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Louis Auguste de Bourbon 31 Marz 1670 14 Mai 1736 war Herzog von Maine und ein unehelicher jedoch legitimierter Sohn des franzosischen Konigs Ludwig XIV mit Madame de Montespan In der Zeit der Regence wurde er zum Rivalen des Regenten Philipp von Orleans nach einem Umsturzversuch wurde er von diesem verbannt Louis Auguste de Bourbon Duc du Maine in jungen Jahren Portrat von Francois de Troy Musee de Sceaux Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Regence 2 Geschwister 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Louis Auguste war das zweite Kind aus der Verbindung von Madame de Montespan mit dem Sonnenkonig das erste Kind war etwa ein Jahr alter als er starb jedoch bereits 1672 Louis Auguste war der Lieblingssohn seines Vaters Seine Geburt verlief unter grosster Geheimhaltung da er die Frucht eines doppelten Ehebruchs und der Ehemann der Madame de Montespan sehr eifersuchtig war Das Baby wurde direkt nach der Geburt heimlich des Nachts der Witwe Scarron der spateren Madame de Maintenon ubergeben die maskiert in einem Fiaker wartete und mit ihm nach Paris fuhr 1 Seine ersten Lebensjahre verbrachte Louis Auguste in ihrer Obhut zum Teil in einem Haus in Vaugirard bei Paris 2 Er sollte sein Leben lang ein inniges Verhaltnis zu seiner Gouvernante Madame de Maintenon behalten wahrscheinlich mehr als zu seiner eigenen Mutter Madame de Montespan Von Geburt an war Louis Auguste gehbehindert laut Liselotte von der Pfalz hinkte er 3 und musste deswegen u a im Sommer und Herbst 1675 in eine Thermalkur nach Bareges fahren in Begleitung von Madame de Maintenon 4 Wie alle Kinder Konig Ludwigs mit Madame de Montespan wurde auch Louis Auguste von seinem Vater legitimiert und zwar im Dezember 1673 zusammen mit Louis Cesar Comte de Vexin 1672 10 Januar 1683 und Louise Francoise der spateren Mademoiselle de Nantes 1673 1743 Im offiziellen Dokument der Legitimation wurde der Name der Mutter nicht genannt weil man befurchtete dass Monsieur de Montespan die Kinder fur sich beanspruchen konnte Danach lebten die Kinder ab Ende 1673 am Hofe in der Nahe des Konigs und der Montespan nbsp Louis Auguste de Bourbon Duc du Maine 16951691 uber zehn Jahre nachdem seine Mutter in Ungnade gefallen war soll Louis Auguste derjenige gewesen sein der sie dazu brachte Versailles zu verlassen Danach wohnte er in ihrem ehemaligen Appartement Laut Liselotte von der Pfalz habe er das Gepack der Montespan sofort nach ihrer Abreise packen lassen und ihre Mobel aus dem Fenster werfen lassen um ihre Ruckkehr zu verhindern 5 Trotz seiner Gehbehinderung nahm er 1692 unter dem Oberbefehl von Monsieur le Prince dem Sohn des grossen Conde und an der Seite von Francois Louis de Conti am Flandernfeldzug teil 6 Im Krieg fiel er nicht immer durch die von ihm erwartete Tapferkeit auf vielmehr wich er 1695 bei Namur den Feinden aus und liess sie entkommen zur grossen Enttauschung des Konigs der bei der Nachricht seine gewohnte Fassung verlor und sich ungewohnlicherweise einem Wutanfall hingab 7 Dennoch schickte der Konig Louis Auguste und seinen Bruder Louis Alexandre den Comte de Toulouse 1701 als Generalleutnants nach Flandern unter dem Befehl von Boufflers 8 nbsp Louise Benedicte de Conde Duchesse du MaineLouis Auguste heiratete im Jahr 1692 Louise Benedicte die Tochter von Henri III Jules de Conde Madame de Montespan seine Mutter wurde nicht zur Hochzeit eingeladen 9 Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor von denen drei das Erwachsenenalter erreichten aber ohne Nachkommen blieben Louis Auguste II 1700 1755 Furst von Dombes