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Vorlage Infobox Ort in der Turkei Wartung EinwohnerOrtFehltManyasHilfe zu Wappen Manyas Turkei Lage von Manyas innerhalb von BalikesirBasisdatenProvinz il BalikesirKoordinaten 40 3 N 27 58 O 40 048611111111 27 968888888889 42 Koordinaten 40 2 55 N 27 58 8 OHohe 42 mTelefonvorwahl 90 266Postleitzahl 10 470Kfz Kennzeichen 10Struktur und Verwaltung Stand 2019 Gliederung 50 MahallesBurgermeister Tancan Barcin CHP Postanschrift Carsi Mah Hukumet Cad No 2610470 Manyas BalikesirWebsite www manyas bel trLandkreis ManyasEinwohner 18 599 1 2020 Flache 634 km Bevolkerungsdichte 29 Einwohner je km Kaymakam Fatih YildizWebsite Kaymakam www manyas gov tr kaymakamVorlage Infobox Ort in der Turkei Wartung Landkreis Manyas ist eine Stadt im gleichnamigen Landkreis der turkischen Provinz Balikesir und gleichzeitig ein Stadtbezirk der 2012 geschaffenen Buyuksehir belediyesi Balikesir Grossstadtgemeinde Metropolprovinz In Manyas ereignete sich am 6 Oktober 1964 ein Erdbeben mit einer Starke von 6 9 auf der Mercalliskala Bei dem Beben wurden 23 Personen getotet und mehrere Tausend Gebaude schwer beschadigt Lage Bevolkerungs und Siedlungssituation BearbeitenDie Stadt liegt etwa 45 Kilometer nordlich des Provinz Zentrums Balikesir Seit einer Gebietsreform 2012 ist die Kreisstadt flachen und einwohnermassig identisch mit dem Landkreis Laut Stadtlogo wurde der Ort 1936 in den Rang eines Kaza Zentrums Kaza fruhere administrative Bezeichnung fur Kreis spater Ilce mit einer Belediye erhoben Der Landkreis liegt im Norden der Provinz Balikesir im Suden des Manyas Sees Manyas selbst als Zentrum ist annahernd 10 km vom See entfernt Die Hohe des Bezirks betragt etwa im Mittel 55 m Der nordliche Teil ist Tiefland und macht 30 der Gesamtflache aus Der sudliche Teil 70 hat bergiges und hugeliges Gelande Es gibt 19 000 ha Waldflache 2 Der Landkreis grenzt im Sudosten an Susurluk im Suden an den zentralen Landkreis Balikesir im Sudwesten an Balya im Westen an Gonen und im Norden an Bandirma Im Norden grenzt der Landkreis an den Manyas See auch Kus Golu deutsch Vogel See Der See wurde 1959 wegen seines Artenreichtums und der Gefahrdung durch Industrieabwasser zum Nationalpark Kus Cenneti Milli Parki erklart was aber die Verschmutzung kaum verhindern konnte sodass vom einstigen sogenannten Vogelparadies turkisch Kus Cenneti nur wenig erhalten ist Etwa zwei Kilometer nordlich passiert der Fluss Manyas Cayi auch Kocacay Kocaavsar Deresi Madras Deresi oder Kadikoy Deresi die Stadt und mundet in den See Von den 18 599 2020 in den Statistiken angegebenen gesamten Einwohnern von Manyas entfallen lediglich 6 162 2020 auf die Kernstadt Von den fur Manyas angegebenen 50 Mahalle Stadtviertel liegen nur vier in der Kernstadt Ataturk Carsi Maltepe und Yeni Die restlichen sind separate Weiler und Dorfer also landliche Siedlungen im naheren und weiteren Umfeld oft mit bis zu 16 km Entfernung von der Kernstadt z B Kocagol 3 Der Kreis bestand bis Ende 2012 aus der Kreisstadt mit 5 Mahalles und zwei Gemeinden Belediye Kiziksa 2 Mahalle und Salur 3 Mahalle Weiterhin gehorten zum Kreis 43 Dorfer Koy zusammengefasst in drei Bucaks Darica 9 Sevketiye 8 und dem zentralen Bucak Merkez 26 Dorfer Diese 43 Dorfer und beiden Belediyes deren Mahalles wurden zusammengelegt wurden wahrend der Verwaltungsreform 2013 in Mahalles umgewandelt Derzeit existieren also 50 Mahalles deren Grosse zwischen 51 und 2 837 Carsi Einwohnern liegt 4 Widerspruchliche Quellen BearbeitenVersucht man den Werdegang der kleinen noch recht jungen Kreisstadt Manyas speziell die Anfange des Ortes zu fixieren so