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Der Lola T97 30 war ein vom britischen Rennwagenhersteller Lola Cars konstruiertes Auto mit dem das Mastercard Lola F1 Team in der Formel 1 Weltmeisterschaft 1997 antrat Mastercard Lola wollte die gesamte Saison mit dem Auto bestreiten es kam jedoch nur zur Meldung fur ein Rennen bevor das Team sein Formel 1 Engagement wegen finanzieller Schwierigkeiten beendete Lola T97 30 Lola T97 30 mit Vincenzo Sospiri am Steuer beim Grossen Preis von Australien 1997 Lola T97 30 mit Vincenzo Sospiri am Steuer beim Grossen Preis von Australien 1997Konstrukteur Vereinigtes Konigreich LolaDesigner Eric Broadley techn Direktor Chris Murphy Designer Joanna Moss Aerodynamik Vorganger Lola T93 30 Lola T95 30Technische SpezifikationenChassis Wabenkernsandwich Monocoque mit Deckschichten aus CFKMotor Ford Zetec R ECA 2 998 cm 72 V10 SaugmotorRadaufhangung vorn Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und Stossdampfern betatigt uber Schubstangen und UmlenkhebelnRadaufhangung hinten Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und Stossdampfern betatigt uber Schubstangen und UmlenkhebelnGewicht 0 520 kgReifen BridgestoneBenzin ShellStatistikFahrer 24 Italien Vincenzo Sospiri 25 Brasilien Ricardo RossetErster Start Grosser Preis von Australien 1997Letzter Start Grosser Preis von Brasilien 1997Starts Siege Poles SR0 2 WM Punkte Podestplatze Fuhrungsrunden Vorlage Infobox Rennwagen Wartung Alte Parameter Inhaltsverzeichnis 1 Technik und Entwicklung 1 1 Chassis und Aufhangung 1 2 Antrieb 1 2 1 Ford ECA V8 1 2 2 Ein eigener Zehnzylindermotor 2 Lackierung und Sponsoring 3 Fahrer 4 Renngeschichte 4 1 Testfahrten 4 2 Renneinsatz 5 Weitere Verwendung der Chassis 6 Ergebnisse 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseTechnik und Entwicklung BearbeitenDer Lola T 97 30 war keine Neuentwicklung Er basierte weitgehend auf dem 1994 konstruierten T95 30 dem er auch in den Dimensionen entsprach Als Designer wurde Chris Murphy genannt fur die Aerodynamikarbeiten war Joanna Moss zustandig und Duncan McRobbie kummerte sich um die Entwicklung des Getriebes Einer Quelle zufolge ubernahm Chris Murphy der bis 1995 Ingenieur bei Pacific Racing gewesen war einige Konstruktionsmerkmale des fur 1996 vorgesehenen Pacific PR03 der wegen der Betriebseinstellung des Teams nicht mehr verwirklicht worden war 1 Chassis und Aufhangung Bearbeiten Der Lola T97 30 hatte ein Monocoque aus mit Kohlenstofffasern verstarktem Kunstharz das mit Karosserieteilen aus Kunststoff verkleidet war Die Seitenkasten waren gross und geradlinig gestaltet Sie erinnerten an den Benetton B194 dessen Konstrukteur Julian Cooper Ende 1994 zu Lola gewechselt war Die Aerodynamik des T97 30 war ausschliesslich am Computer entwickelt worden Ein Windkanal Test wurde aus Zeitgrunden ausgelassen 2 Stattdessen wurden die Ergebnisse von fruheren Windkanal Tests mit Lolas Indy Car Fahrzeugen herangezogen und auf die Formel 1 ubertragen Die Radaufhangung bestand aus Doppelquerlenkern 3 Die innenliegenden Federn und Stossdampfer wurden uber Schubstangen und Umlenkhebel betatigt Eine wesentliche Schwachstelle des T97 30 war die Aerodynamik Das Auto baute weder genug mechanischen noch aerodynamischen Grip auf sodass die Fahrer die Reifen nicht auf die passende Arbeitstemperatur bringen konnten Ausserdem hatte der Wagen auf den Geraden zu viel in Kurven dagegen zu wenig Abtrieb 4 Antrieb Bearbeiten Ford ECA V8 Bearbeiten Als Antrieb diente ein Achtzylindermotor von Cosworth Anders als Tyrrell verwendete Lola kein Standard Kundentriebwerk vom Typ ED sondern den als Ford Zetec R bezeichneten Cosworth ECA Der Motor war eine Weiterentwicklung des Achtzylinders mit dem Michael Schumacher 1994 die Fahrerweltmeisterschaft gewonnen hatte Er war in einer hubraumreduzierten Version 1995 bei Sauber und 1996 bei Forti gelaufen und unterschied sich von dem