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Dieser Artikel behandelt den Kardinal fur den Philosophen Dichter und Wissenschaftler siehe Lorenzo Magalotti Schriftsteller 1637 1712 Lorenzo Magalotti 1584 19 September 1637 in Ferrara war ein italienischer Kardinal der Romischen Kirche Von 1624 bis 1628 hatte er das einflussreiche Amt eines Kardinalstaatssekretars inne In vielem unterschied sich sein Lebenslauf von dem anderer Kardinale seiner Zeit Er fuhlte sich mehr als andere den kirchlichen Gelubden den sogenannten Evangelischen Raten Armut Gehorsam und Ehelosigkeit Keuschheit verpflichtet Lorenzo Kardinal Magalotti 17 Jh Kardinal Lorenzo Magalotti erhalt eine Hommage an Wissenschaft und Kunst Druck von Luca Ciamberlano 17 Jh Leben BearbeitenDer Aufstieg Lorenzo Magalottis innerhalb der Kurie ist eng mit der Wahl Urbans VIII verbunden Mit diesem hatte er bereits wahrend seiner kirchlichen Laufbahn vor dessen Wahl eng zusammengearbeitet Ausserdem war der Bruder von Urban VIII mit einer Schwester von Magalotti verheiratet Magalotti hatte jedoch auch bereits unter den Papsten Paul V und Gregor XV Erfahrungen in verschiedenen Verwaltungspositionen der Kirche gesammelt Unter anderem war er Governatore von Montalto delle Marche Vizelegat von Viterbo und Governatore von Ascoli Piceno Gregor XV ernannte ihn sogar zum Sekretar der Sacra Consulta wodurch Magalotti neben dem Kardinalnepoten Ludovico Ludovisi den grossten politischen Einfluss hatte Als Urban VIII 1623 zum Papst erkoren wurde wahlte er wie dies fur die damalige Zeit ublich war seinen erst 26 jahrigen Neffen Francesco Barberini zum Kardinalnepoten Dem unerfahrenen Mann stellte er Lorenzo Magalotti zur Seite Er wurde zum Staatssekretar ernannt der unter der nominellen Leitung des Kardinalnepoten die Korrespondenz mit den auswartigen Staaten mit den papstlichen Nuntien sowie mit den Legaten und Governatoren des Kirchenstaates leitete Am 13 November 1624 erhielt Magalotti den Kardinalshut was ihm ermoglichte sein Amt mit nun ungleich grosserer Autoritat wahrzunehmen Er war seit dem Konsistorium vom 7 Oktober 1624 Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Santa Maria in Aquiro Vom 16 Dezember 1624 bis 1628 war er Kardinalpriester mit der pro hac vice zur Titelkirche erhobenen Diakonie Santa Maria in Aquiro Im Rang war er nun dem Kardinalnepoten gleichgestellt Bereits 1625 bat Magalotti jedoch von dem Amt wieder entpflichtet zu werden Er litt unter zunehmenden gesundheitlichen Problemen so dass Urban VIII ihn zeitweise taglich an seinem Krankenbett aufsuchte um mit ihm die laufende Geschafte zu besprechen Zum 28 Februar 1628 optierte er fur die Titelkirche Santi Giovanni e Paolo Der Ruckzug von der Kurie war Magalotti jedoch erst moglich nachdem der Bischof von Ferrara gestorben war Am 5 Mai 1628 wurde Lorenzo Magalotti zum Bischof dieser Diozese ernannt Die Bischofsweihe spendete ihm am 7 Mai desselben Jahres in der Kapelle des Quirinalspalastes in Rom Erzbischof Volpiano Volpi Bischof von Novara Mitkonsekratoren waren zwei Bischofe deren Namen nicht mehr bekannt sind Magalotti siedelte am 12 Mai 1628 und blieb bis zu seinem Lebensende in Ferrara Von seinen Zeitgenossen wurde dieser Ruckzug auch als Ausdruck eines wachsenden Zerwurfnisses zwischen dem Papst dem Kardinalnepoten und Kardinal Magalotti interpretiert Tatsachlich hatte sich Magalotti unter anderem dagegen ausgesprochen dass mit Antonio Barberini ein dritter Kardinal aus der Barberini Familie innerhalb von funf Jahren ernannt wurde Auch die Verheiratung Taddeo Barberinis eines weiteren Neffen Urbans VIII mit Anna Colonna aus dem romischen Adelsgeschlecht der Colonna im Jahre 1627 war auf den Widerstand Magalottis gestossen Magalotti fuhlte sich einer strengen Durchfuhrung der Reformdekrete des Trienter Konzils verpflichtet die unter anderem den Nepotismus als verwerflich bezeichneten Welch grosses Vertrauen Magalotti trotz dieses Widerstands seitens des Papstes besass zeigt sich unter anderem darin dass ihn der Papst mit der Aushandlung des Ehevertrages beauftragte In Ferrara setzte er sich vor allem fur eine Reform seiner Diozese nach den Vorschriften des Trienter Konzils ein Dabei nahm er jedoch auch neuerliche Konflikte mit der Kurie in Kauf Am 19 September 1637 starb Lorenzo Magalotti Er wurde unter einer schmucklosen Grabplatte in der Kathedrale von Ferrara beigesetzt Kardinal Francesco Maria Macchiavelli 1608 1653 der ein Neffe Magalottis war und ihm auf dem Bischofssitz in Ferrara nachfolgte liess im Jahre 1644 dessen gesammelte Synodalbeschlusse und sonstigen Dekrete publizieren Auch sie sind ein Dokument seines religiosen Eifers Literatur BearbeitenUlrich Kochli Verflossener Ruhm verwechselte Gebeine Der vergessene Kardinalstaatssekretar Lorenzo Magalotti In Arne Karsten Hrsg Die Jagd nach dem roten Hut Kardinalskarrieren im barocken Rom Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 3 525 36277 3 S 140 155 Weblinks BearbeitenMagalotti Lorenzo In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 22 Oktober 2016 Eintrag zu Lorenzo Magalotti auf catholic hierarchy org abgerufen am 22 Oktober 2016 VorgangerAmtNachfolgerLudovico Ludovisi Kardinalnepot Kardinalstaatssekretar 1624 1628Giovanni Giacomo Panciroli ab 1644 Giovanni Battista LeniBischof von Ferrara 1628 1637Francesco Maria MacchiavelliNormdaten Person LCCN no2019141242 VIAF 54138205 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 26 Dezember 2018 PersonendatenNAME Magalotti LorenzoKURZBESCHREIBUNG italienischer KardinalstaatssekretarGEBURTSDATUM 1584STERBEDATUM 19 September 1637STERBEORT Ferrara Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lorenzo Magalotti amp oldid 228907643