenen Wortmann welche sie als ihre Universalerbin einsetzte Maria Schelleckes lebte mit ihrem Ehemann Conrad Schelleckes auf der Greiffenburg in Linn Greiffenburg Haus Greiffenhorst sowie die vier Bauernhofe in Linn samt ihren zugehorigen Liegenschaften verkaufte der mittlerweile verwitwete Conrad Schelleckes 1928 fur 506 000 Mark an die Stadt Krefeld welche ihm im Gegenzug ein lebenslanges Wohnrecht auf der Burg Linn einraumte Durch die Wirren wahrend zwei Weltkriegen zwei Inflationen und der Raffgier der Nationalsozialisten ist heute von dem Geld der Stiftung Cornelius de Greiff scher Unterstutzungsfonds nichts mehr ubrig geblieben Es existiert dem Namen nach noch heute ein Cornelius de Greiff Stift als Seniorenheim in Krefeld welches allerdings langst nicht mehr auf das Vermachtnis seines Namensgebers zuruckgreifen kann Zu Ehren Marianne Rhodius wurde im Jagdschlosschen heute dem Museumszentrum Burg Linn zugehorig das Marianne Rhodius Zimmer benannt in welchem sich neben den hier dargestellten Bildern mit ihrem Portrat unter anderem auch Mobiliar aus ihrem Besitz befindet Das Gemalde fertigte die zu ihrer Zeit sehr gefragte Portraitmalerin Caroline Bardua um 1835 an und zeigt Marianne Rhodius in jungen Jahren Bardua war eine Schulerin von Gerhard von Kugelgen Nach Marianne Rhodius wurde 1956 in Krefeld die damalige Marianne Rhodius Realschule fur Madchen am Kaiserplatz benannt die heute eine Gesamtschule ist und offiziell nicht mehr ihren Namen tragt Auch eine Strasse in Krefeld wurde nach ihr benannt Quellen BearbeitenWalter Nettelbeck Cornelius de Greiff Ein Seidenfabrikant der nach dem Tode seine Mitburger hochlich uberraschte Scherpe Verlag Krefeld 1969 ISBN 379 480 023 0 Johanna Klumpen Hegmans Linn Burg und Stadt vom Mittelalter bis zur Gegenwart ISBN 3 7948 0210 1Normdaten Person GND 1046464302 lobid OGND AKS VIAF 306267158 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rhodius MarianneALTERNATIVNAMEN de Greiff Marianne Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Stifterin und PhilanthropinGEBURTSDATUM 12 Oktober 1814GEBURTSORT Linn damals Generalgouvernement Berg STERBEDATUM 2 November 1902STERBEORT Krefeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marianne Rhodius amp oldid 190924211