spater Herzog von Maine Louis Charles 1701 1775 Graf von Eu Louise Francoise 1707 1743 Mademoiselle du Maine1700 erwarb Louis Auguste das Schloss von Sceaux aus dem ehemaligen Besitz des Ministers Colbert Ludwig XIV erhob im Juli 1714 Louis Auguste Herzog von Maine und seinen jungsten Bruder den Grafen von Toulouse offiziell zu Prinzen von Geblut zum Widerwillen des Hochadels und des Hofes 10 Auf Drangen von Louis Auguste und der Madame de Maintenon anderte der Konig ausserdem sein Testament im Falle seines Todes vertraute er die Vormundschaft uber seinen Urenkel den kleinen Thronfolger Ludwig XV seinem naturlichen Sohn Louis Auguste an 11 und sprach diesem und seinem Bruder dem Grafen von Toulouse das Thronfolgerecht im Falle des Aussterbens der legitimen Linie zu 12 Diese Verfugung war von Anfang an umstritten ist aber aus der Situation der koniglichen Familie im Jahr 1714 verstandlich Nach einer Reihe von Todesfallen in der direkten Thronfolge und nach dem von den Alliierten des Spanischen Erbfolgekrieges 1713 erzwungenen Verzicht Philipps V von Spanien auf die franzosische Thronfolge gab es mit dem kleinen Herzog von Anjou dem spateren Ludwig XV nur noch einen einzigen direkten Thronfolger Die nachsten Anwarter auf die Thronfolge waren die bourbonischen Nebenlinien Orleans und Conde Beide Linien waren daher von Anfang an gegen die Einbeziehung der legitimierten Sohne des Konigs die sie nach wie vor als Bastarde ansahen Mitte August 1715 verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Konigs drastisch Am 22 dieses Monats war er nicht mehr in der Lage personlich eine ihm zu Ehren abgehaltene Truppenparade im Hof des Schlosses von Versailles abzunehmen Als Zeichen der Rangerhohung des Herzogs von Maine wurde dieser mit dieser Aufgabe an der Seite des Dauphin betraut Das sorgte erneut fur Verstimmung vor allem im Haus Orleans Regence Bearbeiten Am 1 September 1715 starb der Konig Laut Testament hatten nun die Herzoge von Orleans und Maine gemeinsam die Regentschaft fur den minderjahrigen Ludwig XV fuhren sollen Die politische Regentschaft sollte Philipp von Orleans obliegen sein Schwager Louis Auguste seit 1674 Colonel general der Schweizergarde sollte der personliche Vormund des Kindkonigs sein der Hofhaltung vorstehen und die Befehlsgewalt uber die Leibgarde ausuben Aber bereits am 2 September liess Philipp von Orleans das Testament des Konigs vom Parlement de Paris so interpretieren dass ihm der militarische Oberbefehl auch uber die Leibgarde zustand die Vormundschaft liess er vorlaufig unangetastet Die Epochenwende der Regence hatte begonnen Wahrend Philipp seine Regierung antrat und den spateren Kardinal Dubois zu seinem Aussen und spater Premierminister ernannte war der Herzog von Maine politisch kaltgestellt und auf die Angelegenheiten der Hofhaltung im Palais des Tuileries beschrankt wo Ludwig XV aufwuchs Der Herzog vor allem aber seine Frau Benedicte wollten sich mit dieser Situation nicht abfinden Auch gehorten sie zur spanischen Partei am Hofe welche die 1718 gebildete antispanische Tripelallianz Frankreichs mit Grossbritannien und den Niederlanden nicht akzeptierte Um seine Kritiker zu entmachten hielt Philipp am 26 August 1718 ein Throngericht ab durch das dem Herzog von Maine die Vormundschaft uber Ludwig XV entzogen 13 und seine Erhohung zum Prinzen von Geblut ruckgangig gemacht wurde 13 In der Folge zettelte der spanische Botschafter Furst von Cellamare mit Unterstutzung der Herzogin die sogenannte Verschworung von Cellamare gegen den Regenten an um diesen abzusetzen oder zu toten Aber der Minister Dubois erfuhr im Dezember 