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Die Mani griechisch Manh ist ein Landstrich im Suden der griechischen Halbinsel Peloponnes genauer deren Mittelfinger Die Mani beginnt sudlich der Stadt Kalamata und endet an der Spitze des Mittelfingers Kap Tenaro auch Kap Matapan genannt Das Kap liegt sudlicher als Tunis und ist nach Tarifa Spanien der sudlichste Festland Punkt Europas Der Hauptort der Mani ist Areopoli Die Halbinsel Mani auf der PeloponnesMani wird unterteilt in drei Bereiche die aussere Mani Exo Mani nordlich von Areopoli die hauptsachlich in der nordwestlich gelegenen Prafektur Messenien liegt die innere Mani Messa Mani sudlich von Areopoli auf der westlichen Seite sowie die ostliche Mani Kato Mani mit dem Hauptort Gythio Die beiden letztgenannten Teile liegen in der sudostlichen Prafektur Lakonien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kultur 2 1 Mirologia 2 2 Blutrache 2 3 Tanze 3 Tourismus 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung nbsp Das Dorf Vathia im Suden der Mani nbsp Wohnturme auf der Mani nbsp Tiefe Wolken uber den sudlichen Auslaufern des TaygetosgebirgesDie Mani gepragt vom bis zu 2400 Meter hohen Taygetos Gebirge und dessen sudlichsten Auslaufern war bis ins 20 Jahrhundert wegen ihrer Unwegsamkeit Ruckzugsgebiet fur viele Menschen auf der Flucht vor fremden Eroberern und aus dem gleichen Grund auch ideal fur Piraten Durch die besondere Topographie war die Mani ein Landstrich fast frei von staatlichen Eingriffen und entwickelte einen besonderen Menschenschlag mit eigener Kulturform Obwohl es an befestigten Orten schon viel fruher einzelne Kirchen gab fasste das Christentum erst im 9 Jahrhundert richtig Fuss als unzahlige Kirchen und Kirchlein gebaut und mit zum Teil noch heute erhaltenen eindrucksvollen Fresken geschmuckt wurden Seit dem Neolithikum ist die Mani nachweislich bevolkert Siedlungsspuren wurden in mehreren Hohlen gefunden z B in den Apidima Hohlen oder der Alepotrypa Hohle In der Folge durchzogen unter anderem Dorer Spartaner Slawen namentlich die Melinger Franken Venezianer und Turken die Mani Von ihren Baulichkeiten ist nicht mehr viel zu sehen aber ihre Nachkommen leben noch heute hier Keine der Besatzungsmachte uber die Jahrhunderte hinweg konnte die Maniaten unterdrucken sie blieben immer frei wild unberechenbar und untereinander zerstritten was sich in den teils sehr hohen maniotischen Wehr und Wohnturmen ausdruckt Familienfehden uber Generationen hinweg druckten den Maniaten ihren Stempel auf Gerade in diesem Landstrich wurde die griechische Befreiung von der 400 jahrigen Herrschaft des Osmanischen Reiches organisiert und begonnen Kultur BearbeitenMirologia Bearbeiten Einen festen Bestandteil der maniatischen Kultur bildeten die traditionellen Totengesange die Mirologia Diese wurden nach dem Ableben von Familienmitgliedern oder nahestehenden Personen im Kreise der Trauernden vorgetragen Oftmals liessen die Interpreten dabei das gesamte Leben des Verstorbenen noch einmal Revue passieren und sangen sich dabei in tranceartige Zustande Meistens trugen Frauen diese Totenklage vor Die Mirologia sind das einzige was die Maniaten neben eigener Kirchen und Wehrturmarchitektur an Volkskultur hervorgebracht haben Die Archaologie geht davon aus dass die Totengesange der Spartaner sowie die Gebete im Orakel von Kap Tenaro schon so klangen Durch den Bevolkerungs Exodus auf der Mani in den letzten Jahren findet jedoch so gut wie kein kultureller Austausch der Generationen mehr statt sodass diese Tradition uber kurz oder lang verschwinden wird Aufnahmen von traditionell vorgetragenen Myrologia gibt es nur sehr wenige Eine der wenigen bekannten Interpreten ist die ursprunglich aus der Mani stammende Diamanda Galas In ihrem Medley Tragoudia apo to aima exoun fonos sind die traditionellen Totengesange zu horen vermischt mit antiken Einflussen Blutrache Bearbeiten nbsp Panorama uber den Messenischen Golf aufgenommen oberhalb der Ortschaft Pigi Exo Mani In der Bildmitte Ebene am Meer liegen die Orte Agios Nikolaos und StoupaEin sehr langes und grausames Kapitel der maniatischen Kultur befasst sich mit der Blutrache Vendetta Jahrhundertelang wurde die gesamte Mani von Morden und Blutrachefehden durchzogen Dabei ging es meistens um Land und Einflussgewinn Oftmals wurde aber auch personlicher Zwist zwischen verfeindeten