stosst man nicht nur auf eine dunne sondern auch auf eine ausserst widerspruchliche Quellensituation hinsichtlich Ortslage und Alter Dabei stiften bereits Vergleiche von verschiedenen Karten Verwirrung So vermerkt der Codex Kultur Atlas 5 einerseits den rezenten 0rt Manyas mit den Zusatzen Maltepe und Pemanios als historische bzw antike Bezeichnungen gleichzeitig aber auch 10 km sudostlich unterhalb des Keltepe einen Ort Eskimanyas heute Soguksu mit den Beinamen Pemanios und Poimanenon Offensichtlich ist dieser antike Ortsname auf zwei verschiedenen Siedlungen bezogen Die Karte von Kleinasien 6 von 1915 enthalt ebenfalls zwei Positionen mit Eintragungen Manijas und Eski Manijas zusatzlich bei letzterem Ort die Ruinen von Poemanenum Die amtliche topographische Karte der Turkei von 1950 7 verzeichnet ebenfalls zwei 0rte Das Ilce Zentrum Manyas mit dem Zusatz Maltepe und ein Dorf Eski Manyas bei einem als Kale Burg bezeichneten Bergsporn am Keltepe Man muss also zwischen mindestens zwei verschiedenen Orten namens Manyas unterscheiden Manyas und Eski Manyas Alt Manyas Beide werden mit der antiken Siedlung Pemanios bzw Poimanenon bzw Poemanenum in Verbindung gebracht konnten aber zunachst nicht mit Sicherheit konkreten antiken Siedlungen zugeordnet werden Dass beide Manyas Orte mit demselben antiken Ort Poemanenus gekoppelt sind weist auf ein Phanomen hin das fur viele Kleinstadte in der Turkei charakteristisch ist Verlagerung einer zentralen Siedlung eines bestimmten Gebietes oder zumindest einer ihrer zentralen Funktionen meist Verwaltung zugleich mit dem Namen zu einem anderen Ort 8 Dabei schliesst eine jungere Siedlung an die Tradition eines alteren hier antiken Vorlaufers in der Nachbarschaft an Nur einer der beiden kann das umstrittene Pemanios Poemanenus sein Der ortliche Zusatz Maltepe spielt dabei ebenfalls eine Rolle Geschichtliche Hintergrunde BearbeitenWas speziell die Entwicklungsgeschichte der Stadt Manyas betrifft so muss man nach bisherigem Wissen insgesamt vier Ortschaften unterscheiden die nacheinander jede fur sich eine Zeitlang als regionales Zentrum sudlich des Manyas Sees fungierten Das ruinierte antike Poemanenus auf dem Keltepe vor 535 n Chr Poimanenos 9 die alte Stadt Poe manenus wird zweifellos immer mit dem Siedlungsnamen MANYAS in Verbindung gebracht Aus Erfahrung weiss man fur Kleinasien dass sich viele antike Namen in heutigen 0rtsbezeichnungen in irgendeiner Weise durchpausen Poemanenus Poimanenos war eine antike Stadt im Suden von Kyzikos bei Erdek und im Sudwesten des Sees Aphnitis Manyas See die nur von sehr spaten Autoren erwahnt wird Sie gehorte zum Gebiet von Kyzikos war gut befestigt und besass einen beruhmten Tempel des Asklepios Seine Einwohner werden bei Plinius Poemaneni Poimanenoi genannt 10 Die seit langem aufgegebene osmanische Nachfolgestadt auf einem direkt benachbarten Bergsporn des Keltepe Name vermutlich Manyas Hamilton 11 identifiziert es dem Namen nach mit Maniyas der beschriebenen Lage Situation nach aber mit Eski Manyas Das Muhacirdorf Tscherkessen Eski Manyas 1902 Eski Manyas 1928 Atik Manyas spater Soguksu kaltes Wasser nach den dort vorhandenen Mineralquellen heute wieder Eskimanyas 1965 Dorf mit 387 Einwohnern aus dem fruhen 19 Jahrhundert am Fusse des Keltepe unterhalb der Ruinen von Poemanenus 12 Die ehemalige Muhacir Siedlung des spaten 19 Jahrhunderts und heutige moderne Kreisstadt Manyas Maltepe sudlich unweit des Manyas Sees in 8 km Entfernung nordwestlich von den drei alteren Siedlungsplatzen nbsp Blick auf das Dorf Eski Manyas Soguksu von der Hohe der Akropolis von Poemanenus 1984 nbsp Bisweilen trifft man im Dorf