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Marian Langiewicz 5 August 1827 in Krotoschin 10 Mai 1887 in Konstantinopel war ein polnischer Unabhangigkeitskampfer und war wahrend des Januaraufstandes 1863 fur kurze Zeit Diktator Marian Langiewicz Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Januaraufstand 3 Im Exil 4 LiteraturFruhe Jahre BearbeitenDer Vater war Arzt und schloss sich 1830 dem polnischen Novemberaufstand an Der Sohn besuchte das Gymnasium in Posen und studierte anschliessend in Breslau wo er sich vor allem der Mathematik widmete Im Jahr 1848 wechselte er nach Prag und studierte vor allem slawische Sprachen Er nahm in dieser Zeit auch am Slawenkongress teil Nach der Revolution von 1848 49 kehrte er nach Breslau zuruck und nahm kurze Zeit spater eine Stelle als Hauslehrer im russischen Teil Polens an Zwei Jahre spater konnte er seine Studien in Breslau und dann in Berlin fortsetzen Er diente als Einjahrig Freiwilliger bei der preussischen Artillerie Als es 1859 zur Mobilisierung der preussischen Armee kam wurde er einberufen und leistete Offiziersdienst Dadurch stiegen seine militarischen Kenntnisse an Nach der Demobilisierung setzte er das Studium fort Neben der Mathematik widmete er sich der Strategie Im Jahr 1860 ging es nach Paris und lehrte an der dortigen von Ludwik Mieroslawski gegrundeten polnischen Militarschule Im selben Jahr ging er nach Italien und wurde Adjutant von General Alexander Milbitz Mit diesem machte er die Expedition Garibaldis nach Neapel Zug der Tausend mit Danach lehrte er an der polnischen Militarschule in Genua und Cuneo Kurze Zeit spater ging er nach Paris und erfuhr dort 1863 vom Januaraufstand im russischen Teil Polens Januaraufstand Bearbeiten nbsp Gefecht bei MalogoszczLangiewicz kehrte daraufhin nach Polen zuruck und schloss sich den Aufstandischen an Er befehligte zunachst mit Erfolg Einheiten der Aufstandischen in der Gegend von Sandomierz Er sammelte eine Truppe von etwa 3000 Mann aus Arbeitern Studenten und Bauern Auch baute er eine Munitionsproduktion auf Nur ein geringer Teil war mit Gewehren die meisten mit Sensen und ahnlichen Waffen ausgerustet Besser bewaffnet waren seine beiden 600 Mann starken Kavallerieregimenter Ihm gelang es russischen Angriffen zu widerstehen Er siegte bei Wachock und bei Malogoszcz wobei er zahlreiche Waffen erbeuten konnte Dies machte ihn in Polen popular Die in Krakau stark vertretene gemassigte Partei der Weissen sah die Chance ihn im Machtkampf mit dem radikaleren roten Zentralkomitee in Warschau zu benutzen Vom Komitee der Weissen wurde er am 10 Marz 1863 zum Diktator ausgerufen Dieser Schritt wurde von den Warschauern nach Klarung einiger Vorbehalte akzeptiert Zwischen dem 12 und 21 Marz war Langiewicz allgemein anerkannter Diktator Daraufhin vereinigte er seine Truppen mit den ubrigen bestehenden Einheiten auf dem linken Weichselufer Allerdings gab er damit den Vorteil der kleinen Einheiten auf die der russischen Armee leichter entwischen konnten als eine regelrechte Armee In der Folge kam es auch zu Konflikten mit Vertretern des hohen Adels etwa in der Besetzung von Offiziersstellen Einige Adelige die sich einen Offiziersposten angemasst hatten liess er vor das Kriegsgericht stellen und verlangte das Todesurteil Das Gericht dass teilweise aus Mitgliedern des hohen Adels bestand sprach die Angeklagten frei Uber die weitere Entwicklung gibt es unterschiedliche Angaben Nach einer Darstellung legte Langiewicz sein Amt als Diktator nieder Andere sprechen davon dass ein Kriegsrat die erneute Aufteilung der Truppen und die Ruckkehr zum Partisanenkrieg beschloss Fur das Ende der Diktatorschaft spielten auch einige militarische Niederlagen eine Rolle Im Exil Bearbeiten nbsp Grab von Marian Langiewicz auf dem Friedhof von HaydarpasaBei dem Versuch durch osterreichisches Gebiet zu reisen wurde er erkannt und gefangen genommen und schliesslich auf der Festung Josefstadt interniert Im Jahr 1864 verlangte die Schweiz die ihm zuvor das Staatsburgerrecht verliehen hatte seine Freilassung Erst nachdem auch der osterreichische Abgeordnete Karl Rechbauer sich fur Langiewicz eingesetzt hatte kam dieser frei Er lebte nach einer Zeit in der Schweiz spater im osmanischen Reich Er soll dort unter dem Namen Ibrahim Bey oder als Langie Bey als hoher Beamter beim Arsenal in Konstantinopel tatig gewesen sein Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Langiewicz Marian In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 14 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1865 S 121 124 Digitalisat Militarische Operationen im Konigreich Polen im Jahr 1863 In Minerva Illustrierte militar wissenschaftliche Zeitschrift Bd 2 Wien 1894 S 647 648 The Cambridge History of Poland Bd 2 Cambridge 1950 S 378 379 Jerzy Jan Lerski Historical dictionary of Poland 966 1945 Westport 1996 S 290 Normdaten Person GND 1019896957 lobid OGND AKS LCCN no97064703 VIAF 71000060 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Langiewicz MarianKURZBESCHREIBUNG polnischer Offizier Diktator wahrend des JanuaraufstandesGEBURTSDATUM 5 August 1827GEBURTSORT KrotoschinSTERBEDATUM 10 Mai 1887STERBEORT Konstantinopel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marian Langiewicz amp oldid 210605520