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Als Mantelflache oder kurz Mantel bezeichnet man in der Geometrie einen Teil der Oberflache bestimmter Korper In diesem Artikel wird die Mantelflache von Rotationskorpern behandelt zu denen unter anderem der Zylinder der Kegel und der Kegelstumpf zahlen Zur Mantelflache bei Nicht Rotationskorpern wird auf die jeweiligen Artikel verwiesen siehe z B Pyramide und Prisma Boden Grundflache und Deckel Deckflache des Korpers werden falls vorhanden in der Regel nicht zum Mantel Mantelflache gezahlt und gelegentlich als Stirnflachen bezeichnet Die Mantelflache von Zylinder Kegel und Kegelstumpf kann durch Abrollen oder Abwickeln zweidimensional dargestellt werden Zur Berechnung der Flache genugen in diesen Fallen einfache geometrische Formeln Allgemein gilt fur Rotationskorper dass ihre Mantelflache durch Rotation eines Graphen einer Funktion um eine Koordinatenachse entsteht Bei diesem Ansatz wird die Integralrechnung zur Berechnung der Flache benotigt Inhaltsverzeichnis 1 Mantelflache des Kreiszylinders 2 Mantelflache des Kegels 3 Mantelflache des Kegelstumpfs 3 1 Herleitung 3 2 Flachenberechnung mit guldinscher Regel 4 Berechnung der Mantelflache eines Rotationskorpers 4 1 Rotation um die x Achse 4 2 Rotation um die y Achse 5 Siehe auchMantelflache des Kreiszylinders Bearbeiten nbsp Gerader Kreiszylinder mit abgerollter MantelflacheDie blaue Flache im nebenstehenden Bild entspricht der Mantelflache des gezeigten Kreiszylinders Dieser konnte etwa durch Rotation einer konstanten Funktion um eine Koordinatenachse entstehen Interessant ist dass die Mantelflache eines Zylinders der gerade eine Kugel in sich aufnehmen kann Zylinderradius Kugelradius r displaystyle r nbsp und Zylinderhohe h 2 r displaystyle h 2r nbsp mit der Oberflache der Kugel ubereinstimmt Mantelflache des Kegels BearbeitenSiehe dazu Kegel Geometrie Mantelflache Mantelflache des Kegelstumpfs Bearbeiten nbsp Kegelstumpf und seine abgewickelte MantelflacheDie punktierte Flache im nebenstehenden Bild entspricht der Mantelflache des gezeigten Kegelstumpfs betrachtet in der Draufsicht Dieser konnte etwa durch Rotation einer Geraden um eine Koordinatenachse entstehen Herleitung Bearbeiten Es sei M G displaystyle M mathrm G nbsp die Mantelflache des ganzen Kegels M H displaystyle M mathrm H nbsp die Mantelflache vom kleinen Kegel und M K S displaystyle M mathrm KS nbsp die Mantelflache vom Kegelstumpf dann errechnet sich die Mantelflache M K S displaystyle M mathrm KS nbsp des Kegelstumpfes durch M K S M G M H displaystyle M mathrm KS M mathrm G M mathrm H nbsp Nun bezeichnet man zusatzlich zu den in der Skizze bereits festgelegten Variablen die Verlangerung der Hohe h displaystyle h nbsp zur Spitze s displaystyle s nbsp mit x displaystyle x nbsp und die Verlangerung der Seitenlange m displaystyle m nbsp zur Spitze des Kegels mit s x displaystyle s mathrm x nbsp Mit Hilfe dieser Notation verifiziere man anschliessend 1 M K S M G M H p r m s x p R s x displaystyle 1 M mathrm KS M mathrm G M mathrm H pi r m s mathrm x pi Rs mathrm x nbsp dd Hinweis zu den Formeln fur M G displaystyle M mathrm G nbsp und M H displaystyle M mathrm H nbsp Fur die Flache eines Kreissegments gilt A p r 2 a 360 displaystyle A pi r 2 alpha over 360 circ nbsp und fur den Segmentbogen b 2 p r a 360 p r a 180 displaystyle b 2 pi r alpha over 360 circ pi r alpha over 180 circ nbsp woraus A 1 2 b r displaystyle