Eski Manyas Soguksu noch auf alte Dorfhauser Jeder dieser vier Orte verkorpert so jeweils eine bestimmte historische Epoche von der Antike bis zur Gegenwart Jede neue 0rtslage d h jede vollzogene Ortsverlagerung bedeutete fur die Stadt eine signifikante Zasur 13 Etwa 1336 37 ging Manyas das antike Poemanenus an das Vilayet Karasi Aus dieser Fruhzeit der osmanischen Periode existieren noch Reste einer Turbe und einer Moschee 14 1592 wird Manyas als Kaza Kreis im Sandschak Karasi erwahnt 15 In der Reisebeschreibung des Evliya Celebi aus dem 17 Jahrhundert wird die Einrichtung eines Jahresmarktes Panayir in Manyas beschrieben Das Avariz Register 16 osmanisches Steuer Register von 1603 04 verweist auf die Entvolkerung einiger Stadtteile von Manyas infolge der Angriffe der Celali Banditen 17 Danach schweigt die Uberlieferung um erst im 19 Jahrhundert wiedereinzusetzen nbsp Das Bild zeigt die Lagesituation des rezenten Dorfes Soguksu Eski Manyas zur wusten antiken Akropolis von Poemanenus und den Ruinen eines osmanischen Badehauses an den Mineralquellen Soguksu Kaltwasser der osmanischen Nachfolgesiedlung Eski Manyas Hamilton 18 und Wiegand 19 setzten Manyas der Stadt Paemanenus gleich zu einer Zeit als das heutige Manyas nachweislich noch gar nicht existierte also mit dem Ort Eski Manyas was auch der beschriebenen Lage und Situation entspricht Wiegand erwahnt dabei zwei Moscheeruinen und eine Turbe mit drei Heiligengrabern auf der Hohe sudostlich der Burg Paemanenus und unterhalb ein Tscherkessendorfchen mit einer neuen Moschee offensichtlich das Dorf Eski Manyas Philippson 20 beschreibt Eskimanyas 1902 belegt mit einem Photo am Ausgang eines Gebirgstales als einen Ort neu angesiedelter Tscherkessen meist aus Reisighutten bestehend Er verweist zugleich auf den eigentlichen alteren turkischen und inzwischen aufgelassenen Ort Eski Manyas in unmittelbarer Nachbarschaft auf einem Bergsporn und einer kleinen Bergterrasse im Bereich der Ruinen von Poimanenon mit zahlreichen Hausern zwei altertumlichen Moscheen und einer verfallene Turbe nbsp Ein gewaltiger Mauerring umschliesst noch heute die Akropolis der antiken Stadt Poemanenus bei Eski Manyas nbsp Antike Inschriftenspolie in der Akropolis Mauer von Poemanenus bei Eski Manyas nbsp Ruinen von osmanischen Turben Grabbauten auf einem Sporn des Keltepe bei Eski Manyas nbsp Verfallene Turbe Grabbau aus osmanischer Zeit in Poemanenus auf einem Sporn des Keltepe bei Eski Manyas Nach Stewig 21 bestand dieser Ort Manyas 1835 noch aus etwa 500 Hausern mit 2500 Einwohnern Jones 22 erklart Paemanenus als tribales Zentrum der Poemanenen das zeitweise als selbstandige Kommune zeitweise als Dorf unter Kyzikos stand Cuinet 23 hat offenbar 1895 keine Kenntnis von der Existenz einer zweiten Siedlung gleichen Namens in unmittelbarer Nachbarschaft und bezieht alle Informationen und Angaben falschlicherweise auf nur eine Siedlung Er beschreibt das Dorf Manyas an der Stelle der alten Bischofsstadt Poemaninus mit Ruinen und byzantinischen Mauerresten auf einem Hugel Mal tepe was aber eindeutig auf den Ortsteil Maltepe des heutigen Manyas hinweist Andererseits erwahnt er Mineralquellen in der Nahe von Manyas 24 die aber bei Eski Manyas liegen Kipcak 14 ubernimmt noch 1968 Cuinets Angaben mit der Einschrankung dass Maltepe moglicherweise mit Poemanenus identisch ist Er erwahnt Reste einer Befestigung bei Soguksu Eski Manyas Dieser alte 0rt ist offensichtlich auch im Bewusstsein der Bevolkerung eindeutig der Vorlaufer von Manyas Maltepe dem rezenten Kreiszentrum Die Stadtverwaltung von Manyas 25 vermerkt dazu sehr richtig dass man die Geschichte von Manyas