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Margarete Hilferding auch Margarethe geboren 20 Juni 1871 in Wien Osterreich Ungarn als Margarete Honigsberg gestorben 23 September 1942 auf dem Transport zwischen dem Ghetto Theresienstadt und Treblinka 1 war eine osterreichische Lehrerin Arztin und Vertreterin der Individualpsychologie Margarete Hilferding 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenLeben BearbeitenMargarete Hilferding war die Tochter des praktischen Arztes Paul Honigsberg in Hernals bei Wien Sie besuchte von 1889 bis 1893 die k k Lehrerinnenbildungsanstalt in Wien Danach arbeitete sie als Lehrerin an der allgemeinen Volksschule in Gleichenberg und zwei Jahre an einer privaten Volksschule in Wien Von 1897 bis 1898 war sie als ausserordentliche Horerin an der Philosophischen Fakultat eingeschrieben Nach Zulassung der Frauen zum Medizinstudium wechselte sie 1900 zum Medizinstudium und promovierte 1903 1904 heiratete sie den Arzt Okonomen und Austromarxisten Rudolf Hilferding der spater Finanzminister der Weimarer Republik wurde Sie lebte mit ihm mehrere Jahre in Berlin und kehrte 1909 mit den beiden Sohnen nach Wien zuruck wahrend Rudolf Hilferding in Berlin blieb die Ehe wurde 1922 geschieden Ab 1910 praktizierte sie als Kassenarztin in Wien 10 und ab 1922 zusatzlich als Schularztin 1910 und 1911 war sie als erste Frau einige Monate lang Mitglied der Mittwoch Gesellschaft spater Wiener Psychoanalytische Vereinigung von Sigmund Freud 2 Paul Federn schlug ihre Aufnahme in die Vereinigung vor Isidor Sadger hingegen sprach sich gegen die Aufnahme einer Frau aus 3 Am 11 Januar 1911 hielt Hilferding einen Vortrag in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung zu Thema Zur Grundlage der Mutterliebe 4 5 Hilferding war mit Alfred Adler und seiner Frau Raissa befreundet Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie Leiterin einer im Rahmen der Wiener Schulreform errichteten individualpsychologischen Erziehungsberatungsstelle Zusatzlich arbeitete sie auch am Mariahilfer Ambulatorium 6 1926 erschien ihr Buch Geburtenregelung in dem sie fur eine Liberalisierung der Abtreibung eintrat 1934 wurde ihr Krankenkassenvertrag vom Dollfuss Regime gekundigt woraufhin sie nur noch Privatpatienten betreuen konnte Aufgrund ihrer judischen Herkunft wurde sie 1938 von den Nazis ihrer Wohnung verwiesen Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs arbeitete sie im Wiener Rothschildspital unter der Leitung von Viktor Frankl Am 28 Juni 1942 wurde sie in das KZ Theresienstadt deportiert Sie starb auf dem Weitertransport ins Vernichtungslager Treblinka Neben ihrer Tatigkeit als Arztin war sie in ihrem Heimatbezirk Favoriten zwischen 1927 und 1934 auch als Bezirksratin tatig Nach ihr wurde die Wohnhausanlage der Gemeinde Wien Margarethe Hilferding Hof in der Leebgasse 100 in Wien Favoriten benannt in der sich auch eine Gedenktafel befindet Werk BearbeitenMargarete Hilferding galt als eine der einflussreichsten Individualpsychologinnen im Wien der Zwischenkriegszeit Sie engagierte sich mit wissenschaftlichen Arbeiten und Lehrkursen in der Sozial und Bildungspolitik des Roten Wien Ihr Spezialgebiet waren Frauenfragen Sexualitat Geburtenregelung Aufklarung und Erziehung In den individualpsychologischen Erziehungsberatungsstellen und in der sozialistischen Frauenorganisation hielt sie Kurse uber Erziehungs Frauen und Gesundheitsfragen 1930 war sie Vortragende auf dem 4 Kongress der Weltliga fur Sexualreform in Wien Schriften BearbeitenGeburtenregelung Erorterungen zum 144 Wien 1926Literatur BearbeitenHilferding Margarethe In Elisabeth Roudinesco Michel Plon Worterbuch der Psychoanalyse Namen Lander Werke Begriffe Ubersetzung Wien Springer 2004 ISBN 3 211 83748 5 S 406 Ilse Korotin Margarethe Hilferding In Gelehrte Frauen Verlag BMUK Wien 1996 Martina Gamper so kann ich nicht umhin mich zu wundern dass nicht mehr Arztinnen da sind die Stellung weiblicher Arzte im Roten Wien 1922 1934 Verlag Osterreichische Arztekammer 2000 Sonja Stipsits Margarete Honigsberg aus dem Leben einer Pionierin Tochter des Hippokrates Verlag Osterreichische Arztekammer 2000 Eveline List Mutterliebe und Geburtenkontrolle Zwischen Psychoanalyse und Sozialismus Mandelbaum Verlag Wien 2006 ISBN 3 85476 184 8 Elke Muhlleitner Hilferding Margarethe In Brigitta Keintzel Ilse Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Leben Werk Wirken Bohlau Wien Koln Weimar 2002 ISBN 3 205 99467 1 S 289 290 Isidora Radak Pionierinnen des akademischen Arztberufes in Wien in der Diplomarbeit zur Mag phil 2012 S 76ff Online Harald Albrecht Zum 150 Geburtstag von Hilferding Honigsberg Margarethe Zur Behandlung der Schwangerschaftsbeschwerden Vortrag gehalten in der Gesellschaft fur innere Medizin in Wien Sonderabdruck aus Wiener medizinische Wochenschrift Wien Verlag von Moritz Perles k und k Hofbuchhandlung 1912 In VanSwieten Blog Aus den medizinhistorischen Bestanden der UB MedUni Wien 28 Juli 2021 DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Hilferding Sammlung von Bildern 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