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Die Magenschleimhaut lat Tunica mucosa gastrica ist die innere Auskleidung Schleimhaut des Magens Sie besteht aus einem Epithel Lamina epithelialis mucosae und einer Eigenschicht Lamina propria mucosae Die Verbindungsschicht zur weiter aussen liegenden glatten Muskulatur der Magenwand wird Submukosa Tela submucosa genannt Schematische Darstellung der alkalischen Schleimschicht im Magen mit Schleimhaut AbwehrmechanismenDie Magenschleimhaut bildet die Magensaure Pepsinogen die inaktive Vorstufe des eiweissspaltenden Enzyms Pepsin den zur Resorption von Vitamin B12 erforderlichen Intrinsic Faktor sowie verschiedene Hormone 1 Ausserdem bewirkt sie die Auskleidung des Magens mit einer dicken Schleimschicht die die Magenwand vor der Magensaure schutzt Die Schleimhaut des Magens ist je nach Fullungszustand in Falten gelegt Die Schleimhaut zeigt eine Felderung diese Felder werden als Areae gastricae bezeichnet Von der Schleimhaut gehen kraterartige Vertiefungen zur Eigenschicht aus die als Donderssche 2 Magengrubchen Foveolae gastricae bezeichnet werden Inhaltsverzeichnis 1 Lamina epithelialis mucosae 2 Lamina propria mucosae 2 1 Kardiadrusen 2 2 Fundusdrusen 2 3 Pylorusdrusen 3 Submukosa 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLamina epithelialis mucosae BearbeitenDas Epithel der Magenschleimhaut besteht nur aus einer Zellschicht aus hochprismatischen hoher als breit Zellen einschichtiges hochprismatisches Epithel Die Zellen Epitheliocyti superficiales gastris sind durch sogenannte Tight Junctions fest untereinander verbunden Im Epithel sind zahlreiche schleimproduzierende Nebenzellen eingestreut Der Schleim dieser Zellen und der der Magendrusen s u schutzt das Epithel vor der im Magen produzierten Salzsaure Beim Menschen wird der Schleim im Wesentlichen von den Oberflachenepithelien bzw den foveolaren Zylinderzellen gebildet und holokrin sezerniert mithin durch die Zellmauserung Die sogen Nebenzellen heissen hier mucous neck cells oder Drusenhalszellen und finden sich in der Regel auch nur im Drusenhals sie liegen nicht eingestreut zwischen den foveolaren Zylinderzellen Lamina propria mucosae BearbeitenDie Eigenschicht besteht aus Bindegewebe Blutgefassen Lymphgefassen Zellen des Immunsystems teilweise als Lymphfollikel und Drusen Die Magendrusen Glandulae gastricae munden in die Magengrubchen Es handelt sich um schlauchformige tubulare Drusen Je nach Magenregion sind diese unterschiedlich ausgebildet und erfullen auch unterschiedliche Funktionen Man unterscheidet Kardia Fundus und Pylorusdrusen Im Epithel der Magendrusen sind neben exokrinen Zellen auch endokrin tatige Zellen integriert die zum diffusen neuroendokrinen System DNES gehoren Zur Submukosa hin besitzt die Eigenschicht eine Lage aus glatter Muskulatur die Lamina muscularis mucosae Am Ubergang zur Submukosa liegen Ganglien des Meissner Plexus Plexus submucosus Kardiadrusen Bearbeiten Die Kardiadrusen Glandulae cardiacae erstrecken sich auf den Bereich des Mageneingangs Cardia lediglich bei Schweinen nehmen sie fast die Halfte des Magens ein Bei Pferden sind sie auf einen Randbereich am Ubergang von der kutanen zur eigentlichen Schleimhaut ausgebildet Die Drusenschlauche sind verzweigt und gewunden Ihre Wand besteht aus den eigentlichen Drusenzellen Epitheliocyti cardiaci die Mucine ein alkalisches schleimiges Sekret absondern Fundusdrusen Bearbeiten Die Fundus oder auch Eigendrusen Glandulae gastricae propriae bilden den eigentlichen Magensaft Sie erstrecken sich auf den Magenboden Fundus und korper Corpus ventriculi Es sind gestreckte Schlauchdrusen mit verschiedenen Zelltypen Diese Schlauche werden in drei Abschnitte unterteilt Isthmus die Engstelle am Ubergang vom Magengrubchen Foveola gastrica zum Drusenschlauch Hals Cervix des Drusenschlauches Hauptteil Pars principalis unterer Abschnitt und DrusengrundDie Zellen des Isthmus bestehen zum Teil aus Epithelzellen Sie bilden wie das ubrige Epithel Schleim Mucus und Bicarbonat Ionen die als Basen eine Pufferwirkung gegenuber den freien Protonen haben Dieser alkalische Schleim schutzt das Epithel vor dem sauren Milieu des Magens Weiter in der Tiefe befinden