in zwei Teilen betrachten sollte Den Part von Manyas Kalesi ein in der Geschichte als Manyas haufig erwahnter Ort Eski Manyas und den Teil der das Bezirkszentrum Manyas betrifft das viel spater gegrundet und auch Manyas genannt wurde Der Platz der Kreisstadt Manyas ist nicht identisch mit der antiken Stadt Poemanenus sondern mit einer bislang noch nicht identifizierten moglicherweise antiken Siedlung Das neue Kreiszentrum Manyas BearbeitenKipcak 26 erwahnt Miletopolis als alten Namen von Manyas Vergleicht man die Namen Miletopolis und Maltepe miteinander so deutet sich an dass Maltepe die sprachlich verstummelten Relikte von Miletopolis Mil e topo lis enthalt einem antiken Ort der sonst immer mit der benachbarten Kreisstadt Karacabey in Verbindung gebracht wird Bislang besteht allerdings Unsicherheit ob Manyas uberhaupt an diesem antiken Siedlungsplatz liegt Bei Notgrabungen 1975 Autobahnbau wurde nach turkischen Angaben Miletopolis in der Flur Melde Bayiri bei Mustafakemalpasa identifiziert 27 Bei anderen Ausgrabungen in Ergili am Manyas Golu 12 km nordostlich von Manyas wurden ostgriechische Keramikstucke aus dem 6 und 7 Jahrhundert und verschiedene architektonische Stucke aus der Zeit der Ionier sowie zwei Mauern aus hellenistischer Zeit gefunden und mit dem Ort Daskyleion identifiziert 28 nbsp In den 1980er Jahren war das Ortsbild von Manyas an vielen Stellen noch gepragt von typischen Gehoften einst angesiedelter Muhacir nbsp Das Bild zeigt eines der alteren Muhacir Gehofte in Manyas in den 1970er JahrenNach offiziellen Angaben wurde Manyas auf dem Hugel Maltepe 1936 Kreiszentrum Vorher soll der Ort Amtsbezirkszentrum gewesen sein 29 Seine aussere Erscheinung weist aufgrund des schachbrettartigen Strassennetzes eindeutig auf eine geplante jungere Anlage hin Abgesehen von Neubauten pragen den Ort einheitlich aussehende Haus und Gehofttypen die in Form regional spezifischer geplanter Siedlungs Varianten weit verbreitet sind Ihre Entstehung ist das Resultat einer sukzessiven Eingliederung islamischer Rucksiedler Muhacir aus Regionen ausserhalb des anatolischen Mutterlandes zuruck in die Kerngebiete des schrumpfenden osmanischen Staatsgebietes seit Ende des 18 Jahrhunderts 1877 wurde Infolge des osmanisch russischen Krieges von 1877 einer Gruppe von 25 tatarischen Ruckwanderer Familien im Suden des Manyas Sees nordwestlich des Maltepe und etwa 2 km sudlich des alten Dorfes Kayaca ihr zukunftiges Siedlungsland zugewiesen Dieser neue Ort wurde von den Bewohnern der Nachbardorfer als Kurduklari Koy Fremdendorf und von der Siedlergemeinschaft selbst als Tatarkoy bezeichnet Er bildete die Keimzelle der heutigen Kreisstadt Manyas Philippson 30 erwahnt dieses Dorf Tatarkoy als Niederlassung von Tataren aus Dobrudscha Rumanien Zu dieser etwa 200 Personen starken Muhacirgemeinde gesellten sich 1893 weitere 25 kaukasische Rucksiedlerfamilien Die Bevolkerung stieg dadurch auf 444 Einwohner 23 1894 kamen nochmals Neusiedler als muslimische Rucksiedler aus Rumanien Bulgarien und Griechenland hinzu die sich westlich des Maltepe in einem weiteren Muhacir Viertel Cerkeskoy niederliessen Wahrend sich die Neusiedlungen Tatarkoy und Cerkeskoy vergrosserten nahm die Bedeutung des benachbarten alteren Kayaca ab so dass einige Familien von dort in den neuen Ortsverband umzogen Kayaca wurde bald darauf in die wachsende junge Siedlung eingemeindet 1922 betrug die Bevolkerung etwa 1000 Einwohner 1923 begann man den eigentlichen Maltepe Hugel als neues und damit drittes Viertel zu bebauen Die Attraktivitat des Ortes zog neben weiteren Muhacir auch bauerliche Bevolkerung aus dem Umland an Ende der 