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Die HG 3 3 1 6 waren schmalspurige Tenderlokomotiven mit Adhasions und Zahnradantrieb der Berner Oberland Bahn BOB in der Schweiz Bis 1902 trugen sie die Bezeichnung HG 3 1 6 BOB HG 3 3 1 6Nummerierung 1 6Hersteller SLMBaujahr e 1 4 18905 6 1893Bauart CzSpurweite 1000 mm Meterspur Lange uber Puffer 7328 mmFester Radstand 2700 mmDienstmasse 28 5 tHochstgeschwindigkeit Adhasion 30 km hZahnrad 12 km hTreibraddurchmesser 910 mmZahnradsystem RiggenbachGrosse Zahnrader 764 mmZylinderdurchmesser 320 mmKolbenhub 450 mmZylinderd Zahnradantrieb 320 mmKolbenhub Zahnradantrieb 400 mmKesseluberdruck 12 kg cm Rostflache 0 92 m Verdampfungsheizflache 61 m Wasservorrat 2 5 m Brennstoffvorrat 750 kg Kohle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Beschreibung 3 Betrieb und Verbleib 4 LiteraturGeschichte BearbeitenZur Betriebseroffnung im Jahr 1890 beschaffte die BOB bei der Schweizerischen Lokomotiv und Maschinenfabrik SLM in Winterthur vier Dreikupplerlokomotiven HG 3 3 1 4 mit getrenntem Zahnrad und Adhasionsantrieb 1893 wurden zwei weitere Maschinen mit den Nummern 5 und 6 nachgeliefert Ursprunglich hatte man wie bei der benachbarten Brunigbahn die Beschaffung zweier Lokomotivtypen ins Auge gefasst Auf der Strecke Interlaken Lauterbrunnen waren Adhasionslokomotiven eingesetzt worden zwischen Zweilutschinen und Grindelwald Lokomotiven mit Adhasions und Zahnradantrieb Der nachtragliche Entscheid zum Einbau von Zahnstangen auf der Teilstuck nach Lauterbrunnen fuhrte zum Verzicht der Beschaffung reiner Adhasionslokomotiven Technische Beschreibung Bearbeiten nbsp Typenskizze nbsp Lokomotive HG 3 3 Nr 1Die beiden dem Zahnradantrieb dienenden Innentriebwerke waren in einem Barrenrahmen untergebracht der sich auf zwei Adhasionsachsen abstutzte womit der Zahneingriff nicht vom Federspiel beeinflusst wurde Damit fur das Innentriebwerk genugend Platz blieb wurden Aussenrahmen verwendet Der Kessel war 5 Prozent nach vorne geneigt Die Adhasionstriebwerke befanden sich ausserhalb des Rahmens und trieben die zweite Achse an die mit Hallsche Kurbeln mit den anderen Kuppelachsen verbunden war Die Aussentriebwerke waren mit Heusinger Steuerung modifiziert nach Belpaire ausgestattet Dabei wurden die Kulissen nicht durch Exzenter sondern von unter dem Kessel durchgefuhrten Querwellen vom um 90 versetzten Triebwerk der anderen Lokomotivseite angetrieben die Voreilbewegung aber vom eigenen Triebwerk abgenommen Die vom Zahnradtriebwerk angetriebene Kurbelwelle griff mit einer Ubersetzung von 1 1 84 auf das Triebzahnrad ein das lose auf der mittleren Kuppelachse gelagert war Der unmittelbare Antrieb des Triebzahnrads durch das Zahnritzel fuhrte zu grossem Verschleiss Die Steuerung erfolgte nach dem System Joy Diese wurde an der ersten Teilserie in den Jahren 1894 95 nach dem Vorbild der Nummern 5 und 6 verbessert und verstarkt Die Zylinder beider Triebwerke arbeiteten mit Frischdampf ohne Verbundwirkung was auf den Zahnstangenabschnitten an die Leistungsfahigkeit des Kessels grosse Anforderungen stellte Die lebhafte Feueranfachung mit zwolf Auspuffschlagen pro Umdrehung der Adhasionsachsen vermochte aber die notwendige Dampfentfachung auf den verhaltnismassig kurzen Zahnstangenstrecken aufzubringen Die Bedienung des Adhasions und des Zahnradtriebwerks erfolgte uber eine gemeinsame Schraube mit Handrad Als Betriebsbremse wurde auf Gefallen uber 25 Promille auf Adhasions und Zahnstangenabschnitten die Gegendruckbremse verwendet Fur Notfalle stand eine auf das Bremszahnrad wirkende Handbremse zur Verfugung Eine ebenfalls mit einer Handspindel bediente und auf die Adhasionsrader wirkende Klotzbremse wurde zum Anhalten des Zuges in Bahnhofen und beim Rangieren benutzt Der Zug wurde mit Federbremse System Klose verzogert die mit Dampf ausgelost wurde Die Maschinen waren mit Haushalter Geschwindigkeitmessern Einrichtung fur Dampfheizung Dampfsandstreuer und Steifkupplung mit Kuppeleisen und Stecknagel ausgestattet Nummer 5 erhielt im Jahr 1911 einen Schmidt Uberhitzer eingebaut Das bei der nachsten Lokomotivserie HG 3 3 7 10 angewandte System Winterthur fuhrte zur wesentlichen Vereinfachung und Verbesserung des Zahnradantriebs Betrieb und Verbleib BearbeitenDie Lokomotiven beforderten eine Anhangelast von 45 Tonnen auf 120 Promille Steigung mit 9 km h beziehungsweise 90 Tonnen auf 25 Promille mit 25 km h Nach der Elektrifizierung der Berner Oberland Bahn im Jahr 1914 wurde ein Grossteil der Dampflokomotiven uberflussig Nummer 1 3 und 6 wurden von der SLM auf eine Spurweite von 950 mm umgebaut und 1915 der italienischen Mediterranea Calabro Lucane MCL verkauft Die MCL setzte die Zahnradlokomotiven von 1916 bis 1937 als Reihe 250 mit den Nummern 251 252 und 253 auf der Strecke Lagonegro Spezzano Albanese ein In den fruhen 1960er Jahren wurden sie verschrottet Die Nummern 2 und 4 kam nach dem Ausbau des Zahnradtriebwerks 1914 zur elektrifizierten Chur Arosa Bahn Nach einem kurzen Einsatz im Guterverkehr wurde Nummer 4 im Jahr 1918 der Lonza in Thusis und Nummer 2 1920 den Bundner Kraftwerken verkauft Die Heissdampflokomotive Nummer 5 blieb bis 1956 als fahrdrahtunabhangige Reserve bei der BOB nbsp Zug mit der hier beschriebenen HG 3 3 in LutschentalBetriebs nummer Inbetrieb nahme Verbleib1 1890 1915 nach Italien Abbruch 19372 1890 1920 an Bundner Kraftwerke Kublis Abbruch3 1890 1915 nach Italien 1937 Abbruch4 1890 1918 an Lonza Werke Thusis Abbruch5 1893 Umbau 1911 Abbruch 19566 1893 1915 nach Italien Abbruch 1937Literatur BearbeitenAlfred Moser Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847 1966 4 nachgefuhrte Auflage Birkhauser Stuttgart 1967 Emil Strub Berner Oberland Bahnen mit besonderer Berucksichtigung der schweiz Zahnradbahnen mit Reibungsstrecken Teil VI In Schweizerische Bauzeitung Band 25 Heft 14 1895 PDF 3 1 MB archiviert in E Periodica der ETH Bibliothek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BOB HG 3 3 1 6 amp oldid 217132842