1718 rechtzeitig von der Verschworung und zerschlug sie umgehend 1500 Personen wurden verhaftet darunter der Herzog und die Herzogin von Maine die vorubergehend in die Bastille kamen 14 Als Folge ihrer Verschworung wurde die Herzogin von Maine dann auf das Schloss von Dijon ins Exil geschickt und ihr Mann in der Zitadelle von Doullens interniert Damit endeten alle Ambitionen des herzoglichen Paares in der Verbannung 1720 wurden sie vom Regentschaftsrat begnadigt und zogen sich dann die meiste Zeit nach Schloss Sceaux zuruck nbsp Mademoiselle de Blois und Mademoiselle de Nantes von Philippe Vignon Schloss VersaillesGeschwister BearbeitenVon seinen sechs Geschwistern erreichten das Erwachsenenalter Louise Francoise 1673 1743 genannt Mademoiselle de Nantes verheiratet mit Louis III de Bourbon Furst von Conde Francoise Marie 1677 1749 genannt Mademoiselle de Blois verheiratet mit dem spateren Regenten Philippe II de Bourbon Herzog von Orleans Louis Alexandre 1678 1737 Graf von Toulouse verheiratet mit Marie de Noailles Literatur BearbeitenDirk van der Cruisse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Liselotte von der Pfalz eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkonigs Piper Munchen 1990 ungekurzte Taschenbuchausgabe 1997 3 Aufl Warren Hamilton Lewis Ludwig XIV Der Sonnenkonig Heyne Munchen 1977 ISBN 3 453 55034 X Warren Hamilton Lewis The sunset of a splendid century The life and times of the Duc de Maine 1670 1736 Eyre amp Spottiswodde London 1955 Jacques Levron Ludwig XV Der verkannte Konig Frankreichs Heyne Munchen 1987 ISBN 3 453 00115 X Klaus Malettke Die Bourbonen Band 1 Von Heinrich IV Bis Ludwig XIV 1589 1715 W Kohlhammer Stuttgart u a 2008 ISBN 978 3 17 020581 9 S 252 ff in Auszugen online Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Louis Auguste Duke of Maine Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 129 Helga Thoma Madame meine teure Geliebte die Matressen der franzosischen Konige Ueberreuter Wien 1996 S 119 Dirk van der Cruisse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Liselotte von der Pfalz eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkonigs Piper Munchen 1990 ungekurzte Taschenbuchausgabe 1997 3 Aufl S 351 Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 129 Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 260 Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 269 Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 291 Dirk van der Cruisse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Liselotte von der Pfalz eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkonigs Piper Munchen 1990 ungekurzte Taschenbuchausgabe 1997 3 Aufl S 438 Helga Thoma Madame meine teure Geliebte die Matressen der franzosischen Konige Ueberreuter Wien 1996 S 106 Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 382 385 hier 384 Dirk van der Cruisse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Liselotte von der Pfalz Piper Munchen 1990 ungekurzte Taschenbuchausgabe 1997 3 Aufl S 577 Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 385 387 a b Dirk van der Cruisse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Liselotte von der Pfalz Piper Munchen 1990 ungekurzte Taschenbuchausgabe 1997 3 Aufl S 601 Thea Leitner Skandal bei Hof Ueberreuter Wien 1993 ISBN 3 8000 3492 1 S 117 Normdaten Person GND 116689412 lobid OGND AKS LCCN no96047608 VIAF 9999290 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bourbon Louis Auguste de duc du MaineKURZBESCHREIBUNG Sohn des franzosischen Konigs Ludwig XIV GEBURTSDATUM 31 Marz 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