1920er Jahre ubernahm der neue Ort Namen und auch die Funktion als Amtszentrum des alten Zentrums Eski Manyas Handwerker Handler und Beamte siedelten in zunehmendem Masse am Maltepe und dort entwickelten sich nach und nach das heutige wirtschaftliche Zentrum und ein modernes Viertel Carsi Mahalle Die erste Volksschule wurde 1928 29 errichtet und der 0rt avancierte konsequent 1936 zur Kreisstadt nbsp Nach dem Erdbeben von 1964 bei Manyas entstanden zahlreiche Neubauten vor allem im Zentrum der Stadt Danach verzeichnete Manyas ein bescheidenes Wachstum 1950 2473 Einwohner Innerhalb des Maltepe Viertels wuchs ein Gebaudetrakt mit etwa 200 Laden Buros Handwerksbetrieben und anderen Arbeitsstatten und in einem locker bebauten Verwaltungsteil siedelten sich zahlreiche Behorden an Im Zusammenhang einer raschen Bevolkerungszunahme aufgrund starker landlicher Zuwanderung zwischen 1950 und 1980 auf etwa 5000 Bewohner entstand im Suden das Viertel Yeni Mahalle Nach 1954 erhielt Manyas neben Grundschulen eine Mittelschule und seit 1971 zwei Gymnasien sowie eine Berufsschule 31 Jahresmarkt Panayir von Manyas BearbeitenDie Wahl dieses Siedlungsplatzes ist auf mehrere Gunstfaktoren zuruckzufuhren Nach der Drainage des Manyas Seebeckens durch die Neusiedler bot diese Senke fruchtbares Ackerland mit guten Bewasserungsmoglichkeiten Der See selbst brachte Moglichkeiten fur die Fischereiwirtschaft Daruber hinaus wurde an diesem Platz bereits mindestens seit dem 17 Jahrhundert ein traditionell bedeutender Jahresmarkt Panayir abgehalten 14 Diese kommerzielle Einrichtung bot damals einen erfolgversprechenden Ansatz uber Ansiedlung von Handel und Gewerbe eine Stadt zu entwickeln Cuinet 23 erwahnt diesen Kus Panayir vom 21 Mai bis 4 Juni in Manyas ausdrucklich Allein der Viehmarkt dauerte volle vier Tage Ringkampfe und Pferderennen wurden abgehalten Jahrmarkte in Anatolien lagen wegen der variablen Zusammensetzung der Waren aus dem Fernhandel und wegen des Nachfragepotentials im breiten landlichen Hinterland in der Regel an internationalen Handelsrouten die Anatolien in Nord Sud und Ost West Richtung durchqueren Fur die entsprechende Handelsroute von Bursa Richtung Gelibolu Gallipoli kennt man im Laufe der Geschichte eine kommerziell wirksame Aktivitat denn Bursa hatte seit dem 15 Jahrhundert eine kommerzielle Verbindung nach Damaskus von der ein Zweig nach Gallipoli fuhrte Orte an dieser Strecke wie Gonen Balikesir Biga Lapseki und Manyas waren im 16 Jahrhundert zu lebhaften Handelszentren geworden und ein erheblicher Teil der Steuereinnahmen wurde uber die Markte erzielt 32 Nach lokaler Uberlieferung wurden die Jahrmarkte von Manyas zunachst bei einer Platane beim Dorf Bolceagac abgehalten ehe dieser Ort zu einem Stadtteil von Manyas wurde Spater wurde das Ganze auf ein altes Dreschgelande verlegt bevor es sich beim Ortsteil Yeni Mahalle etablierte Die Messen im Bezirk fanden zweimal im Jahr als Fruhjahrs und Herbstmessen statt Der Jahrmarkt war auf zwei 0rte Manyas und Darica und zusatzlich auf zwei Termine verteilt 1 4 Juni und 15 17 September in Manyas in Darica vom 21 23 Juni die Angaben zur Dauer des Jahresmarktes schwanken je nach Quelle Ausserdem wurde er spater gegenuber der fruheren Marktdauer deutlich verkurzt da sich mittlerweile die Nachfrage infolge guter Verkehrsverbindungen zum billigen und reichhaltigeren Angebot in grosseren Stadten verlagert hatte Ein Teil wird ausserdem auf dem Wochenmarkt samstags gedeckt 33 Aller bisherigen Erfahrung nach fiel die Einrichtung vieler Jahresmarkte in die erste Halfte des 16 Jahrhunderts Es ist auch bekannt dass fur Jahresmarkte in dieser Region