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Die Marchantiales sind eine Ordnung von Moosen innerhalb der Lebermoose mit rund 180 Arten MarchantialesBrunnenlebermoos Marchantia polymorpha Systematikohne Rang StreptophytaReich Pflanzen Plantae Abteilung Lebermoose Marchantiophyta Klasse MarchantiopsidaUnterklasse MarchantiidaeOrdnung MarchantialesWissenschaftlicher NameMarchantialesLimpr Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Aufbau des Thallus 1 2 Gametangien 1 3 Sporophyt 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenAufbau des Thallus Bearbeiten Die Marchantiales sind komplex aufgebaute thallose also flachig auswachsende Lebermoose Beim Thallus lasst sich eine Oberseite und eine Unterseite ausmachen An der Thallusunterseite finden sich einzellige wurzelahnliche Strukturen die Rhizoide Die Rhizoide befestigen den Thallus am Boden und fuhren ihm Wasser zu sind aber nicht verwandt homolog zu den Wurzeln Hoherer Pflanzen Des Weiteren finden sich an der Unterseite mehrzellige Bauch oder Ventralschuppen Beide Rhizoide und Ventralschuppen haben die Funktion der Wasseraufnahme Der Thallus selbst lasst sich vertikal in zwei Schichten gliedern Die Unterseite enthalt sogenannte Olzellen die Lipide speichern Wasserspeicherzellen und chlorophyllarme Parenchymzellen In der oberen Halfte finden sich regelmassig angeordnet grosse Interzellularraume in die Stifte aus wenigen Zellen sogenannte Assimilatoren hineinragen und teilweise an die obere Epidermis heranreichen Diese sind reich an Chloroplasten und dienen vor allem der Photosynthese Diese Anordnung der Assimilatoren in den luftgefullten Interzellularraumen Luftkammern dient dem effizienteren Gasaustausch Die Interzellularparzellen besitzen jeweils eine Atempore die einfache Thallusoffnung ist oder ein komplexes tonnenformiges Gebilde Bei letzteren kollabieren die Zelle bei Austrocknung verschliessen dabei die Atempore und verhindern weiteren Wasserverlust Die Thalli besitzen bei den Marchantiopsida allgemein nur schwach ausgepragte Mittelrippen Bei den Marchantiales gibt es nur drei Gattungen mit vegetativer Vermehrung darunter Marchantia Diese bilden Brutbecher in denen eine Vielzahl von Brutkorpern gebildet werden Diese entstehen stehend in den Brutbechern besitzen daher keine Ober und Unterseite Erst nach der Verbreitung entwickelt sich daraus ein dorsiventraler Thallus Die Verbreitung erfolgt durch Regentropfen die die Brutkorper aus dem Brutbecher schleudern Splash cup Mechanismus Gametangien Bearbeiten nbsp Archegonienstander mit 9 Schirmstrahlen An der Unterseite quellen als weissliche Watte die Sporen mit den Elateren heraus Die Gametangien Gewebe fur die Ausbildung der Gameten befinden sich bei den Marchantiales auf typischen schirmartigen gestielten Gametangienstandern Gametangiophore die meist getrenntgeschlechtlich sind Es gibt also mannliche und weibliche Gametangiophore Die mannlichen Antheridiophore tragen die Antheridien auf der Oberseite wo sie eingesenkt in den oft achtfach schwach gelappten scheibenformigen Stander sitzen Die Archegonien werden an der Unterseite von schirmchenformigen Archegoniophoren gebildet und stehen dort in radialen Reihen Wenn die Spermatozoiden reif sind dann beginnen die Wandzellen bei Feuchtigkeit zu verschleimen und zu verquellen sodass die Spermatozoiden herausgepresst werden Bei Regen werden die Spermatozoiden unter die Schirmchen der Archegoniophoren gespritzt Daher sind die Antheridiophoren niedriger als die Archegoniophoren Es gibt auch ungestielte Gametangiophoren hier erfolgt der Transport der Spermatozoiden uber das Regenwasser an der Thallusoberflache Bezuglich der Hohe der Gametangiophoren gibt es zwischen den sitzenden und 10 Zentimeter Hohe alle Zwischenstufen Sporophyt Bearbeiten Der Sporophyt ist wie bei den Marchantiopsida allgemein typisch lange in der Archegonienhulle verborgen Der wenige Tage nach der Befruchtung sich entwickelnde Embryo wachst zu einem kleinen Sporogon aus der zwar phytosynthetisch aktiv ist aber physiologisch vollkommen abhangig von der Mutterpflanze ist Der Sporogon ist so gut wie ungestielt und im Vergleich zum Gametophyt sehr klein im Vergleich zu allen anderen Moosgruppen Er sitzt an der Unterseite des Archegoniophors und offnet sich mit vier bis sechs Langsrissen Die Sporen werden dann durch den Wind verbreitet Bei manchen Gattungen z B Corsinia bleibt der Sporogon im Thallus eingebettet sodass die Sporen erst nach dem Verwesen des Gametophyten frei werden nbsp Entstehung der Brutkorper nbsp Antheridienstander nbsp Weiblicher Gametophyt und Sporophyt nbsp Thallus in Aufsicht und QuerschnittVorkommen BearbeitenDie Arten haben eine grosse Bandbreite okologischer Nischen besetzt Es gibt Vertreter in alpinen Schneetalchen Asterella lindenbergiana Sauteria alpina Arten an Bachufern Conocephalum conicum und in Sumpfen Marchantia aquatica aber auch an Trocken und Halbwustenstandorten Targionia hypophylla Plagiochasma rupestre Die Arten an Trockenstandorten rollen bei Austrocknung ihren Thallus ein Die dann nach oben gekehrten Ventralschuppen bieten einen Strahlungsschutz Systematik BearbeitenDie Ordnung enthalt vier Unterordnungen mit zwolf Familien und insgesamt rund 180 Arten 1 Unterordnung Marchantiineae Familie Aytoniaceae Familie Cleveaceae Gattung Sauteria Sauteria alpina Familie Conocephalaceae Familie Dumortieraceae Familie Exormothecaceae Familie Marchantiaceae Familie Monosoleniaceae Peltolepis Peltolepis quadrata Familie Wiesnerellaceae Unterordnung Corsiniineae Familie Corsiniaceae Familie Cyathodiaceae Unterordnung Monocarpineae Familie Monocarpaceae Unterordnung Targioniineae Familie TargioniaceaeDas Mondbechermoos Lunularia cruciata wurde lange zu den Marchantiales gestellt steht aber seit molekularen Untersuchungen in einer eigenen monotypische Ordnung Lunulariales 1 Literatur BearbeitenJan Peter Frahm Biologie der Moose Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg und Berlin 2001 ISBN 3 8274 0164 X Jan Peter Frahm Wolfgang Frey J Doring Moosflora 4 neu bearbeitete und erweiterte Auflage UTB fur Wissenschaft Band 1250 Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8001 2772 5 Ulmer amp ISBN 3 8252 1250 5 UTB Einzelnachweise Bearbeiten a b Wolfgang Frey Eberhard Fischer Michael Stech Bryophytes and seedless Vascular Plants In Wolfgang Frey Hrsg Syllabus of Plant Families A Engler s Syllabus der Pflanzenfamilien 13 Auflage Band 3 Borntraeger Berlin Stuttgart 2009 ISBN 978 3 443 01063 8 S 29 33 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marchantiales Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marchantiales amp oldid 238002479