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Madonna von Potsch in Kindsbach ist ein in der pfalzischen Ortschaft Kindsbach verehrtes Marienbild aus der Barockzeit eine Kopie des Gnadenbildes der Weinenden Madonna von Potsch im Stephansdom zu Wien Die Kindsbacher Kopie der Weinenden Madonna von PotschDas Originalgnadenbild der Madonna von Potsch in WienDie 1916 abgerissene Wallfahrtskapelle in Kindsbach mit dem Gnadenbild Holzstich um 1865Kindsbacher Gnadenbild mit Jugendstilfassung nach Entwurf von Rudolf von Perignon 1912 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Das Originalbild 1 2 Die Kindsbacher Kopie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Originalbild Bearbeiten Seit 1 Dezember 1697 befindet sich im Stephansdom zunachst auf dem Hochaltar ab 1945 auf einem eigenen Altar unter dem sogenannten Ochsel Baldachin das Gnadenbild der Weinenden Madonna von Potsch Es handelt sich um ein sehr einfaches ikonenartiges Temperagemalde auf Holz das ursprunglich kaum beachtet 20 Jahre lang in der griechisch katholischen Pfarrkirche des ungarischen Potsch heute Mariapocs hing bis ab dem 4 November 1696 laut mehreren Zeugenaussagen aus den Augen des Marienbildnisses wiederholt Tranen flossen Es entstand ein grosser Zulauf zu diesem Bild und der zustandige Militarkommandant Graf Johann Andreas Corbelli osterreichischer Feldmarschalleutnant sowie diverse kirchliche Wurdentrager untersuchten die Vorkommnisse Der Tranenfluss wurde durch eine bischofliche Untersuchungskommission als ubernaturlich erklart und das Bild kam auf Wunsch von Kaiser Leopold I unter Vermittlung des Grafen von Corbelli nach Wien Treibende Krafte fur die Ubertragung des wundertatigen Bildes in die Reichshauptstadt waren Kaiserin Eleonore Magdalena die fromme Tochter des Pfalzer Kurfursten Philipp Wilhelm und der spater seliggesprochene Kapuziner Marco d Aviano Die Kaiserin schmuckte die auf den Hauptaltar des Stephansdoms transferierte Ikone mit einer diamantenen Rose und nannte sie Rosa mystica Seither gehort das Gnadenbild zu den ganz besonderen Heiligtumern der Wiener Kathedrale und ist bis in die Gegenwart hochverehrt 1 Das Dorf Potsch in Ungarn erhielt im Jahr 1707 eine originalgetreue Kopie des Gemaldes das dort wieder verehrt wurde und 1715 bzw 1905 erneut Tranen weinte wahrend dies bei dem Original in Wien nie mehr vorkam Beide spateren Falle in Potsch wurden wieder eingehend untersucht und durch eine bischofliche Kommission ebenfalls fur ubernaturlich erklart Papst Pius XII bekraftigte dieses Urteil nochmals in einem apostolischen Schreiben vom 25 Marz 1948 als er die Wallfahrtskirche in Potsch nun Mariapocs genannt zur Basilika minor erhob 2 Die Kindsbacher Kopie BearbeitenUm 1680 liessen die drei freiherrlichen Bruder von Sickingen an der Kaiserstrasse bei Kindsbach eine Kapelle zu Ehren Unserer lieben Frau erbauen Sie standen in osterreichischen Diensten 1704 schenkte ein osterreichischer Offizier namens D P H Biot vermutlich dem Umfeld der Sickinger zugehorig und sich wegen des Spanischen Erbfolgekrieges dort aufhaltend dieser Kapelle eine um 1700 gefertigte Kopie des Wiener Gnadenbildes der Weinenden Madonna von Potsch Im Gegensatz zum Original ist sie nicht auf Holz sondern auf Leinwand gemalt und tragt einen lateinischen Stiftervermerk der ubersetzt lautet Wahre Abbildung des heiligen Muttergottesbildes von Potsch in Ungarn welches den 3 November 1696 angefangen hat auf beiden Augen Tranen zu vergiessen Zeuge war das K K Regiment Erbeville worunter als Oberlieutenant stund D P H Biot und Zeugniss gegeben hat Clemens Jockle Wallfahrtsstatten im Bistum Speyer 1983 Seite 43 Im Gedenkbuch der Kindsbacher Pfarrkirche ist die Bild Inschrift ebenfalls wiedergegeben und vermerkt dass Oberleutnant Biot vom Regiment Erbeville der Spender des Bildes war und bei den Wunderereignissen in Potsch selbst mit dabei gewesen sei Bei dem Regiment Erbeville handelte es sich um osterreichische Dragoner Wie zum hochverehrten Bildnis in Wien setzte auch zu der Kindsbacher Kopie eine freilich bescheidenere Wallfahrt ein Papst Pius VII gewahrte fur die dortigen Pilger unter bestimmten Bedingungen einen vollkommenen Ablass was die Wallfahrt zusatzlich forderte Die Gnadenkapelle wurde 1803 wegen des vergrosserten Besucherandrangs erweitert jedoch 1916 abgebrochen und das Bild in die 1911 12 erbaute Pfarrkirche Maria Heimsuchung in Kindsbach ubertragen Dort befindet es sich heute gefasst in einen kostbaren Jugendstilrahmen des Sakralarchitekten Rudolf von Perignon im Hochaltar und ist nach wie vor das Ziel von Pilgern Die Madonna von Potsch in Kindsbach gehort zu den offiziellen Wallfahrtsstatten im Bistum Speyer Wallfahrtstage sind besonders Maria Heimsuchung 31 Mai Maria Geburt 8 September und das Fest des Hl Joseph 19 Marz 3 Literatur BearbeitenClemens Jockle Wallfahrtsstatten im Bistum Speyer Seiten 42 43 Verlag Schnell u Steiner Munchen 1983 ISBN 3 7954 0499 1 Bayerisches Jahrbuch fur Volkskunde Habbel Verlag Regensburg 1970 Textausschnitt zum Kindsbacher Wallfahrtsbild Kalender fur Katholische Christen 1869 Textausschnitt zur Kindsbacher WallfahrtWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Madonna von Potsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Gemeinde Kindsbach zum ortlichen Gnadenbild Deutschsprachiges Webportal des ungarischen Nationalheiligtums Mariapocs Maria Potsch mit vielen Details und Fotos zur Historie der Wallfahrt Einzelnachweise Bearbeiten Zur Geschichte des Gnadenbildes Maria von Potsch im Wiener Stephansdom Zum Wallfahrtsort Mariapocs in Ungarn Memento vom 15 Januar 2007 im Internet Archive Offizielle Webseite des Bistums Speyer zur Wallfahrt in Kindsbach Memento vom 27 Januar 2016 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Madonna von Potsch Kindsbach amp oldid 203251621