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Die Lusitania Medaille ist eine von dem deutschen Bildhauer und Medailleur Karl Goetz entworfene Medaille zur Erinnerung an die Versenkung des britischen Passagierschiffs Lusitania am 7 Mai 1915 Das zunachst nur in Deutschland als eine der zahlreichen privaten Medaillen Goetz ausgegebene Stuck wurde auch wegen des versehentlich angegebenen falschen Datums 5 MAI 1915 von den Kriegsgegnern Grossbritannien und Vereinigte Staaten in grosser Stuckzahl fur Propagandazwecke nachgeahmt Lusitania Medaille Original von Karl Goetz erste Fassung 5 MAI 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Karl Goetz und sein Medaillenwerk 2 Hintergrund 2 1 Versenkung der Lusitania 3 Rezeption 4 Nachahmungen 4 1 Grossbritannien 4 2 Vereinigte Staaten 4 3 Von Karl Goetz korrigierte Medaille 4 4 Nachgusse und Falschungen spaterer Zeit 5 Weitere Medaillen auf die Versenkung der Lusitania in Auswahl 6 Einzelnachweise 7 LiteraturBeschreibung BearbeitenDie aus Bronze gefertigte Medaille hat einen Durchmesser von 55 mm Der Avers zeigt die Lusitania wie sie mit aus dem Wasser hochragendem Heck in den Wellen versinkt Auf dem Deck befinden sich ein kleines Flugzeug und eine Kanone stellvertretend fur die von der Lusitania transportierten Rustungsguter Unten im Abschnitt ist als Erlauterung funfzeilig in Versalien angegeben DER GROSSDAMPFER LUSITANIA DURCH EIN DEUTSCHES TAUCHBOOT VERSENKT 5 MAI 1915 Am Oberrand befindet sich der Schriftzug KEINE BANNWARE Auf dem Revers ist eine entsprechend beschriftete Fahrkartenausgabe der Cunard Line an der ein Knochenmann einer Gruppe von Kunden Fahrscheine verkauft Oben ist als Umschrift GESCHAFT UBER ALLES angegeben am Unterrand befindet sich das Monogramm K G Die Medaille zeichnet sich dadurch aus dass sich die Umschriften vollstandig auf der Medaille befinden und nicht vom Rand beschnitten werden Karl Goetz und sein Medaillenwerk Bearbeiten nbsp Die schwarze Schande Karl Goetz 1920Der 1875 in Augsburg geborene Medailleur Karl Goetz hat in seinem Arbeitsleben deutlich mehr als 700 Medaillen entworfen Dazu kommen etliche Munzentwurfe Zu zahlreichen Auftragsarbeiten anlasslich von Hochzeiten oder anderen Gelegenheiten und einer grosseren Zahl von Arbeiten fur sein personliches Umfeld kommen etwa 175 Medaillen die nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs entstanden sind und unter Numismatikern als satirische Medaillen bezeichnet werden Sie umfassen plakative Darstellungen von Kriegsereignissen und politischen Entwicklungen bis hin zu aggressiver Kriegspropaganda 1 2 Unter dem Schlagwortern Schwarze Schande und Weisse Schmach gestaltete Goetz wahrend der alliierten Rheinlandbesetzung rassistische und sexistische Propagandamedaillen die sich gegen die franzosischen Kolonialtruppen richteten 3 Hervorzuheben ist die Hitlerputsch Medaille von 1923 mit der Goetz den Hitlerputsch lacherlich machte und die Adolf Hitlers erste Darstellung auf einer Medaille ist Nach deren Machtubernahme biederte sich Goetz den Nationalsozialisten an und schuf zahlreiche Medaillen auf Adolf Hitler und politische Ereignisse im Dritten Reich Dabei zeigte er aber nicht mehr die Aggressivitat seiner Arbeiten aus dem Ersten Weltkrieg und enthielt sich rassistischer und antisemitischer Darstellungen Hintergrund Bearbeiten nbsp Zeitungsinserat der deutschen Botschaft in den USAVersenkung der Lusitania Bearbeiten Am 2 November 1914 begann das Vereinigte Konigreich eine Seeblockade in der Nordsee Als Reaktion darauf erklarte Deutschland am 4 Februar 1915 die Gewasser rund um Grossbritannien zum Kriegsgebiet Am 12 Februar 1915 wurden die Anhaltspunkte fur die U Boote bei Durchfuhrung des Handelskrieges vom Admiralstab