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Deindorf ist ein Ortsteil der oberpfalzischen Marktgemeinde Wernberg Koblitz im Landkreis Schwandorf des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Etymologie 3 Geschichte 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer landwirtschaftlich gepragte Ort lag fruher unmittelbar an der alten Prager Strasse nach Bohmen Etwa 5 Kilometer ostlich von Wernberg wurden nach dem Naabubergang bei Deindorf die Hohen des Oberpfalzer Waldes erreicht Heute fuhrt die Autobahn unmittelbar nordlich am Ort vorbei Etymologie BearbeitenDer Name Deindorf mit seinem fruhesten Nachweis Timendorf ist derzeit ungeklart Denkbar ist ein Personenname Timo Die Verdorfung im Namen weist auf gezielten Landesausbau Denkbar ist auch eine Analogie mit Theuern bei Amberg aus dessen Erstnennung Hans Frank unterstellt fur diesen Ort einen Personennamen Tiuro der Teure mhd Tiure teuer Nachdem dort seit dem fruhen 12 Jahrhundert ein Geschlecht der Theuerner Tewern Tewrn ansassig war ist auch eine etwas entfernter liegende Tochtersiedlung nicht ausgeschlossen 1 Wenn man der These der Ortsnamenverbindung zwischen der mittleren Oberpfalz und Niederosterreich folgt dann ware die analoge Namensableitung fur Teimdorf bei Essling heranzuziehen Dort wird als Basis der slawische Personenname Tiemo unterstellt 2 Bei der in der Nahe liegenden abgegangenen Siedlung Salhartsreut liegt ein Rodungsname mit Kopplung eines Personennamens nahe Die Herkunft des Namens der ebenfalls in der Nahe liegenden abgegangenen Siedlung Vielfress ist ungeklart Geschichte BearbeitenDeindorf durfte schon im 11 Jahrhundert entstanden sein als Siedler ausgehend vom Naabtal die Hohen entlang der Strassen nach Osten erschlossen Treibende Krafte waren Konig Adel und Ministerialen spater dann Kloster wie z B das Kloster Waldsassen Seit dem 13 Jahrhundert lasst sich die Zollstatte Waidhaus an der bohmischen Grenze nachweisen 3 Mehrere abgegangene Orte liegen im Umkreis wie Salhartsreut Thann und Vielfress Fur den Einfluss der Regensburger Bischofe und Kloster spricht die wohl erste urkundliche Nennung mit Merebot de Timendort in den Traditionen des Klosters Regensburg Obermunster um 1120 1130 4 Noch 1191 taucht in einer Kopie des 14 Jahrhunderts Timendorf in den Traditionen des Klosters Ensdorf auf 5 1280 findet sich der Ortsname Tewerndorf als leuchtenbergischer Besitz der damals 5 Lehen umfasste 6 1343 wurde die Siedlung Thundorf bezeichnet 7 1360 Teindorf 8 1396 99 Teymdorf 9 1408 Teimdorf 10 und ab 1452 Deindorf 11 Eine wichtige Rolle in der mittleren Oberpfalz spielten die Landgrafen von Leuchtenberg Mehrfach wurden durch sie Deindorfer Abgaben gestiftet 1360 wurde durch sie ein Hof in Deindorf zur Pfreimder Pfarrkirche gestiftet 12 Nach einem verneuerten Salbuch der St Sigmunds Brudermess in Pfreimd heutige Friedhofskirche aus dem Jahr 1597 folgt dass bereits viel fruher dort eine Brudermess Stiftung bestanden haben muss Teil dieser Stiftung waren damals die Einkunfte aus dem gesamten Zehent von Deindorf 13 Wie das gesamte erweiterte Luhegebiet gehorte Deindorf seit fruhester Zeit zum Sprengel der Grosspfarrei Luhe Mit der Pfarreigrundung von Michldorf wurde Deindorf dieser Pfarrei zugeordnet Ein Kaplan versorgte wochentlich die kirchlichen Dienste in den Dorfern Mit der Pfarreigrundung in Glaubendorf wurde Deindorf in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts der neuen Pfarrei zugeordnet 14 Zwischen 1715 und 1717 kurz nach dem Ende des Spanischen Erbfolgekrieges wurde die Kirche St Leonhard 15 an der Stelle einer fruheren Antonius Kapelle 16 neu errichtet Auf Basis des Gemeindeediktes vom 23 Juni 1818 wurde Deindorf als Ruralgemeinde aus den Dorfern Deindorf und Kotschdorf sowie dem Weiler Alletshof und der Einode Trad innerhalb des spateren Landgerichts und Bezirksamtes