A 1 over 2 br nbsp folgt Angepasst an die gegebenen Variablen des Kegels ergeben sich die Formeln fur M G displaystyle M mathrm G nbsp und M H displaystyle M mathrm H nbsp siehe Zeichnung Kegelstumpf rechts abgewickelte Mantelflache Mit Hilfe der Strahlensatze leitet man folgenden Zusammenhang innerhalb des Kegels fur s x displaystyle s mathrm x nbsp her m s x s x r R R m s x r s x s x R m r R displaystyle m s mathrm x over s mathrm x r over R Leftrightarrow R m s mathrm x rs mathrm x Rightarrow s mathrm x Rm over r R nbsp Durch Einsetzen von s x displaystyle s mathrm x nbsp in 1 displaystyle 1 nbsp erhalt man schliesslichM K S p r m r R m r R R R m r R p r m r R m r R R 2 m r R p m r R r R r R p r R m displaystyle begin matrix M mathrm KS amp amp pi rm r Rm over r R R Rm over r R amp amp pi rm rRm over r R R 2 m over r R amp amp pi m r R r R over r R amp amp pi r R m end matrix nbsp Flachenberechnung mit guldinscher Regel Bearbeiten Mithilfe der ersten guldinschen Regel M L 2 p R displaystyle M L cdot 2 pi R nbsp lasst sich die Flache ebenfalls leicht ausrechnen L displaystyle L nbsp ist die Lange der erzeugenden Linie m displaystyle m nbsp Mantellinie und R displaystyle R nbsp ist die Position ihres Schwerpunkts r 1 r 2 2 displaystyle frac r mathrm 1 r mathrm 2 2 nbsp Einsetzen ergibt die Mantelflache des Kegelstumpfes M p m r 1 r 2 displaystyle M pi cdot m cdot r mathrm 1 r mathrm 2 nbsp Berechnung der Mantelflache eines Rotationskorpers BearbeitenDer Graph einer Funktion f a b R 0 displaystyle f colon a b to mathbb R 0 nbsp die Mantellinie rotiere um die x Achse Nun sei die Mantelflache dieser Mantellinie im Bereich von x 1 a displaystyle x 1 a nbsp bis x 2 b displaystyle x 2 b nbsp gesucht Rotation um die x Achse Bearbeiten M 2 p a b f x 1 f x 2 d x displaystyle M 2 pi cdot int a b f x sqrt 1 f x 2 mathrm d x nbsp Erklarung Man stellt sich den Rotationskorper vor als zusammengesetzt aus auf der x Achse aufgereihten Scheiben die jede einen Kegelstumpf der Seitenlange D L displaystyle Delta L nbsp und den Radien r 1 displaystyle r 1 nbsp und r 2 displaystyle r 2 nbsp darstellen Die Summe uber die Mantelflachen der Kegelstumpfe s o bildet dann die gesamte Mantelflache M i p D L i r 1 i r 2 i displaystyle M sum i pi cdot Delta L i cdot r 1i r 2i nbsp Das Linienelement D L i displaystyle Delta L i nbsp der rotierenden Funktion f x displaystyle f x nbsp ist uber den Satz des Pythagoras gegeben als D L i D x i 2 D y i 2 1 D y i D x i 2 D x i displaystyle Delta L i sqrt Delta x i 2 Delta y i 2 sqrt 1 left frac Delta y i Delta x i right 2 Delta x i nbsp Beim Grenzubergang zum Integral immer mehr und gleichzeitig entsprechend dunnere Kegelstumpfscheiben werden r 1 i r 2 i f x i displaystyle r 1i r 2i f x i nbsp und man kann schreiben M p i 2 f x i 1 D y i D x i 2 D x i 2 p a b f x 1 f x 2 d x displaystyle M pi sum i 2 cdot f x i cdot sqrt 1 left frac Delta y i Delta x i right 2 Delta x i rightarrow 2 pi cdot int a b f x sqrt 1 f x 2 mathrm d x nbsp Rotation um die y Achse Bearbeiten Hier gilt demnach M 2 p min f a f b max f a f b x 1 x 2 d y displaystyle M 2 pi cdot int min f a f b max f a f b x sqrt 1 x 2 mathrm d y nbsp mit x f 1 y displaystyle x f 1 y nbsp d h nach x displaystyle x nbsp aufgelost und x d x d y displaystyle x frac dx dy nbsp Siehe auch BearbeitenKugelschicht Kugelsegment Rotationsflache Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mantelflache amp oldid 210039838