erlassen Darin heisst es Es liege im militarischen Interesse den U Boot Krieg so wirksam wie moglich zu machen Daher sei es nicht angebracht vor der Vernichtung unzweifelhaft feindlicher Passagierdampfer zuruckzuschrecken Deren Verlust werde vielmehr den allergrossten Eindruck machen 4 Am 22 Februar 1915 begann Deutschland mit dem uneingeschrankten U Boot Krieg gegen die Handelsschiffe feindlicher und neutraler Staaten Im April 1915 warnte die kaiserlich deutsche Botschaft in den USA vor Reisen auf den britischen Passagierschiffen Lusitania Transylvania Orduna und Tuscania in die vom Deutschen Reich deklarierte Kriegszone Noch am Tag der letzten Abfahrt der Lusitania am 1 Mai 1915 zitierte die New York Times die Warnung Die Cunard Line erklarte die Uberfahrten hingegen fur sicher 5 Gegen 14 10 Uhr wurde die Lusitania sudlich der irischen Kuste von dem deutschen U Boot U 20 unter Kapitanleutnant Walther Schwieger mit einem einzigen Torpedo versenkt 1 198 Passagiere und Besatzungsmitglieder starben darunter 128 US Amerikaner Die deutsche Seite betonte die Rechtmassigkeit der Versenkung weil die Lusitania Munition und andere Bannware transportiert hatte In ihren Augen waren die Kriegsgegner und die Vereinigten Staaten fur die Versenkung und den Verlust von Menschenleben verantwortlich Demgegenuber herrschte insbesondere in den Vereinigten Staaten grosse Emporung uber die heimtuckische Tat und sie wurde als ein Akt neuerlicher deutscher Barbarei neben den Rape of Belgium und den Zeppelinkrieg gegen London gestellt Die Propaganda der Kriegsparteien und der Vereinigten Staaten nahm anhaltend und vielfaltig auf die Versenkung der Lusitania Bezug 2 6 Rezeption BearbeitenDie Lusitania Medaille wurde im Ausland mit einiger Verzogerung bekannt Zunachst erschien am 8 April 1916 in der niederlandischen Zeitung De Nieuwe Amsterdammer nur eine Beschreibung der Medaille Sie wurde am 12 April in der vom War Office und dem Foreign Office gemeinsam herausgegebenen Daily Review of the Foreign Press nachgedruckt Das Foreign Office konnte wahrscheinlich aus einem Katalog des in Amsterdam ansassigen Munzhandler Schulman eine Abbildung der Medaille beschaffen Schulman veroffentlichte fur seine Kundschaft Angebotslisten und die Lusitania Medaille war darin abgebildet Ernest Maxse konnte schliesslich bei Schulman eine Medaille erwerben und nach Grossbritannien schicken Bilder der Medaille wurden in die Vereinigten Staaten geschickt und am 7 Mai 1916 dem Jahrestag der Versenkung der Lusitania in der New York Tribune veroffentlicht 7 In der britischen und US amerikanischen Offentlichkeit wurde das falsche Datum auf der Medaille vielfach als Beleg fur die vorsatzliche und lange geplante Versenkung der RMS Lusitania wahrgenommen Die Goetz Medaille wurde als staatliche Auszeichnung des Kaiserreichs fur an der Versenkung der RMS Lusitania teilnehmende Soldaten begriffen Diese Wahrnehmung wurde durch das Bekanntwerden einer tragbaren Bronzemedaille aus dem Jahr 1914 begunstigt mit der die Deutschen unter Bezug auf die erfolgreiche Belagerung von Paris im Jahr 1871 den Einzug in Paris feiern wollten Die Ausgabe der Medaille entfiel da die Einnahme von Paris nach der deutschen Niederlage in der Marneschlacht illusorisch geworden war Die Goetz Medaille galt bestenfalls als Erinnerungsstuck und als Verhohnung der Opfer 8 9 Das Datum 5 Mai begunstigte die Annahme die Versenkung der RMS Lusitania sei von langer Hand als vorsatzlicher Massenmord vorbereitet und fur den 5 Mai geplant gewesen Nur aufgrund irgendwelcher unbekannten Umstande wurde das Schiff erst zwei Tage spater versenkt 10 Der englische Numismatiker George Francis Hill Mitarbeiter des British Museum und ein harscher Kritiker der