die Bezeichnung Haci Isa Markt Pilger Jesus Markt verwendet wurde und diese an drei Standorten eingerichtet wurden Balikesir Gonen und Manyas und nach ihrer Grundung jedes Jahr abgehalten wurden neben den Haci Isa Panayiri gab es offenbar auch zahlreiche Meryem Ana Panayiri 34 Jungfrau Maria Markt Aus historischen Aufzeichnungen wird der Manyas Jahresmarkt zusammen mit dem in Gonen erwahnt In der Region von Manyas gab es demnach im 18 Jahrhundert drei Jahrmarkte Kosu Panayir Kus Panayir und Manyas Panayir In einem Dokument von 1743 wird berichtet dass die Haci Isa Jahrmarkte von Gonen sowie die im Sandschak Karasi Balikesir Balikesir und Manyas dem Steueramt Hudavendigar Bursa unterlagen 35 Der Jahresmarkt in Manyas wurde in den 2010er Jahren geschlossen Obwohl in der Region Manyas die Viehhaltung floriert und die Tiermarkte von grossem Interesse sind wurde dieser Marktteil nur noch bis vor kurzem abgehalten Der Fruhjahrsmarkt wurde zunachst in das Dairy Products Festival Milchprodukte Festival dann in ein unspezifisches Festival umgewandelt und der Fruhjahrsmarkt verschwand vollstandig Der Herbstmarkt fand 2013 zum letzten Mal statt Danach verschwand der Panayir in Manyas vollstandig und eine geschatzte mindestens 140 jahrige Tradition ging zu Ende Die Schliessung des Jahresmarktes von Manyas erfolgte unter dem Druck der Handwerks r und Handelskammer Als Argumentation auch der Ladenbesitzer wurden das Fehlen einer steuerlichen Registrierung der Verkauf billiger Waren und die wirtschaftliche Stagnation in der Region nach dem Jahresmarkt angefuhrt Anstelle des Jahresmarktes organisierte die Gemeinde ein Einkaufsfestival 36 nbsp Die Karte zeigt die funktionale und genetische Stadtgliederung von Manyas zum Zeitpunkt 1980Jungere Entwicklungen BearbeitenDie Nahe Bandirmas hat sicher die Entwicklung der Kreisstadt Manyas nicht immer positiv beeinflusst Nennenswerte Industrien oder andere kraftige Impulse zur wirtschaftlichen Belebung blieben dem grosseren Nachbarn an der Kuste des Marmarameeres vorbehalten Da das Zentrum der Stadt auf einem verkehrsungunstigen Hugel lag und dieser zudem inzwischen erheblich dichter bebaut worden war entschloss man sich zur Anlage einer Ortsumgehung fur den Kfz Verkehr Dort direkt an dieser Umgehungsstrasse nach Gonen entstanden ein Gewerbeviertel Sanayii Carsi am Rande des Tscherkessenviertels mit zahlreichen Reparaturbetrieben des Kraftfahrzeuggewerbes einschliesslich verwandter Branchen und In unmittelbarer Nachbarschaft neue stadtische Garagen Eine kleine Zuckerfabrik mit Rubensammelstelle schloss sich ostlich an Einige Handwerksbetriebe der Holz und Metallverarbeitung Schmiede Schweisserei u a kamen hinzu An der Ausfallstrasse nach Bandirma und Balikesir entstanden zwei kleinere Fabriken Mehl und Konserven eine Tankstelle und ein paar Laden Trotz wachsender stadtischer Infrastruktur auch im Verwaltungs und Bildungswesen uberwiegt in Manyas mancherorts auch heute noch ein dorflicher Eindruck Noch in den 1980er Jahren lag die Analphabeten Quote bei etwa 30 Landlich anmutende Viertel beherrschen das Ortsbild abseits des engeren Zentrums Ein Teil der Wohnhauser in den Muhacir Vierteln existiert noch heute als sanierungsbedurftige einstockige Fachwerkgehofte mit Ziegel Satteldach Nur die neueren Gebaude in der Innenstadt sind meist aus Beton Carsi gebrannten Ziegeln oder Stein errichtet sofern sie nicht dem Erdbeben von 1964 zum Opfer gefallen sind Bezeichnend ist der zumeist einfache Charakter des Angebots mancher Laden Die Wirtschaft der Stadt mit dem dazugehorigen Landkreis basiert hauptsachlich auf Landwirtschaft mit Anbauprodukten wie Weizen