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Jorg Ochsl auch Oxl war von 1506 bis 1510 Dombaumeister am Stephansdom in Wien 1 Der Ochsl Baldachin mit dem Gnadenbild Maria Pocs oder Potsch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tatigkeit 3 Familie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Parlier von Jorg Kling am Wiener Stephansdom ist Ochsl erstmals 1495 genannt 2 um ihm nach seinem Tode im Jahre 1506 als Dombaumeister nachzufolgen Jedoch erkrankte er und die Herren von Wien baten Anton Pilgram seine Vertretung mit sofortiger Wirkung zu ubernehmen und nicht erst wie geplant im Fruhjahr 1507 3 Bereits Anfang des Jahres 1510 wurde Ochsl seitens des Rats der Stadt Wien zum Rucktritt veranlasst und durch Pilgram abgelost 4 der der Charakterisierung Carl Oettingers zufolge ein harter rucksichtsloser kaum mehr mit subjektivem Rechtsgefuhl zu vereinender Wille sich durchzusetzen auszeichnete 5 Dabei konnte Ochsl auf die fachliche wie menschliche Anerkennung seiner Mitarbeiter in der Dombauhutte bauen die in ihrer Eingabe gegen die Berufung Pilgrams anfuhrten er Ochsl habe als ain beruembter Mayster etlich Jar das gepaw verrichtet und bereits vast halben tayl zue einem orgelfues gemacht 6 Er besass in dieser Zeit ein Haus untern Riemern Riemergasse 11 7 und es heisst auch in der Anmerkung aus dem Jahr 1510 dort dass er als pawmaister zue der Tumkirchen zue sandt steffan als ain beruembter Maister etlich Jar das gepaw vericht bis er von Maister Anton von Brunn vom Werke verdrangt worden war 8 Tatigkeit BearbeitenDie Hauptaufgabe Ochsls war der Weiterbau des Nordturms von St Stephan wo der obere Abschnitt des nordwestlichen Pfeilermassivs durch die an ihm angebrachten Jahreszahlen 1507 und 1511 zweifelsfrei als sein Werk ausgewiesen ist Die Detailformen dieses Abschnitts zeigen zugleich seinen eigenwilligen Architekturstil der keineswegs der konservativen Gestaltungsweise seines Vorgangers Kling entspricht sondern von dem entschiedenen Versuch zur Auflosung der spatgotischen Form gepragt ist 9 Auf Ochsls Tatigkeit geht vielleicht auch die Portalvorhalle des nordlichen Bischofstores zuruck da diese noch auf einer Ansicht von 1502 fehlt Mit Ochsl wird aber auch der nach ihm benannte und von einem Bogenrippengewolbe gedeckte Ochsl Baldachin uber dem vom Rektor der Wiener Universitat Johannes Keckmann 1512 gestifteten Martinsaltar in der Sudwestecke des Domlanghauses in Verbindung gebracht Dass schliesslich auch der unter Pilgram vollendete Orgelfuss in St Stephan mit seinen Bogenrippen unter Verwendung des bereits vorhandenen Steinmaterials auf dem Entwurf Ochsls basiert ist anzunehmen weniger hingegen dass Ochsl auch grosse Teile der Domkanzel errichtet habe Nach seiner Entlassung als Wiener Dombaumeister konnte sich Ochsl was fur sein Renommee spricht als Architekt in Wien etablieren so ab 1513 beim Bau des Niederosterreichischen Landhauses dessen Bogenrippengewolbe auf ihn zuruckgehen Es heisst jedoch in einem Bericht in der Allgemeinen Theaterzeitung aus dem Jahr 1848 in dem uber den Meister Anton von Brunn und die Verdrangung Ochsls ausfuhrlich berichtet wird dass er kurz nach der Eingabe einer Anklageschrift durch die Bruderschaft die eine Rucknahme der Ernennung Anton Pilgrams und die Wiedereinsetzung Ochsls forderte verstorben sei Kaiser Maximilian lehnte daher die in der Klageschrift geforderte Rucknahme ab da ein Baumeister fur die Fortsetzung der Arbeiten benotigt wurde 10 Familie BearbeitenOchsl war mit einer Frau mit dem Vornamen Anna verheiratet und hatte eine Tochter die ebenfalls Anna hiess Ebenso wie ihre Mutter wurde sie als besonders liebreizend und anmutig beschrieben In der Erzahlung in der Allgemeinen Theaterzeitung heisst es dass ihr Vater beim Beginn der Arbeiten am Orgelfuss bereits mindestens siebzig Jahre alt und schon etwas gebrechlich war Ihre Mutter soll zu der Zeit bereits 12 Jahre tot gewesen sein Ein Freund des Vaters sei Mathaus Heyperger gewesen 11 Das gemeinsame Haus in der Riemerstrasse undern Rimern soll 1510 fur 211 Pfennig an den Fleischhacker Hanns Langer und dessen Frau verkauft worden sein Literatur BearbeitenDie Metropolitankirche zu St Stephan in Wien In Osterreichische Blatter fur Literatur und Kunst Geschichte Geografie Statistik und Naturkunde 1 Jahrgang Nr 30 Anton Strauss s sel Witwe amp Sommer Wien 13 Juni 1844 S 233 ff books google de Oxl Georg In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 25 Moehring Olivie E A Seemann Leipzig 1931 S 577 Einzelnachweise Bearbeiten Gunther Buchinger Christa Farka Hrsg WienI Bezirk Innere Stadt Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Berger Wien 2003 ISBN 3 85028 366 6 S 174 Verein fur Geschichte der Stadt Wien Hrsg Berichte und Mittheilungen des Altertums Vereines zu Wien Band 3 Wien 1859 S 229 Textarchiv Internet Archive Jorg Ochsel Parlir zu Sannd Steffan Haus untern Riemern 1495 Gew B E Meister Antorn von Brunn Fortsetzung In Allgemeine Theaterzeitung und 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