menschenverachtenden Darstellung auf der Lusitania Medaille vertrat dennoch 1917 in einer Veroffentlichung uber die deutschen Erinnerungsmedaillen auf den Ersten Weltkrieg die Auffassung dass es sich nur um ein Versehen Goetz handelte Die deutsche Kriegsmarine hatte ihre Angriffsplane geheim gehalten anstatt sie einem Medailleur wie Goetz zu offenbaren Goetz selbst gab Jahre spater an er habe die Lusitania Medaille erst im August 1915 gefertigt und das falsche Datum einem Zeitungsbericht entnommen Diese Angabe ist unglaubwurdig da bislang kein Zeitungsbericht mit dem falschen Datum nachgewiesen werden konnte Zudem hat Goetz bei zahlreichen seiner Medaillen aus Nachlassigkeit Datums oder Zahlenangaben falsch wiedergegeben 11 12 In Deutschland wurde die Lusitania Medaille hingegen als willkommener Ausdruck des Patriotismus und als Klarstellung der Schuldfrage betrachtet Der deutsche Numismatiker Julius Menadier schrieb dazu Da ist es geradezu ein nationales Verdienst das sich der Munchener Karl Goetz erworben hat dass er als Erster mit bajuwarischer Derbheit die Katze eine Katze sich zu nennen getraut hat den Verbrecher einen Verbrecher Vor allem aber gilt es einzutreten fur dasjenige Stuck welches im feindlichen Ausland das meiste Aufsehen hervorgerufen hat die Medaille auf die Versenkung der Lusitania Nichts hat dem Kunstler ferner gelegen als zu triumphieren bei der schweren Katastrophe er hat lediglich die Macher der Cunardlinie verantwortlich gemacht die der deutschen Warnung zum Trotz ihren Personendampfer mit Kriegsmaterial gefullt und dieses durch gleichzeitige Zulassung von Reisenden zu schutzen versucht aus reiner Gewinnsucht die zahlreichen Menschenleben geopfert haben Und es ist der Gipfel britischer Verlogenheit dass selbst ein Balfour es wagt vor versammeltem Parlamente dieserwegen den Entrusteten zu spielen Nicht die Medaille verdient Entrustung alle Entrustung gilt nur denen welche die Katastrophe frevelmutig herbeigefuhrt haben unter ihnen dem Lord Balfour selbst zumeist Julius Menadier 13 Nachahmungen BearbeitenGrossbritannien Bearbeiten nbsp Britisches ReplikatNach dem Bekanntwerden der Medaille von Karl Goetz veranlasste der Leiter des Marine Geheimdienstes Naval Intelligence Division William Reginald Hall die Nachpragung in einer Auflage von zunachst 50 000 Exemplaren durch das War Propaganda Bureau Sie wurden fur einen Schilling in Pappschachteln verkauft denen ein kleines Faltblatt mit propagandistischem Inhalt beilag Der Verkaufserlos kam Einrichtungen wie dem St Dustan s Blinded Soldiers and Sailors Hostel einer Einrichtung fur kriegsblinde Soldaten oder dem Roten Kreuz zugute Nach dieser ersten Charge ausserte das War Propaganda Bureau Bedenken wegen der hohen Kosten Das Foreign Office wollte aber nicht auf das erfolgreiche Propaganda Instrument verzichten und vereinbarte mit dem Unternehmer Harry Gordon Selfridge Inhaber des Kaufhauses Selfridges die Produktion auf Selbstkostenbasis Selfridge kalkulierte bald mit einer wochentlichen Produktion von 10 000 Medaillen Im September 1916 begann das Lusitania Souvenir Medal Committee mit der Organisation des weltweiten Vertriebs 7 9 10 Die Nachfrage blieb bis zum Kriegsende hoch Die britischen Nachgusse haben eine Auflage von insgesamt etwa 300 000 Exemplaren Sie sind somit um ein Vielfaches haufiger als die Originale Die Nachgusse sind deutlich grober in der Ausfuhrung Sie tragen meistens aber nicht immer die fehlerhafte Datumsangabe 5 MAY 1915 Die Umschriften und die ersten und letzten Buchstaben der Zeilen des Abschnitts reichen direkt an den Rand der Medaillen oder sind beschnitten Die Umlaut Punkte uber den Wortern GESCHAFT und UBER fehlen 9 10 Die hohe Auflage der verteilten Nachgusse bedeutete dass