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LoingauDas Herzogtum Sachsen um das Jahr 1000Die ungefahre Lage des LoingausDer Loingau ist das Gebiet zu beiden Seiten von Bohme Ortze Unteraller und Leine zwischen Rethem Stellichte Timmerloh Hermannsburg und dem Steinhuder Meer im Suden Er gehorte zur ehemaligen Diozese Minden und umfasste Teile des Landkreises Celle und der ehemaligen Landkreise Fallingbostel Soltau und Burgdorf 1 Der Loingau und die umgebenden Gaue im Stammesherzogtum Sachsen um 1000 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Abgrenzung vom Leinegau 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Loingau ist seit 835 immer wieder urkundlich belegt 2 Bezeichnet wird damit der Amts und Machtbereich eines Grafen seit der frankischen Landnahme 1 Bei der Beurkundung von Orten im Loingau mit dem Attribut in pago Gau lat Loingo wird dieser Gau als territorialpolitische Raumeinheit belegt Keseberg listet charakteristische Siedlungs und Ortsnamen auf die sich um die Gohstatte den Gohberg zwischen Uetzingen und Honerdingen ermitteln lassen 3 Wir mussen feststellen dass dieser Grossgau mehrere und auch unterschiedliche Siedlungslandschaften umschliesst Im Westen die Bohmelandschaft mit der Heidmark im Osten die Ortzelandschaft um Hermannsburg und das Meissetal um Bergen und im Suden die untere Leinelandschaft Alfred Keseberg Uetzingen Hunenburg und Loingo S 40 Im Loingau finden sich viele geografische Bezeichnungen mit dem Bestandteil Loh wie in Lohheide Lohin gao bedeutet also Waldgau 4 Abgrenzung vom Leinegau Bearbeiten Wenn man Loingau von loh also Wald ableitet ist Loingau nicht gleichzusetzen mit Leinegau benannt nach dem Fluss Leine Kobler teilt in einen unteren Leinegau und einen oberen Leinegau 5 Gustav Droysen spricht nur von einem Lohingao Aber auch bei ihm taucht der Name Logiga fur die Leine auf Sie verlauft zwischen den Gauen Maerstem Marstemgau und Flutwide Flutwidde 6 Keseberg setzt den Loingau ab vom Leinegau bei Gottingen 4 Geschichte Bearbeiten So ist der Loingo keine naturraumliche Einheit sondern ein kunstliches staatspolitisches Gebilde welches bei der Errichtung frankischer Grafschaften durch Karl den Grossen entstanden ist Alfred Keseberg Uetzingen Hunenburg und Loingo S 40 Die Grenzen des Loingaus werden nach Keseberg auch durch mundartliche Grenzen etwa des niederdeutschen mi mik fur mich und di dik fur dich festgelegt Der Loingau war im Mittelalter ein Sprengel des Bistums Minden Er ist demnach von dort aus missioniert worden In Ahlden entstand ein Haupthof des Bischofs von Minden und von dort aus wird spater die Missionierung des Loingaus fortgesetzt sein 7 Eine zweite Missionswelle nahm ihren Ursprung von dem 822 gegrundeten Kloster Corvey an der Weser aus Die Orte Alt und Kirchwahlingen Fallingbostel und Walsrode gehen nach Keseberg auf einen der Grunder des Klosters Corvey Wala und dessen Nachkommen zuruck Die im Lohingo errichteten kirchlichen Stiftungen sind Eigenkirchen vornehmer Geschlechter Erste Missions und Taufkirche ist die von Meginhard gegrundete und dem St Georg geweihte Kirche zu Meinerdingen Die frankische Besetzung des Sachsenlandes vollzog sich durch die Ubertragung der Grafengewalt entweder an sachsische Goherrn des Landes die sich dem frankischen Herrscher unterwarfen und das Christentum ubernahmen oder durch Ubernahme geherrschaftlicher Gewalt durch frankische Grosse 8 Alfred Keseberg Uetzingen Hunenburg und Loingo S 47 Der frankische Grossraum erhielt den Namen Loingo nach dem sachsischen Lohingo Die sachsische Gohordnung wurde weiter angewandt allerdings ubernahm der Gaugraf den Vorsitz im Gohgericht In schriftlichen Urkunden kommt in den Berichten von den Wunderheilungen am Grab Willehads des Bischofs von Bremen 860 der Name vor Im Dorf Buchten in Loinga Gebiet an den Unterlaufen der Allerzuflusse Leine und Bohme war eine Frau mit Namen Siberin an allen Gliedern geschwacht ihre Gesundheit wurde vollstandig wiederhergestellt 9 In einer Urkunde aus dem Jahre 1069 wird von der Abtissin der Quedlinburger Kirche Adelheid dem Herzog Magnus der Schutz uber den Hof Soltau der im Gau Loinge liegt ubertragen 10 Literatur BearbeitenFriedrich Grutter Der Loingau hrsg von Otto Jurgens Hannover 1901 Veroff z Niedersachsischen Geschichte H 4 Wilhelm von Hodenberg Hrsg Der pagus Loingo In Luneburger Urkundenbuch Archiv des Klosters St Johannis zu Walsrode 1859 Alfred Keseberg Uetzingen Hunenburg und Loingo Bomlitz 1969 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b Alfred Keseberg Uetzingen Hunenburg und Loingo S 35 Keseberg S 35 listet 16 Fundstellen auf zuerst in P Wigand Hrsg Traditiones Corbeiensis 1843 zuletzt in W v Hodenberg Hrsg Luneburger Urkundenbuch Archiv des Klosters St Johannis zu 1859 Prahistorische Statten heidnische Kultstatten Kirchen Gebiete mit dem Namen Bann Bauerschaften Adelssitz Hilperdingen in der Bauerschaft Honerdingen Gerichte und Burgen fuhrt Keseberg S 41 auf a b Alfred Keseberg Uetzingen Hunenburg und Loingo S 37 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Herzogtum Sachsen Karte in Gustav Droysen Allgemeiner Historischer Handatlas 1886 Alfred Keseberg Uetzingen Hunenburg und Loingo S 43 Vergleiche hierzu auch das Blutgericht von Verden Andreas Ropcke Hrsg Willehad das Leben des hl Willehad Bischof von Bremen und die Beschreibung der Wunder an seinem Grabe Schunemann Verlag Bremen 1982 ISBN 3 7961 1738 4 als Faksimile lateinischer Text und deutsche Ubersetzung abgedruckt bei Alfred Keseberg Uetzingen Hunenburg und Loingo S 61ff Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Loingau amp oldid 239373531