Kunden ED Tyrrells unter anderem durch andere Abmessungen und hoherwertige Materialien Allerdings war er mit 130 kg das schwerste Triebwerk des Starterfelds 1997 der bei Ilmor entwickelte Zehnzylinder des McLaren Teams war 15 kg leichter und nicht uberaus stark 5 Lediglich der bei Minardi eingesetzte Achtzylindermotor von Hart war noch schwacher Ein eigener Zehnzylindermotor Bearbeiten Eric Broadley bezeichnete die Wahl des Ford Aggregats bei der Teamprasentation im Februar 1997 als Notlosung und erklarte sein Team werde in absehbarer Zukunft einen selbst entwickelten Zehnzylindermotor einsetzen Mit dessen Entwicklung hatte Lola Ende 1996 den britischen Motorenhersteller Al Melling beauftragt Der Melling Zehnzylinder sollte nach Broadleys Planung im April 1997 ersten Tests unterzogen und ab Sommer 1997 regelmassig bei Grossen Preisen eingesetzt werden Melling entwickelte im Winter 1996 97 ein Formel 1 Triebwerk das nach britischen Darstellungen im Februar 1997 testbereit war nach dem Zusammenbruch des Teams im Marz 1997 aber nicht weiterentwickelt wurde 6 Lackierung und Sponsoring BearbeitenDer Wagen wurde wegen des Sponsors Mastercard in den Farben Blau Rot Orange Weiss lackiert wobei der Heckflugel und die Airbox blau der Frontflugel mit Nase und Kopfstutze rot die seitlichen Kuhler orange und die nach oben gerichtete Flache weiss lackiert wurden Das Kreditkartenunternehmen platzierte sein Logo auf der Airbox dem ausseren Frontflugel seitlich vor den Kuhlern und auf dem Heckflugel Das Mineralolunternehmen Pennzoil warb auf den seitlichen Kuhlern des Wagens die Fitness Marke Men s Health auf dem inneren Frontflugel und aussen am Heckflugel Die Logos der Sponsoren von Sospiri und Rosset wurden seitlich zwischen dem Fahrer und dem Frontflugel platziert Fahrer BearbeitenAls Fahrer wurden der Italiener Vincenzo Sospiri und der Brasilianer Ricardo Rosset verpflichtet Sospiri war bislang nur Testfahrer von Benetton und hatte 1994 eine Testfahrt beim Simtek Team Rosset war im Vorjahr bei Footwork als Fahrer angestellt Sospiri brachte Cosmo Gas und Rosset die Bank Safra Lycra und Track amp Field als Sponsoren zum Team Als Ersatzfahrer wurde Andrea Montermini nominiert Renngeschichte BearbeitenTestfahrten Bearbeiten Nach der Prasentation des T97 30 am 20 Februar 1997 fuhrte das Team einen ersten Funktionstest auf dem Santa Pod Raceway 7 einer Flugplatzpiste in der mittelenglischen Gemeinde Podington durch einen Tag spater gab es Testfahrten in Silverstone die durch wiederholte Getriebeprobleme behindert wurden 8 Danach wurden die Autos und das sonstige Material unmittelbar fur das erste Rennen des Jahres nach Australien verschifft Renneinsatz Bearbeiten nbsp Lola T97 30 mit Ricardo Rosset am Steuer beim Grossen Preis von Australien 1997Zum ersten Rennen des Jahres dem Grossen Preis von Australien 1997 meldete Mastercard Lola zwei T97 30 fur die Fahrer Ricardo Rosset und Vincenzo Sospiri Bei den beiden Trainingssitzungen am Freitag erreichte Rosset eine Rundenzeit von 1 41 Minuten Sospiri war eineinhalb Sekunden langsamer Rossets Qualifikationszeit betrug ebenfalls 1 41 Minuten Sospiri wurde mit einer Zeit von 1 44 gestoppt Damit waren beide Fahrer die jeweils langsamsten im Feld Rossets Abstand auf die Pole Zeit von Jacques Villeneuve betrug 12 Sekunden zur Qualifikation ware eine Rundenzeit von 1 35 6 notwendig gewesen die Rosset um funf Sekunden uberschritt Letzten Endes scheiterten beide Fahrer somit an der 107 Prozent Regel Beobachter bemerkten dass an dem Lola etwas Grundsatzliches falsch sei Sospiri und Rosset beklagten den Mangel an Grip und Abtrieb das Auto sei nicht in der Lage die Reifen hinreichend zu erwarmen 9 Ausser in konstruktiven Fehlern wird die Ursache fur das Scheitern des Teams in der knappen Zeitspanne gesehen die zwischen dem Start des Projekts im November 1996 und dem ersten Rennen im Marz 1997 lag Lola sei