sich Stammzellen die sich kontinuierlich teilen und die absterbenden Epithelzellen ersetzen 1 Im Drusenhals kommen vor allem Neben und Belegzellen vor Im Hauptteil liegen die Hauptzellen und auch einige Belegzellen Die Nebenzellen Mucocyti cervicales sind iso bis hochprismatisch und besitzen einen basalen Zellkern Sie sezernieren ebenfalls alkalischen Schleim zum Schutz des Epithels nbsp Humane Belegzellen eosinophil eine Zelle markiert Hauptzellen basophil Die Belegzellen Exocrinocyti parietales auch Parietalzellen liegen zwischen den ubrigen Zellen oder ihnen aussen an Sie sezernieren Protonen die sich extrazellular mit Chloridionen zu Salzsaure zusammenlagern und den fur die Cobalamin Resorption Vitamin B12 notwendigen intrinsischen Faktor Die Zellen bilden intrazellulare Sekretkanale mit Mikrovilli Diese Kanale werden im aktiven Zustand der Zellen in die luminale zum Magenraum gerichtete Plasmamembran eingebaut und vergrossern so die Kontakt und Abgabeflache Hier befinden sich Protonen Kalium Pumpen die Protonen im Austausch gegen Kaliumionen aus der Zelle transportieren Belegzellen sind relativ gross und eosinophil mit Eosin anfarbbar und daher rotlich 1 Die Enterochromaffin ahnlichen Zellen auch ECL Zellen oder H Zellen sind endokrine Zellen die haufig in der Nahe der Belegzellen liegen Sie produzieren Histamin das stimulierend auf die Saureproduktion der Belegzellen wirkt 1 Die Hauptzellen Exocrinocyti principales im Hauptteil der Magendrusen sind hochprismatisch mit einem basal liegenden Zellkern Sie bilden Pepsinogene die Vorstufen verschiedener Enzyme die zusammengefasst als Pepsine bezeichnet werden bei Wiederkauern das Lab Sie werden in sogenannten Zymogengranula in den Zellen zwischengespeichert Hauptzellen sind durch den grossen Anteil an rauem Endoplasmatischem Retikulum rER basophil mit basophilen Farbstoffen anfarbbar daher blaulich 1 Pylorusdrusen Bearbeiten Die Pylorusdrusen Glandulae pyloricae liegen am Magenausgang Pylorus Sie sondern ahnlich den Kardiadrusen ein alkalisches schleimiges Sekret ab Sie sind isoprismatisch der Zellkern ist teilweise stark abgeflacht Im Gegensatz zu den weiter oral also Richtung Speiserohre liegenden Magendrusen besitzen die Glandulae pyloricae keine Haupt und kaum Belegzellen Im Epithel der Pylorusdrusen sind neben den exokrinen Drusenzellen Exocrinocyti pylorici die Schleim produzieren auch endokrine Zellen integriert die Hormone bilden und an die umgebenden Blutgefasse abgeben Die G Zellen bilden das Hormon Gastrin das die Saureproduktion in den Belegzellen stimuliert Dies geschieht direkt durch Stimulation der saurebildenden Belegzellen und indirekt durch Stimulation der Histaminausschuttung in ECL Zellen Die D Zellen bilden Somatostatin Sie werden durch Magensaure im Magenlumen stimuliert Somatostatin hemmt die Gastrinausschuttung in G Zellen und die Histaminausschuttung in ECL Zellen was sich negativ auf die Saureproduktion auswirkt sowie auch direkt die Saureproduktion in Belegzellen 3 D Zellen kommen auch im Magenfundus und korper sowie im Zwolffingerdarm und in weiteren Organen des Korpers beispielsweise der Bauchspeicheldruse vor Submukosa BearbeitenDie Tela submucosa stellt eine Verschiebeschicht dar Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie 3 Auflage Thieme Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 13 129243 8 S 373 ff Reinhard Hildebrand Rudolf Albert Koelliker und seine wissenschaftlichen Kontakte zum Ausland In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 2 1984 S 101 115 hier S 107 Michael Gekle Ernahrung Energiehaushalt und Verdauung In Michael Gekle u a Hrsg Taschenlehrbuch Physiologie Thieme Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 13 144981 8 S 448 f Literatur BearbeitenFranz Viktor Salomon Magen Ventriculus Gaster In Franz Viktor Salomon u a Hrsg Anatomie fur die Tiermedizin 2 erw Auflage Enke Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8304 1075 1 S 272 293 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Magenschleimhaut Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Normdaten Sachbegriff GND 4168504 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magenschleimhaut amp oldid 219697221