Vohenstrauss gebildet Als der sogenannte Regenkreis des Konigreichs Bayern 1830 geographisch und statistisch beschrieben wurde fanden sich im Kirchdorf Deindorf 13 Hauser mit 80 Einwohnern 17 Mit Wirkung vom 1 Januar 1926 wurde die Gemeinde Deindorf vom Bezirksamt Vohenstrauss abgetrennt und dem Bezirksamt Nabburg zugeteilt 18 Mit der Gebietsreform wurde die Gemeinde Deindorf zuerst ab 1 Januar 1971 in die Gemeinde Glaubendorf eingegliedert 19 und ging dann zusammen mit Glaubendorf ab 1 Mai 1978 in der Grossgemeinde Wernberg Koblitz auf 20 Literatur BearbeitenElisabeth Muller Luckner Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 50 Nabburg Munchen 1981 ISBN 3 7696 9915 7 Dieter Bernd Historischer Altas von Bayern Teil Altbayern Heft 39 Vohenstrauss Munchen 1977 ISBN 3 7696 9900 9Einzelnachweise Bearbeiten Hans Frank Historisches Ortsnamenbuch von Bayern in Verbindung mit dem Institut fur frankische Landesforschung Oberpfalz Band 1 Stadt und Landkreis Amberg Munchen 1975 S 90 Nr 410 Elisabeth Schuster Die Etymologie der niederosterreichischen Ortsnamen Reihe B Historisches Ortsnamenbuch von Niederosterreich Wien 1989 1994 Nr D76 Teimdorf ostlich von Essling Wiener Gemeindebezirk Flurname Deindorfer Feld Ersterwahnung als Tyemdorf zit nach Maidh Passauer Urbar I 258 Stadt Vohenstrauss Vohenstrauss im Wandel der Zeiten heimatkundliches zur Geschichte der Stadt aus Anlass der 600 Jahrfeier ihrer Erstnennung 1378 1978 Vohenstrauss 1978 S 6f Merebot de Timendorf BayHStAM Tr Regensburg Obermunster Nr 11 BayHStAM Tr Ensdorf Nr 156 StAAm Landgrafschaft Leuchtenberg U Nr 1 vom September 1280 Illumatius Wagner Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg 1952 1956 Band 2 S 43 StAAm Landgrafschaft Leuchtenberg Urk Nr 58 v 24 Juni 1360 Georg Volkl Das alteste leuchtenberger Lehenbuch Quellen zur Oberpfalzer Siedlungsgeschichte erschienen in Verhandlungen des Historischen Vereins der Oberpfalz 96 Band Regensburg 1955 S 330 Illumatius Wagner Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg Kallmunz 1952 1956 Band 3 S 7 Illumatius Wagner Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg Kallmunz 1952 1956 Band 3 S 121 Katholische Kirchenstiftung Pfreimd Helmut Friedl Festschrift 800 Jahre Pfarrei Pfreimd 2016 S 12 Johann N Muhlbauer Versuch einer Geschichte der Stadt Pfreimd Ein Beitrag zur Geschichte der Oberpfalz Regensburg 1901 S 51 Illumatius Wagner Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg Kallmunz 1952 1956 Band 3 S 119 Richard Hoffmann Felix Mader Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern achter Band Regierungsbezirk Oberpfalz und Regensburg Bezirksamt Vohenstrauss Nachdruck Munchen Wien 1983 S 16 Manfred Heim Des Erzdechanten Gedeon Forster Matrikel des Bistums Regensburg vom Jahre 1665 in Beitrage zur Geschichte des Bistums Regensburg Beiband 3 Regensburg 1990 S 100 108 Karl Friedrich Hohn Franz Josef Adolf Schneidawind Der Regenkreis des Konigreichs Bayern geographisch und statistisch beschrieben Stuttgart Tubingen 1830 S 244 Elisabeth Muller Luckner Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Nabburg Munchen Kallmunz 1981 S 418 421 Elisabeth Muller Luckner Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Nabburg Munchen Kallmunz 1981 S 435 RE v 10 12 1970 StAnz 1971 1 Elisabeth Muller Luckner Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Nabburg Munchen Kallmunz 1981 S 438 StAnz 1978 29 49 56671 12 2219 Koordinaten 49 34 N 12 13 O Ortsteile von Wernberg Koblitz Alletshof Damelsdorf Deindorf Diebrunn Feistelberg Friedersdorf Glaubendorf Grobmuhle Kettnitzmuhle Kotschdorf Losau Maierhof Neunaigen Oberkoblitz Oberndorf Prugelhof Rattenberg Saltendorf Schiltern Schmalhof Schwarzberg Trad Unterkoblitz Wernberg Wohlsbach Woppenhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deindorf Wernberg Koblitz amp oldid 239013048