Familienclans durch die Vendetta gelost Der Ablauf war klar strukturiert Die Mitglieder des Clans versammelten sich und erklarten der feindlichen Familie meistens durch ein einfaches Glockengelaute der ortlichen Kirche den Krieg Das Ziel der Fehde bestand darin so viele Mitglieder des feindlichen Clans umzubringen wie moglich Frauen und Kinder durften nicht erschossen werden dienten jedoch als Nachschublieferanten fur Munition und Verpflegung Die Manner verschanzten sich in den hohen Wohn und Wehrturmen aus denen sie mit Hilfe von Pistolen Gewehren und Kanonen versuchten ihre Feinde auszurotten Benotigte eine Seite eine sog Treva Waffenruhe ein Uberbleibsel der mittelalterlichen ursprunglich westeuropaischen feudalen Fehdewesens von lateinisch Treuga frz Treve z B fur Beerdigungen oder die Ernte so wurde eine Feuerpause ausgehandelt Die Fehden endeten erst dann wenn der feindliche Clan ausgeloscht war oder die Stadt verlassen hatte Die grosste Treva wurde 1821 auf der gesamten Mani ausgerufen Damals zog Petros Mavromichalis mit den vereinigten Clans der Mani in den Krieg gegen die Turken Manche Blutrachefehden dauerten jahrelang und endeten oftmals mit mehreren hundert Toten Durchschnittlich brachten es manche Clans auf bis zu 500 bewaffnete Manner welche von ihren Muttern nicht Sohn sondern Oplo gr Gewehr genannt wurden Die nachweislich langste Fehde fand in Vathia zwischen vier Familien statt Sie dauerte uber 40 Jahre und forderte mehr als 200 Opfer nbsp Kapelle Metamorphosis Sotiras in Nomitsi ein typisches Kirchlein auf der ManiSogar die Osterbrauche in der Mani sind tief mit Blutrache und Rebellion verknupft Der Sage nach ermordeten die Osmanen in der Karwoche 1780 ein Oberhaupt eines machtigen maniatischen Clans Die Totenklage seiner Mutter galt nicht der Trauer oder dem Verlust sondern lediglich der Blutrache ich will keine Kranze in die Schurze oder rote Eier in den Korb nur Gerechtigkeit fur meinen Sohn den Anfuhrer der Manioten erstecht alle Turken und verbrennt ihre Burg Und so geschah es am Ostersonntag 1780 wurden die Osmanen in einem blutigen Gemetzel vertrieben Um den Schmerz des Verlustes zu vergessen verlegten die Manioten deshalb mancherorts die Osterfeiern vom Ostersonntag auf den Ostermontag Tanze Bearbeiten Obwohl das Leben in der Mani mehr Anlass zum Singen von Mirologia als zum Tanzen gab entstanden hier zwei Volkstanze der Palio Maniatiko Alter Maniatischer der auf antiken Tanzvorlagen basiert und der moderne Maniatiko eine Weiterentwicklung des Palio Maniatiko der auch vereinzelte Schrittfolgen des Kalamatianos beinhaltet Beide Tanze pflegt man bis heute nur in der Mani Tourismus BearbeitenWichtige touristische Orte sind das unterhalb von Areopoli gelegene Itylo und das etwas nordlich gelegene Stoupa auf der sonnigen Seite der Mani Die Tropfsteinhohle bei Pyrgos Dirou die per Boot befahren werden kann sowie das Dorf Vathia mit zwolf gut restaurierten Wohnturmen gehoren zu den Hauptsehenswurdigkeiten der Mani Einer der altesten Orte der Mani konnte Kardamili sein das schon in der Ilias des Homer erwahnt wird Literatur Bearbeiten nbsp Blick uber Kardamili auf die sudliche Mani HalbinselPatrick Leigh Fermor Mani Otto Muller Salzburg ISBN 3 7013 1032 7 Helmut Loos Durch die wilde Mani Weishaupt Verlag ISBN 3 7059 0063 3 P Greenhalgh E Eliopoulos Mani Prestel Verlag ISBN 3 7913 0864 5 Patrick Leigh Fermor Mani Reisen auf dem sudlichen Peloponnes Dorlemann Verlag Zurich 2011 ISBN 3 908777 52 6 Originaltitel Travels in the Southern Peloponnese Ubersetzt von Manfred Allie und Gabriele Allie 1 C Nadia Seremetakis The Last Word Women Death and Divination in Inner Mani University of Chicago Press Chicago 1991 ISBN 0 226 74876 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mani Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite uber die Geschichte Natur und Geografie der Mani englisch Turmhauser der Mani Halbinsel Tigani Mani Der Eingang zur Unterwelt Bilderzyklus grossformatiger Schwarz Weiss Panoramen des Fotografen Rainer Spitzenberger Zeichnungen zur Landschaft und Architektur der inneren ManiEinzelnachweise Bearbeiten Durch das unentdeckte Griechenland In FAZ 13 Juli 2011 S 30 Normdaten Geografikum GND 4100104 7 lobid OGND AKS 36 70806 22 43408 Koordinaten 36 42 29 N 22 26 2 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mani Peloponnes amp oldid 234607405