Sonnenblumen Zuckerruben Tomaten Mais Kohl und Reis und auf Kleinviehhaltung von Schafen und Haarziegen Milch und Milchprodukte haben einen wichtigen Platz in Manyas Wirtschaft und uber Bewasserungsfeldbau sind zweimalige Ernten durchaus machbar Trotz ihres partiell eher landlichen Charakters verkorpert diese Stadt im wirtschaftlichen Hinterland des turkischen Nordwestens den Typ jener leicht prosperierenden Kleinstadte aus dem 19 und 20 Jahrhundert die man uberall in Anatolien antreffen kann Ihren generellen Werdegang mit einem bescheidenen aber kontinuierlichen Wachstum verdanken sie in der Regel dem ergiebigen Agrarland wobei Wochenmarkt und standiger Bazar ihren Wert als wirtschaftliche Kleinzentren fur das Umland festigen 37 2 Allerdings zeigen sich auch negative Entwicklungstendenzen Innerhalb von 10 Jahren zwischen 2010 und 2020 ist die Bevolkerungszahl der Kernstadt von 6 501 auf 6 162 Bewohner gesunken 3 Sehenswurdigkeiten BearbeitenIm Nordosten des Landkreises beim Dorf Ergili nur etwa zwei Kilometer vom Ufer des Manyas Golu entfernt liegen die Ruinen der antiken Stadt Daskyleion die ab 1988 zunachst fur viele Jahre unter der Leitung der turkischen Archaologin Tomris Bakir ausgegraben werden Gut 9 km sudostlich von Manyas oberhalb des Dorfes Eski Manyas Eskimanyas Sogukoluk auf dem Keltepe liegen die kaum beachteten Ruinen der antiken Stadt Poemanenus Poemanenos nbsp Manyas GoluPersonlichkeiten BearbeitenOnder Sav 1937 turkischer PolitikerLiteratur BearbeitenVolker Hohfeld Stadte und Stadtewachstum im Vorderen Orient Vergleichende Fallstudien zur regionalen Differenzierung jungerer stadtischer Entwicklungsprozesse im orientalisch islamischen Kulturkreis Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Nr 61 Ludwig Reichert Wiesbaden 1985 ISBN 3 88226 230 3 S 132 148 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Manyas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mahallelere Gore Balikesir Manyas Liste aller Stadtviertel ab 2013 mit Einwohnerzahl n Geschlecht Manyas Mahalleleri Nufusu Balikesir Liste aller Stadtviertel 2012 2019 mit Einwohnerzahl Geschichte von ManyasEinzelnachweise Bearbeiten Manyas nufusu 2020 Nufusu com abgerufen am 9 Marz 2021 a b Genel Bilgiler Ilcelerimiz Manyas In T C Kultur ve Turizm Bakanligi 2020 abgerufen am 12 November 2020 turkisch a b Mahallelere gore balikesIr manyas nufusu In Manyas Balikesir 31 Dezember 2020 abgerufen am 9 Marz 2021 turkisch Liste der Mahalles mit deren Muhtars Franz Fritz Turkei In Franz Fritz Hrsg Codex Kultur Atlas Teil 5 Gundholzen 1965 S Blatter 39 28 und 40 28 Richard Kiepert Blatt BI Aivalyk Bearbeitet von Richard Kiepert 1902 1916 In Karte von Kleinasien 1 400 000 in 24 Blatt 2 Auflage Dietrich Reimer Ernst Vohsen Berlin 1915 Blatt D II Balikesir In Harita Genel Mudurlugu Hrsg Turkiye topografik harita 1 200000 Ankara 1950 Volker Hohfeld Anatolische Kleinstadte Anlage Verlegung und Wachstumsrichtung seit dem 19 Jahrhundert Erlanger Geographische Arbeiten Sonderband 6 Palm amp Enke Erlangen 1977 ISBN 3 920405 42 0 S 44 73 NisanyanYeradlari In Turkiye Yerlesim Birimleri Envanteri 2020 abgerufen am 12 November 2020 turkisch Griechische amp romische Geographie Standortinformationen Informationen uber den Ort Poemanenus In Greek Travel Pages Griechische Reiseseiten William Smith 2019 abgerufen am 12 November 2020 englisch deutsch William John Hamilton Reisen in Kleinasien Pontus und Armenien nebst antiquarischen und geologischen Forschungen Weidmann Leipzig 1843 S 108 Soguksu In NisanyanYeradlari Turkiye Yerlesim Birimleri Envanteri 2020 abgerufen am 12 November 2020 turkisch Volker Hohfeld