der Untergang der RMS Lusitania deutlich langer im Bewusstsein der britischen Offentlichkeit blieb Dieser Erfolg fuhrte dazu dass das bayerische Kriegsministerium die Herstellung der deutschen Medaillen im Februar 1917 verbot und die Einziehung noch vorhandener Exemplare anordnete 10 Vereinigte Staaten Bearbeiten Zwei Manner in den Vereinigten Staaten Gustav Sandstrom und Clarence Mahood aus dem Warren County in Pennsylvania produzierten eigene Nachgusse der Lusitania Medaille Wie ihre britischen Vorbilder verkauften sie die Medaillen in kleinen Pappschachteln und mit einem beigelegten Faltblatt die aber von den britischen Faltblattern abweichen Der Verkaufspreis betrug 50 Cents fur eine einzelne Medaille einen US Dollar fur drei Stuck und drei Dollar fur ein Dutzend Die amerikanischen Nachgusse weichen in der Schrift und der Bildgestaltung deutlich von den Originalen ab Besonders auffallig ist der Totenschadel des Fahrkartenverkaufers der mehr wie ein Clowngesicht oder eine Kurbismaske erscheint Die amerikanischen Nachgusse sind auf dem Sammlermarkt deutlich seltener und werden teurer als die britischen bezahlt 2 Von Karl Goetz korrigierte Medaille Bearbeiten Eine zweite von Karl Goetz ausgegebene Medaille hatte ein korrigiertes Datum 7 MAI 1915 Die Schrotlinge sind etwas dunner als bei der ersten Ausgabe Die Medaille ist seltener als die Erstausgabe 10 Nachgusse und Falschungen spaterer Zeit Bearbeiten In den 1970er Jahren verkaufte Karl Goetz Sohn Guido Goetz ebenfalls ein Medailleur das Recht zur Reproduktion vieler Medaillen seines Vaters an ein japanisches Unternehmen Diese autorisierten Nachfertigungen fallen durch ihr gestochen scharfes Bild auf und sie vermitteln den Eindruck besserer Qualitat als die Originale von Goetz Diese Medaillen waren in der Vergangenheit billig zu haben sind aber spater selten geworden 2 Auf dem Sammlermarkt werden primitive Nachgusse vieler Medaillen von Goetz angeboten Unter ihnen befinden sich auch Falschungen der Lusitania Medaille Sie fallen durch ein sehr grobes Bild und vielfach durch ein unpassendes Material wie Blei Zink Legierungen auf 2 Weitere Medaillen auf die Versenkung der Lusitania in Auswahl BearbeitenRene Baudichon 1918 Lusitania Bronze Durchmesser 54 Millimeter Pragemedaille der Monnaie de Paris Auf dem Avers das Brustbild der Freiheitsstatue die sich mit senkrecht erhobenem Schwert in der Rechten aus dem Meer erhebt Die Umschrift lautet ULTRIX AMERICA JURIS 1917 USA 1918 deutsch Amerika Racher des Rechts Der Revers zeigt die nach rechts uber den Bug sinkende Lusitania darunter ein gekentertes Rettungsboot oben im Abschnitt ein ertrinkendes kind die Umschrift lautet LUSITANIA MAY 7 1915 14 15 Armand Bonnetain 1919 Bronze Durchmesser 60 Millimeter Pragemedaille von Fonson Freres in Brussel Auf den Tod von Marie Depage und Edith Cavell Die belgische Diplomatin Marie Depage starb beim Untergang der RMS Lusitania Ihre Freundin Edith Cavell hatte sich an einem Netzwerk beteiligt das mehr als 200 versprengte oder verwundete Soldaten aus dem von den Deutschen besetzten Belgien in das sichere Ausland geschafft hatte Sie wurde wegen Zufuhrung von Mannschaften an den Feind zum Tode verurteilt und am 12 Oktober 1915 erschossen Der Avers zeigt vor einem Lorbeerzweig die jugierten Brustbilder Depages und Cavells nach links mit ihren Namen als Umschrift Der Revers hat die zweizeilige Aufschrift 1915 REMEMBER Die Medaille wurde von der Ecole Belge d infirmieres diplomees in Auftrag gegeben worden Diese Schule war von Marie Depage gegrundet worden 15 16 Der Tod versenkt die LusitaniaWalther Eberbach 1916EisengussLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Walther Eberbach 1916 Der Tod versenkt die Lusitania Eisenguss 