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Eine magere Menge auch Menge von erster Baire Kategorie genannt ist in der mengentheoretischen Topologie eine Menge die aus topologischer Sicht eine geringe Ausdehnung hat Eine Menge die nicht mager ist wird auch eine fette Menge oder eine Menge von zweiter Baire Kategorie genannt Im Gegensatz dazu heisst das Komplement einer mageren Menge eine komagere Menge oder eine residuelle Menge Anwendung finden diese Begriffe beispielsweise bei der Formulierung des Kategoriesatzes von Baire der besagt dass vollstandige metrische Raume topologisch gross sind sowie bei der Abstraktion dieser Eigenschaft mittels Baire Raumen Zu beachten ist dass entgegen der Benennung als Menge erster zweiter Kategorie kein direkter Bezug zur Kategorientheorie besteht Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Aufbauende Begriffe 3 Beispiele 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 LiteraturDefinition BearbeitenGegeben sei ein topologischer Raum X t displaystyle X tau nbsp Eine Menge A X displaystyle A subseteq X nbsp heisst mager oder von erster Baire Kategorie wenn sie die abzahlbare Vereinigung nirgends dichter Mengen ist Dabei heisst eine Menge nirgends dicht wenn das Innere ihres Abschlusses leer ist Aufbauende Begriffe BearbeitenEine Menge heisst eine komagere oder residuelle Menge wenn sie das Komplement einer mageren Menge ist Eine Menge die nicht mager ist heisst fett oder von zweiter Baire Kategorie Beispiele BearbeitenJede abzahlbare Menge ist mager falls einelementige Mengen nirgends dicht sind Insbesondere ist in jedem T1 Raum jede einelementige Menge ist abgeschlossen ohne isolierte Punkte keine einelementige Menge ist offen jede abzahlbare Menge mager Eine magere Menge enthalt keine isolierten Punkte des umgebenden Raums denn solche wurden zum Inneren der Menge beisteuern Jede dichte offene Menge und jeder abzahlbare Schnitt von dichten offenen Mengen sind residuell Denn das Komplement einer dichten offenen Menge ist nirgends dicht Sonst hatte es als abgeschlossene Menge nichtleeres Inneres das ausserhalb der gegebenen offenen Menge lage welche somit nicht dicht sein konnte So ist etwa die Menge der rationalen Zahlen mager in der Menge der reellen Zahlen Entsprechend ist die Menge der irrationalen Zahlen residuell Die Menge aller positiven reellen Zahlen ist nicht mager aber auch nicht residuell da das Komplement ebenfalls nicht mager ist Jede nirgends dichte Menge ist mager etwa die Cantor Menge Magere Mengen sind abgeschlossen unter abzahlbarer Vereinigung Siehe auch BearbeitenDer Satz von Baire besagt dass in jedem vollstandig metrisierbaren Raum und in jedem lokalkompakten Hausdorff Raum jede residuelle Menge dicht ist Eigenschaft von Baire Nullmenge vernachlassigbare Mengen im Sinne der Masstheorie Weblinks BearbeitenCategory of a set In Michiel Hazewinkel Hrsg Encyclopedia of Mathematics Springer Verlag und EMS Press Berlin 2002 ISBN 1 55608 010 7 englisch encyclopediaofmath org Literatur BearbeitenBoto von Querenburg Mengentheoretische Topologie 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2001 ISBN 978 3 540 67790 1 doi 10 1007 978 3 642 56860 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magere Menge amp oldid 217306727