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Losau ist ein Ortsteil der oberpfalzischen Marktgemeinde Wernberg Koblitz im Landkreis Schwandorf des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern Losau 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Etymologie 3 Entwicklung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLosau liegt etwa 5 Kilometer ostlich von Wernberg Zum Ort gehorte der etwa 0 5 Kilometer sudlich oberhalb liegende Einzelhof Kuhlohe an der Verbindungsstrasse Losau Weihern Etymologie BearbeitenDer Ortsname Losau um 1250 Lasan ist zu slavisch Lazane Bewohner der Rodung ui laz Rodung zu sehen Dabei handelt es sich um einen in Nordostbayern mehrfach vertretenen slavischen Namenstyp mit Verbindungen ins Vogtland und ins Saalegebiet wie z B Ober und Unterlosa sudlich von Plauen oder Losa im Kreis Reichenbach im Vogtland Eine Namensverwandtschaft besteht auch zum tschechischen Lazany nordostlich Prag 1 In Niederosterreich wird das dortige Losau 2 das 1123 unter dem Namen de Lassach erscheint etymologisch vom slawischen Ortsnamen Lazach mit der Basis Laz Gereut abgeleitet 3 Die Siedlung Kuhlohe entstand erst 1860 als Peter Bischof von Schiltern nach einem Guterkauf aussiedelte 4 Dabei wurde die Bezeichnung eines Flurstucks ubernommen Dieses setzte sich zusammen aus dem Tiernamen Kuh und Lohe lichter Wald Entwicklung BearbeitenDer gesamte Raum ostlich der Naab in der mittleren Oberpfalz gilt seit spatestens dem 8 Jahrhundert als Siedlungsgebiet von Slawen Diese hatten sich entlang der Altstrassen Bach und Flusslaufe niedergelassen Auch durch Losau fliesst der Schilternbach der das gesamte Tal in Richtung Naab entwassert Das am sudlichen Rand einer Rodungsinsel liegende Losau wurde an einer Terrasse dieses Baches gegrundet Im engeren Umfeld von Losau spieedie nahen slawischen Siedlungen von Sollitz Dollnitz Kottlitz und Trausnitz aber auch das nahe Wittschau eine Rolle Uber das Pfreimdtal gab es eine Verbindung hinein nach Bohmen Losau wird 1218 in einer Urkunde des Klosters Waldsassen als Lasan urkundlich 5 Friedrich von Waldthurn tauschte damals Dorfer im heutigen Landkreis Tirschenreuth gegen Waldsassener Gutsbezirke in Pirk Losau Reuth bei Erbendorf Letzau u a 6 Stammvater der Waldthurner Waldauer und Losauer soll Berthold von Rothenstadt gewesen sein Um 1225 wird Eberh ardo de Lasan mit seinem Bruder Heinrich genannt 7 1237 wurde Eberhard von Losau nochmals als Zeuge erwahnt 8 Die Losauer liessen sich spatestens ab der Mitte des 14 Jahrhunderts in Woppenhof nieder Ein Eberhard Losauer war am 3 Februar 1352 Richter zu Leuchtenberg und ist am 23 April 1352 gesessen zu Poppenhof Am 16 April 1417 erscheint Peter Losauer gesessen zu Poppenhof 9 Einen Einblick in ihren Besitz erlaubt das alteste leuchtenbergische Lehenbuch von 1396 1399 10 Demnach hatten sie von den Landgrafen von Leuchtenberg zu Lehen a Eberhard Losauer Das Dorf Wiezschaw Wittschau einen halben Hof zu Mycheldorf Michldorf einen Hof zu Enczkosshof abgegangen bei Wernberg einen Hof zu Losau einen Hof zu Thauchendorf Tauchersdorf bei Perschen einen Hof zu Hartenrewt