68 Millimeter Durchmesser Der Avers zeigt einen Knochenmann der die Lusitania zum Kentern bringt Die Umschrift in Versalien lautet HEIMTUCKE U GEWARNTER LEICHTSINN AN BORD D LUSITANIA Rechts im Feld sind die Initialen EW und unten im Abschnitt W EBERBACH angegeben Auf dem Revers befindet sich in einem funfeckigen Zierrahmen die funfzeilige Aufschrift DEM VERACHTER DER WARNUNG WOODROW WILSON 1916 Die Medaille ist Teil des von Eberbach in enger Zusammenarbeit mit dem Numismatiker Julius Menadier und dessen Medaillenserie Deutsche Schaumunze gefertigten Totentanz Zyklus Wie Goetz weist auch Eberbach die Schuld an der Versenkung der Lusitania dem Kriegsgegner Grossbritannien zu 17 18 Uber den Zyklus und seine Zuordnung zum Genre der Satire Medaillen schrieb er an Menadier Unsere Munzen sind ja eigentlich keine Spottmunzen dazu sind wir zu ernst geworden Sie sind eine von heller Emporung getragene Auflehnung gegen Gesinnung und Kampfesweise unserer gegnerischen Kulturtrager Darum schien mir auch von Anfang an gerade ein Totentanz mit seinem Ingrimm der rechte Ausdruck fur ein so unerhortes Morden Ich mochte dass dem der die Stucke nach Jahren in den Handen halt das Zittern des Ingrimms uberkommt Walter Eberbach 19 Ludwig Gies 1915 einseitige Bronzeplakette Durchmesser 95 Millimeter Auf dem hoch aufragenden Vorderschiff der Lusitania befinden sich zahlreiche Menschen Mehrere dicht besetzte Rettungsboote sind bereits auf den Wellen oder werden gerade zu Wasser gelassen an einem Seil versuchen einige Passagiere nach unten zu gelangen Die Umschrift lautet UNTERGANG DER LUSITANIA am Unterrand ist bei fruhen Gussen die falsche Jahreszahl 1914 bei spateren das korrigierte Jahr 1915 angegeben Es fallt auf dass Gies eine Darstellung ohne jede Schuldzuweisung wahlt wie sie auch bei einer Schiffskatastrophe in Friedenszeiten angemessen ware 15 18 20 Karl Goetz 1916 Bronze oder Eisenguss Durchmesser 58 Millimeter auf die Englische Hetzpropaganda in Schweden Avers der ubergross dargestellte britische Aussenminister Arthur Balfour Erster Lord der Admiralitat steht als Lehrer am Rednerpult und zeigt seinen jubelnden Schulern durchweg Manner fortgeschrittenen Alters die Lusitania Medaille Im Abschnitt vier Zeilen Schrift DIE LUSITANIA MUNZE GIBT LORD BALFOUR STOFF Z REDEN 9 XI 1916 Die Umschrift lautet DIFFICILE EST SATIRAM NON SCRIBERE deutsch es ist schwierig keine Satire zu schreiben ein Zitat aus den Satiren 1 30 von Juvenal Auf dem Revers die Ganzfigur eines in ein Flugblatt gehullten Dudelsackspielers angeblich ein Selbstportrat von Goetz Am unteren Rand des Flugblatts Abbildungen einer Medaille mit den Aufschriften LUSITANIA und MEDAILLE darunter die Jahreszahl 1916 Die Umschrift lautet ENGLISCHE HETZ ARBEIT IN SCHWEDEN Die Medaille war Goetz Reaktion auf eine Rede die Balfour am 9 November 1916 in Schweden gehalten hatte Dabei hatte er auch auf die Lusitania Medaille Bezug genommen 15 21 Anonym Grossbritannien 1916 Bronze auch versilbert Durchmesser 36 Millimeter auf dem Avers wird ein nackter Jungling auf einem Pferd nach links reitend gezeigt dabei die Aufschriften NACH PARIS und 1914 Diese Darstellung ist eine Nachbildung des Revers einer Medaille von Arthur Immanuel Loewental auf den deutschen Generaloberst Alexander von Kluck Der Revers der Nachbildung zeigt sechs Zeilen Inschrift LOUVAIN THE LUSITANIA EDITH CAVELL CAPT FRYATT THE ZEPPELIN VICTIMS und die Umschrift THE PRUSSIAN IS CRUEL BY BIRTH CIVILIZATION WILL MAKE HIM FEROCIOUS GOETHE 15 Einzelnachweise Bearbeiten Steven Roach Karl Goetz His World War I Satirical Medals Nicht mehr online verfugbar In PCGS World Coin Library 26 April 2000 archiviert vom Original am 4 Marz 2005 abgerufen am 28 Mai 2022 a b c d e