erst in allerletzter Minute fertig geworden und sei fur die Formel 1 nur schlecht vorbereitet gewesen 10 Zum Vergleich wird auf das schottische Team Stewart Grand Prix verwiesen das ebenfalls 1997 in der Formel 1 debutierte und mehr als ein Jahr der Vorbereitung aufgewendet hatte Nach der verpassten Qualifikation in Australien kundigte Eric Broadley an umgehend mit der Entwicklung eines neuen Autos fur die Formel 1 zu beginnen doch daraus wurde nichts Zwei Tage nach dem Rennen beendete Mastercard die Vereinbarung mit Lola was zu einer Insolvenz des Rennstalls und des Mutterunternehmens Lola Cars fuhrte Weitere Verwendung der Chassis BearbeitenDie beiden in Australien eingesetzten Exemplare des T97 30 wurden im Laufe des Jahres an eine kanadische Rennfahrerschule verkauft ein drittes Exemplar wurde einige Jahre in einem Museum an der irischen Motorsportstrecke Mondello Park Circuit ausgestellt 11 Ergebnisse BearbeitenFahrer Nr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Punkte RangFormel 1 Weltmeisterschaft 1997 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 0 Italien nbsp Vincenzo Sospiri 24 DNQ WDBrasilien nbsp Ricardo Rosset 25 DNQ WDLegendeFarbe Abkurzung BedeutungGold SiegSilber 2 PlatzBronze 3 PlatzGrun Platzierung in den PunktenBlau Klassifiziert ausserhalb der PunkterangeViolett DNF Rennen nicht beendet did not finish NC nicht klassifiziert not classified Rot DNQ nicht qualifiziert did not qualify DNPQ in Vorqualifikation gescheitert did not pre qualify Schwarz DSQ disqualifiziert disqualified Weiss DNS nicht am Start did not start WD zuruckgezogen withdrawn Hellblau PO nur am Training teilgenommen practiced only TD Freitags Testfahrer test driver ohne DNP nicht am Training teilgenommen did not practice INJ verletzt oder krank injured EX ausgeschlossen excluded DNA nicht erschienen did not arrive C Rennen abgesagt cancelled keine WM Teilnahmesonstige P fett Pole Position1 2 3 4 5 6 7 8 Punktplatzierung im Sprint QualifikationsrennenSR kursiv Schnellste Rennrunde nicht im Ziel aufgrund der zuruckgelegtenDistanz aber gewertet Streichresultateunterstrichen Fuhrender in der GesamtwertungLiteratur BearbeitenAdriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 Sam S Collins Unraced Formula One s Lost Cars Veloce Dorchester 2007 ISBN 978 1 84584 084 6 engl David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 2001 Crowood Press ISBN 1 86126 339 2 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lola T97 30 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fahrzeuggeschichte bei grandprix com Fahrzeugprofil bei StatsF1 www lolaheritage co uk Kurzdarstellung der UnternehmensgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Unraced 1990 1996 Pacific Grand Prix and their plans for 1996 abgerufen am 21 November 2020 Vgl Teamgeschichte auf der Internetseite www f1rejects com abgerufen am 20 August 2012 Collins Unraced S 41 Teamgeschichte auf der Internetseite f1rejects com archivierte Version abgerufen am 20 November 2020 Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports S 508 515 Collins Unraced S 38 Homepage des Santa Pod Raceway Collins Unraced S 40 Collins Unraced S 40 Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports S 398 Collins Unraced S 41 nbsp Rennwagen der Formel 1 Weltmeisterschaft 1997 Arrows Williams Ferrari Benetton McLaren Jordan Prost Sauber Tyrrell Minardi Stewart LolaA18 FW19 F310B B197 MP4 12 197 JS45 C16 025 M197 SF01 T97 30Formel 1 Rennwagen von Lola Cars Als Kundenwagen Hersteller1962 1975 Mk4 Reg Parnell Racing Team Parnell DW Racing Enterprises T100 BMW T102 BMW T370 Embassy Hill T371 Embassy Hill 1985 1993 THL1 Team Haas THL2 Team Haas LC87 Larrousse LC88 Larrousse LC89 Larrousse LC90 Larrousse LC91 Larrousse T93 30 Scuderia Italia Als Werksteam1967 1997 T100 T95 30 T97 30 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lola T97 30 amp oldid 222156237