abgegangen bei Weiden einen Hof zu Nazzenharde abgegangen die Vogtey uber die Hanhof untergegangene Ortschaft zwei Wiesen unter Werdenberg Wernberg einen Hof zu Dietrichsdorf einen Hof zu Teymdorf Deindorf ein Lehen zu Teymdorf Deindorf b Heinrich Losauer Einen Hof zu Kobliez Koblitz drei Guter zu Wiezschaw Wittschau einen Hof zu Losau zwei Wiesen und einen Acker zu Werenberg Wernberg Bis in die erste Halfte des 15 Jahrhunderts sind sie dann als Inhaber von Woppenhof nachweisbar 11 Der letzte Angehorige dieses Geschlechts war hans Losinger dann erscheint 1455 sein Schwager Heinrich der Fronberger als Herr zu Woppenhof und Losau 12 Seit der Mitte des 14 Jahrhunderts wurden zunehmend Zehente aus Losau an die Kirche Pfreimd verkauft und gestiftet 13 1443 verkaufte der Nabburger Burger Hans Prasch 2 Hofe in Losau 14 Um die Mitte des 16 Jahrhunderts hatten die Landgrafen von Leuchtenberg in Losau vier Hofe wahrend drei Hofe und ein Lehen zum Pflegamt Nabburg gehorten 15 Bis zum Jahr 1803 waren in Losau 10 Anwesen entstanden Die statistische Beschreibung vom 23 Oktober 1803 verzeichnete in Losau funf ganze und funf halbe Hofe 16 Davon gehorten 6 Hofe ins Landrichteramt Leuchtenberg und 4 Hofe nach Nabburg 17 Im Jahr 1821 wurde die Gemeinde Losau aus den Dorfern Losau und Schiltern sowie dem Prugelhof bei Schiltern gebildet Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Ortschaft 13 Familien in Losau und 12 Familien in Schiltern 18 Die beiden Orte gehorten zum 1830 errichteten Landgericht Treswitz bzw dem spateren Bezirksamt Vohenstrauss 1830 hatte das Dorf Losau 12 Hauser und 70 Einwohner 19 1857 wurde die Gemeinde dann dem Landgericht Nabburg zugeschlagen 20 Kurz darauf wurde die Gemeinde Losau wie folgt beschrieben Losau 13 Hauser 80 Seelen Pruglhof 2 Hauser 20 Seelen Schiltern 11 Hauser 65 Seelen Ziegelhutte 1 Haus 5 Seelen 21 Am 1 Januar 1972 wurde die Gemeinde Losau dann im Rahmen der Gebietsreform in den Markt Wernberg eingegliedert 22 1982 wurde die Nebenkirche Beata Maria virgo erbaut 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Losau Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ines Hausler Der Beitrag des slavischen Siedlungstragers zur Raumerschliessung in der Oberpfalz eine historisch geographische Analyse in RBRR 9 1 S 1ff 175 Ernst Eichler Zur Etymologie und Struktur der slawischen Orts und Flussnamen in Nordostbayern in Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl Marx Universitat Leipzig 11 Jahrgang 1962 S 372 Dorf Gemeinde Leiben GB Melk Elisabeth Schuster Die Etymologie der niederosterreichischen Ortsnamen Reihe B Historisches Ortsnamenbuch von Niederosterreich Wien 1989 1994 Nr L236 Helmut Reis Hauserbuch Die Altanwesen von Wernberg Koblitz und ihre Besitzer Pfreimd 1993 307 310f StAAm Kloster Waldsassen 349 fol 13 Kopie Ende des 13 Jahrhunderts Georg Schmidbauer Die Herren von Waldthurn ein bedeutendes Oberpfalzer Ministerialengeschlecht Versuch einer Genealogie erschienen in Die Oberpfalz Jahrgang 1990 Regensburg S 69 BayHStAM Ortenburg Urk 1 vgl Urk Ortenburg Nr 15a Dieter Bernd Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Vohenstrauss