Greg Burns The Lusitania Medal and its Varieties In Calcoin News Band 57 Nr 5 2003 S 40 52 Benjamin Weiss Medallic History of Religious and Racial Intolerance Medals as instruments for promoting bigotry Nicht mehr online verfugbar In kunstpedia 23 Dezember 2008 archiviert vom Original am 8 Dezember 2011 abgerufen am 28 Mai 2022 Baldur Kaulisch U Boot Krieg 1914 1918 Hrsg Zentralinstitut fur Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR Illustrierte historische Hefte VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1976 S 14 German Embassy Issues Warning In The New York Times 1 Mai 1915 abgerufen am 28 Mai 2022 Berhard Weisser Medallic Art in Germany and the Austro Hungarian Empire in the First World War S 103 105 a b Michael Sanders Philip M Taylor British Propaganda during the First World War 1914 18 Macmillan Press London 1982 ISBN 978 0 333 29275 4 S 130 131 Karsten Dahmen The Glorious Dead Die Medaillen der deutschen Kriegsgegner im Ersten Weltkrieg In Bernd Kluge Bernhard Weisser Hrsg Gold gab ich fur Eisen Der Erste Weltkrieg im Medium der Medaille Munzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin Berlin 2014 ISBN 978 3 88609 748 7 S 57 65 a b c Bernd Kluge Bernhard Weisser Hrsg Gold gab ich fur Eisen S 196 197 Katalognr B1 a b c d e How A German Medallion Became A British Propaganda Tool Imperial War Museum abgerufen am 29 Mai 2022 George Francis Hill The commemorative medal in the service of Germany Longmans Gree amp Co London 1917 S 21 24 Ross Irvin The Goetz Lusitania Medal s Wrong Date the Newspaper s Fault In The California Numismatist Band 12 Nr 1 2015 S 24 27 Julius Menadier Der Geist der deutschen Schaumunze zur Zeit des Weltkrieges In Blatter fur Munzfreunde Band 52 1917 S 201 217 225 238 245 249 S 245 249 Bernd Kluge Bernhard Weisser Hrsg Gold gab ich fur Eisen S 206 Katalognr B11 a b c d e Peter von Alfen The Meaning of a Memory The Case of Edith Cavell and the Lusitania in Post World War I Belgium In The American Numismatic Society Magazine Band 5 Nr 1 2006 S 18 30 Bernd Kluge Bernhard Weisser Hrsg Gold gab ich fur Eisen S 213 214 Katalognr B20 Bernhard Weisser Medailleure in Deutschland wahrend des Ersten Weltkrieges Teil 2 Breitkopf Kosel bis Eberbach In MunzenRevue Nr 9 2014 ZDB ID 522758 6 S 173 177 a b Berhard Weisser Medallic Art in Germany and the Austro Hungarian Empire in the First World War S 105 108 Wolfgang Steguweit Das Munzkabinett der Koniglichen Museen zu Berlin und die Forderung der Medaillenkunst Kunstlerbriefe und Medaillenedition zum Ersten Weltkrieg Das Kabinett Band 5 Munzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin Berlin 1998 ISBN 3 88609 435 9 Thomas Hockenhull Mediocre essays in medallic vituperation German First World War medals and the British Museum In The Medal Nr 64 2014 S 16 31 S 27 28 Berhard Weisser Medallic Art in Germany and the Austro Hungarian Empire in the First World War S 109 Literatur BearbeitenGreg Burns Commemoration of Death The medals of the Lusitania murders CreateSpace Independent Publishing Platform Upland CA 2012 ISBN 978 1 4791 1573 0 Book on Demand Bernd Kluge Bernhard Weisser Hrsg Gold gab ich fur Eisen Der Erste Weltkrieg im Medium der Medaille Munzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin Berlin 2014 ISBN 978 3 88609 748 7 Berhard Weisser Medallic Art in Germany and the Austro Hungarian Empire in the First World War In Patricia Phagan Peter van Alfen Hrsg The Art of Devastation Medals and Posters of the Great War Studies in Medallic Art Band 3 The American Numismatic Society The Frances Lehman Loeb Art Center New York 2017 ISBN 978 0 89722 348 5 S 77 135 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lusitania Medaille amp oldid 238118479