Stadte und Stadtewachstum im Vorderen Orient Vergleichende Fallstudien zur regionalen Differenzierung jungerer stadtischer Entwicklungsprozesse im orientalisch islamischen Kulturkreis Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Nr 61 Ludwig Reichert Wiesbaden 1985 ISBN 3 88226 230 3 S 139 f a b c M Resit Kipcak Turistk Ekonimik Balikesir Istanbul 1968 S 270 ff Balikesir valiligi Hrsg Cumhuriyetin 50 Yilinda Balikesir Il Yilligi 1973 Balikesir 1973 S 50 Avarz In Wikipedia Die freien Enzyklopadie 9 Dezember 2019 abgerufen am 14 November 2020 englisch Oktay Ozel The Collapse of Rural Order in Ottoman Anatolia Amasya 1576 1643 In The Ottoman Empire and its Heritage Band 61 Brill 2016 ISBN 978 90 04 31124 4 S 170 William John Hamilton Reisen in Kleinasien Pontus und Armenien nebst antiquarischen und geologischen Forschungen Weidmann Leipzig 1843 S 105 ff Theodor Wiegand Reisen in Mysien In Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archaologischen Instituts Athen Abt 29 1904 S 282 f 299 Alfred Philippson Reisen und Forschungen im Westlichen Kleinasien Heft 1 In Petermanns Mitteilungen Erganzungen Heft 168 Gotha 1910 S 47 Reinhard Stewig Bursa Nordwestanatolien Strukturwandel einer orientalischen Stadt unter dem Einfluss der Industrialisierung Kiel 1970 S 207 Arnold Hugh Martin Jones The Cities of the Eastern Roman Provinces Oxford 1971 S 38 86 f a b c Vital Cuinet La Turquie d Asie geographie administrative statistique descriptive et raisonnee de chaque province de l Asie Mineure Band 4 Paris 1895 S 294 Vital Cuinet La Turquie d Asie geographie administrative statistique descriptive et raisonnee de chaque province de l Asie Mineure Band 4 Paris 1895 S 43 f Manyas Tahrice In Manyas Belediyesi 2018 abgerufen am 12 November 2020 turkisch M Resit Kipcak Turistk Ekonimik Balikesir Istanbul 1968 S 270 Melde Bayiri Miletopolis In Pasada Mustafakemalpasa News 8 Juni 2019 abgerufen am 13 November 2020 turkisch Manyas In Balikesir Il Kultur ve Turizm Mudurlugu 2020 abgerufen am 13 November 2020 turkisch Balikesir Valiligi Hrsg Cumhuriyetin 50 Yilinda Balikesir Il Yilligi 1973 Balikesir 1973 S 115 Alfred Philippson Reisen und Forschungen im Westlichen Kleinasien Heft 1 Gotha 1910 S 43 Volker Hohfeld Stadte und Stadtewachstum im Vorderen Orient Vergleichende Fallstudien zur regionalen Differenzierung jungerer stadtischer Entwicklungsprozesse im orientalisch islamischen Kulturkreis Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Nr 61 Ludwig Reichert Wiesbaden 1985 ISBN 3 88226 230 3 S 142 Ugur Durmaz Guney Marmara Panayirleri Ankara 2016 S 112 Manyas Manyas Hakkinda Panayir In Balikesircom 2020 abgerufen am 13 November 2020 turkisch Ugur Durmaz Turkiye de Etimolojik Anlamini Koruyan Iki Panayir Bozcaada Aya Paraskevi ve Gokceada Meryem Ana Panayiri In Motif Academy Journal of Folklore Cilt 10 Nr 20 2017 S 277 290 Ugur Durmaz Guney Marmara Panayirleri Ankara 2016 S 45 f Ugur Durmaz Guney Marmara Panayirleri Ankara 2016 S 86 ff Volker Hohfeld Stadte und Stadtewachstum im Vorderen Orient Vergleichende Fallstudien zur regionalen Differenzierung jungerer stadtischer Entwicklungsprozesse im orientalisch islamischen Kulturkreis Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Nr 61 Ludwig Reichert Wiesbaden 1985 ISBN 3 88226 230 3 S 143 f Stadtbezirke der Grossstadtkommune Buyuksehir Belediyesi Balikesir und Landkreise der Provinz Balikesir Altieylul Ayvalik Balya Bandirma Bigadic Burhaniye Dursunbey Edremit Erdek Gomec Gonen Havran Ivrindi Karesi Kepsut Manyas Marmara Savastepe Sindirgi Susurluk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manyas amp oldid 232289731