Kallmunz 1977 S 44 Nab Burg Heimatkundliche Beilage zum Nabburger Volksboten 1930 zitiert nach Reg B VII 234 und Reg B VIII 243 sowie Reg B XII 253 und Reg B XI 71 Georg Volkl Das alteste leuchtenberger Lehenbuch Quellen zur Oberpfalzer Siedlungsgeschichte erschienen in Verhandlungen des Historischen Vereins von Regensburg und der Oberpfalz 96 Band Regensburg 1955 S 277ff StAAm Landgrafschaft Leuchtenberg 14 Juni 1432 Georg Schmidbauer Die Herren von Losau Verwandte der Waldthurner in Die Oberpfalz Kallmunz Mai Juni 2006 S 151 Helmut Friedl 800 Jahre Pfarrei Pfreimd Pfreimd 2016 St 11 zit n Stadtarchiv Pfreimd NT Akten I 106 Illumatius Wagner Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg Kallmunz1952 1956 Band 2 S 52 Verhandlungen des Historischen Vereins der Oberpfalz und Regensburg Band 51 S 71 Landgraf Ulrich stiftete dem Gotteshaus zu Pfreimd 1372 einen Hof zu Losau StAAm Staatseigene Urkunden 1191 vom 6 Februar 1477 StAAm Staatseigene Urkunden 1175 vom 18 Marz 1504 StAAm Staatseigene Urkunden 1057 vom 26 Dezember 1514 Nab Burg heimatkundliche Beilage zum Nabburger Volksboten vom 15 August 1930 21 Dezember 1443 Georg Schmidbauer Die Herren von Losau Verwandte der Waldthurner in die Oberpfalz Kallmunz Mai Juni 2006 S 151 Elisabeth Muller Luckner Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Nabburg Munchen Kallmunz 1981 S 312 zit nach StAAm TstAB 1606 Nach dem Nabburger Turkensteueranlagebuch des Jahres 1606 StAAm TstAb 1606 hatten die drei Nabburger Hofe in Losau 2 Pferde 4 Ochsen 10 Kuhe 5 Rinder 2 Schweine 2 Stiere 30 Schafe und 9 Frischlinge Die zugehorige Turkensteuer betrug 10 Gulden 2 Kreuzer Georg Schmidbauer Die Herren von Losau Verwandte der Waldthurner in Die Oberpfalz Kallmunz Mai Juni 2006 S 151 Elisabeth Muller Luckner Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Nabburg Munchen Kallmunz 1981 S 312 Beschreibung des Amtes Nabburg 1796 99 Georg Schmidbauer Die Herren von Losau Verwandte der Waldthurner in Die Oberpfalz Kallmunz Mai Juni 2006 S 151 Karl Friedrich Hohn Franz Josef Adolf Schneidawind Der Regenkreis des Konigreichs Bayern geographisch und statistisch beschrieben Stuttgart Tubingen 1830 S 247 Ministerialentschliessung vom 26 Marz 1857 KABl 1857 Sp 507 Elisabeth Muller Luckner Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Nabburg Munchen Kallmunz 1981 S 424 Matrikel des Bisthums Regensburg nach der allgemeinen Pfarr und Kirchenbeschreibung von 1860 S 224 Georg Schmidbauer Die Herren von Losau Verwandte der Waldthurner in Die Oberpfalz Kallmunz Mai Juni 2006 S 152 Paul Mai Johann Gruber Matrikel des Bistums Regensburg Regensburg 1997 S 465f Ortsteile von Wernberg Koblitz Alletshof Damelsdorf Deindorf Diebrunn Feistelberg Friedersdorf Glaubendorf Grobmuhle Kettnitzmuhle Kotschdorf Losau Maierhof Neunaigen Oberkoblitz Oberndorf Prugelhof Rattenberg Saltendorf Schiltern Schmalhof Schwarzberg Trad Unterkoblitz Wernberg Wohlsbach Woppenhof 49 54198 12 22426 Koordinaten 49 32 31 1 N 12 13 27 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Losau Wernberg Koblitz amp oldid 239035884